@Anonym0519
Das waren auch noch ganz andere Zeiten. Und ich hatte das Pech, erst mal ganz falsch zu landen.
Und heute gibt's Internet, man kann sich informieren. Überall wird modernisiert. Dass die Fachleute und die Politik inzwischen begriffen haben, dass Psychotherapie nicht Händchenhalten ist und Wissenschaft ist, das zeigt sich dran, dass es diesen neuen Studiengang Psychotherapie geben wird.
Und statt nach Gründen zu suchen, die gleich wieder die Angst hochtreiben, muss man lernen, immer wieder mehr Vertrauen in diese Welt zu haben.
Und wenn Dein Therapeut nicht der richtige für Dich ist, dann wirst Du das rausfinden. Und dann muss man nach jemand anders schauen. Es gibt überall gute Leute, mal mehr, mal weniger. Aber wenn man z.B. mit dem weiblichen Geschlecht kein Problem hat, dann ist die Auswahl noch viel größer.
Als Traumapatient bist Du eine lebende und Mensch gewordene Alarmanlage. Ganz wichtig ist, dass Du anfängst, ZU GLAUBEN, dass die Dinge sich nach und nach verbessern werden. Man kann an Traumapatienten ranschwätzen, so lange man will, es hilft alles nichts. Und der Punkt, wo es sich dreht, ist, wenn sie das erste Mal das, was man ihnen sagt, ernst nehmen und glauben. Und das funktioniert nur über Vertrauen. Wenn man das erste Mal einen Therapeuten trifft, dem man das zutraut, dass er weiß, wovon er redet und er konkrete Lösungen vorstellen kann und auch die menschliche Seite stimmt, dann geht es aufwärts. Und das haben immer mehr Profis auch verstanden, dass es ein komplexes Zusammenspiel ist und nur über Sicherheit die Traumafolgen zurückgehen. Es kommen immer mehr Therapeuten und Weiterbildungen mit modernen Inhalten, wo genau diese Dinge Thema sind und vermittelt werden. Sowas gab es früher alles gar nicht. Und deshalb muss man sich da auch selbst ein bisschen Mut machen.
Man muss viel machen und lernen und einen Therapeuten finden, der davon Ahnung hat. Und jede Traumatherapie hat ihre speziellen Highlights und auch Schwächen. Man muss jemanden finden, der sich damit auskennt und mit dem man gut kann. Der muss nicht perfekt sein. Aber dann geht's aufwärts.
Und das mit der Selbstregulation ist ein ganz wichtiger Punkt. Zum Teil muss man es lernen und selbst machen. Und zum Teil muss es vom Therapeuten bearbeitet werden, damit sich was verändern kann. Und wenn das wieder klappt, so nach und nach, dann wird man wieder leistungsfähiger, unkomplizierter, die Beziehungen klappen wieder besser. Es ist alles eine Wechselbeziehung, die Faktoren beeinflussen sich gegenseitig. Menschen, die sowas durchgemacht haben, aber weitestgehend drüber weg sind, können einem viel beibringen, wie man das anpacken muss. Die Einstellung ist auch wichtig. Man darf sich nicht abschreiben und muss auch dran glauben, dass man sich erholt und wieder auf die Beine kommt, sein Leben wieder anpackt und es auch genießen kann.
21.02.2023 21:50 •
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