Bin auch gerade am denken. Meine Eltern wurden 1931 und 32 im Krieg geboren, und mussten mit Entbehrungen und Eltern aufwachsen, die gewiss traumatisiert waren. Aber damals Denk Ich mal, war es unmöglich, psychologische Aufarbeitung leisten zu können. Ergo haben sie ihre Lebenserfahrungen getragen.
Passt super zu meiner Mutter. Sie war die älteste, und hatte die ganze Verantwortung für ihre 3 jüngeren Geschwister. Ich glaube, das hat ihr fürs Leben gereicht. Passt auch zur Reaktion, als ich heiraten wollte, und dann das erste Kind bekam, indem sie voller Abneigung reagiert hat und mir sagte, ob ich mir das auch gut überlegt habe und ob das sein müsste. Damals für mich ein Schlag ins Gesicht, denn für mich was das ja nicht negativ.
Was mich jetzt zur Überlegung führt, dass genau dieses Schweigen über eigene Problematiken, das nicht Aufarbeiten persönlicher Denkmuster, eigener Traumen bei anderen Fassungslosigkeit und Unverständnis hervorruft, das wiederum dort das nächste Trauma setzt.
So gesehen, jetzt auf uns bezogen, scheinen wir, wenn wir es richtig verstehen und anwenden können, eine Chance bekommen zu haben haben, nicht weiter sprachlos zu leiden, sondern Selbstreflektion lernen zu dürfen und auch Hilfe vom aussen bekommen..
Was sich hier auch noch rauskristallisiert, haben wir zwar psychologische Problematiken, andererseits aber genau deshalb einen viel, viel liebevolleren Umgang mit den eigenen Kindern, oder, sehr bewusst, auf Nachkommenschaft verzichtet..
Deshalb bleibt auch dieser unmögliche Spruch bewusst in meinem Denken, dass irgendeine höhere Macht uns Angsthasen ganz besonders liebt, bekommen wir doch eine 2. Chance im Leben.
28.07.2017 14:37 •
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