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Nein, „ich solle doch wieder zurück zu meinem Vater“ usw.

Zitat von Mythos:
Nein, „ich solle doch wieder zurück zu meinem Vater“ usw.

Hm, okay.
Gut, Psychodynamiken sind immer lange, eigene Geschichte.
Guck, dass Du das Muster aufarbeitest, an dem die letzte Beziehung gescheitert ist, dann würde ich mich auf eine neue Beziehung einlassen.
Hast Du denn das Bedürfnis in einer Beziehung alles zu erzählen? Das muss man ja gar nicht in allen Fällen tun. Gar nicht, um den anderen zu schützen, sondern, weil manches vielleicht durch ist.

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Trauma und Isolation - Schweigen macht einsam

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Ich habe nur das Bedürfnis zu erzählen (aber auch Angst davor). Eine partnerschaftliche Beziehung ist nicht das, was ich suche. Freundschaften wären toll

Zitat von Mythos:
Ich habe nur das Bedürfnis zu erzählen (aber auch Angst davor). Eine partnerschaftliche Beziehung ist nicht das, was ich suche. Freundschaften wären toll

Da sehe ich ehrlich gesagt kein Problem.
In meinem gesamten Umfeld gibt es Menschen, mit mehr oder weniger absurden Lebensgeschichten.
Du wirst Menschen finden, die Dir zuhören und die Dich verstehen werden.

Ich habe nur darüber mit meinen besten Freunden geredet die ich schon fast mein ganzes Leben lang kenne. Aber das muss jeder für sich selber wissen. Mir persönlich wäre das zu viel bei einer neuen Freundschaft über so was extrem privates zu sprechen. Ich finde da eher eine Selbsthilfegruppe geeignet.

Hallo Mythos,

dein Bedürfnisse den Dreck aus deinem Körper zu lassen ist doch normal . Du willst ein ,schönes Leben ,dass was wir alle Menschen auch haben sollten .

Ich habe mich damals meiner Therapeutin anvertraut und ihr wirklich alles erzählt . Das ganze leid in mir .
Das war für mich der Anfang und er tat mir gut . Heute elf Jahre danach , realisiere und vor allem ich Zweifel nicht mehr so sehr an mich und meine Wahrheiten ,meine Erlebnisse. Es braucht alles seine Zeit . Und bei sehr schweren Kindheitserlebnisse wie Manipulationen, Kindesmissbrauch in allen Richtungen, egal in welcher ,ist es wirklich ratsam eine einfühlsame Therapeutin oder Therapeuten mitauf dem Weg zu nehmen . Denn das Forum ,kann dir hier nicht heilen . Diesen Schritt muss du alleine gehen mit professioneller Unterstützung.

Zitat von Tuffie1:
Hallo Mythos, dein Bedürfnisse den Dreck aus deinem Körper zu lassen ist doch normal . Du willst ein ,schönes Leben ,dass was wir alle Menschen ...

Genau das einem Therapeuten zu erzählen ist auch gut. Da ist auch möglich alles unbesorgt zu erzählen.

Sich eine Freundschaft zu wünschen wo es auch möglich ist darüber zu reden kann ich zwar verstehen aber aus meiner Erfahrung kann es keiner wirklich verstehen. Das meint keiner böse aber nach solchen Gesprächen hat ich eher das Gefühl ganz allein zu sein. Es ist einfach unmöglich für andere Menschen die das nicht durch gemacht haben es wirklich zu verstehen.

@Coru , unmöglich ist finde ich nichts . Nur viele Menschen möchten sich damit nicht auseinander setzen aus welchen Gründen auch immer ..

In der Therapie habe ich gelernt loszulassen und viele Strategien um mich selber kennenzulernen und die Gefühle zuzulassen.

Zitat von Tuffie1:
@Coru , unmöglich ist finde ich nichts . Nur viele Menschen möchten sich damit nicht auseinander setzen aus welchen Gründen auch immer .. In der ...

Ich vermute es ist einfach für andere Menschen schwer zu verstehen und sie möchten vielleicht auch nicht den Gedanken zulassen das solche schlimmen Sachen in ihrer Nähe geschehen. In den Nachrichten ist das weit weg. Manchmal hab ich das Gefühl das die Menschen in ihrer heilen Welt leben möchten. Selbst für meine Mutter war das extrem schwer den Gedanken zuzulassen und ist es auch heut noch. Das ist meine Vermutung.

Zitat von Coru:
Es ist einfach unmöglich für andere Menschen die das nicht durch gemacht haben es wirklich zu verstehen.


Nicht nur von Dir. Auch von vielen anderen höre ich oft fast genau den gleichen Satz.
Was genau würde sich für Dich verbessern, wenn jemand zu Dir sagen würde?
Ja Coru, ich verstehe Dich.

Zitat von Coru:
Ich vermute es ist einfach für andere Menschen schwer zu verstehen und sie möchten vielleicht auch nicht den Gedanken zulassen das solche schlimmen Sachen in ihrer Nähe geschehen.


Wie kommst Du denn auf den Gedanken, dass andere Dich nicht verstehen und auch nicht verstehen,
was Dir passiert ist?
Woran genau glaubst Du das zu erkennen?

Zitat von Hotin:
Nicht nur von Dir. Auch von vielen anderen höre ich oft fast genau den gleichen Satz. Was genau würde sich für Dich verbessern, wenn jemand zu Dir ...

Ich glaube das daran zu erkennen, dass mir diese Personen ganz klar sagen Ich bin für dich da aber ich geb zu ich kann es nicht verstehen was es wirklich bedeutet oder wie es sich anfühlt. Ich finde eindeutiger geht es kaum .

Ich weiß nicht, ob sich was verändern würde. Ich spreche schon länger nur noch in der Therapie darüber und für mich ist das ok. Aber es geht ja nicht um mich sondern die TE die auch gerne Freunde zum drüber sprechen hätte.

Zitat von Coru:
Ich glaube das daran zu erkennen, dass mir diese Personen ganz klar sagen Ich bin für dich da aber ich geb zu ich kann es nicht verstehen was es wirklich bedeutet oder wie es sich anfühlt. Ich finde eindeutiger geht es kaum


Was ist daran eindeutig? Was würde sich Deiner Meinung nach denn verbessern, wenn jemand der Themeneinstellerin sagen würde.
Ja, ich verstehe Dich.
Ist sie mit ihren Gefühlen dann nicht immer noch allein?

Zitat von Coru:
Aber es geht ja nicht um mich sondern die TE die auch gerne Freunde zum drüber sprechen hätte

Wenn die Themeneinstellerin dann aber mit jemandem darüber spricht, diejenige aber leider eventuell
nicht so reagiert, wie sie es sich erhofft, was geschieht dann? Verschlimmert sich dann nicht ihr Leidensgefühl?
Fühlt sie sich dann nicht vielleicht sehr unverstanden?

Hm, was erwarte ich? Eigentlich nur etwas „Verständnis“ und damit meine ich nicht ein Nachempfinden sondern Nachsicht in bestimmten Situationen. Ansonsten fände ich es gut, wenn man sich weiterhin ganz normal mit mir unterhalten würde. Ich sehe das Problem, des Nichtdarüberredenkönnens bei mir und nicht bei den Anderen.

Zitat von Mythos:
was erwarte ich? Eigentlich nur etwas „Verständnis“ und damit meine ich nicht ein Nachempfinden sondern Nachsicht in bestimmten Situationen.


Das verstehe ich. Einfach finde ich es aber trotzdem nicht, herauszufinden welche Vorgehensweise
in Deiner Situation für Dich persönlich hilfreich sein kann.
Ich kenne viele Lebensgeschichten traumatitisierter Menschen. Häufig waren dies Frauen.
Diese Menschen führten Gespräche mit ihren Psychologen und teilweise auch mit mir.
Ich vermute, dass sich vom Gefühl her, solche Gespräche grundsätzlich in einem unterscheiden.
Ein Therapeut ist eine fremde Person
Ein privater Freund oder Partner ist eine vertraute Person.
Manches kann Vorteile haben, manches auch nachteilig sein. Betroffene sollten das selbst
ausprobieren, welche Gespräche für sie eher angenehm sind. Ein richtig oder falsch gibt es da
wohl nicht.

Zitat von Mythos:
Mein Leben ist wie es ist. Ich bin ziemlich stolz auf mich, weil ich gekämpft und viel für mich und für andere erreicht habe.


Stolz auf Dich sollst Du auch sein. Das finde ich wichtig.

Zitat von Mythos:
Es ist schön, wenn man das Gefühl hat geliebt zu werden. Wenn man sich achtet und die Zärtlichkeit genießen kann.

Im Grunde gilt das für jeden Menschen.

Zitat von Mythos:
Wenn ich mich aber nicht anvertrauen kann, bleibt die Beziehung oberflächlich und leer für mich.


Da stimme ich Dir zu. Anvertrauen bedeutet in dem Fall für mich aber nicht.
Freund oder Partner, ich muss Dir erst einmal meine belastende Geschichte erzählen.
Das kannst Du machen. Meiner Meinung must Du das aber nicht unbedingt.

Ein Mensch nimmt Dich als Freundin oder Partnerin ohne vorher zu entscheiden, welche
Vergangenheit Du erlebt hast. Da entscheidet jemand, ob Du ihr/ihm sympathisch bist und
ob ihr ähnliche Interessen habt und gut miteinander reden könnt. So fängt das an.
Wenn Du dann später mal etwas über Deine früheren Lebensjahre erzählen möchtest, dann
kannst Du das gerne später mal tun. Wenn, dann solltest Du es aber meiner Meinung nach nur
mal in kleinen Stücken einmal erzählen. Du wirst das selbst fühlen, ob es gerade angebracht ist
oder eher nicht so.
Unabhängig von Deiner Lebensgeschichte bist Du und bleibst Du eine liebenswerte Frau.

Zitat von Mythos:
Gibt es einen Weg aus der selbst gewählten Isolation?

Natürlich gibt es solch einen Weg. Schau Dir Menschen einfach an, ob sie vertrauenserweckend
scheinen.
Ich wünsche Dir jemanden, mit der/mit dem Du gerne Zeit teilst. Was später mal daraus wird,
musst da dann sehen.

Zitat von Hotin:
Freund oder Partner, ich muss Dir erst einmal meine belastende Geschichte erzählen.
Das kannst Du machen. Meiner Meinung must Du das aber nicht unbedingt.

Hallo,ich sehe das auch so.Ich habe selbst eine Kptbs,ich kann damit leben und habe nicht das Gefühl,dass ich das jeden erzählen will/muss/sollte.
Ich möchte als Frau/Mensch gesehen werden,wie ich bin.Ich möchte nicht auf meine Vergangenheit reduziert werden.
Ich habe nicht den Anspruch meine Geschichte jeden Menschen,der in mein Leben tritt,zu erzählen.
Meine Freundesfamilie weiß meine Geschichte,diese Menschen kennen mich auch schon ewig.
Ich hatte eine Zeit(ewig her) auch das Gefühl,ich muss mich erklären und jeden erzählen was mir passiert ist.
War nicht gut,ich habe mich selbst damit getriggert und Menschen damit überfordert.
Ich möchte nicht auf meine Vergangenheit oder Trauma reduziert werden,weil ich viel mehr bin.
Der Weg war sehr schwer und hat Jahre gedauert das zu erkennen.
Diesen Weg kann man schaffen,wenn man seine Geschichte annimmt und aus der Opferrolle rausgeht.

Ich fühle mich gerade etwas unverstanden. Ich habe nie geschrieben, dass ich „jedem der in mein Leben tritt“ meine traumatische Geschichte erzählen muss oder will. Im Gegenteil: Ich kann nicht darüber reden und wünsche mir freundschaftliche Beziehungen in denen ich etwas offener reden kann. Wenn ich so gar nichts sagen kann oder nur das Positive, fühle ich mich entfremdet von mir selbst.

Zitat von Mythos:
Nicht mit einer Therapeut*in, nicht um Mitleid zu erhaschen oder Anerkennung, einfach nur um mich selbst nicht zu verleugnen

Für mich war das der einzige Weg um meine Geschichte/Trauma zu verarbeiten und mich nicht zu verleugnen.
Zitat von Mythos:
Ich kann nicht darüber reden und wünsche mir freundschaftliche Beziehungen in denen ich etwas offener reden kann.


Das kann man auch nicht,das war bei mir auch so.Traumatherapie hilft um stabil zu werden und wenn man stabil wird und das alles im geschützten Rahmen aufarbeitet,hat man auch nicht das Gefühl sich zu verleugnen.
Ich kenne mich,habe vieles aufgearbeitet,kenne meine Trigger und meine Skills.
Daher muss ich nichts erzählen,ich verleugne mich mich ja nicht weil ich nichts erzähle.
Verstehst Du was ich meine?
Alles ist in mir und ich meine Geschichte,aber ich muss es nicht jeden Menschen erzählen.
Und damit verleugne ich mich nicht,eher das Gegenteil
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Mythos:
Ich fühle mich gerade etwas unverstanden. Ich habe nie geschrieben, dass ich „jedem der in mein Leben tritt“ meine traumatische Geschichte erzählen muss oder will. Im Gegenteil: Ich kann nicht darüber reden und wünsche mir freundschaftliche Beziehungen in denen ich etwas offener reden kann.

Vielleicht reden wir etwas aneinander vorbei. Ich habe nicht gemeint, dass Du mit jeder Person darüber sprechen sollst.

Worüber möchtest Du denn gern offener reden? Über Dich? Über Deine Gefühle?
Über das,was Du gern magst, aber auch dass, was Dich allgemein seelisch bedrückt?
Also einfach frei reden können , was Dich interessiert?
Bitte versuche es einmal etwas genauer zu beschreiben. Bestimmt verstehen wir es dann besser.

Natürlich ist Traumatherapie super und ich wollte das machen, aber es hat nicht geklappt. Jetzt ist es leider etwas schwierig das nachzuholen aber sicher nicht unmöglich. Ich denke es kann definitiv helfen sich wieder ganz zu fühlen. Ob danach das Bedürfnis weg ist auch mal Beziehungen zu haben, die etwas Offenheit was Gewalterfahrungen betrifft verkraften, weiß ich allerdings nicht. Formulierungen wie „Ich muss es nicht jedem erzählen“ finde ich unangenehm, denn ich habe mich diesbezüglich ja schon positioniert. Es scheint bei manchen nur die Kategorien „jedem erzählen müssen“ und „keinem erzählen müssen“ zu geben, dabei suche ich da eine Mitte.

Warum mir das Schweigen wichtig ist? Ich glaube ich will nicht als Opfer betrachtet werden aber genau das war und bin ich: Ein Opfer von Gewalt. Auch eine Traumatherapie kann an der Sachebene dieser Aussage nichts ändern und auch nicht an den Empfänger-Ohren, die diese Info auslegen, wie sie es möchten.

und ich bin nicht allein.

Wenn die Opfer stumm und unsichtbar bleiben, wer hat etwas davon?

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