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Zitat von mercilato:
emotionaler Missbrauch


Definitiv. Du wurdest quasi zwischen den Fronten aufgerieben.

Danke, dass ihr mir alle zuspricht. Manchnal denke ich, mit mir stimmt was nicht, weil ich so empfinde und versuche mich tot zu stellen

A


Vater verprügelte regelmäßig Mutter

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Früher vor den Symptomen war ich mit meinem Ich zufrieden und kam im Alltag gut zurecht. Seitdem ich die Symptome habe, unterdrücke ich ständig mich selbst, da mein Verhalten (Ängste usw.) Mich im Alltag stören. Ich hatte immer Angst, dass wenn ich es annehme, es mein neues Ich sei und ich dann eben immer so sei.
Aber ich habe jetzt erkannt, dass es ja nur ein teil-ich von mir ist. Der traumatisierte teil, dem alles zu viel ist. Und nur weil ich ihn annehme und für ihn da bin, heißt es ja nicht, dass mein starker Teil, der davor da war, nicht mer da sein wird oder nie wieder da sein wird. Die teile können ja beide da sein. Ich bin weder nur das eine, noch nur das andere. Die beiden kommen ja auch gemeinsam klar, wenn ich lerne, das traumatisierte ich zu trösten und zu akzeptieren und zu integrieren. Oder?

Ich glaube, ich habe gerade einen riesen Konflikt aufgedeckt, den ich sonst immer verdrängt habe.
Als Kind war es so, dass ich wirklich immer zwischen zwei Fronten war. Wenn ich mit Papa war, hat Mama mich immer fertig gemacht.
Ich weiß noch, als ich 6 oder so war, hatte meine Mutter sich immer mit Papa gestritten und ich war immer oben im Zimmer. Und Vater kam dann immer zu mir, und dann schrie Mama immer von unten zu ihm: geh du dich wieder bei dem kleinen verstecken usw. Meine Mutter war früher auch immer sehr aggressiv und impulsiv.
Und hatte immer Nervenzusammenbrüche. Und ich hatte als Kind natürlich Angst und blieb dann bei Papa oben, obwohl Mama immer schrie: X, komm runter. Wir gehen schlafen (ganz oben war das Spielzimmer, wo ich war). Und bis 7 schlief ich noch bei Mama im Bett. Naja, ich ging dann nie runter, und blieb bei Papa. Und sie schrie dann immer: na gut, dann bleib doch bei deinem Vater, bleib für immer bei dem, du bist wie er usw. solche Dinge. Und ich als Kind hatte einfach nur Angst und fühlte mich von Papa vor Mamas Wutausbrüchen einfach nur geschützt und wollte logischerweise gar nicht zu ihr, wenn sie so aggressiv und nur am schreien war.

Und seitdem habe ich immer Schuldgefühle bis heute, obwohl ich mich nicht für die Liebe zu meinem Vater schämen muss. Das ist alles so komisch. Ich war ständig bis heute im Kampf, zu beweisen und klarzustellen, dass ich nicht auf Papas Seite bin oder wie der bin oder wie Mama bin. Sondern gar nichts damit zu tun habe.
Natürlich alles unterbewusst. Ich war immer dadurch unter starker Spannung. Als ob ich ständig unterbewusst damit bzw. darum gekämpft habe. Auch, um dem Rest von Mamas Familie zu beweisen, dass es nicht so ist, dass ich nicht zu Papa halte oder sonst was. Sondern, dass ich doch einfach nur ein Kind bin und keine Partei ergreifen kann. Mir wurden ständig solche Vorwürfe von Mama gemacht. Deswegen fühle ich mich unterbewusst auch immer so schlecht. Ich trage das irgendwie ständig mit mir. Und diesen Konflikt.
Weil ich mit diesem Konflikt nicht umgehen kann, halte ich manchmal einfach meine Luft an, atme oberflächlich und versuche, mich zu unterdrücken. Das merke ich vor allem im Alltag, wenn ich draußen bin. Weil ich überfordert mit dem Konflikt bin und nicht weiß, wie ich richtig damit umgehen soll.

Aber eigentlich trifft mich ja gar keine Schuld. Ich wurde quasi missbraucht. Ich habe mit alledem nichts zu tun und muss auch niemanden davon überzeugen. Und wer denkt, ich müsse Partei ergreifen, oder wer mich als Kind verurteilte und denkt es sei richtig, zu denken, dass ich als Kind Partei ergriff, anstatt einfach aus Sicherheit und Angst gehandelt zu haben, der soll das tun, das hat dann aber nichts mit mir zu tun und entspricht nicht der Wahrheit.

Ich muss jetzt darüber nachdenken. Das war gerade nicht ohne.

Ich gehe mittlerweile je nach Thema so vor:
Ich habe meinen inneren Sicheren Ort erschaffen, zu dem ich inzwischen mit der Bildschirmtechnik mein Kind-Selbst, Teenager-Selbst und Erwachsenen-Selbst aus traumatischen Situationen rausgeholt und zum sicheren Ort gebracht habe.
Da gibt es aber noch ein Erwachsenen-Selbst, der auf Hochspannung steht. Mit dem gehe ich in letzter Zeit zum sicheren Ort, setze mich mit ihm alleine auf eine Bank und gehe mit ihm einen Dialog ein, und so kommen dann nach und nach diese Themen wie oben beschrieben ans Licht. Und dann kann ich mich damit auseinander setzen, und ggf. nochmals mit der Bildschirmtechnik in der geschilderten Situation mein Kind-Ich etc. da rausholen und zum sicheren Ort bringen.

Ich weiß nicht, ob ich diese Techniken alle sinnvoll anwende, aber helfen tuen sie mir auf jeden Fall, und so kommen auch Dinge ans Licht, die ich sonst nur unterdrücken würde.

Ich habe immer großes Misstrauen mir selbst gegenüber, wenn ich mich mit diesen Familienthematiken beschäftige, da ich immer denke, dass ich mich ja nun entscheiden muss, wer böse ist, Mama oder Papa. Und ich sonst unglaubwürdig wäre oder die Schuld an mir liegt, ich mir irgendetwas zusammenreime oder sonst was. Aber in Wahrheit ist es bei mir so verzwickt, dass beide zu mir extrem schädlich waren. Das eine schließt das andere nicht aus. Ihre Taten schließen seine nicht aus, und umgekehrt. Das sollte ich mir klar machen. Alles ist wahr.

Ich habe so viel Angst, über all diese Dinge auch nur zu reden oder sie anzusprechen, da ich damals dann immer nur auf Unverständnis stoß, wie ich denn überhaupt sowas denken könne, und noch mit mir geschimpft wurde. Mir wurde nie Zuspruch gegeben, wenn es um sowas ging.

Leute ich bin ständig nur am heulen, mich überkommen dauernd die Erinnerungen an damals, wie ich immer geschlagen wurde und ich kann nichts dagegen machen. Was soll ich tun... soll ich das alles zulassen oder was soll ich tun.... mein Körper ist auf Hochtouren, es fühlt sich so an, als ob ich gerade geschlagen wurde und einfach so in der Ecke liegen gelassen wurde.

Das soll endlich vorbei sein. Ich will das nicht mehr alles fühlen.

Ich möchte emotional nicht so kaputt sein. Ich möchte mich stark und gut fühlen. Ich möchte mich nicht für immer emotional so kaputt fühlen.

Zitat von mercilato:
Leute ich bin ständig nur am heulen,


Das ist gut, da dadurch die Spannung abgebaut wird. Ganz ehrlich ? Das ist auch zum Heulen, was man dir angetan hat. Und dass du deswegen grosse Probleme hast, total nachvollziehbar.

Ich könnte mir vorstellen, dass du dir sogar die Wut, den Zorn auf die Verursacher versagst. Vielleicht muss das auch mal raus. Boxsack?

@Icefalki
Also sind all diese Prozesse gerade ein gutes Zeichen? Hört das denn alles irgendwann auf?

Zitat von mercilato:
@Icefalki Also sind all diese Prozesse gerade ein gutes Zeichen? Hört das denn alles irgendwann auf?


Diese Prozesse sind wichtig, damit du alles verarbeiten kannst. Vergiss gut oder böse, versuche, sofern möglich, viel Verstand und Sachlichkeit einzubringen. Und dir auch klarzumachen, dass Gefühle dich überwältigen können.

Weisst du, alles darf sein, nichts muss. Du warst das Opfer, das kleine Kind, du wurdest übelst manipuliert.

Wichtig ist aber, vergiss bitte nie, dass du jetzt kein Opfer mehr bist. Du darfst den ganzen Missbrauch verstehen lernen, dir Strategien ausdenken, wie du damit umgehen kannst. Vergiss aber bei allem Elend nicht, dass das Vergangenheit ist.

Zitat von mercilato:
@Icefalki Also sind all diese Prozesse gerade ein gutes Zeichen? Hört das denn alles irgendwann auf?

Ich habe bis hier nur quer gelesen, aber mir fiel zu deinem letzten Posting spontan ein Spruch meines Therapeuten ein, als ich in so einer Phase war: Es fühlt sich gerade sch. an, aber die Kotze muss raus!

Lass es auf allen dir zur Verfügung stehenden Kanälen raus - Weinen, Schreien, auf etwas einschlagen, Malen, Schreiben oder was immer dir auch einfällt.

Ich habe mir ein großes Handtuch genommen, Knoten an ein Ende und damit auf ein großes Kissen eingeprügelt. Wirkt Wunder

@Icefalki
Das sind wie so Schübe, die mich einfach überkommen und ich kann nichts dagegen machen.

Zitat von mercilato:
@Icefalki Das sind wie so Schübe, die mich einfach überkommen und ich kann nichts dagegen machen.


Möchtest du etwas dagegen tun, oder kannst du damit umgehen? Eines ist ganz wichtig zu wissen:

Man kann definitiv Änderungen erreichen.
Oder, was sich heute furchtbar und schrecklich anfühlt, kann morgen oder später wieder deutlich besser sein.
Alles unterliegt Schwankungen, und unser Weg ist das Ziel.

Mein Mann sagt schon immer, dass wir nur Vertrauen zu uns haben dürfen, da wir schon vieles überstanden haben. Das sage ich jetzt zu dir, ist ganz ernst gemeint, da du auch schon vieles überstanden hast. Hab Vertrauen zu dir. Du schaffst das.

@Icefalki Wie meinst du das? Was kann ich denn dagegen tun? Der Schub ist übrigens wieder zu Ende. Ich fühle mich wieder normal. Ich weiß auch nicht, was das war. Das war, als ob ich mitten im Geschehen steckte. Mit allen Empfindungen.

Zitat von mercilato:
Ich fühle mich wieder normal. Ich weiß auch nicht, was das war. Das war, als ob ich mitten im Geschehen steckte. Mit allen Empfindungen.

super gut, dass Du das jetzt schon so refelktieren kannst! Ich drücke Dir die Daumen!

Leute.

Mir ist etwas bewusst geworden. Meine Mutter hat mir schon in jungen Jahren immer und immer wieder eingetrichtert, was Papa ihr alles angetan hat usw.

SIE hat mir mit ihren Erzählungen diese grauenhafte Vorstellung, die Angst, und das Mitleid ihr gegenüber eingetrichtert. Sie konnte bis heute auf Knopfdruck mein Mitleid erzeugen, indem sie genau diese Wunde, welche sie in mir erzeugt hat, auch nur ansatzweise berührt. Mich gefügig machen. Mich an sie binden. Mich emotional missbrauchen. Mich gefügig machen, damit sie kriegt, was sie möchte. Liebe, Zuneigung, Aufmerksamkeit. Sie ist manipulativ. Sie hat das in mir gezüchtet. Absichtlich. Von klein auf hat sie mich so missbraucht. Und ich hatte so viel Angst davor und lebte in dieser Bubble. Sie hat das extremst ausgenutzt. Nur um Liebe, Zuneigung, Aufmerksamkeit zu bekommen, hat sie mir das angetan. Nur, damit sie sich schützen kann. Sie hat mir das absichtlich eingepflanzt. Die Hexe. Sie wusste denke ich genau, was sie tat. Und sie wusste genau, was sie damit in mir anstellen kann. Mich gefügig machen kann. Immer und immer wieder aufs neue Mitleid erzeugen kann. Sie ist richtig manipulativ. Vielleicht ist sie narzistisch.

Geklammert hat sie ja sowieso schon immer. Selbst an den Wochenenden, als ich bei meiner Freundin war, schrieb sie ständig, wie es mir gehe, was wir machten usw. Sie hat mich schon immer eingeengt und geklammert.

Ich habe jahrelang geglaubt, dass meine Mutter Recht habe. Sie hat meine Situation voll ausgenutzt. Dass ich für sie da sein möchte.
Ich habe mich für mein eigenes Leben verschlossen. Da sie mir immer wieder eingeredet hat, dass meine Wahrnehmung falsch sei, ich Unrecht habe, ich an meiner Wahrnehmung, an mir selbst zweifeln müsse. Dass ich nicht ehrlich sei. Dass das nicht die Wahrheit sei. Tag für Tag hat sie mich eine Gehirnwäsche unterzogen. Und ich habe mich deswegen bis heute von jeglichen sozialen Kontakten ferngehalten, da ich unterbewusst Schuldgefühle hatte. Weil ich dachte, dass sie ja vielleicht Recht haben könnte und ich unrecht, und meine Wahrnehmung verkehrt sei. Sie hat mich an mir selbst zweifeln lassen. Tag für Tag.

Ich weiß noch nicht wie, aber ich muss mich schnellstmöglich von Mamas Gedankengut und Einfluss loslösen, und wieder zu mir selbst finden. Dann wird es mir besser gehen und ich finde meine eigene Kraft wieder. Ich muss lernen, kein Mitleid mehr mit ihr zu haben, bzw. ihre Manipulationen nicht mehr zu glauben, bzw. Mich nicht mehr verantwortlich für sie zu fühlen.

Zitat von mercilato:
Gedankengut und Einfluss loslösen,


Ja. Kannst dabei differenzieren, indem du ihr Verhalten, ihre Meinung, ihre Agieren gut beobachtet, und IHR signalisierst, dass du nimmer ihr kleines Kind bist.

Eines darfst du dir merken, dass jeder Mensch das Recht hat, sich im Leben gut zu fühlen. Und tut er das nicht, müssen Änderungen vorgenommen werden. Ganz einfach.
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Meine Mutter zweifelte immer meine Wahrnehmung an. Dass das, was ich wahrnehme, also die Realität, nicht stimme. Dass etwas mit mir nicht stimme. Weil ich die Dinge nicht so sah, wie sie. Deswegen kommt mir die normale Wahrnehmung auch so falsch, befremdlich, gefährlich vor. Obwohl eigentlich alles ganz normal ist. Alles, was ich wahrnehme. Ich zweifle meine eigene normale Wahrnehmung an.
Deswegen habe ich denke ich auch ständige Depersonalisation und Derealisation. Weil sie mir eingetrichtert hat, dass mit mir was nicht stimme, nur weil sie immer und immer wieder auf mich eingeredet hat, dass mit mir was nicht stimme, wenn ich bei Streitereien zwischen den beiden Dinge nicht so sah, wie sie, und Papa Recht gab. Dann hieß es immer: Was ist mit dir, hast du was? Dich will so keine Frau. Das ist nicht die Wahrheit. Mit dir stimmt was nicht. Du lügst. Hinterfrage dich. Du lügst usw.

Ich stand ja immer zwischen den Fronten. Ich wurde ja immer von beiden Seiten quasi einer Gehirnwäsche unterzogen, wenn ich meine Sichtweise auf die Streitereien von den Eltern gesagt habe. Wenn ich zu Papa hielt, hieß es von den Tanten von Mamas Seite: nein, es war so und so und so und so usw., du denkst falsch usw.
Und wenn ich zur Mama hielt, hieß es genau anders rum von Papa.

Ich gebe mir eine riesige Schuld dafür, weil ich irgendwie denke, dass ich Mama Unrecht getan habe, weil ich gegen sie geschossen habe. Ich trage seit Jahren Schuldgefühle in mir rum und werde diesen Konflikt nicht los. Der Konflikt in mir ist so groß, sodass ich mich selbst total blockiere. Ich weiß nicht, wie ich das lösen kann. Wie ich aufhören kann, mir selbst die Schuld für etwas zu geben. Irgendwie denke ich, dass meine Empfindung, Gedanken darüber weitreichende Folgen hatte. Aber ich bin doch nicht verantwortlich dafür. Und ich muss auch nicht dagegen ankämpfen. Und wegen mir haben sich meine Eltern auch nicht getrennt. Nur weil ich zu Papa hielt. Oder doch. Aber das ist ja quatsch. Ich war nur mittendrin und natürlich bekomme ich als Kind was ab, kann aber nicht alles richtig einordnen und beachten und habe dann eine Meinung, die womöglich nicht richtig ist, vielleicht aber doch. Wieso verurteile ich mich selbst so sehr dafür, sodass ich mich selbst sogar blockiere.

Wie kriege ich diesen Konflikt gelöst. Ich stecke da fest.

Zitat von mercilato:
Ich habe jahrelang geglaubt, dass meine Mutter Recht habe. Sie hat meine Situation voll ausgenutzt. Dass ich für sie da sein möchte.
Ich habe mich für mein eigenes Leben verschlossen. Da sie mir immer wieder eingeredet hat, dass meine Wahrnehmung falsch sei, ich Unrecht habe, ich an meiner Wahrnehmung, an mir selbst zweifeln müsse.

Das ist so mega schlimm! Einerseits hat sie das bestimt nicht aus Bösartigkeit gemacht, sondern aus ganz vielen eigenen Traumatisierungen heraus, aber für Dich war es so schlimm und mir wurde auch permanent die eigene Wahrnehmung abgesprochen udn das prägt mich immer noch so tief

A


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