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Liebes Forum,

ich habe mich gerade hier angemeldet, weil ich hoffe, hier richtig zu sein mit meinen Problemen/Fragen:

Ich habe seit meiner Kindheit ziemlich grauenvolle Erfahrungen gemacht und mache sie leider auch heute noch.

Ich hatte Therapie, bin stabil, stehe mitten im Leben, komme klar ABER ich kann normalen Menschen nichts davon erzählen ohne sie völlig zu schockieren. Ich kann euch das nicht schreiben, ohne zu triggern. Ich würde aber wirklich gerne darüber reden. Nicht mit einer Therapeut*in, nicht um Mitleid zu erhaschen oder Anerkennung, einfach nur um mich selbst nicht zu verleugnen. Ja, das war hässlich, ist hässlich was passiert aber ich kann wirklich nichts dafür. Trotzdem schweige ich und ziehe mich zurück. Freund*innen habe ich keine, obwohl ich gern welche hätte. Ich isoliere ich mich von den Menschen, weil ich nicht frei reden kann. Keiner möchte sowas hören. Wenn ich mich aber nicht anvertrauen kann, bleibt die Beziehung oberflächlich und leer für mich. Kennt das jemand? Gibt es einen Weg aus der selbst gewählten Isolation?

Danke für‘S Lesen

Mythos

22.08.2024 20:35 • 06.10.2024 x 1 #1


71 Antworten ↓


Du kannst dich aus der selbstgewählten Isolation befreien indem du bewusst Menschen in dein Leben lässt.

Es gibt auch einen Weg mit Freunden oder Bekannten drüber zu reden ohne ins Detail zu gehen. Du könntest sagen, dass du früher schlimme Sachen erlebst hast die dich belasten. Ich selber würde bei keinem Menschen detailliert über das Geschehen sprechen außer es würde jemand von meinen engen Freunden aktiv danach fragen. So was würde ich auch keinem aufbürden.

Es ist für eine Freundschaft oder Bekanntschaft doch auch nicht so wichtig, was damals genau geschehen ist. Es reicht doch, wenn sie wissen, dass du was Schlimmes erlebst hast und an Tagen wo es dir nicht so gut geht offen sagen kannst wir es dir geht. Zum über Details sprechen sind meiner Ansicht nach nur ausgebildete Therapeuten die richtigen Ansprechpartner. Die können auch damit umgehen. Freunde sind vielleicht auch überfordert.

Im Forum kannst du auch darüber schreiben. Ich würd vielleicht vorher nur eine Triggerwarnung schreiben.

A


Trauma und Isolation - Schweigen macht einsam

x 3


Hallo

Hatte auch nie Freunde.
Habe vor 6 Jahren einen gefunden, über dieses Forum und seitdem stehen wir in regelmäßiger Kommunikation. Haben uns noch nie in echt gesehen, höchstens telefoniert und dann mit Kamera.
War eine neue Erfahrung und ist es noch immer.

Nun du musst den Weg selbst wählen, der dich aus der Isolation führt. Meistens hat man die Scheu oder Abneigung gegenüber Menschen in der Kindheit gelernt und das abzulegen fällt mitunter schwer, später im erwachsenenleben..

Um was für ein Trauma geht es denn, um welches du reden willst.
Habe selbst mehrere. Alle in der Kindheit erlebt.

Ich Werde zu Hören, wenn du dich austauschen willst..

@Mythos mist happens aber deswegen sind die meisten von uns hier. Wir haben alle eine Vergangenheit und oft viel durch.

Ich kenne das auch aus einigen Fällen, wo Leute geschockt reagiert haben, Mitleid empfunden haben (was ich in einem kleinem Maß ehrlich gesagt nichtmal als all zu schlimm empfinde - nur wenn diese dann übertrieben freundlich mit einem Dauergrinsen reagieren) und ähnliche Situationen. Ich kenne es auch durch meine schlechte Psyche als dumm oder kleines Kind hingestellt bzw behandelt zu werden, was auch ziemlich nerven kann wenn ich nur ein normales Gespräch führen will oder mich nur mal kurz ausk*tzen möchte.
Du siehst, ganz alleien stehst du damit nicht. Und es ist normal dir jemanden an der Seite zu wünschen - ich denke den Wunsch hat jeder irgendwo, auch wenn es nicht jeder zugibt. Bedenke auch dass du einfach nur duselbst bist und eben deine eigenen Erfahrungen im Leben gemacht hast - ob die nun gut oder schlecht sind sei mal völlig dahin gestellt. Aber die machen dich als Person und Persönlichkeit aus, egal was andere davon halten. DU BIST DU SELBST!
Es wird auch imemr Personen geben die dich aus irgendwelchen Gründen ablehnen aber weißt du, Qualität geht über Quantität und das gilt vor allem für Freundschaften. Wer dich nicht als den Mensch nehmen oder akzeptieren will, der du nunmal bist musst du auch nicht in deinem Leben behalten wenn du es nicht möchtest oder selber kannst. Das Gleiche gilt auch für deine Geschichte - wer die nicht hören will ist es nicht wert. Wer die nicht hören kann ist selbst genug belastet, von daher empfinde ich es als auch ok nicht alles/den Großteil zu erzählen - auch wenn ich es persönlich wünschenswert finde weil genau das auch zusammen schweissen kann und für einander auch Vertrauen, Verständnis und Zuneigung aufbauen kann.

Zitat von Mythos:
Gibt es einen Weg aus der selbst gewählten Isolation?

Das ist durchaus eine gute Frage, in der Therorie sage ich ja, in der Praxis ist das natürlich schwer. Ich für meinen Teil habe mich zumindestens dazu entschlossen einfach offen mit meiner Vergangenheit umzugehen soweit ich merke, dass mein Gegenüber offen genug ist um überhaupt zuzuhören. Wenn es dem nicht passt ist es auch nicht unbedingt mein Problem - da es eben meien Vergangenheit ist die ich durchlebt habe und denke dass ich mich grundlegend dafür nicht rechtfertigen muss. Was passiert ist, ist eben passiert und ein Teil von mir. Auch wenn das irgendwo eghoistisch klingt aber wie schon gesagt ... ist das nich mein Problem.

Zitat von Mythos:
Wenn ich mich aber nicht anvertrauen kann, bleibt die Beziehung oberflächlich und leer für mich. Kennt das jemand?

Kurz gesagt: ja!
Du hast es ja eigentlich selbst schon gesagt: eine (gesunde) Beziehung egal welcher Art braucht eben eins: Vertrauen, Und wenn das nicht da ist kann auch nichts in die Tiefe gehen

Zitat von Mythos:
Keiner möchte sowas hören

Vielleicht hast Du diese Erfahrung gemacht, oder es ist eine Vermutung, die Du hegst. So richtig kann ich das nicht herauslesen. Aber es ist eine typische Denkweise, in absoluten Grenzwerten zu argumentieren. Nie, Immer, Keiner, Alle und so weiter. Das trifft es nur in der Realität eher selten. Sicher wird es Menschen geben, die wollen bestimmte Dinge lieber nicht hören. Umgekehrt will man ja eventuell auch nicht jedem etwas anvertrauen.

Der springende Punkt beim Anvertrauen ist, ich muss in Kauf nehmen, dass derjenige halt auch womöglich nichts weiter tun kann, als zuhören. Denn ungeschehen machen kann er ja nichts. Es liegt also ausschließlich an mir, welchen Nutzen ich für mich daraus ziehen könnte, wenn ich etwas erzähle. Will ich nur mal was loswerden, könnte ich das auch so sagen. Brauche ich Hilfe beim bewältigen, muss ich das so sagen und dann aber auch besser vorher mal abwägen, ob derjenige mir überhaupt helfen könnte. Bei einer Therapie ist das natürlich kein Problem, bei Menschen, denen ich im Alltag begegnen möchte, ist das aber halt eventuell schon problematisch.

Wenn eine Freundschaft besteht, dann weil sie gewachsen ist und während sie sich so auch gefestigt hat, merkt man schon, vorausgesetzt man hat sich auch interessiert mit dem Freund oder der Freundin befasst, wie stabil die Freundschaft ist und ob bestimmte Themen besprochen werden können und welche Erwartungen an den Anderen eventuell erfüllt werden können oder eben auch nicht.

Hallo Mythos,

Zitat von Mythos:
Ich habe seit meiner Kindheit ziemlich grauenvolle Erfahrungen gemacht

Ich kann Dich sehr gut verstehen.
Zahlreiche solcher Lebensgeschichten habe ich gehört. Es tut mir sehr leid, dass auch Du
Schlimmes erleben musstest.

Zitat von Mythos:
Ich würde aber wirklich gerne darüber reden. Nicht mit einer Therapeut*in, nicht um Mitleid zu erhaschen oder Anerkennung, einfach nur um mich selbst nicht zu verleugnen. Ja, das war hässlich, ist hässlich was passiert aber ich kann wirklich nichts dafür.

Natürlich kannst Du nichts dafür. Und ich verstehe, wie sehr Dich das Erlebte belastet.

Zitat von Mythos:
Gibt es einen Weg aus der selbst gewählten Isolation?

Ja, den gibt es. Es braucht fast immer einige Zeit bis Du Dich langsam öffnen kannst.

Du schreibst, dass Du auch heute noch schlimme Erfahrungen machst. Kannst Du auch
über Deine heutigen Erfahrungen nicht sprechen? Das könnte vielleicht ein erster Beginn sein.

Viele Grüße
Bernhard

Hallo,

vertraue dich einen Menschen an der mitfühlend ist ..suche für dich den passenden Therapeuten/in . Die Chemie zwischen euch muss wirklich stimmen . Bei dir muss das Vertrauen hergestellt werden den dieses hast du verloren ..Ich kenne das Gefühl.
Eine privat Person aus deinem Umfeld kann das alles sehr stark belasten und ebenfalls zu Stress Symptome führen .
Eine Traumatherapie ist vielleicht das passende . Da wird nicht nach den Schuldigen gesucht . In einer Therapie lernst du mit der Erinnerung zu leben und dich Selbstbestimmend zu verhalten,Nein sagen ,Stopp sagen . Die Schuldgefühle die danach auftauchen, nach einem Nein , die Stirn zeigen . All diese Methoden und vor allem die Erkenntnis das du traumatisiert bist und das sehr viel Kraft kostet , kann dich aus deiner Verzweiflung retten .

@Coru
Danke für deine Antwort. Ich finde, ich habe etwas „schlimmes erlebt“ kann alles bedeuten. Man könnte meinen, dass es nicht wichtig ist was „genau“ man erlebt hat. Mir scheint es aber doch sehr wichtig zu sein, dass ich über mich sprechen kann und damit meine ich keine Details (Wie?) sondern relativ simple Fakten (Was?). Ich fühle mich durch das Erlebte auch nicht mehr belastet sondern „nur“ noch einsam.

@Idefix13
Vielen Dank für deine Offenheit und dein Angebot mir zuzuhören. Allein der Gedanke, dass mir jemand zuhören möchte rührt mich zutiefst. Ich habe keine Abneigung oder Scheu vor Menschen, im Gegenteil. Offenheit würde ich als eine meiner Stärken betrachten. Trotzdem bleibt alles beim Bekanntheitsgrad und ich hätte gerne eine oder mehrere Freund*innen, also Menschen die gerne regelmäßig und freiwillig Zeit mit mir verbringen wollen, die mich kennen und verstehen warum ich mich manchmal komisch fühle oder verhalte.

@Marc_Sky
Du schreibst größtenteils das, was ich zu lesen hoffte, aber auch das, was ich befürchtete: Dass der Weg aus dieser Isolation schwer ist. Vielleicht zu schwer?

@Disturbed
Ja, es sind Erfahrungen und Vermutungen die „wie immer“ (xD) von mir in absolutistischer Form geäußert wurden. Dazu tendiere ich leider noch. Meine Hauptintention ist freundschaftliche Nähe zu spüren, die sich authentisch anfühlt. Wenn ich Interesse an einer Person habe, mich mit ihr unterhalte und vielleicht sogar etwas unternehme, dann fühle ich mich danach schlecht, weil ich so getan habe als wäre ich ganz normal. Gerade beim Kennenlernen fragt man den anderen ja viel bzw erzählt über sich. Da ich niemanden belasten will, erzähle ich also Halbwahrheiten, die mir im Nachhinein wehtun. Personen, die mir geschadet haben kommen so gut weg, dass es mich innerlich aufwühlt. Wenn ich sage, ich möchte nicht darüber reden, fühle ich mich auch schlecht, weil das gelogen ist.

@Hotin
Lieben Dank für dein Mitgefühl. Über meine aktuellen Probleme rede ich tatsächlich mit Menschen, weil sie sich leider nicht ganz verstecken lassen. Ein schlechtes Gewissen habe ich aber dann trotzdem und ich entschuldige mich meistens bei der Person, der ich die aktuelle Lage erklären muss.

@Tuffie1
Eine Therapie ist schon gut, keine Frage, aber das hatte ich alles schon. Würde mir jemand eine Therapie schenken, würde ich sie bestimmt annehmen aber ich werde keiner*m, die bzw der wirklich eine Therapie benötigt einen Platz wegnehmen, nur weil ich könnte. Ich brauche keine Medikamente, nehme keine Dro., bewältige meinen Alltag…
Ich frage mich halt nur, ob ich immer so einsam bleiben werde bis ich sterbe, oder, ob ich es schaffe Freundschaft*en zu pflegen bei denen ich so offen sein kann, wie ich es wünsche/brauche.

Zitat von Mythos:
Du schreibst größtenteils das, was ich zu lesen hoffte, aber auch das, was ich befürchtete: Dass der Weg aus dieser Isolation schwer ist. Vielleicht zu schwer?

Nuja, ich hab auch meine Erfahrung dami, aber ob es schwer oder uz schwer für dich ist kann ich nicht beantworten.
Was ich eigentlich im Kern sagen wollte ist: Bleib erstmal du selbst, vielleicht mit einer leichten LMAA-Stimmung und geh prinzipiell offen mit deiner Persönlichkeit, Situation und Problemen um. Das macht zwar deine Einsamkeit nicht zwangsweise besser, aber d kannst für dich damit etwas leichter und befreiter umgehen, statt dir dauernd selbst deswegen Druck zu machen.
Wenn es jemand versteht und das im Idealfall respektiert is super, wenn nich solls auch nicht dein Verlust sein. Zumindest kannst du dir erstmal nichts vorwerfen udn bist auch erstmal nicht zwangsweise dafür verantwortlich, wenn dich wegen deiner Offenheit, Ehrlichkeit und Lebenssituation ausgrenzt (ausser du haust jemanden deine komplette Biografie und Emotionen in einem Atemzug vor den Latz).
Viele Menschen sind mittlerweile emotionslos/unempathis und/oder nurnoch mit sich selbst beschäftigt. Das mag seine Gründe haben, aber andersrum vereinsamen die genauso, grenzen damit andere aus und merken es oft nichtmal. Oder machen das sogar bewusst. Und ich denke nicht, dass du noch mehr von solchen Menschen unbedingt in deinem Leben willst

Zitat von Mythos:
Wenn ich Interesse an einer Person habe, mich mit ihr unterhalte und vielleicht sogar etwas unternehme, dann fühle ich mich danach schlecht, weil ich so getan habe als wäre ich ganz normal

Das ist interessant. Wenn Du Dich also normal unnormal verhalten hättest, hättest Du damit also niemandem etwas vorgemacht? Wie bist Du denn, wenn Du Dich normal verhältst? Was ist denn für Dich normal? Ich meine, Du verheimlichst ja nicht, dass Du eine Serienkillerin bist, oder etwa doch? Natürlich kann man im passenden Kontext auch über gesundheitliche Defizite sprechen, doch das ergibt sich doch dann einfach, oder nicht? Klar, wenn ich jemanden davon abhalten möchte, mit mir zu kommunizieren, dann ist es wahrscheinlicher Dies zu schaffen, wenn ich direkt alles aufzähle, was mich sofort schlecht darstellen könnte. Damit entmündige ich aber mein Gegenüber dahingehend, sich erstmal ein eigenes Bild von mir machen zu können und wenn dann irgendwann mal ein Thema auf eine Erkrankung kommt, dann käme es zumindest authentischer rüber, weil es aus einer Situation heraus geschieht und nicht weil es meiner Meinung nach so geplant zu sein hat.

Etwas nicht sofort zu sagen, ist ja kein Verschweigen im Sinne von vorsätzlichem Täuschen.

@Marc_Sky
Ja, da ist was dran, ich könnte theoretisch einfach das über mich erzählen, was ich möchte und dann schauen was passiert. Das ist eine enorme Herausforderung für mich und auch riskant (nachher weiß das jeder).

@Disturbed

Mit normal meine ich, dass ich so tue als hätte ich nichts schlimmes erlebt. Ich nehme mal meinen Mut zusammen, setze eine

GROSSE TRIGGERWaRNUNG !

,werde etwas konkreter und gebe ein wesentliches Beispiel:

Mein Gegenüber stolpert über meinen Namen und ich erzähle von meinem Vater, wo er herkommt, welchen Beruf er hat und, dass ich keinen Kontakt zu ihm pflege, weil er weit weg wohnt.

Aber ich erzähle natürlich NICHT:
,dass er meinen Bruder ermordet hat (dessen Vornamen ich dann bekommen habe), dass er meine Mutter regelmäßig ins KH geschlagen hat, dass sie sich umbringen wollte und das 3 Mal fast geschafft hat, dass er mich als Kind vergewaltigt hat, dass er andere Männer überredet hat mich zu vergewaltigen, dass einer dieser Männer sich vor meinen Augen hat überfahren lassen, dass die Vergewaltigungen aufgenommen und verkauft wurden…
Warum ich das überhaupt erzählen möchte?

Weil ich heute noch etwas Angst vor Männern habe, die ihm ähnlich sind, weil ich deswegen nicht gerne in Autos sitze und nicht über rote Ampeln gehen will, weil ich Kameras meide und wirklich nicht fotografiert oder gefilmt werden möchte….usw.

Ich finde nicht, dass ich heute noch gesundheitliche Defizite habe. Ich empfinde mich als stark und gesund und ja ich bin eigentlich normal, meine Gefühle und Reaktionen sind normal aber eben nicht das Erlebte, dass sie erzeugt.
Das ist doch recht unnormal bzw äußerst ungewöhnlich und deswegen verschweige ich das und es bleibt ein (für mich im Nachhinein nicht, aber für mein Gegenüber) annehmbares Bild eines Vaters.

@Mythos Erstmal großen Respekt, dass du so offen bist und das erzählst. Da steckt bei dir sehr in deiner Vergangenheit und das löst natürlich beim Gegenüber auch einiges aus (ich würde dich da am liebsten erstmal drücken, weil mir dein Leid irgendwo selber Leid tut, empfinde es im nächsten Moment als erstaunlich, wie offen du eigentlich dadrüber reden kannst, habe auch tierischen respekt vor dir und dass du das durchstehst neben einigen anderen Emotionen).
Kurzum, ich denke du bist durchaus eine beeindruckende Person (im positiven) und finde es noch beeindruckender, dass du dich nicht aufgegeben hast und für dich auch trotzalkledem deine Bedürfnisse einfordern möchtest. Ich denke wenn du das so weiter machst bist du auf einem guten Weg.
Als kleiner Tipp am Rande dazu: wenn du nicht überschwängliche Gefühle oder Reaktionen herbeirufen möchtest oder dich damit unwohl fühlst tu es wie am Anfang von deinem Thema: sag es (bzw was du dir von deinem gegenüber wünschst)

Als kleiner Abschweif, was hier aber gut passt ...
Deine Situation bzw Wünsche erinnern mich an eine Interview-Reihe aus einem Youtube-Kanal, der sich auch mit Menschen mit diversen psychischen, physischen und genetischen Beeinträchtigungen beschäftigt und die Famillien mit viel Empathie interviewt. Eine wichtige Kernfrage wird da öfters am Anfang gestellt: Was möchtest du den Menschen sagen, wie du (als Person/Mensch) begegnet/behandelt werden willst?
Vielleicht wäre das auch eine Frage für dich, de du dir erstmal selbst beantwortest (was du eigentlich schon überwiegend hast) und dann deinem Gegenüber dann dementsprechend vermittelst.

@Marc_Sky

Naja, schreiben ist natürlich einfacher als sprechen.Trotzdem Danke für die netten Worte. Ich muss über die Frage erstmal nachdenken.

Zitat von Mythos:
Mit normal meine ich, dass ich so tue als hätte ich nichts schlimmes erlebt

Denkst Du denn, dass es absolut nötig wäre? Ich kann natürlich auch schlimme Dinge aus meinem Leben erzählen, oder ich kann sagen, dass ich schlimme Dinge erlebt habe und darüber zur Zeit oder erstmal nicht weiter darüber reden oder diese sogar erzählen will. Das kann jeder normale Mensch so handhaben. Die Frage ist nur, ob er das so handhaben will.
Will er dass allgemein erzählen, könnte er ein Buch schreiben und veröffentlichen.

Es besteht aber eben kein Grund so zu tuen, als hätte man nichts schlimmes erlebt, außer man denkt es wäre unnormal, dass Menschen schlimme Dinge erleben können.

@Mythos Mach das und nehm dir Zeit. Wenn du denk Link zum Channel willst schick ich dir den lieber über PN, für das Forum selbst sind einige der Interviews etwas zu heftig für einige.

Zitat von Mythos:
Über meine aktuellen Probleme rede ich tatsächlich mit Menschen, weil sie sich leider nicht ganz verstecken lassen.


Auch ich rede hin und wieder mit meinen Mitmenschen teilweise über meine aktuellen Probleme. Das kommt
auf die Person und die Situation an. Sollte ich das besser nicht tun?
In einem Gespräch beginne ich meistens erst dann eine persönliche, vertrauensvolle Gesprächsebene aufzubauen, wenn ich neben anderen Themen auch mal etwas über meine derzeitigen Sorgen, Schwächen, Ängste und Probleme erzähle.
Und andere Menschen werden, wenn sie ehrlich sind, auch teilweise über ihre Sorgen und Ängste sprechen.

Zitat von Mythos:
Ich finde nicht, dass ich heute noch gesundheitliche Defizite habe. Ich empfinde mich als stark und gesund und ja ich bin eigentlich normal, meine Gefühle und Reaktionen sind normal aber eben nicht das Erlebte, dass sie erzeugt.


Wenn Du Dich normal und stark fühlst, scheint mir dies eine gute Grundlage zu sein, mit anderen Menschen
zu sprechen.

Zitat von Mythos:
Ein schlechtes Gewissen habe ich aber dann trotzdem und ich entschuldige mich meistens bei der Person, der ich die aktuelle Lage erklären muss.


Was glaubst Du, welche aktuelle Lage solltest Du anderen erzählen müssen. Sagtest Du nicht, Du
empfindest Dich als gesund, stark und normal? Dann brauchst Du anderen doch wenig erklären.
Oder was meinst Du, musst Du anderen erklären?

Hallo,
ehrliche Freundschaften, da darf man so sein wie wir sind ,. Bei Situationen wo du echt kein Nerv darauf hast ,mit zu machen ,dann sagst halt Nein ,ist nicht mein Ding ,ich bleibe besser hier .
Wenn Menschen kein Nein von dir akzeptieren wollen dann sind es sowieso keine ehrlichen Freunde. Freundschaft muss wachsen . Pflege zu dir eine kostbare Freundschaft dann wirst du erkenne was für dich gut tut . Und die Menschen um dich herum akzeptieren gerne Menschen die sich authentisch geben.
Sponsor-Mitgliedschaft

Sich um sich selbst zu kümmern ,tut uns gut ️ ️

@Disturbed
Naja ich will nicht zu sehr in den Kategorien normal/unnormal, schlimm/harmlos, schön/hässlich denken. Wenn es normal wäre, dass Menschen in meinem Umfeld derart „schlimme“ Dinge erlebt haben, dann wäre es wahrscheinlich anders.

Ich glaube ich bin nicht ehrlich, weil ich mich schäme und nicht auffallen möchte. Ich kann dann auch sagen, sie mag mich einfach nicht, doch das liegt nicht daran, dass ich zuviel erzählt habe.

@Hotin
Ich muss z.B. erklären, warum mich die Kriminalpolizei anruft oder vor meiner Tür steht. Habe mich vor kurzem getrennt und mein ExMann dreht 1-2 Mal in der Woche durch.
Ich schäme mich auch, dass ich (wieder) Opfer von Gewalttaten werde. Es ist gut, wenn man sich Menschen anvertrauen kann, aber mit solchen Berichten wird man nur gemieden.

@Tuffie1
Das klingt so leicht und einfach. Ehrliche Freundschaften habe ich nur kurz und in der Jugend erlebt. Authentisch…ich glaube man würde mich so einschätzen. Ich finde meine Begegnungen mit potentiellen Freund*innen aber ziemlich unehrlich und zieh mich danach lieber deprimiert zurück.

Zitat von Mythos:
Ich muss z.B. erklären, warum mich die Kriminalpolizei anruft oder vor meiner Tür steht.


Wir beide haben offensichtlich sehr unterschiedliche Meinungen. Bestimmt ist es belastend,
wenn Du gelegentlich Kontakt mit der Polizei hast. Erklären musst Du das anderen aber nicht.
Du denkst nur, Du musst das erklären. Das ist aber nur Deine alleinige Privatsache.

Zitat von Mythos:
Habe mich vor kurzem getrennt und mein ExMann dreht 1-2 Mal in der Woche durch.

Das ist doch toll, wenn Du Dich von Deinem Mann getrennt hast. Das gibt Dir bestimmt jetzt mehr Freiheit.
Auch das geht andere nur wenig an.
Entscheide selbst, ob Du und was Du anderen davon erzählst. Leider gibt es sehr, sehr viele Frauen, die
in einer sehr ähnlichen Situation sind.

Zitat von Mythos:
Ich schäme mich auch, dass ich (wieder) Opfer von Gewalttaten werde.


Das kann ich glaube ich verstehen.Allerdings könnte das nun vorbei sein. Du sagst, Du bist jetzt stärker
als früher. Somit kannst Du zukünftig hoffentlich verhindern, dass Dir jemand zu nahe kommt.

Zitat von Mythos:
Es ist gut, wenn man sich Menschen anvertrauen kann, aber mit solchen Berichten wird man nur gemieden.

Ist es nicht etwas anders?
Ein Mensch, der bei diesen Punkten kein Verständnis für Dich haben wird, ist diejenige oder derjenige ein Mensch, eine Freundin ein Partrner, mit dem Du Deine Gedanken und auch Deine Zeit teilen solltest?

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