Zitat von Lina111:Ja das machen verschiedene Therapeuten aber ein Traumatherapeut würde das niemals tun.
Und jeder Traumaptherapeut, arbeitet wieder in seinem eigenen Stil. Womit nicht garantiert ist, dass es passt und funktioniert.
Zitat von Lina111:Du kannst nicht das verdecken was in dir drinne ist indem du den Verstand in andere Bahnen lenkst.
Das habe ich auch überhaupt nicht geschrieben. Mit dem verdecken, hast du angefangen. Ohne den Verstand, könnte man nicht einmal reden, geschweige den denken, was im günstigsten Fall voraus geht.
Zitat von Lina111:Ich habe das am eigenen Leib erfahren nach zwei Jahren kam ein Rückfall.
Und ich habe intensive Verhaltenstherapie gemacht.
Du überdeckst das damit nur.
Das kommt vor, niemand kann etwas dafür, daß Du die falsche Therapieform gewählt hast, die nicht bei Dir geklappt hat.
Zitat von Lina111:Wenn es die Lösung wäre wäre nicht so viele ewig lang schon depressiv oder hätten irgend eine Phobie oder eine Angst und Panikstörung Warum haben das denn hier im Forum schon manche 10 Jahre, weil sie so toll therapiert worden sind?
Ich habe seit 28 Jahren mit Depressionen, Angst- und Panik, sowie posttraumatischen Störungen, schon einige Therapien hinter mir und zum Glück auch was draus gelernt!
Zitat von Lina111:Man muss durch das Geschehen nur durch man kann es nicht einfach wegdrücken.
Auch das habe ich schon mehrfach hinter mich gebracht, in Gruppentherapie auch bei anderen dabei gewesen. Ja, das ist notwendig um es loszuwerden, aber bitte nur in professionellem Rahmen!
Zitat von Lina111:Retraumatisierung ist da sicherlich auch nicht der Weg, aber einfach wegschieben sicherlich auch nicht denn dann kommt es 10-fach zurück so wie ich es erlebt habe.
Das passiert, wenn man es nicht ganz durchlebt hat beim ersten Mal, kommt aber öfter vor und viele kriegen es nie ganz los und müssen lernen, irgendwie damit zurecht zu kommen.
Die Heilungschance verringert sich durch Intensität und Dauer des Traumas. Vor etwa 20 Jahren habe ich mal eine Psychodramagruppe mitgemacht, dort wurde wirklich bis zum äußersten
damit gearbeitet, Besserung hatten alle zu verzeichnen, aber weg, war es bei niemandem ganz.
Zitat von Lina111:Gezielt durch das Trauma durch und dann ist man erst geheilt und vorher nicht.
Und das natürlich am besten mit einem Traumatherapeuten.
Da stimme ich Dir uneingeschränkt zu!
Zitat von Lina111:Ich muss mich erstmal lernen selbst richtig zu verstehen und richtig zu verstehen was in mir drin überhaupt los ist als diese schlimme Gefühl gleich wieder loshaben zu wollen ,denn dann drückt es umso mehr wieder dran.
Ja und wie willst Du das ohne den Verstand tun? Darüber nachdenken, sprechen ist ohne nicht möglich. Erst über den Verstand, kann man es überhaupt erfassen und über Sprache nach draußen befördern, damit man es sich mit Abstand anschauen kann und sieht, dass es nicht mehr in der Gegenwart stattfindet! Das Wort verstehen, ist vom Verstand abgeleitet!
Zitat von Lina111:Dass man wenn man sein Trauma dann gelöst hat mit einer Verhaltenstherapie ansetzt um sein Gehirn neu zu strukturieren,
Das wird in jeder Therapie neu strukturiert! Sonst würde man währenddessen ja eher Kaffeklatsch halten und alles nur nicht diese empfindlichen Punkte aufgreifen.
Zitat von Lina111:aber ich sehe als überhaupt nicht sinnvoll nur eine Verhaltenstherapie zu machen um seine schei. Gefühle weg haben zu wollen.
Das habe ich auch nie behauptet, das hast Du hier alles mit hineininterpretiert und Gefühle sind nie schei. nur wenn man mit ihnen nicht mehr zurecht kommt,
dann werden sie es. Wenn sie dieses Eigenleben entwickeln. Aber Gefühle hören immer auf, keines kann dauerhaft, in der gleichen Intensität bestehen bleiben.
Dafür fehlt dem Körper schlichtweg die Energie, denn das kostet eine Menge Kraft.
Zitat von Lina111:Das ist ja wie wenn man einfach etwas überdeckt, aber irgendwann kommt das dreckige wieder durch.
Das gar nicht dreckige, was Deine Lebendigkeit ausmacht, will gelebt sein, sonst würde es sich nicht so vehement bemerkbar machen. Mit dem Verstand, kann
man aber erfassen, dass es nicht rational ist, dass es nicht der wirklichen Situation entspricht. Wenn diese Einsicht nicht erfolgt, kann das Muster nicht aufgelöst werden!
Zitat von Lina111:ist es natürlich auch erstmal sinnvoll durch vielleicht eine Verhaltenstherapie erstmal sich wieder etwas positiver zustimmen
Verhaltenstherapie und positives Denken können miteinander verknüpft sein, sind aber zwei völlig verschiedene Stiefel. Die Verhaltenstherapie setzt mit
adäuquaten Gedanken, in der entsprechenden Situation an um die Verhaltensstörung aufzulösen. Nicht vorrangig mit positivem Denken allgemein.
Zitat von Lina111:Ich werde den Fehler nicht mehr machen. Denn ich weiß nicht wie ich dass das nächste Mal noch mal aushalten würde.
Ich hatte auch eine Verhaltenstherapie und fand sie direkt danach auch nicht sehr hilfreich, aber im Laufe der Jahre danach, wurde mir klar, wie
wichtig rationales Denken ist und wie hilfreich es auch ist. Denn diese starken, unangenehmen Gefühle, kommen von Erlebnissen aus der Vergangenheit
und die haben NICHTS mit der Gegenwart und der aktuellen Situation zu tun. Gefühle werden durch Hormone ausgelöst und diese durch die gedankliche
Reaktion auf ein Ereignis, das mit dem ursprünglichen unbewußten Inhalt verknüpft ist. Damit einem das bewußt wird, muß mit Gedanken gearbeitet
werden, sonst kann er nicht faßbar gemacht werden. Ich habe diese ganze Mühle schon mehr als gut durch und hätte mir einiges erspart, wenn ich
mir schneller, selbst meine Gedanken dazu gemacht hätte und nicht darauf vertraut hätte, dass Therapie es schon irgendwie hinkriegt. Nein, man muß
selbst denken, ergründen, erfassen und mit diesen Gefühlen arbeiten. Nur dann macht es einen Sinn und man lernt irgendwie mit sich klar zu kommen!