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Hallo,
meine Tochter wurde vor 7 Jahren (mit 11 J) vom Vater ihrer Reitlehrerin auf den Heuboden gelockt und begrabscht.
Sie hat nie etwas erzählt und wir haben ihr auch nichts angemerkt. Erst vor wenigen Wochen hat sie es mir erzählt. Ein Psychologe hat Verdacht auf PTBS diagnostiziert. Gibt es jemanden in diesem Forum, der in der Jugend Ähnliches erlebt hat und dennoch ein glückliches Leben führt, sprich geheilt wurde?

31.10.2022 14:08 • 03.01.2023 #1


9 Antworten ↓


Achtung evt. Trigger, sorry zu spät gelesen

A


Wer hat seine PTBS besiegt ?

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Ich hatte bis vor kurzem eine PTBS. Betonung liegt auf hatte. Weil ich habe meine PTBS besiegt.

Bei mir war allerdings das Trauma ein anderes, ich war auch bereits erwachsen und ich habe sehr schnell entsprechende Hilfe (unter anderem stationäre Traumatherapie) bekommen.

Jedoch man kann es definitiv schaffen. Das Trauma selbst kann jedoch nicht ungeschehen gemacht werden. In der Klinik hieß es dazu immer, man kann es ja nicht aus dem Gedächtnis rausschneiden.

Mir hat hier jemand ein gutes Beispiel genannt und genauso ist es bei mir mittlerweile auch. Stell dir ein Bücherregal vor und für jedes Ereignis ob positiv oder negativ gibt es ein Buch. Mein Trauma-Buch ist mittlerweile auch fest in dem Bücherregal an seinem Platz angekommen. Oft vergesse ich, dass es dort überhaupt steht. Aber manchmal erinnert mich etwas an das Trauma und dann öffne ich das Buch wieder und werde dann auch traurig,... aber ich kann das Buch dann auch wieder schließen und wegstellen.

Auch wenn es Unterschiede zwischen beiden Traumatas gibt, kann ich gerne schreiben, was mir geholfen hat. Fakt ist, es gab nicht eine einzelne Sache, sondern es waren etliche Schritte notwendig, die auch schwer waren. Es hat sich aber definitiv gelohnt.

So wie ich es gelernt habe, ist eine PTBS nicht heilbar. Es ist möglich zu lernen mit dieser Erinnerung zu leben und auch ein glückliches Leben zu führen. Da es nur ein traumatischen Erlebnis war und sie sonst gut aufgewachsen ist denke ich, dass sie das gut bewältigen kann.

Zitat von Coru:
So wie ich es gelernt habe, ist eine PTBS nicht heilbar. Es ist möglich zu lernen mit dieser Erinnerung zu leben und auch ein glückliches Leben zu ...

Bitte nicht verwechseln.
Das traumatische Erlebnis selbst kann niemand ungeschehen machen.
Dieses Trauma führt aber nicht zwangsläufig zu einer PTBS. PTBS ist eine mögliche Traumafolgestörung, wenn das Trauma selbstständig nicht verarbeitet werden kann. Neben PTBS gibt es noch andere Traumafolgestörungen. Diese Traumafolgestörungen sind die Symptome des nicht verarbeiteten Traumas.

Diese Traumafolgestörungen sind behandelbar und auch heilbar. Ich hatte stark ausgeprägte PTBS Symptome, diese sind mittlerweile alle verschwunden. Das Trauma selbst hat seinen Platz in meinem Lebenslauf gefunden.

Übrigens erleidet fast jeder Mensch in seinem Leben mehrere Traumatas verschiedener Intensität. Neben ganz belastenden Ereignissen, die zu einer PTBS führen können, gibt es auch weniger gravierende Ereignisse (das kann schon ein Umzug, Schulwechsel, ... sein), die ebenfalls kleinere Traumatas auslösen.

Je nach Schwere des Traumas und die eigenen Widerstandsfähigkeiten, verarbeitet man einige Dinge leichter und andere Dinge halt schwerer. Nur wenn das Trauma nicht verarbeitet werden kann, entsteht eine Traumafolgestörung.

Lila ich würde gern wissen was dir geholfen hat und wie lange du gebraucht ?

Ich habe seit meiner Erst-Diagnose vor einigen Jahren große Fortschritte erzielt, bin jedoch aus eigener Erfahrung der Ansicht, dass es leider kaum möglich ist, eine PTBS vollständig zu 'heilen'. Die Symptome bzw. Auslöser können jedoch soweit abgemildert werden, dass sie den eigenen Alltag irgendwann kaum noch spürbar belasten. Dennoch sind Rückfälle immer wieder möglich.

Sogno darf ich nachhaken ? War eins deiner Symptome auch Gefühlslosigkeit ? Kann man das wieder lernen ?

Ich hatte mehrere Ereignisse,die zu einer PTBST geführt haben
Lange geschwiegen .
Ich habe immer noch Flashbacks, aber selten und nicht mehr so krass.
Es wird besser viel besser ganz weg ist sie nicht.
Wenn es dir hilft nach Tat minütlich Flashbacks heute 3 bis 4 mal im Jahr.
Meine Angststörung hat eine neue Ursache keine PTBST..
Vertraue in eine gute Therapie ,in eine gute Therapie, Achtsamkeitsübungen und Meditation hat mir später nach Therapie sehr sehr gut geholfen
Ganz kurz: bei mir: es wurde weniger
Anlass als ich 24 war, deutliche Besserung mit 44 und seit dem ich 54 wurde noch mal besser bis jetzt 58
Alles gute

Ich hatte vor sieben Jahren eine Phase, wo ich mich an Dinge aus meiner Kindheit erinnert habe. Ich hatte definitiv PTBS-ähnliche Symptome, Flashbacks, Albträume, Dissoziationen. Die Verdachtsdiagnose PTBS wurde letztes Jahr gestellt, obwohl ich da längst keine Symptome mehr hatte.
Was mir geholfen hat? Abwarten. Es dauerte ein Jahr, bis es vorbei war. Nicht bei jedem heilt die Zeit alle Wunden. Aber mir half es, währenddessen eine kompetente Therapeutin zu haben, die mir Skills beigebracht hat, v.a. das Verankern in der Realität: Ich sage mir noch heute, welches Jahr wir haben und dass es vorbei ist.

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