Fehldiagnosen und Fehlbehandlungen können einem überall im psychologischen/psychiatrischen Sektor passieren.
Die wenigsten Therapeuten und Ärzte kennen sich mit Traumatisierungen wirklich gut aus. Mit dissoziativen Störungen sind die meisten immer noch nicht firm. Kliniken machen Fehler und Fehlbehandlungen. Viele Psychiater sind auch total hinter der Entwicklung, haben die Weiterbildung im Bereich Trauma verpasst oder wollen nicht. Viele niedergelassene ambulante Psychiater sagen, dass es sich für sie nicht rechnet, unwirtschaftlich ist und übersehen Traumata am laufenden Band.
Bei den Heilpraktikern ist es ebenso. Es gibt ganz schlechte, schlechte, mittelprächtige, gute und sehr gute. Zum Teilen lernen die Heilpraktiker die gleichen Therapieverfahren an den gleichen Ausbildungsinstituten wie die ärztlichen und psychologischen Psychotherapeuten.
Fazit:
Nur auf die Heilpraktiker kritisch zu schauen, wird in diesem Bereich keine Lösung sein, sondern es hapert in allen Bereichen.
Dass man Fehldiagnosen einfängt und Fehlbehandlungen erhält, ist nach wie vor in allen Bereichen ein Risiko, das man nicht unterschätzen sollte.
Egal, worauf man sich einlässt, man muss immer aufpassen, ob das, was da gemacht wird, einem gut tut und ob es richtig ist. Gerade für Neulinge im Psychotherapiesektor ist es sehr schwierig, zu wissen, was gut ist und was nicht. Viele Methoden, die wirksam und gut sind, sind im Schulmedizin-Bereich noch gar nicht zu haben und sind oft Selbstzahler-Angebote.
Gute Psychomedizin zu finden, ist ein Problem.
Wir haben immer noch sehr viele nicht gute Psychiater, Psychotherapeuten und sonstige Ärzte, die von Traumata leider gar nichts verstanden haben.
Die Heilpraktiker und Beraterszene ist natürlich leichter zugänglich und man kann schnell Geld verdienen mit einer lumpigen Ausbildung. Das zieht schon mal die falschen Leute an. Aber geschädigt werden durch unsachgemäße Behandlungen von psychischen Erkrankungen gibt es in jedem Bereich, der damit zu tun hat.
Man müsste sehr viel mehr tun, als getan wird. Und je altbackener die Therapieformen sind, desto lausiger sind auch die Resultate für die Patienten. Viele Menschen verschlechtern sich unter Therapien.
Man muss überall aufpassen. Und zur Ehrerrettung der Heilpraktiker muss man sagen, dass die nur Geld verdienen können, wenn sie auch die Kundschaft happy machen. Das ist bei den Therapeuten, die auf Kosten der Krankenkassen bezahlt werden, nicht der Fall. Die verdienen alle ihr Geld, ganz egal, wie gut oder schlecht sie arbeiten. Auch ein lausiger Therapeut verdient sein Geld, wenn er irgendwo seinen Sitz hat, wo nicht viel Konkurrenz ist.
Und man muss es auch mal sagen, wie es ist. Wir haben z.T. Toptherapeuten und Toppsychiater in Deutschland. Aber wir haben viel, viel zu wenige von denen.
Die Politik kommt den Problemen nicht einfach so bei, weil es schwierig ist, diesen Markt in den Griff zu kriegen. Das spielt denen in die Hände, die nicht am Wohl der Patienten interessiert sind, sondern sich die eigenen Einnahmen sicher wollen, obwohl sie leider mehr an Patienten rumpfuschen als dass sie ihnen helfen würden.
Zugeben, was in dieser Szene alles falsch läuft und wie gefährlich es sein kann, psychologische Hilfe zu suchen, wird man das nicht. Trotzdem sind Therapieschäden häufig und für die Betroffenen oft eine lebenslange Bürde.
Da müsste man sehr viel mehr tun, um Patienten zu schützen. Die Heilpraktiker-Szene ist da noch unser kleinstes Problem.
Es müssten viele Ausbildungen vorgeschrieben sein für jeden, der mit psychisch Kranken arbeitet und diese sind bisher freiwillig. Weder in der Ausbildung der Psychologen an den Unis waren die meines Wissens bisher drin, noch in der Facharztprüfung der Psychiater. Außerdem geht die Forschung jeden Tag weiter und die meisten Therapeuten und Ärzte sind auf einem Stand von vor 10 Jahren. Das ist halt schlecht. Das kann man alles besser machen. Aber die wenigsten Fachleute machen das. Und die Politik ist überfordert mit der Regelung einer so komplexen Materie. Das ist die Schwierigkeit und in dieser Lücke machen eben viele psychologischen Dienstleister ihren Schnitt und schaden obendrauf noch ihren Patienten. Das ist nicht nur ein Problem in der HP-Szene oder bei Coachs oder bei Beratern, sondern überal im Psych-Sektor. Psychiatrien und Psychosomatiken arbeiten z.T. komplett veraltet. Es gibt kaum Psychiater, die sich wirklich mit dissoziativen Störungen auskennen.
Meine Meinung!