Zitat von Hoffnungsblick:Mein Bruder ist an Schizophrenie erkrankt und er nimmt auch Medikamente. Meine Mutter hatte eine sehr enge Beziehung zu ihm. Ich blieb mehr oder weniger außen vor. Eine Therapeutin riet mir, Abstand zu nehmen, was ich tat.Jetzt, nachdem meine Mutter nun tot ist, habe ich oft das ungute Gefühl, mich nicht genug um ihn zu kümmern. Andererseits ist die Kommunukation auch verquer. Er meint, er könne sich alles leisten oder sagen, weil er ja krank ist. Damit kann ich nicht gut umgehen und es tut mir nicht gut. Also halte ich mich weiterhin raus. Aber mit dem schlechten Gewissen, mich nicht genug um ihn zu kümmern. Finde es sehr schwierig, das richtige Maß des Kontaktes zu finden und die richtige Art der Kommunikation.
Hey, genauso fühle ich mich auch:
Meine Mutter ist an Schizophrenie erkrankt und mir fällt es immer wieder sehr schwer, eine enge Bindung zu halten, weil eben Verhaltensweisen teils echt unangenehm und unfair sind. Sie interpretiert zb oft etwas feindliches in meine Sätze hinein, was es oft unmöglich macht, ohne Diskussion und Ausartung des Gesprächs davon zu kommen.
Ich distanziere mich dann ab und an, habe dann wiederum ein schlechtes Gewissen, mich nicht genug um sie zu kümmern bzw sie nicht genug wertzuschätzen für ihre Person, die ja trotz Krankheit noch da ist...nur eben oft verschleiert..
Ich glaube der einzige Weg ist "radikale Akzeptanz": akzeptieren dass die Person manchmal anders ist, dass ein normales verhältnis, wie es andere mit Mutter oder Bruder haben, nicht möglich sein wird und seinen Frieden schließen. Die Krankheit eben als diese anerkennen und die Person trotzdem als Mensch noch wertschätzen. Ist sehr schwierig, ich bin auch erst am Anfang dieses langen Weges.
23.12.2020 00:20 •
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