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Es gibt da so ein paar Punkte (auch offiziell), an denen man recht gut erkennt, dass ein Therapeut nix taugt (selbst schon vieles davon erlebt):

- er erzählt zu viel aus seinem Leben/von sich (Kaffeeklatsch-Effekt)
- er hört nur zu, lässt also fast nur den Patienten erzählen, ohne selbst immer wieder einzuhaken und nachzufragen
- er vergisst regelmäßig Dinge über den Patienten, über die man schon gesprochen hat (genaue berufliche Tätigkeit z.B. oder Familienverhältnisse)
- er ist kaum zu erreichen (weder telefonisch, noch per Messenger oder per Email)
- er kümmert sich nicht oder nur auf Nachdruck um erbetene oder nötige Dokumente (Krankschreibungen, Befundberichte etc)
- er lässt verschriebene Medikamente einfach laufen, ohne ständig nachzufragen, wie es einem damit geht und ohne regelmäßige Blutüberprüfungen, EKGs anzusprechen (falls sie nötig wären)
- die Stunden ähneln sich irgendwann immer wieder/es kommt nichts Neues dazu
- er geht nicht tief genug auf die aktuellen Lebensverhältnisse des Patienten ein/holt sich dort zu wenige Infos (Beruf, Familienverhältnisse usw)
- er gräbt null in der Vergangenheit des Patienten, um mögliche traumatische Erfahrungen oder einschneidende Situationen aufzufinden (selbst ein reiner Verhaltenstherapeut muss das tun!)

Zitat von Kosmos:
@Kara-velle Das denkst Du. Aber solche Argumentationsstränge höre ich oft. Ich sehe das als Selbstschuttstrategie. Wissen ist Macht. Und es macht einen Riesenunterschied, wenn man psychisch krank ist, ob man sich im Therapie-Dschungel auskennt oder nicht. Wer sich gut auskennt, macht die Fehler, die die anderen ...

Wer psychisch krank ist hat oft gar nicht die Kraft, dazu sich um Therapiemöglichkeiten zu kümmern und es kann oft sogar schädlich sein, es ist wie mit der Hypochondrie, man bildet sich allerhand ein, stellt sich Dinge vor.

Für den einen ist Information wichtig, für den anderen sogar schädlich, wenn er z.B. etwas liest das im Widerspruch zu den Aussagen des Therapeuten steht, kann es Probleme geben.

Ich weiß nicht, ob dir Tilmann Moser ein Begriff ist, ich halte sehr viel von ihm, andere vielleicht nicht, es kommt mir darauf an zu zeigen, dass es große individuelle Unterschiede geben kann so wie ich der Psychoanalyse viel zu verdanken haben, ist sie für andere aber manchmal sogar kontraindiziert.

Moser empfiehlt sich nach einem Erstgespräch in eine ruhige Ecke zu setzen, vielleicht in einem Café und darüber nachzusinnen wie der Therapeut auf mich wirkte, ob ich mich angenommen, verstanden fühlte oder ob ich mich innerlich zusammenzog, verkrampfte.
Das ist eine gute Empfehlung.

A


Retraumatisierung durch Coaches, Heilpraktiker und Berater?

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@Hicks

In meiner Traumatherapie läuft es völlig anders. Bei uns gibt es kein Ich muss an mir arbeiten, , sondern der Traumatherapeur löst alle Prozesse aus und alles geschieht wie von selbst. Es geht darum ganz sanft und ohne Stess alles auf günstige Bahnen zu lenken. Und deshalb würde ich solche stark belastenden Therapieverfahren wie die Psychoanalyse komplett verbieten. Auch wenn es manche Lobeshymne darauf gibt, ist sie letztlich Schadsoftware aufs Gehirn der Analysanten draufspielen. Für mich ist die PA der Wurm auf der Festplatte. Und die Tiefenpsychologie ist der Trojaner. Das, was die Leute daran gut finden, muss man zu den Traumatherapie-Elementen rechnen.

Klassische Psychoanalyse ist der Psychoanalytiker als weiße Wand, auf der der Patient seinen Alptraum reinszenieren soll. Die arbeiten mit Übertragung und Gegenübertragungen und Deutungen. So stellen die Psychoanalytker das dar. In Wirklichkeit retraumatisieren sie ihre Patienten bis die zusammenklappen. Danach versuchen sie, die zu reorganisieren, aber das klappt halt meistens nicht. Solche Risiken einzugehen ist bescheuert. Da kann ich gleich mit dem Auto gegen einen Baum fahren und hoffen, dass ich das dann überlebe und die Chirurgie mich danach besser zusammenflickt als ich davor war.

Die gravierenden Schwächen einer Therapieform zeigt sich an schwerkranken Patienten. Bei leichteren Fällen kompensieren Patienten ein schlechtes Therapieverfahren. Da fällt es nucht so auf. Aber bei den schweren Fällen trennt sich die Spreu vom Weizen.

Psychodynamische Verfdhren machen eher depressiven Effekt statt antidepressive Effekte. Die Grübelneigung wird weiter forciert, statt die Patienten zum Abschalten zu bringen. Man wird von mehr Nachdenken nicht glücklicher, sondern vom Abschalten. Abschalten können jst das Wichtigste, um psychisch gesund zu werden. Die Psychodynamik macht ganz grundsätzliche Dinge grottenfalsch, deshalb ist sie so quälend .Wenn man sich auskennt, kann man davon nur abraten. Das ist so toll, wie wenn man sich Viren auf den PC holt. Aber die Leute glauben es nicht, dass zugelassene anerkannte Therapieverfahren so schädlich sein können. Die Leute können sich das nicht vorstellen, trotzdem ist es so. Die machen Chaos im Kopf statt Ruhe reinzubringen. Und das ist de Fehler!

Zitat von Kosmos:
In meiner Traumatherapie läuft es völlig anders. Bei uns gibt es kein Ich muss an mir arbeiten, , sondern der Traumatherapeur löst alle Prozesse aus und alles geschieht wie von selbst. Es geht darum ganz sanft und ohne Stess alles auf günstige Bahnen zu lenken.

Traumatherapie ist eine der wenigen Sachen, mit denen ich noch keine Erfahrung haben. Natürlich wäre das vielleicht auch mal etwas für mich. Probieren würde ich wohl fast alles, damit es mir endgültig wieder gut geht.

Zitat von Hicks:
Traumatherapie ist eine der wenigen Sachen, mit denen ich noch keine Erfahrung haben. Natürlich wäre das vielleicht auch mal etwas für mich. ...

Nachdem ich jetzt schon 10 Jahre voll viel an Therapie gemacht habe (stationär, ambulant. Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, viele Verhaltenstherapien, mal ein paar Sitzungen Hypnose, seit letzten November wieder tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie), war ich letzten Sommer auch mal bei einer Traumatherapeutin, weil ich diesen Weg versuchen wollte zu gehen, um endlich nicht immer und immer wieder diese ätzenden „Breakdowns“ erleben zu müssen. Schade war bei mir, dass es zwischenmenschlich nicht so gematched hat zwischen der Therapeutin und mir. Die hat mich mit ihrer Art fast schon leicht aggressiv gemacht , weil die so mega mega ruhig und lieb und langsam und bedacht immer geredet hat, aber irgendwie so „aufgesetzt“. Habe das dann nach zwei Sitzungen abgebrochen. War glaub besser so. Seit November eben wieder tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie. Zwischenmenschlich ist da alles echt toll mit dieser Therapeutin. Leider haben sich in den letzten Monate meine Symptome der Angststörungen und Depressionen und psychosomatische Symptome eher verstärkt, als dass sie besser geworden sind. Daher werde ich zusätzlich nun doch nochmal zu einer Therapeutin gehen, die eine Ausbildung in Somatic Experience hat… ich bin schon sehr gespannt, aber natürlich auch aufgeregt, weil ich so sehr hoffe, dass mir das mit meinen super ätzenden Symptomen helfen wird. Schade finde ich halt, dass es hier im Umkreis (Stuttgart) irgendwie nur Therapeuten gibt, die in Traumatherapie ausgebildet sind, die man selbst zahlen muss… natürlich bin ich mir das wert und ich bin froh, dass ich es irgendwie zahlen kann, aber das haut finanziell schon rein. Naja, mal sehen. Hast du denn schon mal geschaut, ob es da bei dir Therapeuten gibt in der Nähe?

Zitat von JenniferB1611:
Hast du denn schon mal geschaut, ob es da bei dir Therapeuten gibt in der Nähe?

Bei mir in der Nähe gibt es da nix bzw. ich finde da nix. Erst ab ca. 100km weg gibt es was,

Zitat von Hicks:
Bei mir in der Nähe gibt es da nix bzw. ich finde da nix. Erst ab ca. 100km weg gibt es was,


Darf ich fragen, in welcher Gegend du wohnst? Kannst auch gerne die nächstgrößere Stadt nennen.
LG.

@JenniferB1611
Kriegst gleich ne PM.

Ich sehe die Schwierigkeit eher allgemein bei Beratungen und Therapien. Ich habe selbst schlechte Erfahrungen mit Psychiatern gemacht . Privat und beruflich. Auch bei gut ausgebildeten Fachpersonen gibt es sehr viele schwarze Schafe . Ich vermute , dass unter Therapeuten viele mit zb narzisstischer Störungen sind und diese schwere Schäden an Patienten anrichten können.
Man hat wohl bei der Zulassung für solche Ausbildungen/ Berufe zu wenig hingeschaut und nicht darauf geachtet ob jemand geeignet dafür ist .

Ich habe bei einem niedergelassenen erfahrenen Facharzt für Psychiatrie Psychotherapie für einige Monate eine Traumatherapie gemacht: Kein Funken Empathie, fast schon lustvolles Rumstochern in den schlimmsten Erlebnissen, dazu Dominanzgebaren.
Nach den Stunden wurde ich von dem (EMDR-ausgebildeten!) Arzt weinend mit Zähneklappern, Restless Legs und Herzrasen wieder verabschiedet.

@Reh Oh mein Gott, das klingt ja furchtbar! Bei manchen Leuten fragt man sich echt, wieso die in so einem Beruf arbeiten!
Meine erste Therapieerfahrung war 2013. Stationär. Die für sie „Angstgruppe“ zuständige Therapeutin, eine Dame so um die 50 rum, war auch sowas von NICHT empathisch… das war schlimm. Ich hatte teilweise richtig Angst vor der. Und überhaupt habe ich in den vier Kliniken, in denen ich insgesamt war, wirklich fast überall mit jemandem zu tun gehabt, wo ich gespürt habe:„Der/ die hat überhaupt keine Lust, uns psychisch Kranken zu helfen.“ Das war schlimm.

@JenniferB1611
Das tut mir leid - das ist echt das Letzte, was man in der Not gebrauchen kann. Furchtbar

Um nochmal auf den Anlass dieses Threads zurückzukommen:
Ein absolut branchenfremder Lifecoach hat bei mir als Erster! überhaupt die PTBS erkannt.

Zitat von Reh:
@JenniferB1611 Das tut mir leid - das ist echt das Letzte, was man in der Not gebrauchen kann. Furchtbar Um nochmal auf den Anlass dieses ...

Danke dir.
Also, heißt das bei dir, dass all die „eigentlichen Experten“ die PTBS bei dir nicht erkannt haben? Ist ähnlich wie bei mir, wo in all den Jahren die ganzen Therapeuten Co. gar nicht drauf gekommen sind, dass bei mir wahrscheinlich ein frühkindliches Trauma besteht.

Zitat von Reh:
Ein absolut branchenfremder Lifecoach hat bei mir als Erster! überhaupt die PTBS erkannt.


Zitat von JenniferB1611:
Also, heißt das bei dir, dass all die „eigentlichen Experten“ die PTBS bei dir nicht erkannt haben?


Tja, das ist es, was mir auch bekannt vorkommt und wo ich ähnliche Erfahrungen habe.
Was bedeutet dies? Es zeigt, dass reine, studierte Theorie ohne Lebenserfahrungen/viel Praxiserfahrung oft auch nicht viel bringt. Ich meine es in die Richtung, dass es viele Therapeuten gibt, die trotz viel akademischem Wissen nicht die Fähigkeit haben, zu verstehen, wie der Patient sich fühlt oder was da vor sich geht. Das ist so, wie wenn eine Kinderpsychologin, die nie selbst Kinder hatte in ihrem Leben samt Familie, versucht, zu verstehen, was Eltern und ihre Kinder durchmachen und wie sich diese fühlen. Das kann man nicht studieren.

Es ist wie es immer ist:
In jeder Branche gibt es fähige Leute, unfähige Leute, Menschen, die komplett fehl in ihrem Beruf sind (null Empathie usw) und dann natürlich die üblichen 10% Deppen/A.-Quote.
Also müssen wir leider das Glück haben, die für uns Richtigen zu erwischen oder solange suchen und nicht aufgeben, bis wir einen finden.

Zitat von Hicks:
Tja, das ist es, was mir auch bekannt vorkommt und wo ich ähnliche Erfahrungen habe. Was bedeutet dies? Es zeigt, dass reine, studierte Theorie ohne ...

„…üblichen 10% Deppen/A.-Quote.“ Sooooo gut! Gilt für Psychiater übrigens auch so, finde ich. Ist so schade, jeder Arzt hat da auch so gefühlt Medikament A, B und C. Die werden bei Patient mit Diagnose X oder Y oder Z gegeben und fertig…

Zitat von JenniferB1611:
„…üblichen 10% Deppen/A.-Quote.“ Sooooo gut!

....ist doch so. Ist in meinem bisherigen Job nicht anders und wird jeder fast so bestätigen können. Manche Branchen, denen der Erfolg die letzten 20 Jahre etwas zu sehr in den Kopf gestiegen ist, haben die 10% manchmal sogar noch steigern können auf 20%, aber sonst ist das doch der übliche normale Schnitt, den das Leben eben so mit sich bringt rein statistisch....und was vermutlich einfach nur menschlich ist. So tickt unsere Spezies halt. Für Aliens wären diese 10% wohl die mangelhafte Aussortierquote, wie sie es bei uns z.B. bei den Äpfeln gibt, die nicht im glanzvollen Supermarktregal landen. Ok, sorry....der war schlecht.

Hy,
Ich hatte auch schonmal eine Retraumatiaierung durch eine ganz normale Therapeutin.
Nach der Therapiestunde bin ich auf dem direkten Wege in die Klinik gefahren, weil bei mir gar nichts mehr ging.

Lg
Das war einfach fürchterlich.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von meryem:
Hy, Ich hatte auch schonmal eine Retraumatiaierung durch eine ganz normale Therapeutin. Nach der Therapiestunde bin ich auf dem direkten Wege in die Klinik gefahren, weil bei mir gar nichts mehr ging. Lg Das war einfach fürchterlich.

Hallo meryem,

das klingt auch furchtbar! Konnten sie dir in dir Klinik dann helfen oder ging es genau so schrecklich weiter?
Wenn man Pech hat, trifft man ja auch dort auf geballte Inkompetenz ... ;(

Hallo, also ich steckte, von jetzt auf gleich, in der Krise, war dann drei Wochen stationär gewesen. Ich bin direkt nach der Therapiestunde in die nächste Klinik. Ich konnte nicht zurück, da sie schon den nächsten Pat. hatte.
War dann nach dem Aufenthalt wieder zuhause und war dann nochmal dort, was erneut ein Fehler war.
Bin dann postwendend wieder stationär gewesen, danach war ich nie wieder dort.
Fakt ist sie war ausgebildete Psychologin und hatte eine Kassenzulassung.

Das lustige ist, ich arbeite selber im psychiatrischen Bereich.

Lg

Mich würde mal interessieren, wie die TE zu den zahlreichen Antworten steht.
Hab mir grad den Eingangspost nochmal durchgelesen. Da wurde gezielt nach schlechten Erfahrungen mit Heilpraktikern, Coaches etc. gesucht. Es stand also schon fest, was am Ende dabei rauskommen soll. Das finde ich bedenklich. Gerade weil man laut unseren Antworten eben mit den vermeintlich top Ausgebildeten mit Kassenzulassung genau so Pech haben kann.

A


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