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Hallo ihr Lieben,
ich stelle diese Frage hier in die Runde, weil die meisten von euch (ich erlaube mir das Du) über Psychotherapieerfahrungen verfügen und es mich sehr interessiert, was ihr dazu innerhalb der Psychotherapie erfahren / gelernt habt. Habt ihr diesbezüglich gezielte Ratschläge bekommen? Ist das Thema überhaupt angesprochen worden, von euch oder von den Psycho-Profis? Falls ihr es angesprochen habt, welche Antworten gab es?
Zu meiner Person: persönliche Erfahrungen habe ich mit Depressionen und Ängsten gemacht und weiß, wie es sich anfühlt. Über berufliche Erfahrungen verfüge ich auch, weil ich seit über zwanzig Jahren als Psychologe und Psychotherapeut arbeite. Vor fast zehn Jahren wurde ich selbst von einer Klientin dazu befragt (Was muss ich eigentlich tun, um es zu verarbeiten?). Mir wurde schlagartig bewusst, dass diese Frage innerhalb der Psychotherapie eigenlich keinen Stellenwert hat und ich nichts darüber gelernt hatte in den Aus- und Fortbildungen. Kollegen, denen ich diese Frage stellte, hatten auch nichts hilfreiches darauf zu erwidern. Mehr möchte ich im Moment nicht dazu sagen. Seht es als eine kleine Feldstudie an. Ich hoffe, ich verletze keine Forenregeln, sonst möge der Admin mich darauf hinweisen. Für weitere Fragen bin ich natürlich offen.
Ich bin sehr gespannt auf eure Antworten.
Peter Stapel

21.08.2022 22:35 • 23.08.2022 x 3 #1


29 Antworten ↓


Hallo Peter,

können wir negative Erfahrungen überhaupt verarbeiten?
Mit dem Wort verarbeiten habe ich gelegentlich so meine Schwierigkeiten.

Ich finde, alles was gewesen ist, müssen wir versuchen zu akzeptieren. Man kann nichts ungeschehen machen.
Das mir persönlich etwas Negatives passiert ist oder angetan wurde, das ist manchmal sehr schlimm,
verletzend und traurig. Ändern kann man es aber nicht.

Eine Möglichkeit, mit negativen Erfahrungen besser umgehen zu können, kann darin bestehen,
einen Haken unter das zu setzen, was war und möglichst vor allem nach vorn zu schauen.

Was negative Prägungen und verfestigte Ängste betrifft, kann es meiner Ansicht nach helfen,
die negativen Erlebnisse versuchen zu versachlichen. Dadurch kann ich erkennen, dass ich ein Teil
des Geschehenen war und eventuell auch erkennen, dass mich die negativen Érfahrungen nicht getroffen
haben, weil ich ein schlechter Mensch war.

A


Wodurch / wie können wir negative Erfahrungen verarbeiten?

x 3


Hallo Peter,
guter und sinnvoller Beitrag, willkommen Ich denke oder mir persönlich hat geholfen, Therapeuten, die authentisch Empathie zeigen, an einen glauben, Fortschritte würdigen, als Team mit einem auf die Situation gucken und beraten, Freunde, Freunde, Freunde, Freunde. Entgegen gesetztes Handeln, wenn einem mal nicht danach zumute ist, etwas zu tun, was einem oft hilft, es trotzdem tun. Manchmal wird es nicht helfen, oft aber schon. Zulassen, dass sich das Gehirn umstrukturiert und das Geschehene verarbeitet, indem sich nicht dem schweren Schicksal ergibt, sondern sich bewusst entscheidet, etwas zu tun, damit es einem besser geht. Radikale Akzeptanz, wenn es gerade alles sehr langsam geht und unüberbückbar erscheint. Verständnis für sich selber finden, lernen, liebevoll mit sich selbst zu sprechen. Ausdauersport zweimal die Woche mindestens je 30 Minuten. Ein Positiv-Tagebuch führen. Alles sammeln und angehen, was Selbstwirksamkeit bringt, Listen dazu schreiben, priorisieren, anfangen. Auf keinen Fall handlungsunfähig zuhause sitzen bleiben und sich dem Ganzen ergeben. Austausch mit anderen Betroffenen suchen. Mir bewusst machen, wie ich früher in meinem Leben Schwieriges bewältigt habe und wer und was mir dabei geholfen hat und wie ganz genau ich es geschafft habe. Viele Aktivitäten finden, die mich vom Grübeln abhalten und mich auf anderes fokussieren lassen. Und in bewusst gewählten Zeitfenstern aktiv die Probleme angehen.
Grüße, Nora

Ja, danke für die schnelle Reaktion und eure Beiträge. Ich habe nach der entwaffnenden Frage meiner Klientin damals begonnen mir viele Gedanken zu machen. Es war kurz nach meiner eigenen Krise. Durch die Krise ist mir auch klar geworden, dass die Ansichten, Theorien, Ratschläge an die Klienten / Patienten, die wir Profis so raushauen, nicht funktionieren. Ich habe es schließlich an mir selbst erfahren. Das Ergebnis dieser Einsicht: ich wollte den Job schmeißen. Dann kam noch die Frage der Klientin, und ich fragte mich erst recht, was ich da eigentlich mache. Ich habe mich damals entschlossen, doch im Job zu bleiben und die Antworten zu suchen. Zur gegebenen Zeit teile ich es gerne mit euch. Aber zunächst warte ich gespannt auf weitere Erfahrungsberichte. Tatsächlich interessiert es mich, was meine Zunft so den Betroffenen dazu erzählt hat, falls überhaupt. Denn meiner Ansicht nach ist das die große Lücke im System. Das missing link zum Verständnis der meisten seelischen Schieflagen.
Ich danke allen im Voraus für die Beiträge!
Peter Stapel

P.S. das Wichtigste fast vergessen, Gefühle zulassen, taruern, so lange, wie es nötig ist, nicht vor den Gefühlen flüchten, sondern sie angucken und würdigen, das ist wohl der Schmerzhafteste und Langwierigste Teil

Hallo Peter,

ich würde es, jetzt erstmal ganz spontan reagiert, unterteilen in allgemeine Einsichten, Umschreiben von Glaubenssätzen, konkrete Umsetzung und Veränderung im Alltag.

Einfach mal ein paar Gedanken dazu, noch recht ungeordnet:

Eine der wesentlichen Einsichten: Das, was passiert ist, lässt sich nicht mehr ändern. Ich kann, darf und sollte sogar darüber wütend und traurig sein und diesen Gefühlen auch Raum geben, aber ich sollte davon nicht weiter mein Leben bestimmen lassen.
Die Unterscheidung zwischen Hier und Jetzt und Dort und Damals.

Es ist wichtig, zu erkennen, dass man den Schritt aus der Ohnmacht und Hilflosigkeit tun muss, dass man in die Selbstwirksamkeit und in die Eigenverantwortung für sich selber kommen muss, wenn sich nachhaltig etwas zum Positiven verändern soll.

Zu erkennen, dass es Dinge gibt, auf die ich Einfluss habe. Dass ich die Macht habe, Dinge bei mir/in mir zum Positiven zu verändern:
Selbstwirksamkeit als eines der ganz wesentlichen Prinzipien und eine der wichtigsten Erkenntnisse.

Ich habe hier im Forum mal etwas zum Thema radikale Akzeptanz geschrieben, ist etwas länger her, aber ich schaffe es gerade nicht, das nochmal zu überarbeiten, darum jetzt einfach so die Fassung von damals (auf Platzgründen in einer Triggerbox, enthält keine Trigger, dient nur der besseren Lesbarkeit:
Trigger

die Lösung liegt zumindest beinahe in Deiner Frage: Alles da sein lassen, obwohl es einen innerlich fast zerreißt?
Die Antwort darauf wäre: Im Endeffekt ja. Das mag jetzt erstmal paradox klingen, liegt aber im Wesen der radikalen Akzeptanz. Ich habe eine ganze Zeit gebraut, das wirklich zu begreifen und zu verinnerlichen, aber seitdem hilft mir das Konzept sehr.

Radikale Akzeptanz läuft über 3 Schritte die ich gleich noch erläutere: Kapitulation-Betrauern-neuer Weg.

Kapitulation klingt erstmal sehr negativ, meint hier aber: einen sinnlosen Kampf beenden.
Heißt: Deine Angst zu bekämpfen wie einen Feind wird Dich nicht weiterbringen. Im Sinne der radikalen Akzeptanz: Hör auf, sie als Feind zu betrachten, den Du loswerden/besiegen möchtest. Sie ist nunmal leider da, und diesen Fakt als solchen zu akzeptieren wäre der erste Schritt. Sieh sie stattdessen wie einen zwar ungebetenen Gast, der da ist und den Du zumindest erstmal nicht loswerden kannst. Warum sie da ist, ob sie Dir vielleicht sogar helfen und Dich nicht ärgern möchte, wirst Du später bestimmt besser verstehen, ist im Moment aber auch noch gar nicht wichtig. Wichtig ist erstmal: Sie ist da, sie wird erstmal nicht weggehen, und Du musst lernen, damit einen Umgang zu finden. Krankheitsakzeptanz ist ein wichtiger erster Schritt. Die Krankheit ist jetzt da, sie wird eine zeitlang Teil Deines Lebens sein, vielleicht auch immer, und daran wird sich erstmal nichts ändern. Gegen diesen Fakt anzukämpfen bringt nichts, die Angst ist trotzdem da. Ein Tinnitus zum Beispiel geht auch nicht davon weg, dass man ihn bekämpft und sich immer über ihn aufregt, im Gegenteil.

Ein zweiter Schritt der tatsächlich auch wichtig ist, ich habe diesen immer übersprungen und konnte so früher keine nachhaltigen Fortschritte machen: Du darfst und sollst sogar betrauern, dass es so ist. Heißt: Du darfst und sollst Dich darüber ärgern, wütend und traurig sein, dass Dich eine echt blöde Krankheit erwischt hat, darüber darf man traurig sein. Es ist fies und gemein und, und, und... Es ist blöd, dass Du jetzt Dein Leben darauf abstimmen musst, eine Erkrankung zu haben, es wäre doch so viel schöner, wenn man diese Erkrankung nicht hätte... all diese Gefühle sind erlaubt und nötig. Du brauchst die Trauerphase, um wirklich loslassen zu können und Dich wirklich ehrlich auf einen neuen Weg einzulassen, ohne Hintertürchen, ohne was wenn aber.......

Im dritten Schritt der radikalen Akzeptanz richtest Du Deinen Fokus dann auf den neuen Weg aus, in diesem Fall: Wie kann ich mein Leben mit der Erkrankung leben, nicht gegen meine Erkrankung? Sprich: Wie kann ich mit der Angst in meinem Leben trotzdem zurechtkommen?

Und da liest es sich bei Dir gar nicht so schlecht, finde ich. Auch an Tagen mit schlimmeren Symptomen bist Du noch in der Lage, Dinge zu erledigen, das ist funktional und gut ! Das klingt erstmal nicht so toll, weil es sich ja nicht gut angefühlt hat, aber es ist gut! Du lässt Dich von Deiner Angst nicht unterkriegen, und das ist eine gute Sache. Klar fühlt es sich nicht gut an, aber das zu erwarten wäre im Moment noch zu viel verlangt. Es wird mit der Zeit besser. Zu erwarten, dass sich das sich für Dich schwierige Dinge gut anfühlen, würde bedeuten, dass Du die Maßstäbe gesunder Menschen also in diesem Fall Menschen ohne Angsterkrankung an Dich anlegst, und das wäre eine Überforderung. Für Dich gelten jetzt etwas andere Maßstäbe. Und trotz Angst Dinge erledigt zu bekommen ist für einen Angsterkrankten eine tolle Sache! Für einen gesunden Menschen sind das vielleicht Selbstverständlichkeiten, aber nicht für einen Menschen mit einer psychischen Erkrankung. Sich das bewusst zu machen, wird Dich auf Dauer stärken und Dir wieder Selbstvertrauen bringen, und ein neues Selbstverständnis wird sich bilden. Auf mich wirkt es so, als würdest Du noch an Deinem Anspruch Dir selber gegenüber scheitern. Sei geduldiger und nachsichtiger mit Dir, irgendwann kommen auch die positiven Gefühle zurück bzw. werden wieder mehr. Du schreibst ja auch, dass die schlechten Gefühle manchmal weniger intensiv sind, darauf solltest Du Dich konzentrieren und diese Momente ganz bewusst als gute Momente abspeichern. Das sind für Dich wichtige Erfolgserlebnisse, Momente, in denen Du spürst, dass ein Leben mit der Krankheit möglich ist. Oftmals fällt es uns leichter, diese Einsichten bei körperlichen Erkrankungen zu haben, aber bei psychischen Erkrankungen ist es nichts anderes. Krankheitsakzeptanz ist der Schlüssel.

Und dann passiert genau das, was @cube_melon auch geschrieben hat: Du ent-machtest die Erkrankung, und dadurch wird es Dir auf Dauer besser gehen.
Dadurch, dass Du nicht gegen die Erkrankung ankämpfst sondern mit ihr gemeinsam einen Weg findest, wird sie im Endeffekt vielleicht sogar schneller wieder gehen um im Bild des ungewollten Gasts zu bleiben.

Ich hoffe, das hat jetzt halbwegs Sinn gemacht, aber so habe ich es geschafft, einen anderen Umgang mit meinen psychischen Erkrankungen zu finden um auf Deine Eingangs-Frage zurückzukommen.

LG und ganz viel Kraft
Silver


Radikale Akzeptanz dessen, was passiert ist, ist ganz wichtig, das sehe ich wie @Nora5.

Nicht gegen die Vergangenheit ankämpfen, die Vergangenheit lässt sich nicht ändern, es ist, wie es ist, aber: Das bedeutet nicht, dass sich nichts auch wieder zum Positiven verändern kann, sie hat nur so viel Macht über mich, wie ich ihr erlaube.

Gleich von Anfang an immer eine klare Sicht auf die therapeutische Beziehung haben: Den Therapeuten als Berater und professionellen Berater verstehen, der einen unterstützt, seinen eigenen Weg selbstständig zu gehen, mit freundlicher und emphatischer Begleitung, aber auf keinen Fall den Therapeuten an die Stelle eines Fürsorgers, Retters, Beschützers setzen und die Eigenverantwortung an diesen abgeben, das führt in eine Sackgasse und in eine Therapie, die Selbstwirksamkeit und das verinnerlichen dieser Selbstwirksamkeit auf Dauer verhindert.

Zu verstehen, dass viele dysfunktionale Verhaltensweisen als Lösungsversuch zu verstehen sind (und man sich darum nicht dafür schämen muss), die einfach in der aktuellen Gegenwart ihre damalige Funktionalität verloren haben.
Damals waren sie wichtig, um das Überleben zu sichern, aber in den heutigen veränderten Umständen sind diese Verhaltensweisen dysfunktional geworden und müssen durch funktionale ersetzt werden.

Zu verstehen, dass viele dysfunktionale Verhaltensweisen, so vielfältig sie auch sein mögen, oftmals ein und dasselbe Ziel haben: Emotionen zu regulieren (sehr häufig: Ängste zu reduzieren), nur leider manchmal auf einem eher ungünstigem Weg.
Aber man kann den Umgang auch mit schwierigen Emotionen lernen, das ist möglich, es braucht nur viel Übung.

Zu verstehen, dass Gedanken, Emotionen, Handlungen und der Körper sich ständig gegenseitig beeinflussen und das es möglich ist, an jedem dieser Punkte anzusetzen und damit auch die anderen beeinflussen zu können.
Das, was sich manchmal wie überwältigender Strudel an Emotionen und Gedanken anfühlt, der einen in die Tiefe reißt, lässt sich beeinflussen und abschwächen, man hat Möglichkeiten, sich zu regulieren und Einfluss auf diesen Strudel zu nehmen.
Das Erlernen braucht Zeit, ist manchmal auch frustrierend, aber wenn man am Ball bleibt, wird es besser.

Das sind erstmal nur ein paar ungeordnete Gedanken dazu.

LG Silver

Zitat von PeterS:
Das Ergebnis dieser Einsicht: ich wollte den Job schmeißen.

Hallo Peter,

dazu wollte ich noch etwas ergänzen (die Beiträge haben sich gerade zeitlich überschnitten):

Ich habe das tatsächlich schon öfters erleben müssen (vor allem aus Klienten-Perspektive im Krankenhaus).

Ich habe so einige Psychologen erlebt, die in rasend schneller Zeit ausgebrannt sind.
Gleichzeitig habe ich viele Patienten erlebt, bei denen sich die Symptome nicht zu bessern schienen.

Ich kann ja nur aus meiner Patienten-Perspektive etwas dazu sagen. Ich bin schon ziemlich lange in Therapie, ambulant und stationär, habe dadurch sprichwörtlich hunderte von Patienten und Psychologen erlebt und beobachtet und daraus meine Rückschlüsse gezogen in Bezug auf verschiedene Krankheitsbilder, Therapieformen usw.

Meiner Meinung nach liegt der Schlüssel in der richtigen Nähe-Distanz-Gestaltung der therapeutischen Beziehung.

Früher dachte ich immer, je näher man dem Therapeuten kommt (emotional!) und je mehr Nähe dieser zulässt, desto besser.
Dabei habe ich oft erlebt, dass das gerade für bestimmte Krankheitsbilder (v.a. Persönlichkeitsstörungen, komplexe Traumafolgestörungen) nicht wirklich immer der Fall ist.

Es passiert dabei nämlich leider viel zu oft, dass der Patient den Therapeuten in eine Position rückt, in die er nicht gehört, nämlich die eines Fürsorgers und Problemlösers, der dem Klienten die positiven Beziehungserfahrungen verschafft, die er früher nicht machen konnte. Je stärker die damalige Deprivation, umso schlimmer dieser Effekt.

Aber: Das kann nur in eine Sackgasse führen, da der Therapeut für den Klienten niemals diese Person sein kann.

Dann passiert, gerade bei diesen Störungsbildern, leider oftmals Folgendes:
Der Therapeut fühlt sich zunehmend hilflos, weil der Patient keine Fortschritte macht, keine Eigenverantwortung übernimmt, zunehmend immer mehr Kompetenzen an den Therapeuten abgibt statt diese selber zu übernehmen.
Der Patient fühlt sich zunächst gut aufgehoben und versorgt, er fühlt sich sicher, oftmals zum ersten mal in seinem Leben, und möchte diese Erfahrung, die er ja so lange (oder noch nie) hatte, nicht gleich wieder aufgeben.
Er hängt also beinahe an diesen Symptomen fest, da sie ihm die Beziehung zum Therapeuten sichern, spürt aber gleichzeitig unbewusst die Gefahr, die sich aus dieser Nähe ergibt, da diese Patienten mit Nähe ja keine guten Erfahrungen gemacht haben und spürt gleichzeitig den zunehmenden Kontrollverlust, der für ihn ja eigentlich ganz schlimm zu ertragen ist, spürt unbewusst, dass ihm Selbstwirksamkeit abhanden kommt.

Der Therapeut übernimmt immer mehr Aufgaben für den Patienten, die dieser eigentlich dringend selber übernehmen müsste, und brennt dabei aus. Zumeist geht es hierbei um die Regulation schwieriger Gefühle.

Der Therapeut fühlt sich in dieser Fürsorger-Rolle auf Dauer nicht wohl, weil er ganz genau weiß, dass er diese eigentlich nicht erfüllen kann, und der Patient kann sich nicht weiterentwickeln, da er die Eigenverantwortung für sich nicht wirklich übernehmen kann.
Dann kommt es zu unrealistischen Forderungen an den Therapeuten, die dieser nicht erfüllen kann, und er fühlt sich zunehmend hilflos und brennt aus.

Solche Negativ-Spiralen habe ich schon so oft beobachtet, und sie sind so schädlich für beide Seiten.

Über einen zu distanzierten Therapeuten brauchen wir hier, denke ich, nicht allzu viele Worte verlieren.
Wenn gar keine Beziehung aufgebaut werden kann, ist therapeutisches Arbeiten nicht wirklich möglich.


Eine mögliche Lösung für beide Seiten liegt in dem alten Prinzip von Hilf' mir, es selbst zu tun.

Der Therapeut erkennt klar seine Grenzen und der Patient übernimmt die notwendige Eigenverantwortung, ohne sich dabei alleingelassen zu fühlen.

Ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal schreiben würde, weil ich die Therapie-Form durchaus auch kritisch sehe, aber hier hat die DBT viele hilfreiche Konzepte entwickelt, um sowohl den Therapeuten vor Frustration und Burnout zu schützen und andererseits dem Patienten die notwendige Hilfestellung zukommen zu lassen, sich selber helfen zu lernen, ohne dass dieser sich alleingelassen fühlt.

Das war jetzt eine zugegeben sehr DBT-lastige Betrachtung der Problematik, die ich aber jetzt über Jahre hinweg so beobachtet habe, über die ich mich auch schon vielfach mit Therapeuten und Co-Therapeuten unterhalten habe (die DBT pflegt ja einen sehr offenen Umgang zwischen Therapeut und Klient) und die mir auch im privaten Umfeld von befreundeten Therapeuten so berichtet wurde. Und bei aller berechtigter Kritik an der DBT, in diesem Punkt finde ich ihre Argumente schlüssig.
Vielleicht ist ja der eine oder andere gedankliche Ansatz passend für Deine Problematik.

LG Silver

Zitat von PeterS:
Was muss ich eigentlich tun, um es zu verarbeiten?


Kommt wohl auch ein wenig darauf an, was es ist @PeterS. Trauma und PTBS? Für mich ist das häufig einfach alles etwas sehr allgemein, in solchen Psychotherapien. So wie die Fragestellung im Grunde auch.

Für mich gibt es z.B. sehr große Unterschiede, ob das Trauma bzw. die PTBS z.B. durch körperliche Gewalt ausgelöst wurde, oder durch Wahnvorstellungen, oder einfach durch sehr schlechte Lebensumstände. Etwas, das eine reale Vergangenheit besitzt, die man nicht positiv betrachten kann, erfordert sicher eine andere Herangehensweise, als eine Wahnvorstellung, die man im Nachhinein durchaus auch positiv bzw.. humorvoll betrachten könnte. Ganz hinter sich lassen, und in die Vergangenheit schieben.. würde ich das nur, wenn es verarbeitet ist. Geht ja evtl. auch gar nicht anders, sonst hätte man ja keine PTBS. Vergangenheit ist noch präsent und macht Angst oder zermürbt. Also sollte man so neutral darauf blicken können, dass die Vergangenheit eben nicht mehr belastet.

Bei Ängsten kommt es aus meiner Sicht auch darauf an, ob diese eine Berechtigung haben, oder ob man Alltagsängste hat, vor irgendwas, wo es einfach wenig Sinn macht, überhaupt Angst zu haben. Alltagsängste kann man sehr gut durch positives Denken - und auch fühlen - abmildern.. bevor man sich ihnen stellt. Im Grunde könnte man sie sogar rein geistig völlig beseitigen, wenn man genug Glaube und Zeit investiert. Aber das dauert eben wirklich lange. Man könnte auch einfach brachial durch die Alltagsängste hindurchgehen, wenn man stärker als die Panik bleibt.. weil dahinter nichts böses warten wird. Das betreibe ich gerade zum Großteil so, weil es am schnellsten geht. Man hat danach automatisch ein positives Gefühl, wenn man die Angst überwunden hat, und man den Erfolg in Form von Freiheit fühlt. Danach sollte man nur noch an diesem Gefühl festhalten, und die alten Ängste gar nicht mehr betrachten. Falls wieder etwas hoch kommt, setze ich persönlich mich der Angst einfach nochmal aus. So überlagere ich die negativen Gefühle mit positiven. Aber meist reicht es mir, die Panik einmal zu überwinden.

Bei Depressionen helfen dann wohl wirklich auch die positiven Tagebücher, die man sehr häufig bei Therapien vorgeschlagen bekommt. Positiv Denken hilft allgemein.. aber aus meiner Sicht auch erst so wirklich, wenn man daran glaubt, und das Positive auch fühlt. Das dauert eben auch eine Zeit lang, aber wenn man auch fühlt, was man denkt, geht es eben schneller. Wenn ich einfach nur so dahinsage, dass es hier und dort schön sein wird, ohne ein Gefühl oder am besten eine visuelle Vorstellung dazu aufzubauen (Einstein sagte auch, Vorstellungskraft ist wichtiger als Wissen).. sind es im Grunde leere Worte, die erstmal nicht all zu viel helfen. Und in Therapien wird ja oft nur gesagt, denk positiv.. aber es wird nicht gesagt, wie, oder an was, oder wie lange, oder dass man auch was dabei fühlen sollte. Bei solchen Krankheiten kommt man ja häufig selbst gar nicht auf etwas Positives. Da wäre häufig Hilfe von außen sehr schön. Aber auch Gefühle zulassen ist eben wichtig. Man muss auch mal einfach einen melancholischen Tag mit Tränen, Ärger und Trauer haben können.

Ablenkung kann natürlich auch bei fast jedem Problem helfen. Positive Beschäftigungen, Kopf abschalten, tätig werden. Gespräche mit anderen.. und vor allem am besten auch hier und da mal über andere Themen.. nicht nur immer wieder die Vergangenheit aufwühlen, gerade wenn die Probleme aus Dingen entstanden, die man nicht wirklich positiv betrachten könnte. Da geht es ja meist eher darum, das Selbstwertgefühlt wieder aufzubauen. Gut zureden (auch sich selbst), positiv bleiben, nicht zu sehr nach hinten blicken. Also zumindest nicht, wenn es schon ein paar mal gemeinsam verarbeitet wurde.

Aber wenn ich jetzt anfangen sollte darüber zu schreiben, wie ich multiple Persönlichkeiten los wurde, die vorher befehlende Stimmen waren, dann zu Gedankenrasen wurden, das ich nicht mehr beeinflussen konnte.. wie ich das großteils los wurde.. und überhaupt alles, was im Wahn (welcher für mich übrigens keiner ist.. es ist eine erhöhte Gehirnaktivität, die man erstmal nicht begreift.. man verliert sich im Unterbewusstsein) passiert ist, was auch sehr lange als PTBS und große Ängste hängen blieb.. dann müsste ich ja fast schon ein Buch schreiben. Aber zu der Fragestellung würde das ja alles dazu gehören, daher wie gesagt.. etwas sehr allgemein gefragt. Gerne per PN, wenn etwas davon interessiert.

Ich kann noch zustimmen bei der Aussage, dass bei mir die Psychiater und Therapeuten auch keine große Hilfe waren.. und dass eigentlich immer nur ich erzähle, und sie mir zuhören und auch noch zustimmen. Was mich immer wieder verwundert. Das einzige was mir im Grunde mitgegeben wurde war.. ich solle mich stündlich benoten.. und ich solle das, was ich tun möchte, vorher im Geist visualisieren (was ich da eh schon gemacht hatte.. nur vieeel zu schnell). Und eben positiv denken. Im Grunde hilft das auch alles. Aber das wie muss man selbst rausfinden

Lese gerade das Placebo bist du.. da ich es als Tipp bekam. Glaub das gebe ich dir auch mal als Tipp mit @PeterS. Bin noch nicht weit, aber da steht wohl sehr vieles drin, was ich so an mir selbst praktiziere. Wie sich Gedanken und Gefühle auch auf die Plastizität des Gehirns auswirken können, wie Selbstheilungskräfte aktiviert werden, usw.. geht aber alles nur, wenn man eben daran glaubt. Placebo halt. Quanten verhalten sich so, wie wir es erwarten. Wäre meine Erklärung dazu, warum Placebo funktioniert. Das schreibe ich jetzt mal so, damit müsstest du als Psychologe evtl. was anfangen können. Da wird das Placebo ja irgendwo auch mal Thema gewesen sein. Wo wir kurz bei Plastizität des Gehirns waren.. das Gedanken fühlen ist auch kein Wahn, wie es ja von den Ärzten betrachtet wird. Das ist eine Hochsensibilität, da fühlt man die Nervenimpulse. Strom, der Gedankengänge ins Gehirn brennt. Hat Jahre gedauert, bis ich da sicher war, und ich das ablegen konnte. Wollte ja vorher herausfinden, wer richtig liegt

Weiß nicht inwieweit jetzt das Unterbewusste von Interesse wäre.. aber ja.. durch Gespräche kannst du als Psychologe natürlich auch sehr positiv und weit ins Unterbewusste vordringen, da die Patienten dir vertrauen und glauben. Also nicht nur zuhören, und analysieren.. sondern auch was Positives mitgeben. Finde es ja super, dass du dir da überhaupt solche Gedanken machst, und in ein solches Forum gehst. Zeigt ja, dass du wirklich Menschen helfen möchtest

Meditationen helfen z.B. auch, weil sie positive Ansichten mitgeben, wenn es um geführte Meditation geht (die Wirkung ist nachgewiesen, auch wenn einige dagegen sind). Könnte man jetzt auch alles durch Wissenschaft erklären, ist aber eh schon zu viel Text

Was Nähe angeht, weil da grad noch eine Nachricht kam.. also wie hilfreich offene Gespräche sein können, wenn auch alle einbezogen werden.. zeigt der offene Dialog in Finnland ja ganz gut. Wieviel angebliche Heilquote hatte man da? 80%? Wo man bei uns zumindest bei Psychosen eher von 80% Rückfällen ausgeht? Also das war mit das erste, was man mir in der Psychiatrie sagte.. ohne Tabletten.. bist du zu 80% wieder hier. Da wurde mir statt zu helfen erstmal Panik vor Rückfällen gemacht. Aber gut, den kann man mal googeln. Wie gesagt, eh schon viel geschrieben ^^

Hoffe irgendwas davon war sinnvoll.

Wenn man mal alles aufs Prinzip reduziert.. ist aber denk positiv höchstwahrscheinlich schon richtig. Ich würde für mich selbst mittlerweile sagen.. nicht alles so ernst nehmen.. und positiv nach vorne blicken. Um das von @silverleaf beschriebene Zwischenspiel zwischen Gedanken, Gefühlen und Körper wenigstens was die Gedanken und Gefühle betrifft aus meiner Sicht noch kurz zu beschreiben:

unbewusstes Gefühl - Vorahnung - Gedanke - bewusstes Gefühl

So sieht mein innerer Ablauf meist aus. Und was da alles mit dem Körper zusammen hängt.. oh man.. das wäre bestimmt nochmal ein ganzes Buch. Vor allem wie sich Schmerzen auf die Psyche auswirken.. schreibst du eines @silverleaf? Von dir würde ich eines lesen wollen *g*

Zitat von Lightning81:
oh man.. das wäre bestimmt nochmal ein ganzes Buch. Vor allem wie sich Schmerzen auf die Psyche auswirken.. schreibst du eines ? Von dir würde ich eines lesen wollen *g*

Vielen lieben Dank , das ist echt lieb von Dir !
Deines würde ich auch bestimmt lesen !
Aber nein, ich schreibe kein Buch .

Und ich finde auch völlig richtig, was Du geschrieben hast und habe das bei meinem Beitrag nicht deutlich genug hervorgehoben:

Auch wenn es ein paar allgemeingültige Prinzipien gibt, die für sehr viele psychische Erkrankungen helfen, variiert das, was im Detail helfen kann, von Erkrankung zu Erkrankung.

Darum würde ich vielleicht auch noch einen Punkt ergänzen wollen:
Nachdem man sein persönliches Störungsmodell erarbeitet und die Diagnostik abgeschlossen hat, kann es sinnvoll sein, wenn die Therapie spezifischer wird, temporäre Prioritäten zu setzen.

Bei meinen insgesamt 8 psychologischen und psychiatrischen Diagnosen wäre es mir z.B. nicht möglich, zeitgleich an allen Erkrankungen zu arbeiten. Soll bedeuten: Wenn ich beispielsweise gerade intensivere traumatherapeutische Phasen in der Therapie habe, mache ich z.B. nicht gleichzeitig Schwerpunkt-Therapie für meine Borderline-Erkrankung oder meine schizotype Störung.
Sprich: Gerade wenn man komplexere Symptomatiken hat, kann es leicht passieren, dass man alles auf einmal angehen möchte, sich dabei aber gerne verzettelt, zu oberflächlich bleibt und sich in einem chaotischen Therapie-Potpourri verliert.

Ich habe das erlebt. Gerade zu Beginn meiner Therapie, als in der Diagnostik meine Diagnosen-Liste immer länger wurde, habe ich manchmal kopflos versucht, alles Mögliche gleichzeitig anzugehen, und das hat nicht gut funktioniert.

Da braucht es Geduld und Mut zur Schwerpunktsetzung.

Und das Wort Geduld kann ich gar nicht genug betonen, das finde ich auch echt wichtig. Wie oft habe ich meine Therapeuten und mich zur Verzweiflung gebracht mit meinem Das muss jetzt aber langsam mal wieder funktionieren,

also die Akzeptanz der Tatsache, dass sich Probleme, die sich über Jahrzehnte aufgebaut haben, nicht in wenigen Wochen oder Monaten auflösen können.

LG Silver

Zitat von PeterS:
Über berufliche Erfahrungen verfüge ich auch, weil ich seit über zwanzig Jahren als Psychologe und Psychotherapeut arbeite. Vor fast zehn Jahren wurde ich selbst von einer Klientin dazu befragt (Was muss ich eigentlich tun, um es zu verarbeiten?). Mir wurde schlagartig bewusst, dass diese Frage innerhalb der Psychotherapie eigenlich keinen Stellenwert hat und ich nichts darüber gelernt hatte in den Aus- und Fortbildungen. Kollegen, denen ich diese Frage stellte, hatten auch nichts hilfreiches darauf zu erwidern


Zitat von Lightning81:
Kommt wohl auch ein wenig darauf an, was es ist . Trauma und PTBS? Für mich ist das häufig einfach alles etwas sehr allgemein, in solchen Psychotherapien. So wie die Fragestellung im Grunde auch.


Bei allem gebotenen Respekt, aber wenn professionelle Therapeuten da keine Antwort darauf haben und schon gar nicht nach fast weiteren 10 Jahren, da könnte ich glatt den Glauben an die Psychologie verlieren.

Was Lightning auch richtig angedeutet hat, da gehe ich noch einen Schritt weiter. Die Biografie des Betroffenen und das was geschehen ist, also ein Trauma oder nicht, ein Trauma Typ I oder II, Diagnose, Symptomatik sind alles Variablen.

Lapidar gesagt ist es erst einmal grundledende Selbststabilisierung zu erlernen, logische und emotionale Sichtweise auf ein negatives Ereignis zu verändern. Daraus evtl. entstandene Mechanismen zu erkennen, um sie kognitiv zu verändern. Ein oder mehrere Traumata, mit angepasster Therapie, so weit wie es von der Belastbarkeit her geht aufzulösen.
Das ganze im Einklang das der Patient einen emotionalen Zugang mit der Therapiemethode zulässt, dem Therapeuten vertraut und auch ihm einen Zugang gewährt und die Therapie auf die Biografie abgestimmt wird. Also keine stures festhalten an den Konventionen.

Meine damalige Traumatherapeutin war absolut multibel fortgebildet. Was sie mir vermittelt hat, haben glaube 6 andere Therapeuten mir eben nicht vermittelt.
Und selbst sie hat mir das mit dem SVV Mechanismus erzählt. Das habe ich selbst aus einem knapp 1000 Seiten dicken medizinischem Fachbuch selbst herausfinden müssen.

Zitat von PeterS:
Denn meiner Ansicht nach ist das die große Lücke im System. Das missing link zum Verständnis der meisten seelischen Schieflagen.

Mir wird einmal mehr klar, warum es die Ex-In, Peers und Genesungsbegleiter gibt.
Was ich erschreckend finde ist, dass es davon absolut unzureichende Menge gibt.

Zitat von cube_melon:
Bei allem gebotenen Respekt, aber wenn professionelle Therapeuten da keine Antwort darauf haben und schon gar nicht nach fast weiteren 10 Jahren, da könnte ich glatt den Glauben an die Psychologie verlieren.

Meine Erfahrung: in Wirklichkeit haben sie tatsächlich nicht die Antworten! Jedenfalls nicht der Mainstream. Deshalb werden die mageren Heilungsquoten gewohnheitsmäßig der Störung angelastet und nicht der eigenen Sichtweise, den eigenen Theorien und den eigenen Behandlungsverfahren. Entsprechend wird es so an die Betroffenen kommuniziert.
(Dass es auch anders und besser geht, belegt der hier genannte finnische Ansatzt. Die Doku gibt es unter www.offener-dialog.de. Von dem selben Filmemacher gibt es auch auf YouTube die Doku Take these broken Wings. Da geht es um Schizophrenie. Aber das nur am Rande.)
Weil es in den gängigen Psychotherapien bei den meisten Störungsbildern keine echten Lösungen gibt, werden den betroffenen Menschen meist lediglich Techniken vermittelt, wie sie ihre aus dem Gleichgewicht geratene Seele managen sollen. Und ihnen wird vermittelt, dass es keinen anderen Weg gibt, als damit zu leben, so gut es halt geht. Es geht aber auch anders. Ich bin in den vergangenen Jahren zur Überzeugung gekommen, dass die vorherrschende psychotherapeutische Weltsicht, besser gesagt ihre Sicht von der menschlichen Seele/Psyche entscheidende Aspekte ausklammert bzw. nicht wahrnimmt oder nicht wahrnehmen will.
Dazu vielleicht später mehr. Ich bin froh über die Idee, mich in euer Forum eingeklinkt zu haben. Ich danke euch für eure persönlichen Erfahrungen!

Vielen Dank für den Hinweis auf die Doku @PeterS .. habe ja paranoide Schizophrenie.. da sehe ich mir diese gleich mal an. Wobei das mit den Diagnosen selbst ja auch so eine Sache für sich ist. Irgendwie beinhaltet die Schizophrenie im Grunde fast alle psychischen Erkrankungen, die es so gibt. Hab Symptome gegoogelt und mir bei allem gedacht.. na im Grunde habe ich das ja auch.. bis ich es dann auch wirklich hatte. Und je nach Arzt erhält man auch meist unterschiedliche Diagnosen. Man erzählt eben auch nicht immer genau das gleiche, wenn man umfangreiche Probleme hat. Dauert ewig, alles aufzuzählen, dafür ist meist gar keine Zeit. Selbst die Psychiaterin, die ich 12 Jahre hatte.. kennt nicht jedes Detail jeder akuten Phase. Ich kenne ja meine Visionen sehr gut. Sehe sie im Grunde noch vor mir. Aber keine Ahnung, ob das überhaupt jemand nachvollziehen kann, der noch nicht halluziniert hat.

Und ja.. ich bin übrigens auch der Überzeugung.. dass man durchaus auch alles hinter sich lassen kann, und eben nicht für immer damit leben muss, was ja viele denken. Sonst hätte ich auch nicht vieles schon ablegen können. Hab auch nur noch ein paar Ängste und kleine depressiven Phasen.. aber das ist im Grunde nicht der Rede wert, wenn ich bedenke, wie es schon war. Konnte 1 Jahr mein Bett nicht wirklich verlassen, und musste das Denken so gesehen neu lernen. Auch das Lesen. War in völlig anderen Welten gefangen, und man dachte, ich werde nie wieder normal. War ich aber meist nach spätestens 2 Wochen wieder. Bis auf die PTBS und die Ängste. Aber da schaut man in der Psychiatrie auch häufig nicht richtig. Beim ersten Aufenthalt wurde ich im Grunde noch akut entlassen. Da hatte ich noch Wahnvorstellungen. Wenn man einfach nur allem zustimmt, und ruhig bleibt.. denken sie dort, man wäre ok. Weil man sich einfach nicht wirklich mit den Patienten abgibt. Gerade in der Geschlossenen. Da gibts Tabletten und das wars schon fast. Fand ich echt immer Klasse..

Auch die Ärzte da.. man wird bewertet vom Oberarzt.. den man einmal pro Woche in der Visite sieht.. für 5-10 Minuten. Selbst wenn alle anderen, die man täglich sieht, sagen, man würde sicher entlassen werden.. und es einem schon gut geht.. und dieser Oberarzt bei der Visite in seinen 5-10 Minuten anders entscheidet.. gilt eben seine Meinung. Seit Corona fielen auch sehr viele Beschäftigungstherapien aus. Also so ist es zumindest bei uns in Ansbach gewesen. In Erlangen war es z.B. etwas besser. Kann natürlich nur von dort berichten, wo ich auch war. Kann ja auch sein, dass es durchaus sehr gute Kliniken gibt.

Und ja.. ich denke, das mit dem offenen Dialog im finnischen Model funktioniert so gut, weil alle einbezogen werden - auch Angehörige - und Vertrauen geschaffen wird zu den Ärzten.. und alle den Patienten versichern, dass alles wieder gut werden wird, und positiv und hoffnungsvoll aufgebaut wird. Durch die Gespräche bekommt man auch viele andere Ansichten, zu Dingen, die man evtl. verdreht sieht, oder von welchen man denkt, sie wären verrückt, die es aber gar nicht sind. Man glaubt also schnell, dass wirklich alles gut wird. Das fördert die Selbstheilung.. oder das Placebo.. wie man es sehen möchte. Bei uns glaubt man eher an den Rückfall und an Tabletten als Dauerlösung.. und daran, dass man damit leben muss. Na ich hoffe, du teilst irgendwann deine Ergebnisse. Diese würden mich sehr interessieren

Zitat von PeterS:
Was muss ich eigentlich tun, um es zu verarbeiten?)

Ich denke, da waren schon viele gute Antworten dabei.
Akzeptanz z.B. oder das es Situations- Diagnoseabhängig ist, Meditation, Sport, positiv Tagebuch.

Ich bin auch der festen Überzeugung, dass es dafür kein Allheilmittel gibt. Bei jedem macht es ander klick. Ansonsten wäre es ja auch einfach.

Manchmal ist es nur ein Satz, der Hilft. Manchmal eine Situation, wie in einer Klinik, da waren wir auf einem Oktoberfest. Bei einem Mitpatienten hat es beim Autoscooter fahren die Erleuchtung gegeben. Wie genau das zustande kam weiß ich nicht mehr aber er war einfach nur fröhlich und glücklich danach.

Zitat von PeterS:
Durch die Krise ist mir auch klar geworden, dass die Ansichten, Theorien, Ratschläge an die Klienten / Patienten, die wir Profis so raushauen, nicht funktionieren. Ich habe es schließlich an mir selbst erfahren.

Das stimmt nicht. Ich denke Therapeuten brauchen ein gewisses Feingefühl, wie der Gegenüber tickt. Es macht sicher einen Unterschied, ob vor mir ein emotionaler Mensch oder ein pragmatischer Mensch sitzt. Ob die Person Hoffnungslos ist oder viel Hoffnung in sich trägt. Ob man an die Therapie glaubt oder nicht. Ja, sogar ob man an Gott glaubt und dann kommt es sicher noch auf die Diagnose und dem Schweregrad an und wie lange man die Krankheit in sich trägt, wie Therapieerfahren die Person ist und ob es positive oder negative Erfahrungen sind und vieles mehr.

Um darauf zurückkommen, warum ich genau das zitiert habe.

Man kann seine Gedanken nicht mit den eigenen Gedanken heilen

Das wäre ja, wie Chinesisch lernen mit deutschen Vokabeln.

Auch Therapeuten dürfen krank werden und sich Hilfe holen. Hier wird so oft betont, dass Depressionen und Ängste eine Krankheit ist. Warum dürfen Therapeuten (sind ja auch Menschen ), diese Krankheiten nicht bekommen. Ist doch so, als dürften Allgemeinmediziner keinen Schupfen bekommen, weil sie ja dafür da sind, ihn zu heilen.
Ich glaube sogar, dass du es als Therapeut noch schwerer hast, eben weil du aufgrund deiner Berufserfahrung alles bisher erlernte in Frage stellst und somit dein ganzes Dasein. Zudem bist du sicher der Meinung, dass du ja alles über die Pysche weißt und dir keiner mehr etwas neues erzählen kann. Das mag vielleicht auch etwas stimmen und doch kann sicher jemand etwas aus dein Unterbewusstsein hervor holen, was du vielleicht vergessen hattest oder vielleicht auch nicht richtig verstanden.

Bist du denn mal bei Kollegen gewesen als du erkrankt bist? Kann mir nämlich vorstellen, dass da die Hemmschwelle viel größer ist.

Zitat von cube_melon:
Bei allem gebotenen Respekt, aber wenn professionelle Therapeuten da keine Antwort darauf haben und schon gar nicht nach fast weiteren 10 Jahren, da könnte ich glatt den Glauben an die Psychologie verlieren.

Nein, bei mir nicht. Eben weil es keine Allheilformel gibt.

Zitat von silverleaf:
Bei meinen insgesamt 8 psychologischen und psychiatrischen Diagnosen wäre es mir z.B. nicht möglich, zeitgleich an allen Erkrankungen zu arbeiten. Soll bedeuten: Wenn ich beispielsweise gerade intensivere traumatherapeutische Phasen in der Therapie habe, mache ich z.B. nicht gleichzeitig Schwerpunkt-Therapie für meine Borderline-Erkrankung oder meine schizotype Störung.

Ist es denn klug, an Krankheitsbildern nach Diagnosen zu arbeiten?
Ich finde, Du selbst weißt besser als ein Therapeut, was Du gerade benötigst.
Kann es nicht sein, dass die unterschiedlichen Diagnosen teilweise auch dadurch gestellt werden,
weil unterschiedliche Denkprozesse noch nicht harmonisch zusammenarbeiten?

Zitat von DieSonne:
Man kann seine Gedanken nicht mit den eigenen Gedanken heilen


Das sehe ich z.B. völlig anders. Man kann seine eigenen Gedanken durchaus durch eigene Gedanken heilen. Aber nur, wenn man seine Ansichten auch selbst verändern kann, und die logischen von den unlogischen Ansichten unterscheiden kann. Und wenn man selbst von negativen Gedanken weg, hin zu positiven kommt. Das ist natürlich alles viel einfacher, wenn das von außen kommt. Gerade wenn man gar nicht daran glaubt, dass man die eigenen Gedanken mit eigenen Gedanken auch heilen könnte. Sobald man der Überzeugung ist, dies oder das geht nicht.. wird es leider auch so sein.

Mir sagte damals, als ich gefühlt nicht mehr selbst dachte, sondern Gedanken eingegeben bekam, eine Stimme immer wieder definiere.. definiere.. ja.. da habe ich über ein Jahr lang Worte und Gedanken neu definiert.. sonst könnte ich gar nicht mehr denken ^^ Und da ich nur so wieder in die Normalität fand.. bin ich überzeugt davon, dass das auch geht. Hatte auch bei depressivem Gedankenrasen und kreiseln.. mit Gedanken, die gefühlt nicht meine waren.. nur noch die Möglichkeit in ein paar Millisekunden einzelne Worte dazwischen zu denken. Da hatte ich mir zu jedem negativen Wort nach und nach 3 positive gebildet. Als wieder Sätze möglich waren, zu jedem negativen Satz 3 positive. Dann zu jeder negativen Ansicht 3 positive.

Ich habe mir auch selbst multiple Persönlichkeiten eingeredet, und Bewusstseinsebenen und Unterbewusstsein für diese erschaffen.. nachdem ich sie schon los hatte. Nur um zu testen, ob man sie sich auch so einreden könnte, wie ich sie loswurde (Was ich jetzt natürlich nicht öffentlich erkläre). Das zeigt mir, dass man nicht nur sich selbst durch eigene Gedanken heilen kann, sondern dass man sich sogar mehrere Persönlichkeiten dadurch schaffen könnte. Ich fand das faszinierend, weil man von diesen dann sogar einfach so lernen kann. Sehe schon, wie das irgendwann in der Zukunft mal genutzt wird.. und sich jeder irgendwie nen Mathematiker zulegt, und nen Physiker, nen Visionär etc.. sry, wie gesagt.. ich betrachte es mit Humor.

Das mit den Krankheitsbildern sehe ich wie @Hotin

Zitat von PeterS:
Deshalb werden die mageren Heilungsquoten gewohnheitsmäßig der Störung angelastet und nicht der eigenen Sichtweise, den eigenen Theorien und den eigenen Behandlungsverfahren. Entsprechend wird es so an die Betroffenen kommuniziert.

Bei der Heilung von psychischen Störungen ist es meiner Ansicht nach besonders wichtig,
Betroffenen ein möglichst gutes, ehrliches Feedback zu ihren Sichtweisen zu geben.
Dies sollte auch schon mal sehr kritisch sein dürfen. Denn nur wenn ein Mensch sowohl mal ein
positiv, als auch ein teilweise negatives Feedback bekommt, hat er die Möglichkeit sich selbst
einzusortieren und damit sein Selbstbewusstsein nach und nach zu stärken.
Wie kann jemand Vertrauen aufbauen, wenn sie/er nur Positives hört?

Zitat von PeterS:
Weil es in den gängigen Psychotherapien bei den meisten Störungsbildern keine echten Lösungen gibt, werden den betroffenen Menschen meist lediglich Techniken vermittelt, wie sie ihre aus dem Gleichgewicht geratene Seele managen sollen.

Genau darum geht es. Es fehlen die echten Lösungsmöglichkeiten.
Niemand würde in Schulen ein Konzept anbieten, wo jeder Schüler sich das Lesen und das Rechnen
selbst beibringt. Die beste Unterstützung ensteht über Lösungsansätze und Empfehlungen.

Therapien sollten meiner Ansicht nach viel mehr darauf ausgerichtet sein, die zwischenmenschliche
Kommunikation besser kennenzulernen und über diesen Weg auch die eigene, innere Kommunikation
besser kennenzulernen. Der Umhang mit den eigenen Ängsten (Gefühlen) ist dann eventuell einfacher
zu erlernen.
Gefühle folgen viel häufiger einer Logik, als die meisten Menschen sich das überhaupt vorstellen können.
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Zitat von Lightning81:
Man kann seine eigenen Gedanken durchaus durch eigene Gedanken heilen. Aber nur, wenn man seine Ansichten auch selbst verändern kann, und die logischen von den unlogischen Ansichten unterscheiden kann. Und wenn man selbst von negativen Gedanken weg, hin zu positiven kommt.

Das sehe ich genauso.
Je mehr sich Betroffene selbst in die Lage versetzen können, gewisse Gedanken einfach mal logisch
zu betrachten, umso leichter kann es ihnen fallen zu erkennen, wie sie selbst positiv denken lernen.

Zitat von Lightning81:
Das ist natürlich alles viel einfacher, wenn das von außen kommt. Gerade wenn man gar nicht daran glaubt, dass man die eigenen Gedanken mit eigenen Gedanken auch heilen könnte.

Das sehe ich ähnlich. Was bedeuten denn heilen dann überhaupt? Bedeutet es nicht hauptsächlich.
Da verändert ein Mensch gar nicht so viel. Das Denken wird nur vor allem harmonisiert. Der Mensch
verändert sich ja nicht durch eine Therapie.
Der Mensch baut vor allem Unsicherheiten und Ängste ab.

Dass therapeutische Gespräche generell hilfreich und entlastend sind, dass sie einem betroffenen Menschen helfen, sich selbst zu verstehen, fällige Schritte im Leben zu gehen usw., alles das habe ich zuvor in meinem Job natürlich sehr oft erfahren. Aber meist nur, wenn der Therapeut wirklich am anderen Menschen interessiert ist und mit einer echten (und nicht einer erlernten) Empathie auf den Menschen eingeht. Ich hatte auch schon Kollegen, die würde ich niemandem empfehlen.
Nur ist mir zu einer gewissen Zeit in der Vergangenheit klar geworden, dass es innerhalb der psychotherapeutischen Sichtweise einen tragischen Irrtum gibt: der Heilungsprozess wird als die Störung angesehen. Die natürlichen Symptome eines Heilungsverlaufs werden daher aus Unwissenheit bekämpft.
Ich erkläre das an einem Beispiel und zwar an einer grippalen Erkältung:
die Symptome wie Husten, Schnupfen, Fieber, Mattigkeit, sie sind nicht die Erkrankung. Die Erkrankung selbst, das sind irgendwelche Erreger, die nicht ins System gehören und die mithilfe der Symptome bekämpft (Fieber) und aus dem Körper befördert werden (Schnupfen, Husten). Die Mattigkeit ist das Ergebnis des Energiemanagments des Körpers. Das Immunsystem mit allem was dranhängt bekommt die Energie zugeteilt, der Rest des Systems hat zu warten, bis der Körper wieder ins Gleichgewicht gebracht worden ist. Einem grippekranken macht daher nichts Spaß und Antrieb hat er auch keinen. Sogar der Appetit wird gedrosselt, weil die Verdauung zuviel Energie verbraucht. Niemand käme auf die Idee, den Kranken mit allelei Techniken zu mobilisieren um seinen Infekt zu überwinden oder in den Griff zu bekommen.

Liegen seelische Störungen vor, wird den Betroffenen sehr oft aber genau das empfohlen. Er soll machen: Akzeptieren (das kann man nicht machen, unter gewissen Bedingungen entsteht es, untersteht aber nicht dem Willen), positiv denken (was, wenn die negativen Gedanken ein Heilungssymptom sind?), sich aktivieren und seine Antriebslosigkeit überwinden (entzieht man dadurch den ablaufenden inneren Prozessen nicht die benötigte Energie?) usw.

Das Problem der Psychotherapie ist meiner Erfahrung nach, dass das eigentliche Wesen der seelischen Störungen bisher nicht verstanden wurde. Daher die vielen Erklärungsansätze und therapeutischen Methoden. Daher die die hohen Rückfallquoten und er große Medikamenteneinsatz. Das alles ist Ausdruck dieses Mangels. Bei körperlichen Erkrankungen machen wir (Laien und Profis) das meiste richtig, weil wir seinen Stoffwechsel verstanden haben, bei den seelsichen Störungen machen wir das meiste falsch.

Zitat von PeterS:
Nur ist mir zu einer gewissen Zeit in der Vergangenheit klar geworden, dass es innerhalb der psychotherapeutischen Sichtweise einen tragischen Irrtum gibt: der Heilungsprozess wird als die Störung angesehen. Die natürlichen Symptome eines Heilungsverlaufs werden daher aus Unwissenheit bekämpft.

Hier stimme ich Dir zu. Schon seit Jahren vertrete ich die Sichtweise, eine psychische Störung ist
meistens weniger Krankheit als viele glauben. Außerdem ist die Grenze, zwischen sogenannter
Normalität und Krankheit fließend.

Zitat von PeterS:

Das Problem der Psychotherapie ist meiner Erfahrung nach, dass das eigentliche Wesen der seelischen Störungen bisher nicht verstanden wurde. Daher die vielen Erklärungsansätze und therapeutischen Methoden.

Ich denke schon, dass das Wesen der seelischen Störungen sehr gut erkannt und auch wissenschaftlich erforscht wurde.
Allerdings, auch wenn man genau weiß, was da innen passiert, hat das nicht automatisch
zur Folge, dass man auch weiß, wie man dabei helfen kann, eine Störung auf die schonenste Weise zu
beheben.

Zitat von PeterS:
bei den seelsichen Störungen machen wir das meiste falsch.

Häufig werden sicher viele Fehler gemacht. Das gesellschaftliche System ist nicht darauf ausgerichtet.
Menschen zu selbstbewussten und mündigen Bürgern anzuleiten. Viele Betroffene erkennen, was im Außen verkehrt läuft.
Seelische Störungen können auch dadurch entstehen, dass man in Teilen eine
gewisse Machtlosigkeit erkennt.
Für alle Menschen gilt es aber andererseits zu akzeptieren. Unsere Freiheiten können wir nur im Rahnen der
jeweiligen Möglichkeiten leben. Gewisse Grenzen müssen wir leider immer wieder akzeptieren

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