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Zitat von mercilato:
Ich habe Tag für Tag Angst vor einem Nervenzusammenbruch


Ich sage dir, was dich gerade so fertig macht. Es ist das Adrenalin, das dich aufgrund der Erkenntnisse gerade überschwemmt und mehr oder weniger ständig Alarm schlägt, obwohl eigentlich alles schon länger vorbei ist. Im Moment steckst du aber mehr denn je im Trauma.

Dann geht es um diese Taten, die so unbegreiflich sind, weil sie vom Vater ausgeführt wurden, den man eigentlich liebt. Und hier überschlägt sich dein ganzen Denken und findet keine Lösung.

Wirst du auch nicht finden, denn die Tatsache, dass einem so übel mitgespielt wurde, man jahrelang einer Gehirnwäsche unterzogen wurde, wer würde da nicht am Rande eines Nervenzusammenbruch stehen.

Dein jetziges Fühlen ist nur normal, weil einem auf der einen Seite bewusst wird, was da wirklich abgegangen ist, die andere aber dagegen kämpft, weil der Peiniger ganze Arbeit geleistet hat.

Nur mal ein Beispiel: Würdest du einem Menschen, der sexuell misshandelt wurde, verstehen, dass derjenige sich die Schuld dafür gibt? Ich denke nicht, denn der Täter trägt ganz alleine die Schuld.

Und deswegen hast du auch keine Schuld, bist nicht unnormal, sondern traumatisiert. Und Traumata müssen behandelt werden.

Ich habe gerade richtige Heulanfälle. Es ist alles so unreal. Ich lebe wie du sagst in einer anderen Welt. Alles außerhalb mir ist normal, ich lebe wie in einer Blase. Ich kriege das nicht in einen hut. Nicht in meine Welt rein. Was mir und Mama passiert ist. Das ist alles so unecht. Das ist alles so anstrengend. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn ich dieses sch. Paket niemals aufgemacht hätte.

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Vater verprügelte regelmäßig Mutter

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Ich bemitleide mich selbst und schäme mich dafür, dass ich so viel Schmerz fühle. Weil ich denke, dass mein Vater usw. denken, dass ich simuliere. Aber in Wahrheit stimmt doch wirklich was ganz und gar nicht. Das war alles nicht normal, was passiert ist.

Ich verspüre phasenweise ganz viel wut, dann Angst, und dann bin ich einfach traurig und heule, bis ich mich wieder gefangen habe. Dann geht es mir eine zeit lang gut und ich bin wieder einigermaßen normal, und dann fängt der sch. von vorne an, wenn es wieder zu Bewusstsein kommt.

Ich denke dieser Mechanismus ist irgendwo normal und gesund, ihn zu durchleben trotzdem sehr anstrengend. Ich fühle mich dadurch so extrem ausgelaugt. Ich bin fix und fertig. Diese ganzen Schutzmechanismen fallen weg. Alles bricht weg.

Ist es denn gut, dass ich jetzt mehr denn je im Trauma stecke. Gehört es zur Verarbeitung dazu oder geht es in Richtung Retraumatisierung, also etwas, was eigentlich vermieden werden sollte?

Ihc merke immer, wenn mein Körper ne auszeit braucht und meine Aufmerksamkeit braucht. Er zerrt an mir. Aber wenn ich Lernphase habe, meinen Alltag zu bewältigen habe. Ich kann da einfach nicht nachgeben. Sonst gerät mein Alltag in Gefahr.

Zitat von mercilato:
Ich verspüre phasenweise ganz viel wut, dann Angst, und dann bin ich einfach traurig und heule, bis ich mich wieder gefangen habe. Dann geht es mir eine zeit lang gut und ich bin wieder einigermaßen normal, und dann fängt der sch. von vorne an, wenn es wieder zu Bewusstsein kommt.


Ist vollkommen normal, wie du jetzt reagierst. Du bist doch auch normal. Unnormal ist dein Vater. Aber das ist Vergangenheit.

Schau, Soldaten im Krieg werden auch traumatisiert. Alle werden traumatisiert, denen Schlimmes widerfährt. Selbst Rettungskräfte finden sich nach schweren Einsätzen zusammen, um das Erlebte verdauen zu können. Und du erwartest, dass du das so einfach wegstecken kannst, diesen jahrelanger Missbrauch? Never.

Also, weine, werde zornig, bemitleide dich, raus mit den Gefühlen und den Selbstzweifeln.

Zitat von Icefalki:
Ist vollkommen normal, wie du jetzt reagierst. Du bist doch auch normal. Unnormal ist dein Vater. Aber das ist Vergangenheit. Schau, Soldaten im Krieg werden auch traumatisiert. Alle werden traumatisiert, denen Schlimmes widerfährt. Selbst Rettungskräfte finden sich nach schweren Einsätzen zusammen, um das Erlebte ...

Nein, ich meine nur. Da ich mit diesem Problem schon seit Jahren rumlaufe, seit über 5, und sich nichts geändert hat.Diese emotionalen Ausbrüche hatte ich damals auch so heftig, aber das legte sich mit der Zeit und habe das Problem dann 5 Jahre unterdrückt. Das macht mir Angst. Ok, jetzt durch die Hypno ist mir einiges bewusst geworden. Jetzt ist alles wieder zurück. Intensiver. Echter. Hoffe, das ist jetzt wirklich der Verarbeitungsprozess und nicht nur einfach Leid, den ich mir selbst angetan habe. Vielleicht hört es dann jetzt bald wirklich auf. Denn aktuell ist es wirklich heftig.

Zitat von mercilato:
5 Jahre unterdrückt


Alles, das unterdrückt wird, kommt irgendwann zum Vorschein. Ich bekam Panikattacken, am Schluss Depressionen und hab auch gedacht, dass das irgendwann von alleine weggehen würde. Hab mich 17 Jahre ohne Therapie und Medis durchgehalten.

Vergiss das. Irgendwann muss man sich mit auseinandersetzen. Während einer Therapie ist das dann natürlich besser, als ganz alleine.

Was soll ich denn jetzt tun. Ich habe mich bei einer Therapeutin auf die Warteliste setzen lassen, die beträgt 9 Monate.

Mein Hypnosetherapeut erklärte es mir so: Da ist eine große Wiese, und auf einer Stelle liegt etwas schweres drauß, sodass drunter keine Wiese mehr ist. Er kann mir dabei helfen, dass Teil da runterzuholen, sodass langsam dort wieder Wiese wächst.

Er meinte, ich solle mich gedulden und die Phase jetzt zulassen. Es würde langsam besser werden, er gab einen Zeitraum von bis zu 5 Wochen an. 2 Wochen sind jetzt seit dem letzten Termin rum.

Ich hoffe, noch schlimmer als aktuell wird es nicht mehr. Ich wüsste aber auch nicht, was ich mit ihm aktuell bearbeiten könnte mit Hypnose, da es keinen Stöpsel mehr gibt, glaube ich. Alles ist freigelegt und ich bin mitten drin.

Zitat von mercilato:
Er meinte, ich solle mich gedulden und die Phase jetzt zulassen


Stimmt. Aber Geduld ist ja so ne Sache. Ich bin dafür, dass du deinen Verstand benutzt, wenn du mit den Gefühlen einigermassen klarkommst.

Fakt ist: Der Vater hat das alles verursacht und deine Mutter hat es mit zugelassen.
Fakt ist: Das ist himmelschreiende Ungerechtigkeit.
Fakt ist, dass du traumatisiert bist, das aufgedeckt wurde und kein Therapeut in Sicht ist.

Allerdings ist auch Fakt, dass in dir ein ganz harter Kern ist, der dich hat überleben lassen und der wird dich immer beschützen. Also, hab Vertrauen zu dir.

Und hier geben wir uns auch Mühe, dich zu unterstützen.

Also, nicht aufgeben, das wird schon wieder, aber bedeutet echt ziemlich viel Arbeit an einem selbst.

Was soll ich denn deiner Meinung nach jetzt tun. Die Gefühle die immer auftauchen zulassen, alles durchleben. Da durch gehen. Muss ich noch weiteres tun. Muss ich mich weiterhin mit den Themen gedanklich beschäftigen, also vor Augen führen, was alles passiert ist, oder mich selbst mal in Ruhe lassen und mich lieber ablenken und schöne Dinge tun?

Ich glaube, du hast Recht damit, dass ich traumatisiert bin.
Ich lag gerade im Bett, um zur Ruhe zu kommen.
Ich merke, wie ich innerlich zusammenzucke, wenn ich draußen Geräusche höre. Wie ein innerlicher Schock, Panik. Ich reagiere allergisch. Ich glaube, mein Panzer baut sich wieder leicht auf.

Ich überlege, folgende Dinge zu tun: Mir immer wieder klar zu machen, dass es Vergangenheit ist, und ich im Jetzt bin, und das Jetzt sicher ist.

Ich überlege auch, ob ich vielleicht mehr Zeit mit Vater verbringe, denn er tut mir ja nichts mehr. Vielleicht hat das einen guten Einfluss auf mich, dass es nicht mehr so ist, wie früher. Dass er nicht mehr so ist.

Und ich überlege, meinen Hypnosetherapeuten nochmal anzufunken. Vielleicht kann er mich ja doch aus dem Trauma herausholen.

Habe allerdings Angst vor Retraumatisierung, wenn ich Zeit mit Papa verbringe. Ich weiß ja auch nicht. Aber allerdings bin ich aktuell eh noch zu Hause am wohnen. Wegrennen geht auch nicht.

Du bist grade mitten im Auge das Sturms und da geht es schonmal heftig zu.
Es fühlt sich manchmal echt schlimm an aber es kann Dir trotzdem nichts passieren.

Zulassen ja,reinsteigern nein.

Es geht auch nicht um die Frage,ob Du das nun hinter Dir lassen oder hineingehen sollst.
Die Zustände kannst Du eh grad nicht hinter Dir lassen und die reichen für´s erste um damit klar kommen zu lernen.
Und alles das,was eh schon da ist,kann man zulassen,jeder Widerstand dagegen macht es nur noch schwerer.

[b]Der Vergangenheit[/b] kannst Du irgendwann später weniger Priorität einräumen und hinter Dir lassen.

Also grundsätzlich: alles,was sich im Hier und Jetzt zeigt zulassen und lernen im Hier und Jetzt zu bleiben und dem Gehirn beizubringen,dass die Vergangenheit (Gefahr) nicht mehr aktuell ist.

Wie sieht es mit Medikamenten aus?
Du scheinst ja echt stark durch den Wind zu sein.

Nein, ich möchte keine Medikamente. Ich gehe da ohne durch...

Warum?
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Zitat von Flame:
Warum?

Die sind nicht gesund. Ich hatte damals mit 16 mal ein paar versucht, die meisten habe ich erstens nicht vertragen und zweitens finde ich, dass es der falsche Weg ist. Ich krieg das auch so hin. Ab und zu ne tavor wäre cool, aber die machen ja abhängig. Also lasse ich es ganz bleiben. Vielleicht schaue ich mal nach CBD Öl.

Normalerweise hilft mir phasenweise aber 5htp ganz gut zum schlafen, und vertragen tue ich e auch gut. An welches Medikament hast du explizit gedacht?

Ich denke an ein Neuroleptikum,Perazin fällt mir da ein.
Macht nicht abhängig und kann als Bedarf genommen werden wie Tavor.

Zitat von Flame:
Ich denke an ein Neuroleptikum,Perazin fällt mir da ein. Macht nicht abhängig und kann als Bedarf genommen werden wie Tavor.

Wie kommst du denn drauf, dass ich ein Medikament brauche, welches bei Halluzinationen oder Pychosen eingesetzt wird?
Zudem sedieren neuroleptika extremst.
Die Nebenwirkungen lesen sich horrorhaft, ich lasse die Finger von Medikamenten.

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