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Merke gerade, dass mein Beitrag gar nicht in diesen Thread gepasst hat. Sorry.
Es geht ja darum, ob man aus einer Angsterkrankung heraus eine Psychose entwickeln kann, richtig ?
Gestehe, auch nicht die letzten 4 Seiten vollständig gelesen zu haben. Sollte man tun, bevor man mitmischt.
Bei meinem * psychotischen Durchknallen * lag eine Manie zugrunde, was ich derzeit aber auch noch nicht wußte.
Ängste hatte ich zwar auch, aber die waren nicht die Ursache.

Zitat von Liucid:

Natürlich kann sich eine Psychose parallel zu einer bereits bestehenden PS entwickeln, aber ich würde dann zunächst davon ausgehen, dass dies unabhängig voneinender geschieht.

So sehe ich das auch.

A


Ängstlich-vermeidende PS und Psychose? Hilfe!

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@Orangia
Och .. soo weit fand ich den Beitrag im Prinzip gar nicht am Thema vorbei und insbesondere, wenn du hier jetzt den Begriff 'Manie' in den Raum wirfst, sogar schon wieder ziemlich passend. Geht schon, denke ich.

(Mich persönlich würde diese Geschichte da bei dir aber jetzt doch mal interessieren, obwohl ich mir sowas im Zusammenhang mit manischen Zuständen auch schon ganz gut ausmalen könnte .. aber wäre dann natürlich nur Kopfkino. Weißt du noch, wo du's geschrieben hattest? Würde da gern mal läuern .. könntest mir den Link auch gern via PN schicken, wenn du's nicht hier in diesem Thread machen möchtest .. büdde?)

Ich würde die Geschichte auch gerne erfahren

Wenn es darum geht, wie es dazu kam...müßte ich meine halbe Lebensgeschichte erzählen. Das ist zu lang.
Oder seid ihr nur neugierig was ich angestellt habe ?
Ich habe ja eine bi-polare Störung, was ich zum Zeitpunkt des Durchknallens halt noch nicht wußte.
Und es begann mit einer heftigen, aber auch meiner einzigen Manie.
Ist ja hier auch nicht mein Bereich und ich möchte Erdbeermuffin auch nicht vom Kurs bringen oder aufregen.
Sonst eben PN

@Orangia
Danke, dass du es erzählt hast!
Für dich war das sicher peinlich und sehr aufwühlend.
Als ich noch Panikattacken hatte, war ich auch nicht gerade rational unterwegs, das kannst du mir glauben. Ich habe da auch Sachen gemacht, die mich heute noch beschämen

Zitat von Romana73:
@Orangia Danke, dass du es erzählt hast! Für dich war das sicher peinlich und sehr aufwühlend. Als ich noch Panikattacken hatte, war ich auch nicht gerade rational unterwegs, das kannst du mir glauben. Ich habe da auch Sachen gemacht, die mich heute noch beschämen

Nein, ich habe das nicht gerafft, dass es nicht normal ist, im Bademantel in die Stadt zu fahren.

Der Beitrag sollte eine PN an Romana sein. Ich habe das Team gebeten, den Text rauszunehmen.

Zitat von Schlaflose:
Angst vor Kontrollverlust habe ich auch, aber ganz anderer Art. Nämlich der Kontrollverlust über meine Ersparnisse, die durch äußere Umstände z.B. die Coronalockdowns und jetzt die ganzen wirtschaftliche Folgen des Ukrainekrieges in Gefahr sind.

Na ja,die Ängste sind halt unterschiedlich gelagert.
Was würde denn passieren,wenn Du Deine Sicherheiten verlieren würdest?
Würdest Du dann verrückt werden also quasi durchdrehen?

Immer wenn das,woran man sich geklammert hat wegfällt,wird es halt eng.

Existenzängste sind natürlich aufgrund der jüngsten Ereignisse auf dem Vormarsch.

Mein Mann hat sie recht ausgeprägt (er leidet an einer Schlafstörung ),bei mir geht es so.
Hab schon so das Vertrauen,dass es immer irgendwie weiter geht und wenn nicht,nützt auch das ganze Rumgedenke vorher nichts.
Man kann sich nicht gegen alles absichern.

Manche sind finanziell gut situiert und haben dafür ganz andere Sorgen (z.B. Krankheit).
Es kann immer irgendwas sein,das einen vollkommen raus reisst und dann steht man erstmal da wie blöd.
Entweder man überlebt es nicht oder man findet Lösungen.

Zitat von Orangia:
Nein, ich habe das nicht gerafft, dass es nicht normal ist, im Bademantel in die Stadt zu fahren.

Ich find´s ja immer gut,wenn jemand den Mut hat zu schreiben,dass man sich auch mal nicht unter Kontrolle hatte.
Und das Leben letzendlich trotzdem weiter geht.

Mein peinlichster Moment war eine fette PA in einem Zug und die Mitreisenden haben den Rettungswagen gerufen.
Als der Zug im Zielort einfuhr,warteten schon die Sanitäter aber die PA war inzwischen abgeflaut und ich bin vor den Sanitätern davon gelaufen...


Ein anderes Mal passierte folgendes:

Hatte wieder mal eine ausgeprägte PA und hab an einer Ampel an der Tür eines Polizeiwagens geklopft.
Weil ich mir nicht zugetraut habe,mit dem Bus in die Psychiatrie zu fahren.
Die standen gerade zufällig vor der roten Ampel bei der Bushaltestelle.
Die Polizisten haben dann dort angerufen und mich hingebracht und die Ärzte dort waren fassungslos,dass ich da mit Polizei aufgeschlagen bin.
Es war furchtbar peinlich.

Zitat von Liucid:
aber allein die Vorstellung, dass es vielleicht sein könnte, erschreckt mich in solchen Situationen schon sehr.

Und da schreibst Du es ja selbst.

Es ist eine Vorstellung und vorstellen kann man sich vieles,hat aber mit der Realität meist ganz wenig bis gar nichts zu tun.

Kannst versuchen,Deine Vorstellungskraft - die ja sehr stark ist - in die andere Richtung zu lenken.

Stell Dir vor,es geht Dir jeden Tag ein bisschen besser und wie Du Tag für Tag ein bisschen mehr innere Sicherheit gewinnst.
Vorstellungskraft ist stark und funktioniert auch umgekehrt.
Das kann man üben.

Das sieht man mal, in welche Not ein Mensch geraten kann. Schrecklich.
Ich habe mal eine Patientin aus einem anderen Bereich mehrmals erlebt.
Sie hat ausgetretene Zig. von der Erde, also draußen, aufgenommen und versucht noch ein paar Züge abzubekommen.
Genauso hat sie kalte Kippen aus dem Aschenbecher genommen und nochmal von rauchen wollen.
Deswegen hatte sie oft einen schwarzen Mund.
Sie bettelte stets um wenige Cents, damit sie ihre Betreuerin anrufen kann, die ihr helfen sollte.
Einmal hatte sie wohl Durchfall oder in die Hose gemacht, jedenfalls roch sie stark.
Irgendwo her hatte sie dann ein Fahrrad, vermutlich von jemandem der dort arbeitet,
und fuhr damit in diesem Kacke-Zustand kreuz und quer über das Klinikgelände.

So kann es passieren, dass einem Mitpatienten auch so gar nicht gut tun. Mir ging das öfter so.
Deswegen wollte ich auch nicht, dass meine Kinder mich dort besuchen

Okay zum Thema Psychiatrie könnte ich jetzt auch noch einige Geschichten erzählen.
Man erlebt dort schon Dinge,die man nicht kennt und die auch Angst machen können.

Mir hat das seltsamerweise nie Angst gemacht aber das kann auch dran gelegen haben,dass ich eh dauernd Angstzustände hatte...

Und vielleicht liegt es auch daran,das ich zu Menschen,die nicht ganz normal sind (was man so darunter versteht) irgendwie instinktiv einen gute Draht habe.
Zumal ich ja selbst auch nicht der sogenannten Normalität entspreche.

Von aussen betrachtet sieht das Verhalten vielleicht aus,als wäre es Leid,weil es keinem sogenannten normalem Verhalten entspricht.
Ich denk ja eher,dass es schwer ertragen wird von der Umwelt,wenn sich jemand nicht konform gewisser Verhaltensregeln verhält.

Habe mal eine Doku im TV gesehen,da wurden psychisch belastete Menschen behandelt aber ganz anders als man das so kennt.
Ihnen wurde sehr freundlich und respektvoll begegnet,sie konnten sich kreativ ausleben und wurden sehr wert geschätzt.
Die Therapeutin hat gemeint,dass nicht ihre Patienten krank seien sondern das System,in dem wir leben und das hat sie absolut ernst gemeint.

Also ein völlig anderes Therapiekonzept.
Nicht die sogenannten psychisch Kranken an das System anpassen wollen sondern sich begegnen mit grosser Achtung voreinander,sozusagen auf Augenhöhe.
Fand ich ja klasse aber ob sich sowas durchsetzt?

Falls ja,wird es Jahre und Jahrzehnte dauern,in der psychiatrischen Behandlung hat sich ja schon einiges getan aber da ist auch noch reichlich Luft nach oben...

Zitat von Liucid:
vielleicht sein könnte


Das ist doch unser Hauptthema, dass wir Angst vor etwas haben, das sein könnte, dadurch bleiben wir ja im Angstkreislauf drin. Wenn bei jeden Mensch, der seine erste Panikattacke erlebt, sofort ein Arzt käme, um zu erklären, was gerade passiert ist, und dass das nur eine reine Körperreaktion auf Stress gewesen sei und vollkommen harmlos, würde man vieles vermeiden können.

Aber das ist leider Wunschdenken. Ab Tag 1befindet man sich plötzlich im Ausnahmezustand und hat dadurch das Gefühl, irre zu werden. Wobei unser Wissen um Irre eh total falsch ist . Tatsächlich fürchten wir eher das negative Gerede anderer, den vermeintlichen Gesichtsverlust, und hier liegt dann mit die Grundthematik offen, um die es sich m.E. überhaupt handelt.

Man könnte sagen, dass Angsterkrankte wenig Vertrauen und Liebe zu sich selbst haben, anderen Menschen zuviel Macht einräumen, in der Kindheit ziemlich verletzt wurden und deswegen in einem permanenten Stress leben und sich deswegen irgendwann der Stress als Panik entlädt. Und weil die Grundmuster so sind, wie sie sind, beginnt jetzt der vermeintliche Wahnsinn, da alles eine Erklärung braucht.

Was wäre so schlimm dran, verrückt zu sein? Hier liegt unser Problem, dass man alles daran setzt, brav, geliebt und in der Norm zu funktionieren zu müssen, damit kein Mensch mehr negativ über einen denken kann. Und hier haben wir dann unseren Stress, der tata! zur Panikattacke führt. Und nun wieder Stress, weil man plötzlich immer näher an den Zustand kommt, der schon immer gefürchtet wurde: Abgelehnt, Aufgefallen, vernichtet durch die Kritik anderer.

Weil wir Neurotiker aber so ein tolles Völkchen sind, bekommen wir alle eine 2. Chance, um unsere Negativsichtweisen ablegen zu lernen. Und bissle gaga, darf man sich doch auch mal gönnen.

Zitat von Flame:
Die Therapeutin hat gemeint,dass nicht ihre Patienten krank seien sondern das System,in dem wir leben und das hat sie absolut ernst gemeint.

Sicher so eine Esoterik-Tante. Ich glaube das jedenfalls nicht, da gibt´s genug andere Ursachen.
Zitat von Icefalki:
anderen Menschen zuviel Macht einräumen

Passt zu mir. Damals jedenfalls. Heute nicht mehr.
Zitat von Icefalki:
Was wäre so schlimm dran, verrückt zu sein?

Oh...das wäre schon schlimm, solange wir unter *verrückt sein* dasselbe verstehen, wo ich mir aber grad nicht sicher bin.

Zitat von Icefalki:
Hier liegt unser Problem, dass man alles daran setzt, brav, geliebt und in der Norm zu funktionieren zu müssen, damit kein Mensch mehr negativ über einen denken kann.

Verallgemeinern kann man das aber nicht.
Ich habe das weitesgehend abgelegt. Hat aber eine Weile gedauert. Jahre.

Zitat von Flame:
Na ja,die Ängste sind halt unterschiedlich gelagert.
Was würde denn passieren,wenn Du Deine Sicherheiten verlieren würdest?
Würdest Du dann verrückt werden also quasi durchdrehen?

Ganz sicher nicht. Dann würde ich mich einfach nur umbringen.

Zitat von Schlaflose:
Ganz sicher nicht. Dann würde ich mich einfach nur umbringen.

Also das schockt mich jetzt aber.
Man kann sich doch neue Sicherheit schaffen.
Ich persönlich glaube,dass die einzige Sicherheit im Innern zu schaffen ist: in der Akzeptanz dessen,dass nichts bleibt,wie es ist.
Wenn man sich damit innerlich arrangiert hat,wird man gelassener und anpassungsfähig und dann kann einen so schnell auch nichts mehr bedrohen.
Jedenfalls nicht existenziell.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Flame:
Also das schockt mich jetzt aber. Man kann sich doch neue Sicherheit schaffen. Ich persönlich glaube,dass die einzige Sicherheit im Innern zu schaffen ist: in der Akzeptanz dessen,dass nichts bleibt,wie es ist. Wenn man sich damit innerlich arrangiert hat,wird man gelassener und anpassungsfähig und dann kann einen ...

Aber nicht in meinem Alter. Ich will mein Rentendasein, für das ich mein Leben lang gespart habe, finanziell sorglos erleben. Wenn das nicht mehr geht, will ich gar nicht mehr leben. Mir macht dieser Gedanke überhaupt keine Angst. Genauso wenig wie es mir Angst macht verrückt zu werden. Wenn das passiert, ist es eben so. Das sehe ich ganz gelassen

Zitat von Schlaflose:
Aber nicht in meinem Alter. Ich will mein Rentendasein, für das ich mein Leben lang gespart habe, finanziell sorglos erleben. Wenn das nicht mehr geht, will ich gar nicht mehr leben. Mir macht dieser Gedanke überhaupt keine Angst. Genauso wenig wie es mir Angst macht verrückt zu werden. Wenn das passiert, ist es eben so. Das sehe ich ganz gelassen


Verstehe.
Ich wünsch Dir,dass Du Dein Rentendasein geniessen kannst und es Dir immer gut gehen möge,erinnere mich an einen Beitrag von Dir,in dem Du mal schriebst,dass Du umfangreich vorgesorgt hast.
Das wird sich sicher auszahlen (im wahrsten Sinne des Wortes).

Zitat von Flame:
Das ist diese Sache mit Diagnosen. Man bekommt sie und dann oh je. Ich habe eine Persönlichkeitsstörung diagnostiziert bekommen und war ...

Für mich wäre es ehrlich gesagt das Ende der Welt. Ich möchte keine Krankheit haben, die Menschen zu unberechenbaren Monstern macht… Die grausame Stimmen erzeugt, deren Befehle man alle unreflektiert ausführt, weil man dazu nicht mehr in der Lage ist… Ehrlich gesagt…
Trigger

würde ich trotz meiner großen Angst vor dem Tod lieber nicht mehr leben wollen, als daran zu erkranken und schlimmstenfalls jemandem etwas anzutun…


A


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