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Sehr geehrtes Moderatoren - Team ,

es geht um meinen Vater.

Ich bin mir gerade etwas unsicher, ob dieses Problem hier in dieses Forum überhaupt passt, aber da es uns als Familie und besonders meine Mutter sehr belastet , möchte ich Euch um Eure Meinung fragen bzw. um Hilfe bitten.


Gestern ist mein Vater nach einem langen Krankenhausaufenthalt wieder nach Hause gekommen.
Der Grund weshalb er im Krankenhaus gewesen ist, war sehr umfangreich: Lungenentzündung, Darmverschluß, Nierenbeckenentzündung und Wasser in der Lunge.

Hier zuhause wird er nun ambulant von seinem Hausarzt zwar weiter behandelt und diesbezüglich fühlen wir uns in guten Händen.

Aber.....er ist völlig verändert, wir erkennen ihn überhaupt nicht mehr wieder.

Davon abgesehen, daß ihn solche alltägliche Sachen wie waschen , anziehen und essen sehr anstrengt, wirkt er völlig apathisch auf uns.
Er lächelt nicht mehr, obwohl er immer wieder betont, daß er froh ist, wieder zuhause zu sein, er spricht nichts und staart immer nur aus dem Fenster, wenn er es schafft, aufzustehen.
Ab und zu hat er Tränen in den Augen, fragt nach dem einen oder anderen Familienmitglied, bedankt sich, für das, was für ihn getan haben, ist unterwürfig.

Ich selber habe das Gefühl, daß das Leben aus ihm gewichen ist.

Er interessiert sich noch nicht einmal für seinen Garten und das ist immer sein Heiligtum und unsere gemeinsame Aufgabe gewesen, ihn zusammen zu pflegen.


Kann es sein, daß er ein Krankenhaustrauma hat oder eine Deppression ?

Wie können wir ihm helfen, wieder Lebensfreude zu bekommen.


Vielen Dank vorab fürs lesen und mit freundlichen Grüßen




Cocoon951

04.08.2012 17:14 • 10.08.2012 #1


1 Antwort ↓

Hallo Cocoon,

ich kann Eure Situation von außen natürlich nur schwer beurteilen. Allgemein klingt das, was Du schilderst aber nach einer depressiven Reaktion auf die schwere Erkrankung, die Dein Vater hatte. Sicherlich spielt auch eine körperliche Erschöpfung nach dieser Krankheit eine Rolle. Wichtiger scheint mir aber zu sein, wie Dein Vater diese Phase innerlich selbst verarbeitet (hat) - sieht er sein Leben noch immer bedroht ? kommt er damit klar, vielleicht nicht mehr so aktiv und stark sein zu können, wie früher? und ähnliche Fragen mehr. Habt ein offenes Ohr und steht als Gesprächspartner zur Verfügung - aber drängt ihn nicht! Respektiert erst einmal, dass er Zeit braucht, um wieder zu körperlichen und seelischen Kräften zu kommen. Geht mit ihm spazieren - und wenn es nur einige Meter am Anfang sind? Schaut, ob ihr etwas findet, was ihm Spaß machen könnte und ihn nicht überfordert.

ZUsätzlich solltet Ihr vertraulich mit Eurem Hausarzt darüber sprechen. Vielleicht wäre auch eine medikamentöse Unterstützung bzgl einer möglichen depressiven Reaktion möglich und sinnvoll, bis es ihm wieder besser geht - eventuell auch ein Termin bei einem Facharzt für Neurologie und Psychiatrie.

Ich hoffe, in meiner Antwort stecken einige Möglichkeiten, was ihr versuchen könnt, ohne zu großen Druck auf Deinen Vater anzuwenden und ihn trotzdem schrittweise wieder mehr zu aktivieren.

Herzlichen Gruß

Bernd Remelius




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