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Auch dir danke für deine schnelle Antwort bei mir ist es auch so das ich wenig schlafe fühle mich aber dennoch nicht müde. Und sobald ich morgens wach bin fange ich gleich an zu überprüfen ist mein kopf leer oder was denke ich eigentlich gerade wieder..dann sind so viele gedanken aufeinmal das ich gar nicht mehr weiss was ich denke also völlig die Kontrolle über meine gedanken verloren ..ich weiss nicht wie ich das beschreiben soll

Was denkt ihr denn so .. wie sind eure wirren Gedanken? Ich möchte das nicht denken aber es ist so als ob es ein Zwang ist über so bescheuerte wirre zeug nach zudenken..ein Gedanke jagt den nächsten. Jetzt gerade bin ich recht entspannt und weiss was ich schreibe und denke, aber ich kann mich auf nichts anderes mehr konzentrieren als auf meine Gedanken

A


Angst vor Psychose / Schizophrenie!

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Ich kann die Gedanken meist schwer greifen aber es dreht sich bei mir meist um das Thema ob ich jemals wieder normal werde und ob ich mein Kind irgendwann wieder die Mama sein kann die ich möchte. Oft sind es aber auch sinnlose Sachen wie Gespräche mit Freunden ach keine Ahnung der Kopf ist einfach zu voll

Mir fällt es auch oft schwer Gedanken zu greifen ich weiss auch nicht wie ich es beschreiben soll.. nimmst du Medikamente? Ich habe Angst vor Antidepressiva oder anderen medis.. aber ich möchte wieder normal denken nicht mehr dieses ganze wirrwarr

Hallo und willkommen @Coffee1999,

ich kann Dich schon mal beruhigen: Du wirst weder verrückt noch schizophren o. ä., denn wer sich um seine psychische Gesundheit sorgt, ist genau davor gefeit (lt. Viktor Frankl).

Deine Beschäftigung mit Denken und Zwangsgedanken etc. war vielleicht einfach etwas zu oberflächlich um Dir Beruhigung zu schaffen. Deshalb ein paar (hoffentlich) klärende Anmerkungen hierzu:

1. Gedanken und Denken sind zwei verschiedene Dinge!

Gedanken sind im Geist gespeicherte Sinneseindrücke, die aus bereits stattgefundenen Sinneskontakten (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten) entstanden. Der Unterschied zu den Sinneskontakten ist lediglich, dass sie von innen (aus dem Geist) kommen.

Denken ist aktives geistiges Gestalten und findet in aller Regel unbewusst statt. Unbewusst bedeutet hier, dass Denken nicht bewusst erlebt und schon gar nicht beobachtet werden kann. Nur sehr weit fortgeschrittene Meditierende sind in der Lage, den Beginn und das Ende des geistigen Gestaltens zu erkennen, doch ich schätze, das ist bei keinem hier im Forum der Fall

Daraus folgt, dass das was Du oben beschreibst, lediglich ein Beobachten von Gedanken darstellt.

2. Weshalb die Angst?

Einer der Gründe, weshalb uns wirre Gedanken ängstigen, ist der (vermeintliche!) Kontrollverlust. In Wahrheit ist es aber kein Verlust von Kontrolle, sondern Unwissenheit über Punkt 1 (s.o.).

Da wir glauben, Gedanken seien gleichbedeutend mit Denken beziehen wir die Gedanken auf uns! Es fühlt sich so an, als hätten wir etwas mit unseren Gedanken gemeinsam, währen dafür verantwortlich, ja sogar manchmal schuld daran...

Niemals würden wir so über die anderen Sinneseindrücke (Gesehenes, Gehörtes, Gerochenes etc.) denken! Weshalb ist das so? Weil diese Sinneseindrücke (vermeintlich!) von außen kommen, Gedanken jedoch, wie oben beschrieben, von innen. Der unachtsame Geist meint deshalb, er wäre der Schöpfer derselben.

Ich glaube, soweit ist das relativ gut verständlich?

3. Aus Sinneskontakten entstehen Wahrnehmungen.

Das Phänomen der Wahrnehmung stellt nun das gefühlte Innen und Außen in Frage: Ein Sinneskontakt bedarf immer dreierlei: a) Sinnesorgan (z. B. Auge), b) Sinnesobjekt (z. B. Farbe, Form) und c) Sinnesbewusstsein (z. B. Sehbewusstsein). Nur wenn alle diese drei Faktoren zusammenkommen entsteht Sinneskontakt.

Das geistige Erfassen des Sinnesobjekts nennt man Wahrnehmung. Ich verwende gerne die Begriffe Interpretation oder Vermeinung (von zu meinem machen). Beispiel: Die gesehene Farbe und Form wird als Eimer wahrgenommen. Eimer ist ein Begriff (von Er-Greifen), ein Zugriff, eine Bezeichnung meinerseits. Ein Eimer ist also bereits Ich-gefärbt, sobald er wahrgenommen wird. Ohne Wahrnehmung wäre ein Eimer lediglich Farbe und Form, ja, letztlich nicht mal das, sondern nur genau so...

Die letzten beiden Absätze sind wichtig für das Verständnis, dass letztlich sämtliche Wahrnehmung (und damit sowohl Ich als auch Welt) vom Geist ausgehen! Es ist also keine Frage von Innen und Außen. Deshalb haben auch sämtliche Erscheinungen keine Wertigkeit, sie sind leer.

Dass wir im alltäglichen Umgang diese Wahrnehmung benötigen und richtigerweise auch nutzen (müssen), tut der o. g. geschilderten Einsicht jedoch keinen Abbruch.

Das soll nun erstmal reichen und ich hoffe, es bringt Dir etwas Übersicht. Anfangs mögen derlei Hypothesen krass erscheinen. Das ist normal. Wir klammern uns nämlich an die Ich-Illusion (= Anhaftung) und benötigen für deren Aufrechterhaltung regelmäßig Nahrung in Form von Kontrolle: Kontrolle über Gedanken, die Menschen um uns rum, unseren Körper etc.

Die dem Menschsein inhärente Angst ist die (meist unbewusste) Ahnung, dass Kontrolle (richtigerweise) nie vorlag...und das stellt automatisch unser Selbst-Verständnis in Frage.

@Coffee1999 also ich kann ja nochmal versuchen hier zu beschreiben wie es sich bei mir anfühlt.

1. Zu deiner Frage ja ich nehme Medikamente habe auch extreme Angst und bin mir immer unsicher ob es eine gute Idee war/ist welche zu nehmen.

Ich habe ja auch Angst vor einer Psychose bzw vor anderen schweren psychischen Erkrankungen.

Es geht meistens so los das ich eine innerer Unruhe bekomme. Entweder durch Gedankenrattern bekomme. Der Kopf ist voll mit Gedanken. Es fühlt sich an als dreht sich alles und ich kann dem nicht entfliehen.

Oder Tatendrang. Ich möchte dann am liebsten alles auf einmal machen. Da denke ich auf einmal "das ist doch nicht normal vielleicht hast du ja eine Psychose die dich jetzt hier so durchdrehen lässt.

Dann kommen Schuldgefühle die mich noch mehr durchdrehen lassen.

Ich versuche das dann immer so zu erklären:

Jemand mit einer Herzangst hat Symptome die sich durcb
Ende auf eine psychische Erkrankung erklären lassen. Die eigentliche angenommene Erkrankung bestätigt sich nicht!

Ich habe Symptome durch eine psychische Erkrankung also bestätigt sich ja in einer Form die Angst. Auch wenn es nicht die angenommene Erkrankung ist sonder eine andere aber im gleichen Krankheitsfeld.

Oft sind meine Gedanken wahnhaft ( es dreht sich dabei immer darum nicht mehr normal zu werden und ich nicht mehr für mein Kind da sein zu können) ich sehe mich dann irgendwo völlig aufgelöst oder sediert in einem Krankenhaus ohne Familie.

Wahrscheinlich sollte man es einfach annehmen und sagen "ok dann werde ich halt psychotisch aber wenn ich mir das sage muss ich ganz schlimm
mit weinen anfangen und komm in eine ganz komische Spirale wo nix mehr geht und ich noch mehr negative Gedanken habe.


Ich habe bis jetzt viele Ängste überwinden können. Aber hier beiß ich mich fest. Mehre wie ich jeden Tag googele und hin und her überlege was ich dagegen machen kann.

Eine Stunde Therapie sind mir leider zu wenig zur Zeit und gehe ab Oktober wieder in die TK. Alleine schaffe ich es da nicht raus.

@LERNWILLE du hattest ja vorhin in dem anderen threat schon drauf geantwortet ich wollte da aber nicht weiter schreiben weil es ja nicht das Thema ist. Du meintest ja wenn man sagt "ok dann bekomme ich halt eine Psychose" kommt nix mehr. Doch bei mir kommt dann Angst nicht mehr für meine Familie da sein zu können. Und das triggert dann weiter und geht wieder von vorne los. Das Thema wird meine nächsten Therapiestunden gut füllen. Bis dahin versuche ich nicht verrückt zu werden ^^

Zitat von 1RosaRot1:
Doch bei mir kommt dann Angst nicht mehr für meine Familie da sein zu können.

In den meisten Fällen können Psychosen und manische Depressionen mit Medikamenten so gut behandelt werden, dass die Betroffenen ein ganz normales Leben führen können.

Mein Cousine hatte mit Mitte 20 einen manische Depression bekommen. Sie war ein paar Wochen in einer Klinik und wurde medikamentös eingestellt. Sie konnte ihr Medizinstudium ganz normal beenden. Dann kam sie auf die Idee, die Medikamente abzusetzen, um schwanger zu werden und bekam einen Rückfall. Wieder das gleiche Spiel. Einige Jahre später bekam sie 2 Kinder, arbeitet als Ärztin in der eigenen Praxis und es geht ihr sehr gut.

@Schlaflose ja das habe ich auch schon so oft gelesen.

Meine Therapeutin meinte zu mir auch immer wieder ich habe das nicht. Das wäre ja aufgefallen in den letzten Monaten. Aber meine Symptome haben sich auch geändert. Vor allem dieses Gedankenrasen.

Eigentlich habe ich Angst das es übersehen wird und ich nun deswegen leide und falsch behandelt werde. Klar typisch für eine Hypochondrie ach Mist ey

Zitat von Coffee1999:
Mir fällt es auch oft schwer Gedanken zu greifen ich weiss auch nicht wie ich es beschreiben nimmst du Medikamente? Ich habe Angst vor Antidepressiv...

Das kenne ich, mir gehen auch immer viele Dinge nach, was ich sein sollte, oder wie andere
etwas meinen, und man vergleicht, und vieles wirkt auf mich sehr fest / real und beunruhigend.
Eine Unsicherheit, Angstgefühl, Falschsein ist dann dabei.
Mit anderen Menschen komme ich schneller in so etwas was mich in diese Gedanken reinbringt.

Da wünsche ich mir manchmal einen besseren Selbstbezug, also mehr so in mir ruhend zu sein.

Ich versuche immer, etwas Gegengewicht reinzubringen, also erstmal auch gedanken- / menschenlose
Dinge zu machen zum erholen, oder bestimmten negativen Dingen etwas entgegenzusetzen.
Wie Gedankenstop aus der Verhaltenstherapie.

Das Mindset hinterfragen, wobei ich das schon als anstrengend empfinde, da es ja lange so geworden,
erlebt wurde und ich dann finde, dass ein paar neue Wunschgedanken nicht soviel Gewicht haben.
Das neue muss man dann wohl auch durch neue Erfahrungen verfestigen.

Richtung Medikamente habe ich für diese Symptomatik keine Erfahrung.
Würde es mir komplett entgleiten und ich mich quälen, würde ich es in Erwägung ziehen.
(Aber mit der Hoffnung, selber dann wieder später in ein gutes Gleichgewicht zu kommen).

Zitat von moo:
Gedanken sind im Geist gespeicherte Sinneseindrücke, die aus bereits stattgefundenen Sinneskontakten (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten) entstanden. Der Unterschied zu den Sinneskontakten ist lediglich, dass sie von innen (aus dem Geist) kommen.

Denken ist aktives geistiges Gestalten und findet in aller Regel unbewusst statt. Unbewusst bedeutet hier, dass Denken nicht bewusst erlebt und schon gar nicht beobachtet werden kann. Nur sehr weit fortgeschrittene Meditierende sind in der Lage, den Beginn und das Ende des geistigen Gestaltens zu erkennen, doch ich schätze, das ist bei keinem hier im Forum der Fall

Daraus folgt, dass das was Du oben beschreibst, lediglich ein Beobachten von Gedanken darstellt.

Ich hatte mal (wenig) gelesen + YT Videos gesehen von Robert Betz und seiner Idee von Transformation, er meinte da man wäre der Schöpfer seiner Gedanken, auch der heute störenden Gedankenwelten.
Das Schöpfer Sein fand ich damals gar nicht zugänglich / nachvollziehbar, gerade wenn man ja
unter was leidet oder es weg haben will.
Oder es sehr manifest wirkt als wäre es so, war schon immer da, die Welt ist eben so.

Könnten wir das Thema welcher Geistesanteil ist Schöpfer und welche Beziehung kann ich dazu haben oder Einfluss noch etwas vertiefen? Und wenn du magst, wo wäre da ein guter
Ort für, also in welchem Unterthema?

Zitat von Feuerschale:
Könnten wir das Thema welcher Geistesanteil ist Schöpfer und welche Beziehung kann ich dazu haben oder Einfluss noch etwas vertiefen? Und wenn du magst, wo wäre da ein guter Ort für, also in welchem Unterthema?

Hi Feuerschale, die Frage nach dem Schöpfer im hier diskutierten Gedankenkontext ist aus meinem Verständnis eine typisch dualistisch Bedingte und deshalb für mich unerheblich. Auch einen unterteilten Geist kann ich ehrlich gesagt nicht ausmachen... - schon darum tue ich mich schwer, eine Beziehung zwischen diesen beiden Hypothesen herzustellen

Zitat von moo:
Denken ist aktives geistiges Gestalten und findet in aller Regel unbewusst statt. Unbewusst bedeutet hier, dass Denken nicht bewusst erlebt und schon gar nicht beobachtet werden kann. Nur sehr weit fortgeschrittene Meditierende sind in der Lage, den Beginn und das Ende des geistigen Gestaltens zu erkennen, doch ich schätze, das ist bei keinem hier im Forum der Fall

Daraus folgt, dass das was Du oben beschreibst, lediglich ein Beobachten von Gedanken darstellt.

Meine Frage ist, wenn es ein aktives Geschehen gibt / gab, wenn auch unbewusst, ob dann manche
Gedanken, die einen heute als Fremd-Gedanken quälen, nicht doch beeinflussen könnte oder
an die Quelle des aktiven Gestaltens kommen könnte. Zur Entlastung gegen den automatischen Gedankenwust, der einen plagt.

Da du aber später in diesem Text davon schreibst, dass schon bewusstes Beobachten schwierig ist, wird wohl eine Neu-Schöpfung auch nicht so einfach sein oder zu eingreifend.

In den Beschreibungen von Robert Betz sei eine Transformation wohl möglich. (Ich bin Schöpfer der Gedanken, ich bin verantwortlich, ich kann durch neue Gedanken ersetzen), jedoch fällt es mir persönlich sehr schwer, im Rahmen des positiven Denkens eine solche Macht zu empfinden und WIRKLICH neu gestaltend zu sein. Darum dachte ich, der Buddhismus bzw du kennst ggf einen Weg, wie man das aktive geistige Gestalten- auch aktiv tun kann und dann neu gestalten, tiefgreifender.

Zitat von Feuerschale:
Meine Frage ist, wenn es ein aktives Geschehen gibt / gab, wenn auch unbewusst, ob dann manche Gedanken, die einen heute als Fremd-Gedanken quälen, nicht doch beeinflussen könnte oder an die Quelle des aktiven Gestaltens kommen könnte.

Tatsächlich ist es sowohl ein Nehmen (= Sinneskontakt mit einem Gedanken) als auch ein Geben (= aus diesen Gedanken heraus aktiv gestalten = Denken).
Dazu muss man berücksichtigen, dass das, was wir als Ich auffassen, ein Perpetuum mobile aus ständig ineinandergreifenden und sich gegenseitig bedingenden Faktoren ist: Sinneskontakt, Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltung und Bewusstsein. Hierbei ist weder ein Anfang noch ein Ende erkennbar, also keine chronologische Abfolge und keine Verortung, also kein Innen und Außen (siehe oben, Punkt 3).

Um Deine Frage zu beantworten: Sofern wir nicht achtsam sind, stellen die von Dir so bezeichneten Fremd-Gedanken ein Futter für den Geist dar, mit dessen Energie munter weitergestaltet (= gedacht) wird. Dem ursprünglichen Gedanken wurde durch neues Denken etwas hinzugedacht - wenn auch nur in der Form, dass ihm durch die Repetation etwas mehr Gewicht verliehen wird. Dieser erschwerte Gedanke begegnet uns je nach Lebenssituation dann wieder und das Spiel beginnt von neuem.

Wenn Du Dir das hier aufmerksam anschaust, wirst Du vielleicht erkennen, dass das was Du Quelle des aktiven Gestaltens nennst, im Grunde ständig abläuft. Deshalb würde ich die Idee der Quelle bzw. des Schöpfers schlicht und ergreifend weglassen und akzeptieren: Aktives Gestalten findet (nahezu ständig) statt.

Wie oben (Punkt 1) dargestellt, sind Gedanken weder gut noch schlecht. Es sind einfach nur Gedanken, ebenso wie sämtliche anderen Sinneserfahrungen: Rot ist Rot, nicht gut oder schlecht - Rot ist einfach nur so. Rot als etwas Schönes zu interpretieren, bedarf einem Gefühl (hier: angenehm). Dass Rot ein angenehmes Gefühl erzeugt, ist eine unendlich lange komponierte Symphonie des o. g. Quintetts aus Sinneskontakt, Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltung und Bewusstsein. Es ist kein Schöpfer da, der dies vornahm.

Wenn nun von positivem Denken oder Transformation der Gedanken die Rede ist, begeht man aus meiner Sicht denselben Fehler wie mit jeder Interpretation: Man vertraut der Bewertung und dabei entsteht Anhaftung. Diese Anhaftung ist zwar etwas anders gefärbt (hier: postiv anstatt negativ), aber die Anhaftung (des Geistes an den Sinnesdingen) besteht exakt so weiter wie bisher. Die Dualisierung, die Vervielheitung in Ich und Welt bleibt bestehen. Und in der Folge die Angst davor, die neu geschaffene, positive Welt durch Unachtsamkeit wieder zu verlieren...

Zitat von Feuerschale:
Darum dachte ich, der Buddhismus bzw du kennst ggf. einen Weg, wie man das aktive geistige Gestalten - auch aktiv tun kann und dann neu gestalten, tiefgreifender.

Ich hoffe, nach dem bisher Gesagten erahnst Du vielleicht einen Fehler in dieser Fragestellung. Trotzdem weiß ich natürlich, was Du damit meinst...

Eine Antwort wäre in etwa:

Es geht nicht um ein Umdenken, sondern eher um ein Entdenken. (Deshalb ist Meditation auch so effektiv, wenn man es richtig anstellt).

Es geht nicht um neu gestalten oder umgestalten, sondern um Entstalten.
Es geht nicht um anders machen sondern um lassen.
Was lassen? Ja, genau - was denn lassen?
Es gibt nichts zu ergreifen (und ich behaupte: und keinen der greift).

... Das wirklich zu verstehen, zu sehen, wäre in der Tat tiefgreifend. Alles andere ist Herumexperimentieren mit den üblichen Chemikalien in lediglich etwas veränderten Verhältnissen. Das ist legitim und kann zeitweise Erleichterung immitieren, aber die Grundproblematik wird fortbestehen und somit immer die Unwägbarkeit und somit das Leiden.

Guten Morgen moo,
vielen Dank für deine Erläuterungen

Zitat von moo :
Zitat:
Tatsächlich ist es sowohl ein Nehmen (= Sinneskontakt mit einem Gedanken) als auch ein Geben (= aus diesen Gedanken heraus aktiv gestalten =

Dieses Bild hilft mir weiter und bringt mir eine neue Perspektive.

Ich glaube, zuvor hatte ich eine Art von Bild, als würde ich mit einem falschen Quellcode herumlaufen, der mal ganz früher in der Vergangenheit passiert ist, ggf. auch mit weniger logischem Denken und den unmittelbaren Eindrücken und Missverständnissen als Kind, und das heute unfunktional weiterläuft.

Es wäre dann sehr verlockend, diesen falschen Quellcode zu entprogrammieren- zumindest besser, als ihn ständig weiterlaufen zu lassen, und das Leben damit zu beschweren.

Zitat von moo:
Dazu muss man berücksichtigen, dass das, was wir als Ich auffassen, ein Perpetuum mobile aus ständig ineinandergreifenden und sich gegenseitig bedingenden Faktoren ist: Sinneskontakt, Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltung und Bewusstsein.

Das ist wirklich nicht komplett fest und statisch.
Wobei man am Ende ja schon eine Person ist / Personen sieht, die sich steuern, verhalten,
Meinungen haben, zusammenschließen, abgrenzen, Vorlieben haben, Konzepte haben.
Vieles arrangiert man aber wohl auch im eigenen Kopf, und erlebt es als - ist so - statisch- das ist
Realität.

Zitat von moo:
Dem ursprünglichen Gedanken wurde durch neues Denken etwas hinzugedacht - wenn auch nur in der Form, dass ihm durch die Repetation etwas mehr Gewicht verliehen wird. Dieser erschwerte Gedanke begegnet uns je nach Lebenssituation dann wieder und das Spiel beginnt von neuem.

Damit kann man dann wohl vieles manifestieren. Wenn man es einfach so für wahr nimmt und immer auch wiederholt und man daraufhin weiteres aufbaut und auswertet.
Wenn Empfindungen die Zäune der Realität bilden.

Zitat von moo:
Zitat:
Wenn Du Dir das hier aufmerksam anschaust, wirst Du vielleicht erkennen, dass das was Du Quelle des aktiven Gestaltens nennst, im Grunde ständig abläuft. Deshalb würde ich die Idee der Quelle bzw. des Schöpfers schlicht und ergreifend weglassen und akzeptieren: Aktives Gestalten findet (nahezu ständig) statt.

Das klingt so nach Automatismus, auf den ich null Einfluss habe.

Gibt es nicht doch eine Art Intelligenz / Verstehen / Handeln, in dem es mehr gibt als Programm und Schicksal?
Keine Kontrolle in dem Sinne, aber ein interagieren- verstehen- Kommunikation mit dem Geist?

Ein Kampf gegen das Gewordene des Geistes macht m. Mng nach weniger Sinn.
Auf diesem Feld könnte schon Anhaften oder Ablehnen passieren (Anhaften an Gewohnheiten und
Wünschenswertem oder Ablehnen von Beängstigendem zu Fremden).

Zitat von moo:
Es geht nicht um neu gestalten oder umgestalten, sondern um Entstalten.
Es geht nicht um anders machen sondern um lassen.
Was lassen? Ja, genau - was denn lassen?

Da frage ich mich auch, was bleibt, wenn man die Bilder und Kämpfe im Kopf nicht hat?
- Das kann ja auch sehr ernüchternd und banal sein.
Also dass man seinen Körper versorgt, Haushalt versorgt, sein Umfeld hat und an Umwelt, Gemeinschaft,
teilhat. Einfach so am Leben ist ohne Tam Tam.

Das ist kein Hollywood und vielleicht ist das für das Belohnungszentrum im Gehirn und für das Ich, das ein besonderes Selbstbild kreieren will, irgendwie hmmm- Entzug.

(Die Einfachheit würde zumindest auch zu den Geschichten aus dem Zen passen, erst esse ich, dann wasche ich meine Schale, dann ruhe ich aus, dann versorge ich die Tiere ect). Ohne das ganze Brimborium.
Keine Fotos auf Instagram, ob die Frisur im Lifestyle sitzt.)

Auch bei Angst ist man noch wichtig und was besonderes m. Mng nach, auch wenn die Zustände verzichtbar und elend aussehen, wer wäre man ohne diese?

Vielleicht kommt beim erreichen der *beep* Existenz dann auch die Frage auf, wozu das alles,
Sinn des einzelnen und der Welt und des am Leben seins, auch die Verletzlichkeit und der Tod darin.

Güdn Dooch Feuerschale ,

langsam nähern wir uns dem Eingemachten an...:

Zitat von Feuerschale:
Es wäre dann sehr verlockend, diesen falschen Quellcode zu entprogrammieren- zumindest besser, als ihn ständig weiterlaufen zu lassen, und das Leben damit zu beschweren.

Geh ruhig noch eine Stufe darüber: das Wollen und Nicht-Wollen kann als der Quellcode (schöner Begriff!) angesehen werden, mit dem wir in dieser Runde (wieder mal) ausgestattet sind.

Zitat von Feuerschale:
Das klingt so nach Automatismus, auf den ich null Einfluss habe.

Es verhält sich leider genau andersrum: Ich (= die Ich-Illusion) hält den o. g. Automatismus am Laufen.

Zitat von Feuerschale:
Das ist wirklich nicht komplett fest und statisch.

In keinster Weise! Lediglich die Illusion wirkt ständig stabil, wenn man so will.

Zitat von Feuerschale:
Damit kann man dann wohl vieles manifestieren. Wenn man es einfach so für wahr nimmt und immer auch wiederholt und man daraufhin weiteres aufbaut und auswertet. Wenn Empfindungen die Zäune der Realität bilden.

Korrekt! Anzumerken vielleicht noch, dass Zäune, die eine Realität begrenzen ebenfalls Ein-Bild-ung sind. Man kann mit derlei Begriffen arbeiten, sollte aber sehen, dass sie keine Wahrheit benennen.

Zitat von Feuerschale:
Gibt es nicht doch eine Art Intelligenz / Verstehen / Handeln, in dem es mehr gibt als Programm und Schicksal?

Wer sprach von Programm oder Schicksal? Das Nichtvorhandensein jeglicher Entität (egal ob Schöpfer oder handelndes Ego) bedeutet nicht ihr Gegenteil! Dieser Trugschluss ist übrigens typisch für die duale Anhaftung des Geistes.

Zitat von Feuerschale:
Keine Kontrolle in dem Sinne, aber ein interagieren- verstehen- Kommunikation mit dem Geist?

Wer sollte mit dem Geist kommunizieren?

Zitat von Feuerschale:
Da frage ich mich auch, was bleibt, wenn man die Bilder und Kämpfe im Kopf nicht hat?

Dies fragt der verblendete, anhaftende Geist und es ist der Grund, weshalb er vor der Befreiung solche Angst hat. Stell Dir eine Ameise vor, die an der Zimmerdecke entlangläuft. Sag ihr, sie solle loslassen. Kann sie es? Will sie es?
Nichts geht verloren (was könnte schon verloren gehen?), nur die Anhaftung und somit das Leiden fällt weg/wird geringer.

Zitat von Feuerschale:
Das ist kein Hollywood und vielleicht ist das für das Belohnungszentrum im Gehirn und für das Ich, das ein besonderes Selbstbild kreieren will, irgendwie hmmm- Entzug.

Entzug ist wahrlich der richtige Begriff. Jedoch ist dies nur eine Vorstellung. Die Freiheit von Anhaftung liegt jenseits dieser Kategorien:

Zitat von Feuerschale:
(Die Einfachheit würde zumindest auch zu den Geschichten aus dem Zen passen, erst esse ich, dann wasche ich meine Schale, dann ruhe ich aus, dann versorge ich die Tiere ect). Ohne das ganze Brimborium. Keine Fotos auf Instagram, ob die Frisur im Lifestyle sitzt.)

Genau! Die alten Zen-Meister sprachen immer aus der befreiten Perspektive. Diese Koans sind insbesondere im Rinzai-Zen beliebte Mittel, um die Anhaftungsbarriere des Geistes der Mönche zu überwinden.

Zitat von Feuerschale:
Auch bei Angst ist man noch wichtig und was besonderes m. Mng nach, auch wenn die Zustände verzichtbar und elend aussehen, wer wäre man ohne diese?

Ganz klar! Jegliche Befindlichkeit substituiert das Ich-Konstrukt.

Zitat von Feuerschale:
Vielleicht kommt beim Erreichen der *beep* Existenz dann auch die Frage auf, wozu das alles, Sinn des einzelnen und der Welt und des am Leben seins, auch die Verletzlichkeit und der Tod darin.

Glücklicherweise kommen diese Fragen auch schon im verblendeten Zustand des Geistes regelmäßig auf - das ist das Verdienst des (aktuellen) Mensch-Statuses. Sogenannte Krisen wie Depression, Angststörung sind m. E. im Grunde nur eine Zuspitzung der Ahnung, dass etwas nicht stimmt...und somit mitunter die Chance für eine echte Ent-Wicklung.


War bei mir auch schon richtig schlimm. Vor allem bei Derealisation hatte ich schon Angst und Panikattacken, weil ich dachte verrückt zu werden.
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Erstmal danke für deine Antwort.

Wie kommst du damit zurecht? Ich habe echt Tage wie auch heute wo mir dauerhaft übel ist wahrscheinlich weil ich so viel nachdenke.
Ich kann mich selber kaum beruhigen wenn es um das Thema geht

Tut mir leid, dass ich dir nicht eher geantwortet habe. Die Therapie hat mir wohl am meisten geholfen damit umzugehen.
Ich kann dir leider keine weiteren Tipps geben, außer die üblichen (Autogenes Training, Achtsamkeit). Ich selbst habe gerade keine Angst davor, sondern vor anderen Krankheiten. Damit lerne ich gerade erst umzugehen. Und über Derealisation habe ich versucht nicht nachzudenken, oder mir einzureden, alles wäre normal und ich würde keine Derealisation haben.
Wie wars in den letzten Tagen bei dir?

Kannste vergessen du wirst nicht verrückt. Ich hatte 10 Jahre Angst davor das ich Schizophrenie bekomme und habe es nicht. Mein Psychiater meinte wenn sie psychotisch wären, hätten sie Angst vor was anderem aber nicht das sie psychotisch sind - das würden sie niemals glauben wenn man ihnen sagen würde das sie sich alles einbilden. Und das hat für mich Sinn ergeben. Und seitdem habe ich diese Ängste nicht mehr

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