Ich habe letzte Woche die Diagnose PTBS mit daraus resultierender mittelschwerer Depression von einer Psychologin der Uni Klinik (ambulant) erhalten und warte auf einen Platz in der Trauma Therapie.
Ich führe eine Wochenendbeziehung seit 1 1/2 Jahren und wenn ich mit meinem Partner zusammen bin geht es mir deutlich besser. Die Psychologin sagte das sei oft so, weil Bindung das Gegenteil von Trauma sei.
Davor hatte ich eine sehr lange Ehe mit häuslicher Gewalt. Das alleine habe ich recht gut bewältigen können, aber seit vor 5 Monaten mein Haus nachts gebrannt hat und ich mit meinen Kindern eingesperrt war, geht irgendwie fast nichts mehr. Auch alte Dinge kommen wieder hoch, ich bin extrem dünn behäutet, habe viele Ängste… naja die Symptome brauche ich euch wohl nicht erzählen. Ich denke ihr kennt das.
Meinem Partner habe ich immer noch nichts von der Diagnose erzählt, wir haben uns seitdem auch nicht gesehen.
Ich habe Angst vor dem nicht verstehen, schäme mich dafür dass nicht alleine bewältigen zu können. Ich habe Angst davor Schwäche zu zeigen… das ist ein Überbleibsel meiner Ehe. Da war Schwäche zeigen immer dumm und gefährlich und wurde gegen mich verwendet. Ich projiziere da total, das weiß ich auch.
Ich habe irgendwie vertrauensprobleme, das war vor dem Brand ihm gegenüber aber nicht so.
Er hat keine Berührungspunkte mit psychischen Erkrankungen und ich habe Angst vor Ablehnung und fange an mich abzukapseln und emotional zu distanzieren.
Ich traue auch meiner eigenen Wahrnehmung nicht mehr… das überfordert mich alles sehr. Es ist schwer das in Worte zu fassen.
Ging es jemandem ähnlich? Was habt ihr für Erfahrungen mit Angehörigen gemacht?
Ich arbeite seit dem Brand nicht mehr, schaffe ich einfach nicht. Das weiß er natürlich, aber es kommen sehr wenige Fragen wie es mir geht. Eigentlich will ich auch gar nicht darüber reden, aber das (anscheinend) fehlende Interessen verunsichert mich zutiefst.
Ich bin gespannt was ihr so erzählt.
Liebe Grüße
17.11.2023 20:01 • • 03.12.2023 x 1 #1