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Das gute ist, dass es viele Leute in unserem Alter gibt, die innerlich das Gefühl haben, dass sie alleine sind. So kann man zum Beispiel bei einer Ü30 Party ggf schnell Leute finden mit denen man ins Gespräch kommt. Und ich weiß, dass du von einer sozialen Phobie gesprochen hast, Yuna. Ich weiß, dass du eine Narbe hast, was dich ggf. (so genau hab ich das nicht gelesen) zur Zurückhaltung drängt.

Ich hatte vor kurzem was gutes angezogen und bin mit einem Kumpel auf eine Ü30 Party gefahren. Da er den wenigen für ihn attraktiven Frauen viel sinnvolles und weniger sonnvolles im vertrauensvollen Plauderton mitteilen wollte, war ich oft allein und hab dann halt ein bischen geübt: Blickkontakt, rumlaufen, mich mit anderen vegleichen. Ich habe gestaunt, wieviele Gesichter einladend gewirkt hatten, aber auch wieviele Leute in sich gekehrt und abwesend/unzufrieden wirkten. Eine sehr sympatisch wirkende Frau sprach mich von sich aus an...

Zitat von Coru:
Ich weiß nicht ob das so passt aber ich denke das Beste ist sich selber der beste Freund zu sein. So bin ich gerne mit mir zusammen und nicht so ...

Ja, ich bin auch gerne mit mlr zusammen. Früher dachte ich ich sei langweilig und konnte mit mir nichts anfangen (ich hatte auch das Gefühl, dass andere mich meiden würden)

Inzwischen empfinde ich mich manchmal als etwas überdreht oder teilweise auch nervig. ( das erkenne ich und lass das nervige kurz im Forum ab )

Aber mir wird nicht mehr langweilig mit mir selbst. Das merken offenbar auch andere Leute. Und es gibt da auch gegenseitige Effekte...

Auch wichtig: Ich erlaube mir, dass ich auch Fehler machen darf

A


Trauma durch Narzissmus - Erfahrungsaustausch

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Zitat von Coru:
Ich weiß nicht ob das so passt aber ich denke das beste ist sich selber der beste Freund zu sein. So bin ich gerne mit mir zusammen und nicht so abhängig davon was andere so machen.

Das passt gut, aber der Schuss kann auch nach hinten losgehen.
Man kann nämlich feststellen, dass man mit sich im Grunde gar nichts anfangen kann. Mir ist das vor längerer Zeit passiert, da hatte ich noch meine Angststörung und war zugleich am Ende der Welt in einem Zenkurs ausgesetzt, ohne Essen, Reden und Ablenkung (vor der Smartphonezeit). Da geht es dann ans Eingemachte, wenn man auf einmal mit so einer quälenden inneren Leere konfrontiert wird.

Darum lenken wir uns so gerne ab, wollen permanent in Kontakt sein, um diese Leere nicht zu spüren. Nicht alle, aber einige. Heute kann ich Phasen der Ruhe genießen, ich weiß auch nicht, ob es ein Ideal ist, nur allein zu leben, wir sind ja doch Beziehungswesen.

Die einen wollen dann mehr raus, die anderen weniger, kommt auch drauf an, die extra- oder introvertiert man ist, habe in den letzten Jahren beide Extremvarianten kennen und so sehr viel über Menschen gelernt.
Jetzt lerne ich gerade im real life, wie man so sagt, etwas über Neurodivergenz (von der Norm abweichendes Erleben), das ist auch wieder sehr spannend und fordernd.

Und da wird Beziehungswesen sind, lernt man bei dem ganzen Krempel immer auch etwas über sich selbst gratis dazu, es lässt sich gar nicht vermeiden. Ich finde es immer spannend, die Grenzen der eigenen Empathiefähigkeit auszutesten. Wo komme icht innerlich noch mit, was kann ich irgendwie nachvollziehen, wie schräg es auch sein mag, wo bin ich raus?

Zitat von Cbrastreifen:
Darum lenken wir uns so gerne ab, wollen permanent in Kontakt sein, um diese Leere nicht zu spüren. Nicht alle, aber einige. Heute kann ich Phasen der Ruhe genießen, ich weiß auch nicht, ob es ein Ideal ist, nur allein zu leben, wir sind ja doch Beziehungswesen.

Du schaffst es, mit klaren Worten auszudrücken, was ich vielleicht auch noch sagen wollte

Zitat von Cbrastreifen:
Das passt gut, aber der Schuss kann auch nach hinten losgehen. Man kann nämlich feststellen, dass man mit sich im Grunde gar nichts anfangen kann. ...

Ich bin extrem introvertiert ich kann tagelang alleine in meiner Wohnung sein ohne mich zu langweiligen oder das Gefühl zu haben mit jemanden reden zu müssen. Aber so war ich schon als Kind. Das ist natürlich ein Vorteil. Ich langweilig mich selten mit mir selber. Auch ich bin natürlich auf Kontakt angewiesen. So ganz geht es nicht ohne. Ich glaub wir kennen alle diese Tage wo wir uns alleine fühlen und denken das wir für keinen wichtig sind.

Zitat von Yuna1976:
Sich nur als Opfer zu sehen, das handlungsunfähig ist und die Schuld bei anderen sucht,

Komm ich dir so vor Islandfan?

Jeder sieht einen etwas anders und andere Aspekte von einem.
Bei mir ist das ziemlich krass aufgetreten, irgendwann kann man das akzeptieren, zuckt mit den Achseln und denkt, dass es eben so ist. Es ist immer auch eine Projektion der anderen, aber auch das ist ein Stück weit normal. Wir machen Außenwelt zur Innenwelt und schütten sie wieder in die Außenwelt. Das vermutlich mit recht weitreichenden eigenen Anteilen vermischt.

In fragilen Situationen hat man noch nicht so eine Wurschtigkeit entwickelt, gegenüber dem Urteil von anderen, das kommt dann manchmal später.

Zitat von Azure:
Du schaffst es, mit klaren Worten auszudrücken, was ich vielleicht auch noch sagen wollte

Schön, danke!

Zitat von Coru:
Ich bin extrem introvertiert ich kann tagelang alleine in meiner Wohnung sein ohne mich zu langweiligen oder das Gefühl zu haben mit jemanden reden zu müssen.

Ich bin hier ein Mischwesen. Ich kann mit anderen sehr aufdrehen, aber ich merke, dass ich nach einiger Zeit Rückzug brauche - schreiben hilft mir sehr - und einfach verarbeiten muss, was ich erlebt habe, möglichst ohne Reize, auch keine Musik. Ich kann dann doof in die Gegend glotzen und mich gut dabei fühlen, manchmal Minuten, manchmal Stunden. Bin also tendenziell auch eher auf dem introvertierten Pol unterwegs.

Habe aber eine gute soziale Fassade und kann mich relativ souverän in sozialem Umfeld bewegen und weiß, wie ich zur Not gut ankomme. Trotzdem stressen mich zu viele soziale Kontakte auf Dauer.

Zitat von Coru:
Ich bin extrem introvertiert ich kann tagelang alleine in meiner Wohnung sein ohne mich zu langweiligen oder das Gefühl zu haben mit jemanden reden ...

Und wenn man mit dieser Voraussetzung noch einen regelmäßigen Termln wahrnimmt, (und sich zwingt, mal hallo und tschüß zu sagen) Kirchenchor, sportgruppe, tanzkurs... dann ist das doch eine gute Voraussetzung, zufrieden sein zu können.

Ich war 13 Jahre mit einem Narzissten zusammen, habe den Absprung vor 6 Monaten endlich geschafft und hat starken Einfluss auf meine Psyche.
Es ist schleichend passiert, habe es anfangs gar nicht bewusst wahr genommen, wie er wirklich war. Weil ich eben ein total sorgfreies Leben geführt habe. Wir konnten uns durch ihn ne Menge leisten, ich musste mich um nichts kümmern. Ich wurde beschenkt und mit Liebe überschüttet.. irgendwann wurde aus einem, Schatz, bleib sitzen, ich mach das gerne für uns, ein Du bekommst eh nichts gebacken. Aus einem ,Schatz, du brauchst nicht arbeiten gehen, weil ich so viel verdiene, ein du faule Sau hockst nur rum. Es wurde schleichend schlimmer. Ich habe ihn mein ganzes Leben in die Hand gelegt und mir war es wirklich nicht bewusst. Ich wurde irgendwann immer leiser, hab meine Meinung nicht vertreten, weil meine Meinung schlimmer war als seine Tat. Ich habe irgendwann immer nur gegrinst und gute Laune vorgespielt, damit er sich nicht angegriffen fühlt, damit es ihm gut geht. Vor Zwei Jahren hatte er mich das erstemal betrogen, was natürlich meine Schuld war , weil er sich durch das Kind vernachlässigt gefühlt hat ( hat er aber nie zugegeben) mir ist aufgefallen das er während der ganzen Beziehung und Ehe schlimm gelogen hat und sehr getrickst war.
Er ist irgendwann einfach abgehauen , zur neuen .. Hat mich ohne Geld und nichts mit Kind sitzen lassen.
Uns fallen lassen wie eine heiße Kartoffel. Ich habe mich in dieser Zeit selbst total verloren, er hat mein ganzes Selbstwertgefühl genommen und jetzt versucht er noch mich zu kontrollieren, stichelt und.s.w. das Kind leidet am meisten...Er verdreht Tatsachen, war im den 6 Monaten 2 x für 2 Stunden für unseren Sohn da. Spuckt nur große Töne und will mich am liebsten noch klein halten.
Gönnt mir nichts , obwohl ich alles geschafft habe , neue Arbeit , neue Wohnung.
Aber jetzt liege ich hier im Bett , mit Burnout , depressionen und einer Angststörung und d musste mich krankgeschrieben lassen, weil nichts mehr ging. Komme bald in eine teilstationäre Klinik und habe einen Antrag für eine Mutter Kind kur.

Das sind die ganzen Narben der letzten Jahre.

@Maggi11

Schau, dass Du das Muster von Idealisierung - die allerdings zu jeder Liebe gehört - und Entwertung erkennst, verstehst und nicht wieder drauf reinfällst.

Und guck mal, ob Du erkennst, was Dich wirklich interessiert und was Deinen Weg in Zukunft ausmachen könnte, außer Deinem Kind.

Ich bin genauso wie Coru sich eben selber beschrieben hat!

Ich komme sehr gut alleine klar und bin alles andere als extrovertiert.

Kontakt mit mehr als 2 maximal 3 Personen in meinem Umfeld haben zu müssen überfordert mich komplett und verstärkt meine Unsicherheiten und Depressionen massiv, weil sich bei mir umgehend das Gefühl einstellt, keinem von ihnen wirklich gerecht werden zu können.

Ich freue mich für jeden extrovertierten, der mit so etwas keinerlei Probleme zu haben scheint, kann aber ( jammer,jammer ) nunmal nichts daran ändern.

G Yuna76

Tut mir ehrlich leid für dich und insbesondere für deinen Sohn Maggi11 !

Ich empfinde dich allerdings, aus dem was du eben so geschrieben hast als eine extrem starke Frau!

Du hast es tatsächlich geschafft denn Fängen eines puren Narzisten zu entkommen und dennoch nicht völlig aufzugeben.

[Gönnt mir nichts , obwohl ich alles geschafft habe , neue Arbeit , neue Wohnung.]

Das muss dir erstmal jemand nachmachen können!

Ich hoffe das die nun bei dir/ euch anstehenden Therapien, Kuren usw. wirklich helfen werden und es auch dadurch auch deinem kleinen gelingt mit all der in seinem jungen Leben, besser umgehen zu können.

G.Yuna76

@Yuna1976

Ja vielen Dank. Ich muss das alles noch verarbeiten. Habe es bis zur letzten Sekunde auf der Arbeit probiert, aber leider ging nichts mehr. Meine Körper und meine Seele brauchen eine Pause.
Die letzte Panikattake war so schlimm. Das ich im Kh war. Dort meinte die Ärztin wortwörtlich, Sie müssen ihr neues Leben akzeptieren. Ich finde es irgendwie bewundernswert und erschreckend zu gleich.
Der Schwankschwindel haben sie, weil sie den Boden unter ihren Füßen verloren haben.
Ich liege hier im Bett und gehe gerade eine sehr schwierige Zeit durch. Hoffe das escitalopram mir bald etwas hilft, die Nebenwirkungen machen es nur etwas schwer. Hoffe es kommt bald wieder Licht.
Mein Sohn gibt mir viel Kraft und für ihn Kämpfe ich.

Zitat von Yuna1976:
Komm ich dir so vor Islandfan?


Zitat von Yuna1976:
Du magst deine Ansichten haben und ich meine, das ist Okay für mich, was für mich emotional allerdings nicht so okay ist, ist zu sehen das du mich anscheinend nur als jammerndes Opfer anzusehen scheinst, denn das bin ich nun wirklich nicht.

Ich habe das im Bezug auf zwei Aussagen von dir bezogen. Du hast dich selbst als Nichts bezeichnet, was für mich bedeutet, dass du dir selbst nichts wert bist und das finde ich traurig. Ich kenne selbst Zeiten des Selbsthasses, heute denke ich mir, dass ich ein wertvoller Mensch bin, der sich nicht klein machen lässt.
Der andere Aspekt bezog sich auf die Aussage, dass Ärzte, Psychologen, Alltagshelfer einen ebenfalls als ein Nichts sehen, weil man nur eine Nummer für sie ist. Aber es ist nun mal so, dass es deren Beruf ist, würden sie sich privat mit jedem ihrer Patienten intensiv beschäftigen, dann würden sie selbst zu einem. Es sind Dienstleister, die einem für Geld helfen. Ich hätte nie den Anspruch, dass sie mich privat mögen oder mir außerhalb ihrer Arbeitszeit helfen, weil ich weiß, wie unrealistisch das ist.

Ich lese bei dir immer eine Art Schreien heraus, was zb. durch die Ausrufezeichen oder die Großschreibung mancher Wörter betont wird. Ich habe gelesen, dass du an dir arbeitest, was anderes würde ich dir auch nie unterstellen, ich kenne dich ja nicht.

Persönlich kann ich nur eins aus Erfahrung sagen. Ich hatte auch keine gute Kindheit, war über 20 Jahre mit einem offiziell diagnostizierten Narzissten in einer Beziehung, aber ich selbst sehe mich nicht als Opfer. Ich lebe jetzt und ich habe aus der Vergangenheit gelernt. Sicherlich gibt es Eigenschaften und psychische Probleme, die daraus resultieren, aber ich kann die Vergangenheit nicht ändern, sondern nur die Zukunft.
Mein Motto lautet nicht ich kann das nicht, weil ich eine schlimme Kindheit hatte, sondern es lautet ich kann das, obwohl ich eine schlimme Kindheit hatte.

Zitat von Yuna1976:
weil sich bei mir umgehend das Gefühl einstellt, keinem von ihnen wirklich gerecht werden zu können.

Das schafft niemand.

Maggi11 du brauchst jetzt erstmal jede Menge Zeit das alles zu verarbeiten.
Das mit dem Arbeiten gehen können, dürfte sich für eine Weile auch erst einmal eine ganze Zeitlang erledigt haben.

Hol dir nach Möglichkeit, all die eventuell nötigenHilfen vom Staat die du vielleicht gerade benötigen wirst.

Sie stehen dir zu und sind keinem
Versagen irgend einer Art zu verdanken, lass dir das bloß nicht einreden.

Es könnte auch eine gute Idee sein mal einen Antrag auf Schwerbehinderung zu stellen, denn das Narzisten mit Ihrem Verhalten schwere psy. Probleme bei anderen Menschen hervorrufen können, dürfte klar sein.

Ich bin selber deswegen, allein auf meine Psyche zu 50% Schwerbehindert.

Das könnte insofern hilfreich für dich sein, das du in Zukunft eventuell nur noch maximal halbtags arbeiten gehen musst/ kannst und dadurch mehr Zeit für dich selber und insbesondere für deinen Sohn hättest.

Ist nur ein Vorschlag du weißt definitiv selber was gerade am besten für dich ist, das hast du ja schon eindrucksvoll bewiesen .

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft und Unterstützung für denn schweren, noch vor dir und deinem Sohn liegenden Weg.

G.Yuna76
Sponsor-Mitgliedschaft

@Yuna1976

Vielen lieben Dank, für die Hilfe und Unterstützung.

Das Hilft mich enorm

Ich werde alles in Anspruch nehmen.

Vielen herzlichen Dank

Tja, insofern hast du natürlich mit allem Recht Islandfan, das ist mir schon klar.

Ich arbeite fleißig weiter daran mich nicht immer als ein NICHTS anzusehen, was aber nunmal sehr schwer ist wenn man kaum mal ein positives Feedback von seinem Umfeld zurück bekommen hat.

G.Yuna76

Ja dann , hilft nur eins ,
Den Selbstwert nicht von anderen abhängig zu machen ,heute bist du für deine Gefühle verantwortlich.

A


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