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Hallo ihr Lieben,

ich mache zur Zeit eine sehr schwere Phase durch und wollte wissen, ob es hier Menschen mit ähnlichen Beschwerden gibt, die mir vielleicht Tipps geben oder generell Helfen können. Ich nehme bereits Antidepressiva (15 mg Escitalopram) und stehe auf der Warteliste für einen stationären Aufenthalt in einer psychotherapeutischen Klinik, allerdings kann es bis dahin noch eine ganze Weile dauern. Ich bin einfach extrem verzweifelt und habe keine Hoffnung mehr, bzw. Angst, dass mein Zustand für immer so bleibt wie er gerade ist.

Ich hatte in der Nacht des 17.02. aus dem absoluten Nichts heraus eine unglaublich starke und über eine Stunde anhaltende Panikattacke. Während der Panikattacke entwickelte sich in meinem Kopf der Gedanke, dass ich jetzt komplett durchdrehe und den Verstand verlieren würde. Es war so schlimm, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben den Krankenwagen rief. Ich war in der Panik davon überzeugt gerade eine Psychose zu haben. Ich kam in die psychiatrische Notaufnahme meiner Stadt, wurde dort mit Tavor behandelt und nach einem Gespräch mit dem leitenden Stationsarzt wieder nach Hause geschickt. Er sagte mir es handele sich um eine Panikattacke und nicht um etwas psychotisches, da mir nahezu alle Symptome dafür fehlen würden.

Seit dieser Nacht vor knapp 2 Monaten ist mein Leben die absolute Hölle. Ich habe das Gefühl mich verloren zu haben, als sei ich ein anderer Mensch seither. Alles ist dauerhaft unwirklich, als würde meine Umwelt nicht richtig existieren und ich auch nicht. Ich bin wie leer und innerlich tot, als sei mein Kopf mit Watte ausgefüllt. Ich habe das Gefühl in einem Traum zu leben oder zu schlafen, ich kann das nicht richtig erklären, tut mir leid. Ich habe Gedächtnis-, Konzentrations- und Schlafstörungen und bin fast den ganzen Tag müde, hoffnungslos, ängstlich, angespannt, gereizt und schlecht gelaunt. Meine Gedanken hören nicht mehr auf mich, soll heißen, ich kann sie nicht kontrollieren. Ich denke dauerhaft unabsichtlich/unbewusst darüber nach wie schrecklich es wäre, wenn ich eine Psychose, eine Schizophrenie oder eine psychotische Depression entwickeln würde. Ständig kontrolliere ich mich selbst auf psychotische Symptome wie Wahnideen oder akustische und optische Halluzinationen.

Vor ein paar Tagen ist es nochmal schlimmer geworden, nachdem ich bei einem Ersttermin bei einer Psychiaterin von ihr gesagt bekam, dass das alles nach Angst und depressive Störung, gemischt (ICD F41.2) oder sogar nach einer schweren depressiven Episode klingt. Eine richtige, feste Diagnose kann sie mir erst nach einigen weiteren Terminen stellen, meinte sie. Daraufhin habe ich mich über die Symptome einer schweren depressiven Episode schlau gemacht und gelesen, dass sowas auch mit psychotischen Symptomen wie z.B. hypochondrischem Wahn einhergehen kann. Jetzt habe ich massive Angst, dass ich daran leiden könnte, da meine Symptome ja in der Tat auch depressive Elemente beinhalten und man meine abnorme Angst vor psychotischen Krankheiten durchaus als hypochondrisch und zwanghaft bezeichnen könnte. In manchen Momenten des Tages bin ich wirklich stark davon überzeugt und denke mir: Okay du hast ganz sicher eine psychotische Depression und jetzt wirst du verrückt und kommst für immer in die Psychiatrie, ich weiß nicht, ob das schon die Kriterien eines Wahns erfüllt aber ich mache mir so oder so massive Sorgen darum.

Ich habe einfach nur wahnsinnige Angst die Kontrolle über mich zu verlieren oder gar zu sterben. Ich möchte einfach wieder das alles wieder so wird wie vor dem 17.02., meine Lebensqualität ist seit diesem Tag gleich null, quasi von einer Sekunde auf die andere. Ich quäle mich nur noch durch jeden Tag und hoffe, dass diese Ängste und Sorgen endlich mal aufhören aber das tun sie irgendwie nicht. Es ist wirklich schwer das alles in Worte zu fassen. Ich hoffe der Text ist nicht zu wirr und ihr versteht, was ich ausdrücken möchte.

Ich bitte euch: Geht es jemandem ähnlich und kann er oder sie mir vielleicht ein paar Tipps geben oder generell Helfen, wie ich mit der Situation umgehen kann?

Viel Dank schon mal an dieses Forum und viel Kraft an alle anderen Leidenden!

15.04.2024 01:59 • 08.12.2024 x 3 #1


22 Antworten ↓


Servus und willkommen @fighter76,

Junge, Junge - das liest sich alles sehr ähnlich wie bei meiner ersten richtigen Panikattacke. Ich habe auch so ein Datum, ab dem irgendwie alles anders war. Heute bin ich froh, dass mir das seinerzeit widerfahren ist, aber das ist in meinem Fall eine spezielle Geschichte (so wie alle Storys hier idR sehr individuell sind).

Zuerst mal möchte ich Dich aus meiner Laienerfahrung weitgehend beruhigen: So wie Du Deinen Bericht verfasst, machst Du absolut keinen psychotischen und/oder schizophrenen Eindruck. Alter Therapeutenspruch hierzu: Wer sich um seine psychische Gesundheit Sorgen macht, kann nicht schizophren sein, wird auch nicht verrückt o. ä.

Wer zum ersten Mal eine knackige PA hat, erlebt quasi ein Trauma. Binnen kürzester Zeit wechseln Körper und Geist in den Todeskampfmodus, bzw. Todesangstmodus (je nachdem, welcher Charakter Du bist). Die nicht ganz Dummen stellen sich dann irgendwann die Frage, woher das denn kommt und müssen feststellen: Aus mir selber!

Diese Feststellung, dass der Geist fähig ist, solch heftige, multiple körperliche Symptome zu erzeugen, ist für jeden bislang normal lebenden Menschen idR logischerweise ein Schock. Viele Menschen besinnen sich ab diesem Zeitpunkt oft erstmals auf die Unsicherheit des Lebens, auf die möglichen Gefahren für Leib und Leben. Es ist im buchstäblichen Sinn eine existenzielle Erfahrung - und insofern eigentlich grundsätzlich lehrreich. Eigentlich.

Den Unterschied zwischen Lehrstunde und Zusammenbruch macht aus, wie wir damit umgehen. Dass man nach einer PA gewisse hypochondrische Züge hinsichtlich eventueller geistiger Erkrankungen entwickelt, ist nicht selten und auch nachvollziehbar. Bei mir war es sehr ähnlich.

Unerlässlich ist es deswegen aus meiner Sicht, sich gleich zu Beginn in das Thema Angst und PA einzulesen. Mein Favorit, weil einfach und trotzdem gut beleuchtend geschrieben: Wenn plötzlich die Angst kommt von Roger Baker. Wer zu lange in der Luft hängt, kommt schwerer aus der Angstspirale wieder raus.

Wichtig ist: Die Sache nicht zu ignorieren, aber auch nicht überzureagieren.

Das Schöne ist: Wenn Du in Ruhe und mit Geduld an die Erforschung Deiner Entwicklung der PA (und Angst) herangehst, verhinderst Du automatisch auch, überzureagieren.

In dem o. g. Buch wirst Du erst mal über das Wesen von PA und den fast immer darunterliegenden Ängsten bzw. Belastungen ausreichend aufgeklärt. Gleichzeitig gibt es Dir einen relativ umfangreichen Leitfaden für die Spurensuche an die Hand. Die Beschäftigung damit, inklusive Listen entwerfen und Tagebuch schreiben, ist nach meiner persönlichen Erfahrung bereits 50% erfolgreiche oder zumindest zielführende Therapie.

Dies Forum hier kann ebenfalls eine große Stütze sein. Wir sind hier eine quasi virtuelle Selbsthilfegruppe. Gut vor allem für jene, die sowas in echt (also vor Ort) nicht haben. Ich nenne es gerne das Lagerfeuer, an dem wir uns immer mit irgendjemanden treffen können, der weitgehend Bescheid weiß, aus eigener Erfahrung.

Nochmal: Du bist nicht verrückt, nur etwas ver-rückt...das ist alles.

A


Angst psychotischer Depression & Schizophrenie

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Für mich klingt das als hättest du eine Panikattacke gehabt und daraus dann Angst entwickelt. Das ist normal. Es ist ein ekliger Zustand und man erlebt ganz viele Gefühle die man nicht kennt und der Kopf malt sich dann den Rest aus.
Sowas entwickelt sich dann recht schnell zu Zwangsgedanken die man nicht abschalten kann. Such mal hier im Forum...das findest du 100 mal. Wichtig wäre die Angst anzunehmen und auch die Gedanken. Sind halt da...musst ja nicht drauf eingehen. Nicht nach Beruhigung suchen. Sag dir...ok dann fall ich halt jetzt um...komm Angst mach doch oder Dann bin ich jetzt halt verrückt..und? und mach weiter mit dem was du eh gemacht hast. Der Körper muss lernen das die Gefühle und Gedanken nicht gefährlich sind.

Zitat von fighter76:
Ich habe das Gefühl mich verloren zu haben, als sei ich ein anderer Mensch seither. Alles ist dauerhaft unwirklich, als würde meine Umwelt nicht richtig existieren und ich auch nicht. Ich bin wie leer und innerlich tot, als sei mein Kopf mit Watte ausgefüllt. Ich habe das Gefühl in einem Traum zu leben oder zu schlafen, ich kann das nicht richtig erklären, tut mir leid. Ich habe Gedächtnis-, Konzentrations- und Schlafstörungen und bin fast den ganzen Tag müde, hoffnungslos, ängstlich,

Hallo.

Das klingt eins zu eins wie eine depersonalisation und derealisation. Sowas entsteht aus der Angst und fühlt sich unheimlich beängstigend und gar psychotisch an, ist aber nicht so. Dein Stressspiegel ist ungefähr 3 Meter über deinen Kopf und muss sinken. Durch die Angst vor der depersonalisation und derealisation ( dpdr) wird er weiter oben gehalten und die dpdr bleibt bestehen.
Aber es ist wirklich nichts bedrohliches , so schlimm es sich auch anfühlt. Und ich kenne das Gefühl zu gut und verstehe deine Ängste in der Hinsicht. (Hatte es selbst jahrelang)
Es bleibt aber nicht für immer, das kann ich dir versichern, genauso wie es herzlich wenig mit einer Psychose, Schizophrenie oder sonst was zu tun hat.

Im übrigen sind dpdr recht verbreitete Symptome bei Angst und Panikattacken sowie bei Depressionen. Wie gesagt ,ich hatte lange damit zu tun und habe für mich mittlerweile den Schlüssel gefunden.
Das wird nicht so bleiben, versprochen!

Liebe Grüße, Pübbels

Zitat von fighter76:
Ich habe das Gefühl mich verloren zu haben, als sei ich ein anderer Mensch seither. Alles ist dauerhaft unwirklich, als würde meine Umwelt nicht richtig existieren und ich auch nicht. Ich bin wie leer und innerlich tot, als sei mein Kopf mit Watte ausgefüllt. Ich habe das Gefühl in einem Traum zu leben oder zu schlafen, ich kann das nicht richtig erklären, tut mir leid.

Meinst du sowas? Die Depersonalisation/Derealisationstörung ist eine Form der dissoziativen Störung, die aus dem anhaltenden oder wiederholten Erleben, außerhalb des eigenen Körpers zu stehen oder von den eigenen Gedanken getrennt zu sein, besteht. Meist mit dem Gefühl, das eigene Leben von außen zu beobachten.

Im Unterschied zu Menschen mit einer Psychose oder Schizophrenie wissen Betroffene, dass ihr Empfinden nicht der Wahrheit entspricht.

@fighter76 Hay, ich verstehe dich sehr gut! Ich habe auch dauerhaft diese Benommenheit, der Kopf wie in Watte gepackt etc… ich kenne auch die massiven Konzentrationsprobleme und denke auch manchmal ganz komisch Sachen, wo ich mich auch schon oft gefragt habe, ob ich nicht psychotisch werde.
Ich habe das auch bei meiner Therapeutin angesprochen und sie meinte wie meine Vorredner: Wenn man sich sorgen darum macht Shizophren oder Psychotisch zu sein, dann ist man es nicht. Tatsächlich hat in meinem Umfeld jetzt letztens eine Psychose von Canna. bekommen und er sieht bei sich keine Probleme. Er erkennt rein gar nichts und glaubt, das sein Verhalten normal ist und wir alle verrückt sind. Er streitet es vehement ab, dass er eine Psychose hat. Das ist typisch dafür. Aber nicht das was du beschreibst!


@moo Danke für deine Antwort, sehr interessant und hilfreich für mich und meine Situation. Ich werde mir das Buch auf jeden Fall holen!

Zitat von KenTucky:
Die Depersonalisation/Derealisationstörung ist eine Form der dissoziativen Störung, die aus dem anhaltenden oder wiederholten Erleben, außerhalb des eigenen Körpers zu stehen oder von den eigenen Gedanken getrennt zu sein, besteht. Meist mit dem Gefühl, das eigene Leben von außen zu beobachten.

Genau, das ist mein Dauerzustand seit der Panikattacke vor zwei Monaten.

Zitat von Kirschblütex:
@fighter76 Tatsächlich hat in meinem Umfeld jetzt letztens eine Psychose von Canna. bekommen und er sieht bei sich keine Probleme. Er erkennt rein gar nichts und glaubt, das sein Verhalten normal ist und wir alle verrückt sind. Er streitet es vehement ab, dass er eine Psychose hat. Das ist typisch dafür. Aber nicht das was du beschreibst!

Ich kenne auch Leute persönlich die an Schizophrenie leiden oder schon mal eine Dro. Psychose durchgemacht haben. Deren Symptome sind/waren um einiges anders als meine jetzigen und ganz tief in meinem Inneren halte ich es auch für unrealistisch, dass ich sowas jetzt wirklich habe. Allerdings sind der Angst ja bekannterweise logisches und realistisches Denken und Beweise vollkommen egal, haha.

@fighter76 Hey fighter…
ich denke sehr sehr viele hier können mit Dir mitfühlen… so wie ich auch!
Kenne das Ganze 1zu1 genauso wie Du das beschreibst…
Wie die Vorredner schon richtig gesagt haben ist das ganz normal.
Fühlt sich „nur“ furchtbar an!

Angst, Panik, Depression mit DP/DR (Depersonalisation/Derealisation) sind so weit verbreitet, Du bist nicht allein. Und so wie alles, endet das auch irgendwann… ich wünsch Dir ganz viel Kraft!
Red drüber und frag alles was Dich beschäftigt… Niemand muss sich dafür schämen voll Mensch zu sein! #schei$$aufgoodvibesonly

Hallo Leidensgenosse.

Ich mache die Sch**** (Entschuldige bitte!) schon seit mittlerweile über zwei Jahren durch, da ich durch die Angst vor dieser Krankheit darauf bezogene Zwangsgedanken entwickelt habe und kaum noch an etwas anderes als die Angst, daran zu erkranken und mein „normales“ Leben zu verlieren, denken kann… Ich kann mir zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht vorstellen, dass ich diese Angst jemals vollständig besiegen werde. Meine Angst vor dieser Krankheit ist einfach kaum in Worte zu fassen.

Zitat von __Liz__:
Meine Angst vor dieser Krankheit ist einfach kaum in Worte zu fassen.

Ich würde sagen, die Krankheit tatsächlich zu haben, ist weit weniger schlimm, als der Zustand, in dem du dich seit 2 Jahren aufgrund deiner Angst befindest.

Zitat von Schlaflose:
Ich würde sagen, die Krankheit tatsächlich zu haben, ist weit weniger schlimm, als der Zustand, in dem du dich seit 2 Jahren aufgrund deiner Angst ...

Ich würde, trotz allem, niemals mit einem Betroffenen tauschen wollen.
Trigger

Das Ereignis in Sydney hat meine Ängste wieder extrem angetriggert.
An Ereignissen wie diesem ist sehr deutlich zu erkennen, welch eine nicht zu unterschätzende Gefahr von Betroffenen ausgehen kann.


Zitat von __Liz__:
Ich würde, trotz allem, niemals mit einem Betroffenen tauschen wollen.

Ich weiß zwar nicht, was du mit Sydney meinst, aber die meisten Betroffenen können mit Medikamenten ein so gut wie normales Leben führen. Wahrscheinlich kennst du sogar Personen, die das haben, ohne dass du es jemals vermuten würdest.

Zitat von Schlaflose:
Ich weiß zwar nicht, was du mit Sydney meinst, aber die meisten Betroffenen können mit Medikamenten ein so gut wie normales Leben führen. Wahrscheinlich kennst du sogar Personen, die das haben, ohne dass du es jemals vermuten würdest.


Ich habe mich schon häufig in Foren u. Ä. mit Betroffenen unterhalten und leider war darunter niemand, der ein annähernd normales Leben führen kann.

Unter einem normalen Leben verstehe ich jedenfalls nicht...
- (höchstwahrscheinlich dauerhaft) erwerbsunfähig zu sein oder allenfalls in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen zu arbeiten
- mindestens im ambulanten betreuten Wohnen zu wohnen (meist aber in betreuten Wohngruppen)
- wegen der Medikamente an schweren gesundheitlichen Schäden leiden zu müssen (extreme Fettleibigkeit, Diabetes, Organschäden, neurologische Störungen, extreme Antriebslosigkeit wegen des sedierenden Effekts der Tabletten etc.)

In Sydney...
Trigger

...hat ein Schizophrener sechs Menschen ermordet und unzählige weitere schwer verletzt u. a. ein neun Monate altes Baby, ehe er von einer Polizistin erschossen werden konnte.
Da Betroffene in aller Regel keine Krankheitseinsicht haben, kommt es meist erst zur Zwangs-Behandlung, nachdem sie bereits auffällig geworden sind. Im Extremfall passiert das eben durch solche grausamen Taten... Viele, so wohl auch dieser Mann, setzen die Tabletten häufig früher oder später wegen der fehlenden Krankheitseinsicht und/oder der extremen Nebenwirkungen ab und werden Rückfällig, sodass schlimmstenfalls eine Horror-Tat wie diese daraus folgt...
Diese Krankheit sollte wirklich nicht verharmlost werden.


Zitat von __Liz__:
wegen der Medikamente an schweren gesundheitlichen Schäden leiden zu müssen (extreme Fettleibigkeit, Diabetes, Organschäden, neurologische Störungen, extreme Antriebslosigkeit wegen des sedierenden Effekts der Tabletten etc.)

Das ist so leider nicht ganz richtig. Das ist immer ein aufwühlendes Thema, Fettleibigkeit bei Medikamenten, aber ich habe selbst viel dazu recherchiert, beschäftige mich seit 8 Jahren mit dem Thema Ernährung und habe es mir ajch von Psychiatern, Ärzten und Therapeuten bestätigen lassen, dass nicht das Medikament dick macht, sondern die Heißhunger Attacken aufgrund eines zu langsamen Stoffwechsels. Das ist immer schwer anzuerkennen und das verstehe ich auch. Aber der Körper kann rein physisch njr zunehmen, wenn er mehr Kalorien aufnimmt als er verbraucht. Anders kann rein logisch kein Fett entstehen.

Durch diesen langsamen Stoffwechsel kann man zB. eime Tafel Schokolade nicht so schnell verbrennen, wodurch der Körper mehr davon in Fett umwandelt. Wäre der Stoffwechsel schneller, würde er die Tafel Schokolade schneller verwerten, wodurch der Körper weniger Zeit hat, es in Fettpolster zu verwandeln.

Das ist mir irgendwie immer sehr wichtig, weil es oft so klingt, als könne man garnichts dagegen tun. Dadurch fühlt man sich dann machtlos. Mit strikter Ernährung und Strategien gegen Heißhunger, kann man da wirklich viel bewirken, aber wie gesagt, ich weiß wie schwer das ist.

Aber erst dadurch kommt es ja dann zu Diabetes, weil man dann während des Medikaments über Jahre zuviel isst und den Heißhunger bedient.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von __Liz__:
Ich habe mich schon häufig in Foren u. Ä. mit Betroffenen unterhalten und leider war darunter niemand, der ein annähernd normales Leben führen kann.

Das ist so, weil diejenigen, die mit ihrer Erkrankung gut zurecht kommen, nicht in solchen Foren schreiben.

Zitat von NochSoEiner:
Das ist so leider nicht ganz richtig. Das ist immer ein aufwühlendes Thema, Fettleibigkeit bei Medikamenten, aber ich habe selbst viel dazu ...

Es nehmen auch Menschen massiv an Gewicht zu, die nicht übermäßig viel essen, ja sogar Kalorien zählen und bewusst im Defizit bleiben. Mir ist auch ein Fall bekannt, in dem eine (ehemals) Magersüchtige durch Neuroleptika gut 50 Kilogramm zugelegt hat, obwohl sie kaum Nahrung zu sich nahm.
Ich habe auch schon mehrfach gelesen, dass Menschen innerhalb weniger Wochen 30 Kilogramm zunahmen. Das entspricht einem zusätzlichen (!) Verzehr von 210.000 (!) Kilokalorien. So viel kann man unmöglich in einem Monat gemampft haben.

Zitat von Schlaflose:
Das ist so, weil diejenigen, die mit ihrer Erkrankung gut zurecht kommen, nicht in solchen Foren schreiben.

In einem gewissen Forum gibt es Mitglieder, die laut eigener Aussage medikamentös gut eingestellt sind und dadurch teils schon seit Jahren keine sogenannten Positivsymptome mehr haben. Dennoch sind diejenigen dauerhaft arbeitslos und von fremden Hilfen abhängig, weil sie kein normales, eigenständiges Leben mehr führen können. Oft werden die starken Nebenwirkungen der Tabletten als Ursache angegeben. Mir tun diese Menschen unfassbar leid…

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