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Ich habe eine schmerzliche Erfahrung in meiner Kindheit und Jugend gemacht: Ich durfte nie so sein, wie ich wirklich war. Ich war ein Junge voller Energie, der es geliebt hätte, Fußball zu spielen, zu toben und zu raufen. Vor allem hätte ich mich gerne mit anderen Jungs im Schwitzkasten gemessen – spielerisch, fair und voller Lebensfreude.
Doch in meiner Familie galt das alles als „obszön“ und „verpönt“. Ich hatte keinen Vater, und meine Mutter bestand auf einer elitären Erziehung: Geige spielen, ins Museum gehen, brav und ruhig sein. Stattdessen wurde mir von klein auf eingetrichtert, dass „Junge sein“ etwas Schlechtes ist.
Am schlimmsten war, dass ich es mich nie getraut hätte, zu sagen, was ich wirklich wollte. Ein Schwitzkasten? Ein spielerisches Kräftemessen? Ein blauer Fleck nach einem ausgelassenen Raufen? Das war für mich undenkbar – so sehr hatte ich Scham vor diesen Dingen, die mir eigentlich Freude gemacht hätten.
Jetzt, als Erwachsener, merke ich, wie sehr das mein Leben geprägt hat. People-Pleasing, mich ständig zu verbiegen, nicht zu wissen, was ich will – all das hat seine Wurzeln darin, dass ich nie einfach ich selbst sein durfte. Erst jetzt entdecke ich, wie sehr mir das spielerische Raufen fehlt – weil es mir ein Gefühl von Freiheit und Verbindung gegeben hätte.
Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht?
Wurden eure Bedürfnisse als Kind unterdrückt?
Wie seid ihr mit der Scham umgegangen?
Kennt ihr auch das Gefühl, dass ihr einfach mal raufen, toben oder jemanden spielerisch in den Schwitzkastennehmen wolltet?

Ich würde mich freuen, eure Gedanken und Erlebnisse zu hören. Es hilft zu wissen, dass man nicht allein ist.

17.12.2024 22:15 • 20.12.2024 x 1 #1


44 Antworten ↓


Ich hatte das früher mit dem Raufen, weil ich zwei Brüder habe, doch dafür vermisste ich Anderes, vor allem jegliche Aufmerksamkeit, Anregung und Ermutigung seitens meiner Eltern. (Ein Musikinstrument hätte ich gerne lernen wollen. Ich brachte mir irgendwann selbst ein paar Akkorde auf der Gitarre bei. So was spielte bei uns aber keine Rolle.) Eigentlich wäre ich lieber im Heim aufgewachsen als in meinem Elternhaus.
Übrigens ist das mit dem Schwitzkasten ziemlich mies, wenn der Andere der Stärkere ist.
(Doch mir ist schon klar, dass es dir um das Prinzip und den Erfahrungshorizont geht.)
(Ich hätte mich beinahe mal auf einem Campingplatz geprügelt. Auch das war: mies.)

Wie stehst du zu der Idee, dich heranzutasten?
Man ist nie zu alt, um das Raufen, Fußball, Kampfsport, Boxen etc. zu lernen.
Du könntest dich annähern. Oder auch fast alles, was man in der Natur machen kann, fördert das körperliche Austoben, denke ich. Vom Wandern übers Moutainbike-Fahren bis zum Fallschirmspringen.

A


Warum durfte ich nie raufen? Ich kämpfe noch gegen die Scham

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Danke für Deine schnelle und tiegründige Antwort. Es scheint so, als ob wir beide in der Jugend uns nicht so ausleben durften, wie wir das wollten. Wir wollten ja einfach beide, dass wir die Unterstützung zu Hause bekommen. Ich musste Instrumente lernen, wie die Geige und habe es gehasst. Durfte nie Junge sein.
Bei mir ging es beim Raufen und Schwitzkasten nie darum jemanden weh zu tun. Im Gegenteil, es war einfach spielerisch, sich messen, gucken, wer der Stärkere ist. Es ist ein Gefühl der Freiheit, der Kontrolle, des sich Freuens. Es wurde bei mir einfach unterdrückt, gesagt, dass man sowas nicht macht.
Daher habe ich es immer vermisst und es wahrscheinlich auch so sehr hochstilisiert.
Du hast also keine guten Erfahrungen mit den Raufen gemacht? Bzw hast Dich voll ausgelebt? Bist du ein Mann oder eine Frau? Auch da gibt es ja andere Rollenbilder.
Du hast Recht, es ist nie zu spät und mir wird es leider erst jetzt bewusst. Man kann auch jetzt noch Dinge tun, die einem wieder dieses Gefühl der Freiheit geben.
Aber ich mag auch den Austausch und mal hören, wie es bei anderen Menschen war.
Danke!

@Alphacentauri
Zitat von Alphacentauri:
Du hast also keine guten Erfahrungen mit den Raufen gemacht? Bzw hast Dich voll ausgelebt?

Doch, das Raufen vor allem mit meinem Zwillingsbruder hat mir eher gefallen, es war witzig und normal zwischen uns. Voll ausleben? Nicht mal ansatzweise. Die Sportseite stimmte, und meine Schulnoten, und das war dann das Positive in meiner Kindheit.
Doch, doch, ich bin ein Mann, steht auch so in meinem Profil - wundere mich, dass du das fragst.
Zitat von Alphacentauri:
Du hast Recht, es ist nie zu spät und mir wird es leider erst jetzt bewusst. Man kann auch jetzt noch Dinge tun, die einem wieder dieses Gefühl der Freiheit geben.

Ich meinte es eigentlich noch grundsätzlicher. Als Kind hatten wir keine große Wahlmöglichkeiten. Jetzt als Erwachsene hingegen schon. Wir können uns immer noch entwickeln. Ist immer leichter gesagt als getan, aber da ist m.E. einiges dran.

Danke gleichfalls für deine netten Worte und Offenheit!

Mir wurde das Raufen nie verboten, aber das war auch nicht nötig, weil ich dazu von mir aus kein Bedürfnis danach hatte. Bin aber auch eine Frau.

@Alphacentauri Das hört sich für mich alles wirklich auch sehr stark danach an, als hätte dir die Vaterfigur gefehlt. Du hast ein Vater Problem. Durch den fehlenden Vater. Aber hast du ja selber schon alles sehr gut beschrieben.
Bei mir war es genau das Gegenteil, ich hab einen älteren Bruder und meine Eltern sind selbstständig, dadurch haben sie sehr viel gearbeitet, zwar sehr viel im Home-Office damals schon, aber am besten war es, wenn ich und mein Bruder einfach draußen im Dreck und Matsch den ganzen Tag gespielt haben, wir durften das Haus nicht dreckig machen, wir durften nicht backen oder kochen wie andere Kinder in dem Alter. Am liebsten haben wir den ganzen Tag Matsch Klamotten anhaben sollen, weit weg von zu Hause irgendwo im Wald mit viel Dreck und will spielen sollen, damit wir ausgepowert nach Hause kommen Und zu Hause ja alles sauber und ordentlich bleibt. Da war unsere Mutter sehr pingelig mit der Ordnung im Haus.
Zudem war mein Vater sehr streng und er hat viel Wert auf unsere Bildung gelegt und wollte eigentlich am liebsten, dass wir den ganzen Tag wieder draußen spielen oder halt eben wenn wir drin sind nur lernen Hausaufgaben oder sonstiges machen.

Mir hat es einfach gefehlt, wie ein typisches Mädchen zu sein, ich musste immer die alten Klamotten von meinem Bruder anziehen. Ich musste immer mit seinen Kumpels ums Haus ziehen. Meiner Mutter war es am liebsten, wenn ich mit meinem Bruder und seinen Freunden unterwegs bin, weil dann wusste sie, ich bin aufgehoben. Für meine Mutter und meinem Vater war die Arbeit damals schon sehr wichtig. Das zieht sich bis heute durch. Meine Eltern sind kurz vor Rente und trotzdem ist arbeiten noch das wichtigste gefühlt für Sie im Leben. Arbeiten, Geld verdienen, fleißig sein, nicht krank sein, nicht jammern. Immer Tolle Leistungen bringen auf der Arbeit.
Hat natürlich sehr stark auf mich abge erbt, ich habe dadurch immer das Gefühl ich muss auch Karriere machen, meine Eltern beeindrucken, eine tolle Leistung auf der Arbeit bringen. Am liebsten das ganze Jahr über keinen Urlaub machen und nur arbeiten. Sobald man Urlaub macht, heißt es von den Eltern, warum ich mir das rausnehmen, dass ich das verdient hätte, in den Urlaub zu gehen, sie arbeiten viel härter und machen auch kein Urlaub.


Ich mag meine Eltern sehr, aber in dem Thema arbeiten sind sie wirklich extrem. Ich bin mal gespannt 2026 gehen Sie beide in Rente, da bin ich echt mal gespannt, wie sich alles ändert. Ob sie dann endlich mal das Leben genießen und nichts tun oder ob sie sich dann irgendwie eine andere Tätigkeit oder ein Hobby suchen, wo sie den ganzen Tag damit verbringen können.

Ich persönlich für mich hab zum Glück ein gesundes Mittelmaß gefunden. Hab mittlerweile auch eine eigene Familie und ganz bewusst nur einen Teilzeitjob. Mir ist es extrem wichtig Arbeit und privat Familie zu trennen.

@Angsthase321 Danke für Deine Antwort. Ich glaube, dass Du komplett recht hast, dass ein fehlender Vater oder noch einfacher eine fehlende Vaterfigur viel ausgelöst hat. Aber auch das narzisstische Verhalten meiner Mutter mich so prägen zu wollen, wie sie mich sehen und haben wollte.

Da haben wir einiges gemeinsam, auch wenn es genau andersrum war. Du scheinst kein Mädchen gewesen sein zu dürfen (Klamotten des Bruders tragen, etc) und ich durfte kein Junge sein (musste alles machen, was meine Schwester wollte, kein Fussball, kein Raufen, kein dreckig machen).

Du hast wohl einen guten Weg gefunden, was ja schön ist. Ich habe keine Kinder, wollte nie Kinder, wohl auch weil ich einem Kind so eine Jugend ersparen wollte. Nicht sich selber sein zu dürfen ist schon einfach mies. Ich habe eine wundervolle Frau, Geld, Ferienhaus, alles was man sich vorstellen kann aber merke jetzt schon im Alter, dass die Erziehung leider mir das genommen hat, wer ich wirklich war.

Klar ist es nicht zu spät, man kann ja immer noch alles ausleben, wie man will. Endlich mal meine Männlichkeit anerkennen und ausleben. Ich bin auch in einem sehr linken / grünen Haushalt grossgeworden, wo Männlichkeit böse war, man musste sich eigentlich entschuldigen, einfach nur Junge und später Mann zu sein. Dabei will man als Junge ja einfach nur spielen, toben und sich selber leben dürfen.

Danke für Deine Perspektive!

Sehr interessant,

komme wieder aus einem anderen Blickwinkel als ihr zwei.

Unter Freunden habe ich mich gerauft bis in die Jugend. Und bis in die Jugend war ich immer der stärkere - unter Freunden eben.

Aber ein Teil in mir lehnte es ebenso ab. Es ist nichts tolles gewesen. Also viel gebracht im Sinne von Tier entwickeln ... schatten integrieren hat es mir auch nicht in dem Alter.

Vor allem wenn man dann in der Außenwelt Opfer ist, bei denen die eben keine Freunde sind. Freundschaftliche Kämpfe sind einfach...

Aber dann kommen die Straßenjungs... dann kommen die Pistolen die du am Bauch hast... dann stehen 15 Mann um dich herum...

Alltag war es nicht, aber es passierte doch häufiger.

Ich hab nen ziemlichen Hau von meiner ehemaligen Gegend weg... dem Umfeld...

War aber ebenso da draußen der bescheuerte People Pleaser joah...


Ich würde Kampfsport empfehlen - tut der Gesundheit gut und der Psyche und kann dir das evtl. geben was du nicht entwickelt hast.

Ich kann auch nur sagen, mir persönlich machte kämpfen nicht viel Spaß und dort wo es nötig gewesen wäre, habe ich es nicht getan. Und trotz dessen dass ich zumindest unter Freunden häufiger kämpfte bin ich People Pleaser und auf der Straße Opfer geworden.

Der Test kommt dann, wenn du mit der harten Welt konfrontiert wirst.

Und egal was Eltern sagen mögen, oder Medien... ein Mann benötigt Erfolg in einem Kampf - alles andere kann seine Psyche dauerhaft schädigen.

Erfolg kann schon sein, einen Kampf anzunehmen anstatt nur einzustecken. Also wenn es sein muss! Wenn du nicht rauskommst aus der Situation und ohnehin geschädigt wirst. Sei es ausrauben oder geschlagen werden.


Leider ging bei mir dieser Mist schon in der Kindheit los in einer Gegend die nicht die tollste war. Mein erster Test waren 15 Mann um mich herum mit 6-7 Jahren... wer schlägt da zurück?

Kampfsport wäre auch etwas was ich tun würde, wäre der Körper dazu fit genug. Ich mach stattdessen seit einiger Zeit gediegenes Bodybuilding.

Eine Kampfsportgruppe finden, in der man raufen und boxen kann. Ich mache das seit über elf Jahren. In welcher Stadt lebst du?

@Dedmolch Danke für Deine Antwort. Es ist eine sehr interessante Blickweise, an die ich noch garnicht so richtig gedacht habe. Ich bin in einer sehr guten Gegend aufgewachsen also da gab es keine Strassenjungs. Es war sicher und ich habe nie physische Gewalt in meinem Leben erfahren.

Ich verbinde Raufen mit Spass, Freude, Freiheit und ich selbst sein. Es wurde aber zum Tabu gemacht, ich durfte es nicht. Der Sohn von Familie X rauft nicht, spielt kein Fussball (das war damals ja asozial und Arbeiterklasse) und hat immer die besten Klamotten an. Dabei wollte ich Junge sein und einfach mal mich austoben, mich raufen, jemanden in den Schwitzkasten nehmen.

Aber wir beide scheinen dadurch zu people-pleasern geworden zu sein. Du sagst, dass du beim Raufen mit Freunden immer gewonnen hast. Hat Dir das auch das Gefühl dieser Freiheit gegeben? Vielleicht habe ich es auch zu sehr angehimmelt weil ich es ja nie durfte und mir immer gesagt wurde, dass es das Schlimmste auf der Welt ist. Geige spielen ist richtig und Toben und Raufen sind böse. Die Vorstellung, dass meine Mutter mich beim Raufen erwischt hätte war das Schlimmste auf der Welt. Also wenn ich ein Auto angezündet hätte (habe ich nicht - rein hypothetisch als ein schlimmes Verbrechen), hätte ich mich aber weniger schuldig gefühlt als wenn sie mich erwischt hätte wie ich meinen Kumpel spassig im Schwitzkasten gehabt hätte.

Und dann musste ich immer lügen und auch noch sagen, dass ich Museen, klassische Musik, etc ja mochte dabei habe ich es gehasst. Aber man will ja seiner Mutter gefallen und es wurde so tief einindoktriniert, dass alles andere böse ist, so dass ich nie gelernt habe meine eigenen Bedürfnisse zu definieren und zu artikulieren.

Mich würde interessieren, ob Deine Raufereien sich auch so freiheitlich angefühlt haben? Nochmal danke für die tiefe Antwort.

@Reconquista Ja, das ist eine gute Idee. Ich komme aus dem Norden. Aber welchen Kampfsport empfiehlst du um das Raufen zu erleben? Will nichts hartes oder brutales sondern Spass, Freude, Fairness, Kräftemessen, etc.

Welchen Kampfsport machst du?

Zitat von Alphacentauri:
@Reconquista Ja, das ist eine gute Idee. Ich komme aus dem Norden. Aber welchen Kampfsport empfiehlst du um das Raufen zu erleben? Will nichts hartes oder brutales sondern Spass, Freude, Fairness, Kräftemessen, etc. Welchen Kampfsport machst du?

Jiu-Jitsu und wir raufen viel. Unser Trainer hält es für sehr wichtig und oft haben wir über diese Fehlentwicklung in unserer Gesellschaft gesprochen, dass Jungs (aber auch Mädchen) nicht mehr raufen dürfen, dass Aggression nur negativ angesehen wird, dass Männlichkeit unterdrückt wird und abgeschafft werden soll und so weiter. Ganz elementare positive Kräfte werden unterdrückt und das führt in eine kranke Gesellschaft. „People-Pleaser“ gehört dazu.

Zitat von Alphacentauri:
@Reconquista Ja, das ist eine gute Idee. Ich komme aus dem Norden. Aber welchen Kampfsport empfiehlst du um das Raufen zu erleben? Will nichts hartes oder brutales sondern Spass, Freude, Fairness, Kräftemessen, etc. Welchen Kampfsport machst du?

Es ist nicht einfach, eine passende Gruppe zu finden. Die meisten Kampfsportschulen sind doch voll von spinnerten Machos. Die verletzen sich auch schnell, weil sie falsche Ansprüche haben. Es mag jetzt komisch klingen, aber ich würde zum Beispiel empfehlen, nach einer queeren Sportgruppe zu suchen, denn dort haben die Leute ganz andere Ansprüche, die denen, wie du es ausdrückst, viel eher entgegenkommen. Du könntest dich auch im Umfeld von Hochschulen und Universitäten umschauen. Meine Gruppe ist eine Mischung aus Kampfsport, Selbstverteidigung und genereller Körper- beziehungsweise Rückenschule, um fit zu bleiben. Das gibt es nicht oft.

Nun... ein Freund hatte wegen mir eine Gehirnerschütterung...

Aber das ist nichtmal der Punkt. Ich hatte seit früher Kindheit irgendwie ein Problem damit Stärke beweisen zu müssen oder dafür gemocht zu werden, es hat mich nicht interessiert. Könnte Mutter und Vaterthema sein. Ich habe Vater sehr früh abgelehnt und ihn nicht als Vorbild sehen können und hatte eine Mutter die sagte immer ruhig und vernünftig! Man braucht sich nicht prügeln etc...

Unsere Raufereien waren aber auch ernst, bzw wurden häufig ernst. Ist aber wohl auch normal. Das gute bei Freunden ist halt dass da irgendwo diese Tabu-Grenze ist. Aber wenn du jemanden auf den Boden drückst, der nicht einsehen will dass er verloren hat, versucht dich anzuspucken und sich dabei jedes mal selbst anspuckt.. ein Teil in dir könnte lachen, aber über alledem... schräges Gefühl... ich war angepisst irgendwie.. ich fand das nie lustig...

Erinnere mich in der Grundschule wie ich einem Fremden (doch einen Fremden gabs) ein Zahn halb rausgebrochen ist wegen mir, ich wollte einem Freund helfen. Es stellte sich raus sie rauften nur aus Spaß. Das war mir auch eine Lehre und der Arme ist noch wegen mir von der Schule geflogen weil er bekannter Schläger war und ich sagte er hätte angefangen... das war mir auch eine Lehre und ich bereue die Lüge...

Es war kein freiheitliches Gefühl für mich nein. Aber irgendwie tickte ich eh nie gängig. Es ist mittlerweile erst so mit um 40... dass ich da ganzer Werde und manchmal gewisse Dinge zelebriere. Das Tier liebhaben und sein lassen - und mal harten Rap aufdrehen und sich einfach freuen - seine Übungen machen...

Und ja doch da liegt ein gewisses Gefühl von Freiheit, aber ich hab ständig gleichzeitig die Ernsthaftigkeit davon im Kopf. Vielleicht wegen meinen Erfahrungen, aber die Welt ist halt nicht Larifari. Freiheit + schräges Gefühl dass die Welt hart ist, so eine Art von Kombination, aber das nennt man wohl erwachsen.

Früher war der Tote Gesichtsausdruck nicht stark... er war nur tot.

Leben ist hart... ich bin zu weich teilweise und versuche die Stählernheit psychisch sowie körperlich irgendwie zu erreichen. Aber es braucht den Körper dazu. Hier landen, in sich sicher sein.

Und gleichzeitig zu wissen dass man nur man selbst sein kann. Also herausfinden was da in einem ist, aber nicht versuchen der Rambo zu werden der man nicht ist.

Wenn Opfer mal Kraft finden kann das gefährlich werden. Es ist meist ein Pendelschwung dann...

Ist mir auch aufgefallen als ich letzthin in so einem Zustand war, total schräg... und ich eigentlich früher Soziophobie hatte (sehr starke), es ist besser geworden... jedenfalls es war so ein Tag wo ich unterwegs Leuten in die Augen schaute und mehrere von denen wo ich normalerweise weg schaue oder ängstlich werde (Prägung eben), sie hatten Angst und konnten den Blick nicht halten. Einer bekam einen Schock. Du erkennst es in den Augen... Es war zugegebenermassen ein fantastisches Gefühl nach alle dem...

Da hast du ja ganz schön komische Umstände gehabt die dich eingekastelt haben... @Alphacentauri

Es ist auch schon faszinierend, dass jeder irgendwas hat was der andere nicht hat und jeder denkt wenn er das vom anderen hat ist alles gut...

Ich finde raufen auch sehr cool, ich bin aber leider sehr schwach, deswegen bin ich kein guter Gegner. Aber an sich mag ich es, da kann man gut bei Energien loswerden.

Zitat von Islandfan:
Ich finde raufen auch sehr cool, ich bin aber leider sehr schwach, deswegen bin ich kein guter Gegner. Aber an sich mag ich es, da kann man gut bei Energien loswerden.

Du musst nicht besonders stark sein dafür. Es sollte auch nicht um harte Gegnerschaft und Gewinnen gehen, sondern um spielerisch freundschaftliches Kämpfen. Man kann sich da anpassen. Ein Eichhörnchen kann natürlich schlecht mit einem Elefanten raufen, das stimmt schon. Aber unter Menschen kann man sich da gut aufeinander einstellen, da brauchst du dein Licht nicht ganz unter den Scheffel zu stellen.

Zitat von Reconquista:
Du musst nicht besonders stark sein dafür. Es sollte auch nicht um harte Gegnerschaft und Gewinnen gehen, sondern um spielerisch freundschaftliches Kämpfen.

Ja, so mag ich das. Interessant, dass das noch mehr mögen, ich dachte oft, ich spinne. Ja klar kann man auch schwächer sein, aber wenn man so gut wie keine Chance hat, dann wünschte man sich mal kurzzeitig mehr Kraft.
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Zitat von Islandfan:
Ja, so mag ich das. Interessant, dass das noch mehr mögen, ich dachte oft, ich spinne. Ja klar kann man auch schwächer sein, aber wenn man so gut wie keine Chance hat, dann wünschte man sich mal kurzzeitig mehr Kraft.

Kurzzeitig mehr Kraft, oder such dir kurzzeitig eine Schwächere aus.

@Islandfan danke für Deine Antwort. Da fühle ich mich ja gleich verstanden Ob man stark oder schwach ist ist beim spassigen Raufen ja fast egal. Es geht mir nicht ums Gewinnen oder Verlieren sondern genau wie Du sagst den Spass und das Energie loswerden. Das ist ja so, was ich so vermisst habe.
Hast Du denn mal gerauft? Was hast Du dabei empfunden? Hast Du auch mal gewonnen, also zum Beispiel den anderen gepinnt oder im Schwitzkasten gehabt? Wurde es dir erlaubt?
Freue mich auf Deine Antwort.

Zitat von Alphacentauri:
Hast Du denn mal gerauft? Was hast Du dabei empfunden? Hast Du auch mal gewonnen, also zum Beispiel den anderen gepinnt oder im Schwitzkasten gehabt? Wurde es dir erlaubt?

Ja, das mache ich ab und zu. Es macht mir Spaß und es gibt Energien frei.
Im Schwitzkasten war ich zuletzt bei meinem Bruder als Kind. Ich habe manchmal mit meinen Brüdern gerauft, es wurde auch nicht verboten. Wobei ich gar nicht weiß, ob meine Eltern das mitbekommen haben. Es ist zu lange her.

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