Naja es waren nicht wirklich 15 Jahre Therapien aus meiner Sicht. @blue1979. Das könnte jetzt ein Roman werden, sorry schonmal dafür. Halte mich danach mit sowas wieder zurück. Sind halt 15 Jahre im Schnelldurchgang.
Allgemein: Es war eher ein den Psychiatern und Psychologen erklären, was ich überhaupt habe.. und am Ende, was eine Psychose oder Schizophrenie überhaupt ist. Das Problem ist, die hatten das ja nie selbst. Wie sollen sie also sagen, was ich habe, oder mir das erklären? Sie kennen ja auch nur die Theorie, und können ihre Patienten studieren. Ängste kann man ja evtl. nachvollziehen und sich einfühlen.. bzw.. Dinge, die mit Realität zu tun haben. Aber wer kann Halluzinationen in verschiedensten Sinnen wirklich nachvollziehen, wenn er das nie hatte? Oder wie es ist, 10 Gedanken gleichzeitig zu denken? Oder wer kann sich vorstellen, in sich viele Personen zu tragen? Und wer sagt, dass man da nicht wirklich Kontakt zu anderen Seelen hat? Sagte bei Glaubensfragen auch, Schulmediziner können mir nicht weiter helfen, da wäre ich in jedem Kloster besser aufgehoben. Stimmt so aber auch nicht, weil die Religionen auch alle nur ihre Sicht der Dinge erkennen, obwohl sie alle das gleiche mit anderen Worten glauben. Da bräuchte man also die Philosophie, um alles zu verbinden. Alles nicht mehr normal, sagt der Verrückte
Therapien: Ich hatte fast 15 Jahre Psychiater, Sozialtherapeuten und Psychologen, war auch in Tageskliniken, aber da wäre ich eher Rückfällig geworden, wenn ich länger gewesen wäre. In einer mussten wir einige Stunden Playmobil zusammenbauen.. aber nicht mal ein ganzes Teil, jeder nur einen Arbeitsschritt. Das ist mir zu einfältig, da gehe ich kaputt. In der offenen hatte man ganz gute Beschäftigungstherapien. Es hilft auch wirklich vielen, nicht falsch verstehen, bin einfach nicht der Mensch dafür. Bei einer Heilpraktikerin war ich einige Jahre, das hat mir besser geholfen. TCM, Qui-Gong, Akkupunktur, Massa gen, Meditation, gute Gespräche, positive Menschen. Kanns mir aber nicht mehr leisten.
Probleme und Lösungen: Das Problem bei Gesprächstherapien war vor allem, dass ich immer schon alles gemacht hatte, was mir vorgeschlagen wurde. Positiv-Tagebuch.. brauche ich z.B. nicht, da ich das alles im Kopf mache. Da schreibe ich lieber Gedichte. Benotungen dafür, wann es mir wie geht, brauche ich auch nicht, weil ich fast schon vorher sagen kann, in welchen Situationen es mir wie geht. Für mich gilt es eher, problematische Situationen vorher geistig so betrachten zu können, dass ich nicht schon negativ und mit Angst in eine Situation gehe. Hat man die Situation gemeistert, hat man ein Erfolgserlebnis, wenn man das richtig betrachtet. Bei Wiederholung festigt sich dieses. Bei Ängsten wohlgemerkt. Bei PTBS gibt es auch vieles, dass man einfach ruhen lassen sollte, wenn es nicht von selbst nochmal kommt. Gibt auch Dinge, die kann man nicht schön betrachten. Daher ja auch Antiaggressionstherapien und sowas. Mal alles raus lassen. Dem, der was gemacht hat, gefühlt alles an Wut hin knallen, schimpfen, schreien, und evtl. auch mal Tränen dabei vergießen.
Selbsttherapie:
Visualisierung: Das sagte man mir übrigens auch, dass ich visualisieren soll. Aber ja.. mein Kopf war eben viel zu schnell. Mir sagte eine Psychologin z.B. letztes Jahr, dass ich Spaziergänge auch mal vor dem geistigen Auge abspielen soll. Dann fing sie an mir zu sagen, ich soll beim Schuhe anziehen schon anfangen. Hab dann zu ihr gesagt, während sie das mit den Schuhe anziehen jetzt zu mir sagten.. habe ich mich komplett angezogen, meine Waldrunde 10 mal abgespielt, bin mit dem geistigen Auge über den Wald geflogen, habe alle Wege, die ich dort kenne, visualisiert, mir ein paar Rehe angesehen, und mir noch dazu ein paar positive Gedanken und Gefühle geschenkt
Die Psychologin wollte mir also beibringen, dass ich was visualisieren soll.. und erkannte nicht, dass man bei akuten Phasen von Psychosen längst in Visualisierungen verloren war, und man die nicht lernen muss, sondern bremsen bzw. verlernen. Ich persönlich möchte das kontrollieren, und nicht verlernen. Das ist ja ein großer Teil von mir.. Kreativität.. und Inspirationen schenken. Könnte mittlerweile auch beschreiben, warum und wo sich Borderline, PTBS, Psychosen, Bipolarität usw. an bestimmten Stellen schneiden und sehr ähnlich sind. Ginge aber viel zu weit hier.
Du hast ja im Psychose-Thread mitgelesen, was man da so alles denkt und fühlt und sieht @blue1979. Und das war ja auch nur sehr grob umschrieben.. wenn man da ins Detail geht.. ka wieviel Bücher das wären. Wie heißt das Buch von Stephen Hawking.. Das Universum in der Nussschale. Da kann man erahnen, wie ich teilweise dann auch große Dinge mal klein mache, um sie besser betrachten zu können.
Gefühle: Man kann das auch auf Gefühle beziehen, und diese zb als eine Art Seifenblasen betrachten, sie größer und kleiner machen, ihnen Farben zuweisen, sie überlagern, verschmelzen, auf Auren ausdehnen.. und es danach zum Abschluss als Energien fühlen. Nur muss man dafür natürlich auch jedes Gefühl entdecken, und beim Namen kennen. Gefühle sind für mich aber am Ende des Tages auch nur Energien, die auch durchaus ausstrahlen. Was ist denn die Ausstrahlung eines Menschen? Man sieht, wie er sich fühlt. War ja auch multipel, da lebten gefühlt mehrere Menschen in mir. Die hatten auch alle Gefühle. Das dauert, die alle mal wieder einem Menschen zuzuordnen, und diese Menschen dann wirklich aufzugeben. Ich habe da auch jeden einzelnen unter Tränen verabschiedet. Und hatte ja auch noch ein paar deutlich schlimmere Erlebnisse, als das. Und da wollen die mir sagen, dass man nach sowas nicht auch PTBS hat? Den Rest hat man ja nicht mehr, wenn man nicht akut in einer Psychose ist. Da arbeitet man meist nur die Vergangenheit auf.
Das Ende vom Lied dieser 15 Jahre war, sie sagten am Ende fast alle, ich soll ein Buch darüber schreiben. Danke für die Hilfe, sage ich da nur. Da erfuhr ich einfach nur Bestätigung. Da habe ich hier im Forum mehr mitgenommen, als bei den Gesprächstherapien.
Sonstiges: Könnte auch relativ genau erklären, wie Bewusstsein und Unterbewusstsein funktionieren, wie Gedanken sich ins Hirn brennen (Nerven erzeugen Impulse, Gedanken fühlen ist nicht wahnhaft, sondern eine Form der Hochsensibilität), wie dort Knotenpunkte entstehen, wenn man gewisse Gedanken zu häufig denkt. Hab auch ne Erklärung dafür, warum, und wie sich überhaupt so viel im Unterbewusstsein anstaut, aber ist halt alles ein Roman. Und ob das dann auch wirklich so ist, nur weil die alle zugestimmt haben, weiß ich ja auch nicht. Hauptsache, es macht für einen selbst irgendwann genug Sinn, um alles ruhen lassen zu können.
Worte und Trigger: Ich erkenne auch teilweise an der Aussprache der Worte von Leuten.. wieviel Gewicht sie ihren Worten geben, und dadurch auch, wo ihre Probleme, oder auch Freuden liegen. Aber auch nur, wenn ich mich echt stark drauf konzentriere, das mache ich normal nicht.
Aber.. Hier haben ja einige z.B. schlimme Erfahrungen mit Männern gemacht, achtet mal darauf, ob ihr das Wort Mann, oder Männer stärker betont, als andere Worte, und ihr dem Wort einen gewissen Unterton mitgebt, die Stirn etwas dabei runzelt, oder sonstwas. Falls ja.. kann man auch einfach mit dem Wort arbeiten. Welches Gefühl steckt dahinter, welcher Buchstabe wird mehr betont, welches Wort folgt direkt im Anschluss im Gedanken.. usw.. so finde ich auch Ursachen bei mir, wenn ich in mich gehe. Ist wie ein Rohrschachtest mit Worten. Aber da muss ich schon sehr tief ins Unterbewusstsein gehen. Aber jeder betont Worte und sogar Buchstaben anders.. und das nicht grundlos. Jedes Wort und jeder Buchstabe erzählt seine eigene Geschichte. Und Worte, die man relativ aggressiv ausspricht, zeigen häufig versteckte Probleme. Worte, die Triggern, sowieso. Die stechen auch beim Lesen ins Auge. Auch so kann man versteckte Probleme finden. Stress ist auch so ein Wort, dass gestresste Leute oft sehr betonen, oder das sogar eine kleine Zuckung im Kopf auslöst. Will jetzt natürlich nicht die heftigsten Triggerworte hier schreiben, nur, um zu verdeutlichen, was ich meine. Reicht dann bei mir häufig schon, das mal kurz durchzuspielen, ohne groß zu denken. Einfach die Worte sinnlos kommen lassen, und ziehen lassen.
Und wer häufig sagt, das geht mir ans Herz, bekommt evtl. auch eher mal Herzprobleme. Wer sagt, das schlägt mir auf den Magen.. Magenprobleme. Das geht mir auf die Nieren.. Das bereitet mir Kopfschmerzen.. usw.. Man achtet viel zu wenig darauf, was man sagt und denkt. Ist wenigstens ein Vorteil beim Gendern.. dass man da evtl. mal wieder zum überlegen anfängt, was Worte betrifft. Man kann diesbezüglich natürlich auch einfach seine Einstellung ändern, damit man sich nicht angegriffen fühlt, reicht schon fast, wenn man jeden als Menschen betrachtet, auch sich selbst.. und nicht als Mann oder Frau.
Aber wer glaubt einem sowas schon. Meine Psychologen, und meine Psychiater, ansonsten glaubte mir das bisher nie wer. Aber wer beschäftigt sich auch 15 Jahre so intensiv damit?
Schlusswort: Sry, da werden bei mir Themen getriggert, über die man nie wirklich reden kann, da kommt das dann gefühlt mal alles raus. Möchte aber auch nicht weiter darauf eingehen. Klingt für viele eh wieder verrückt. Kann aber auch einigen helfen. Hab ab morgen auch gar keine Zeit mehr, bin da 1-2 Wochen in einem Schrebergarten. Sind einfach Antworten, die ich mir selbst gegeben habe, und abstrakte Dinge, die ich im Grunde für mich als Skills nutze. Wobei ich gerade eher am alles loslassen bin, weil ich echt lange genug nachgedacht habe. x)
Da halfen mir auch einige Beiträge hier im Thema sehr, um alles etwas zu vereinfachen. Also schon letztes Jahr.
Daher Vielen Dank an Alle.
10.08.2023 11:41 •
x 4 #762