Hallo zusammen,
ich hoffe, dass Ihr alle bislang eine gute Woche hattet !
Meine Skills des Tages heute:
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entgegengesetztes Handeln -
Assoziation statt Dissoziation-
Validieren der individuellen eigenen (auch kleinen) Fortschritte, ohne sich mit anderen zu vergleichen.
Nachdem der Tag heute (bzw. gestern) insgesamt echt mies gelaufen ist, konnte ich eben zumindest einen halbwegs versöhnlichen Abschluss mit diesem finden. Geholfen hat mir der Skill
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entgegengesetztes Handeln ,
also bewusst entgegen dem gerade vorherrschenden Impuls zu handeln, den man gerade hat, wenn man weiß, dass dieser vermutlich gerade eher dysfunktional ist.
Den habe ich eigentlich in meinem regelmäßigen Repertoire, aber irgendwie ist der die letzte Zeit etwas unter den Tisch gefallen. Mir ging es weder psychisch noch körperlich so gut, dass ich ihn hätte einsetzen können, dafür brauche ich tatsächlich eine gewissen Basis-Stabilität, aber dann klappt er oftmals ganz gut, zwar nicht immer, aber immer öfter, und er wird bei mir durch Übung zunehmend effektiver.
Ich war richtig genervt vom Tag, war psychisch hart an der Kante, körperlich ging's mir auch richtig mies, dann habe ich mich noch über eine Freundin geärgert und mir war echt nur noch danach, mir einfach die Decke über den Kopf zu ziehen und mich im Bett einzugraben (mit meiner Laune wäre ich aber nicht zur Ruhe gekommen und hätte mich nur weiter geärgert/ wäre nur weiter verzweifelt und hätte mich in irgendwelche Gedanken- und Emotions-Spiralen reingedreht),
stattdessen konnte ich mich überwinden, mich ans Klavier zu setzen und einfach etwas vor mich hinzuklimpern, das sollte ich als therapeutische Aufgabe schon die letzten Tage gemacht haben, habe mich aber stets gedrückt oder Gründe gefunden, es nicht zu tun, was mich emotional auch eher in eine negative Einstellung demgegenüber gebracht hatte,
aber: Ich habe es dann einfach gemacht, und es hat tatsächlich gut funktioniert, mich sehr schnell von allem anderen abgelenkt und meine sehr negative Energie abgemildert/umgeleitet.
Ich dachte nicht, dass es klappen würde und bin eher davon ausgegangen, dass ich nach 5 min noch gefrusteter wieder aufhören würde, aber es ging dann doch besser als gedacht, ich konnte abschalten und danach ging es mir besser.
Ich habe gerade bei diesem Skill schon oft gemerkt, dass er sehr effektiv ist, dass er nur leider relativ viel Energie und Willenskraft in der Umsetzung benötigt, ich kann ihn zumindest nicht einfach so aus dem Ärmel schütteln, schon gar nicht, wenn es mir eh richtig schlecht geht.
Es war jetzt ja auch keine große Sache, so ein bisschen Klavierspielen wäre für viele Menschen bestimmt keine große Sache, aber für mich war es diesem Moment eine große Sache, mich nicht ganz in mich zurückzuziehen und im Bett zu verstecken, sondern stattdessen mit mir und dem Instrument in Kontakt zu gehen.
Mich mit der Welt, meinem Körper und meinen Sinnen zu assoziieren, statt der zunehmenden Dissoziation nichts entgegenzusetzen und ihren Lauf zu lassen. Manchmal sind es die scheinbar kleinen Dinge, die einen großen Effekt haben können und die manchmal eine entscheidende Stellschraube sein können, eine weitere negativ-Eskalation zu stoppen, eine negativen Energie in eine positive Richtung umzuleiten.
Und das dann auch anzuerkennen. Und nicht gleich wieder zu denken Ja, aber für einen anderen Menschen wäre das doch bestimmt nicht mal der Rede wert, eine banale Kleinigkeit.
Sondern stattdessen auch folgenden Skill bewusst einzusetzen:
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Validieren der individuellen eigenen (auch kleinen) Fortschritte, ohne sich mit anderen zu vergleichen, gelten lassen, was für einen selber von Bedeutung und hilfreich ist und es nicht durch den Vergleich mit anderen (gesünderen) Menschen gleich wieder kaputtzumachen. Sich zu sagen: Es gilt, was für mich persönlich ein Fortschritt ist, unabhängig davon, ob es für andere Menschen ein Fortschritt wäre oder was andere darüber denken.
Ich wünsche Euch allen einen schönen Donnerstag und schicke Euch viele liebe Grüße ,
LG Silver