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Hallo ihr lieben
ich habe vor ca drei Wochen eine Reaktivierung meiner Trauma Erfahrung gehabt. Es war etwas sehr ähnliches, wenn auch deutlich harmloser und ich konnte auch dank nun längerer Traumatherapie besser damit umgehen, aber nur zeitweise. Es ist nun auch vorbei, aber mein Körper spinnt ich habe am ganzen Körper schmerzen, wie von Muskelkater, ich habe ständig Kopfstechen und Schmerzen, bin unfassbar erschöpft, so dass ich wirklich kaum was auf die Reihe bekomme. Die Therapeutin meint dazu, dass es vermutlich dadurch ausgelöst wurde. Schön und gut, aber wie bekomme ich jetzt wieder mehr Energie und kann das weiter beruhigen. Gefühlt arbeitet das noch stark, auch wenn es inzwischen wieder sehr in den Hintergrund getreten ist (da ist es eh immer mit Sorge und Angst). Ich merke, dass ich zB auch wieder mehr Schwindel habe, mehr Angst vor Schwindel, das ist woh greifbarer für die Psyche, da hin die Angst zu verlagern. Wie geht ihr mit solchen doch starken Triggern um und kommt wieder innerlich zur Ruhe, wenn der ganze Körper so mit leidet. Spazieren gehen tu ich, das wird ja oft vorgeschlagen. bzw ich schleppe mich eher mit zähen Muskeln durch die Gegend. Haushalt usw natürlich auch.

30.05.2024 12:41 • 08.07.2024 #1


Das tut mir leid für dich. So was kann herausfordernd sein.

Zitat von Skyclouds:
Wie geht ihr mit solchen doch starken Triggern um und kommt wieder innerlich zur Ruhe, wenn der ganze Körper so mit leidet.

Das geht bei mir nur über diese Schiene:

Nur das notwendigste tun.
Verstärkt imaginationsübungen nutzen
Übungen für innere und äussere Grenzen
Viel bewusste Emotionsregulation / Realität wieder herstellen.
Skills
Sich an das Überwinden früherer Situationen erinnern. Damit man an ein Ende der Episode glauben kann.
Und letzten Endes sehr viel Geduld mit sich selbst.

Diese Körperspannng - das kann ein Freeze-Modus sein. Die Fascien ziehen sich zusammen und dann kommt man sich vor als würden überall Gummibänder an einem hängen, wo man gegenarbeiten muss.

A


Reaktivierung traumtischer Erfahrung und mir geht es grottig

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Zitat von 4_0_4:
Das tut mir leid für dich. So was kann herausfordernd sein. Das geht bei mir nur über diese Schiene: Nur das notwendigste tun. Verstärkt imaginationsübungen nutzen Übungen für innere und äussere Grenzen Viel bewusste Emotionsregulation / Realität wieder herstellen. Skills Sich an das Überwinden früherer ...

Genau so ist es! Als wären überall Terrabänder und man muss sie auseinanderziehen. Danke für deine Antwort.
An Imagination dachte ich auch heute wieder. Das hat mir schon häufig gut getan. Da werde ich gleich ansetzen.
Realität wieder herstellen ist mir bei der Reaktivierung akut teils gelungen über Yogaübungen. Da war ich auch sehr stolz auf mich. Allerdings eben noch sehr begrenzt. Trotzdem vor einem Jahr hätte mich das noch komplett aus der Bahn geworfen (wobei es sich auch jetzt im nach hinein so anfühlt).
Ich danke dir

Gerne : )

Zitat von 4_0_4:
Gerne : )


Hallo, bei mir ist das gleiche passiert. Ich mache seit einem Jahr Traumatherapie und seit Januar ging’s richtig ab. Mein Körper somatisiert total, ich hab Todesängste und Panikattacken. Mir ist bewusst, dass das „alte“ nicht möchte, dass sich das „neue“ integriert und trotzdem kriege ich momentan mein Leben nicht wieder in den Griff. Habe letzten Montag wieder angefangen Venlafaxin einzuschleichen, war über ein Jahr ohne, aber so geht es für mich jetzt nicht weiter.
Welche Form von Traumatherapie macht ihr denn?
Liebe Grüße

Zitat von Türknopf:
Welche Form von Traumatherapie macht ihr denn?

PITT, selbst weiterentwickelte kognitive VHT und Imaginationsübungen, Module aus der DBT und dem Zen.

Traumafolgestörungen können durchaus sehr komplex sein. Es gibt viele TT Verfahren. Was jedoch global gilt ist, das nicht jeder mit jeder T-Form was anfangen kann. Sprich keinen Zugang eine Methode hat.
Dann kommt noch das Vertrauensverhältnis, der Zugang dem man dem Therapeuten gewährt und in wie stark das Vertrauen diesen und in sich selbst ist, aus emotional überlastenden Situationen zu holen/geholt zu werden.

TT ist nach einer Stabilisierungsphase, mehr oder weniger niederschwellig in der Intensität der Komfrontation.
Letzteres kann eine lange Stabilisierungsphase erfordern, wo die Betroffenen auch Skills lernen um sich ausserhalb der Therapie zu stabilisieren. Eben um diese Auswirkungen abzufedern.

Eine erneute Grundmedikamentation kann da unterstützend wirken.

Danke @fourofour für die schnelle Antwort!
PITT muss ich erstmal recherchieren, kenne ich nicht. Ich mache ioPT und da gehts schon ganz schön zur Sache. Ich dachte ich schaffe es ohne Medikamente, leider nein.
Ohnehin ist das so eine Sache mit den Beziehungs und Entwicklungstraumata, da wissen nur wenige darüber Bescheid. Schade eigentlich

PITT ist die Psychodynamische imaginative Traumatherapie, von Louise Reddemann.
Imaginationsübungen mit inneren Helferfiguren, inneren Kindern und speziellen Übungen wie Tresor, Loslassübung, Stoppschild-Methode usw..

Trauma ist hier in D, gerade in ländlichen Gegenden, einfach zu wenig zu finden.
Ein Bindungstrauma kann innere Anteile in einem selbst hinterlassen. Meist sind es kindliche Anteile.
Das kann hin bis zu Ego-State disorder gehen.

Ego-States durch Bindungstrauma sind speziell.
Es gibt eine Frau namens Dami Charf, welche einen YT Kanal hat. Sie hat ganz andere Ansätze als die allermeisten Traumatherapeuten.
Wenn magst kann ich dir einen Clip über Bindungstrauma hier verlinken.

@fourofour Dami Charf und auch Verena König kenne ich sehr gut von ihren Kanälen! Sie setzen beide viel auf Selbstregulation und das ist etwas was mir bei der ioPT komplett fehlt leider. Da geht es auch um die inneren Anteile und Überlebensstrategien und natürlich um das gesunde ICH. Ich bin fachlich bzw kognitiv ziemlich fit was das alles angeht, ich vermute ich habe zu schnell Zuviel gemacht und bin dann in eine Retraumatisierung gefallen .
Wie lange machst Du die PITT schon?

Prima das Du sie kennst. Sich auszukennen finde ich elementar wichtig.
Ohne SR stelle ich mir jede Form von Exposition schwierig vor.

Zitat von Türknopf:
Ich bin fachlich bzw kognitiv ziemlich fit was das alles angeht, ich vermute ich habe zu schnell Zuviel gemacht und bin dann in eine Retraumatisierung gefallen

Verstehe - ich hoffe das Du bald deine Mitte wiede findest

PITT habe ich 80 Sitzungen lang gemacht, vor mehr als 10 Jahren. Danach selbst die Übungen weiterentwickelt und an meine Befindlichkeiten angepasst. PITT ist das grundlegende Mittel zu Wahl und bester Skill für meine Themen.

@fourofour Ja ohne SR scheint wirklich nichts zu gehen, das stelle ich auch gerade fest, au man.
Allerdings muss ich sagen, dass ich in dem einen Jahr auch sehr viel gelernt und umgesetzt habe, bzw ich bin viel mehr ins fühlen gekommen und merke auch da ist noch mehr in mir.
10 Jahre ist ganz schön lang, aber das klingt gut und scheinbar hat es dir geholfen bzw hilft vermutlich weiterhin.
Es ist eben alles ein Prozess und es dauert. Und momentan bin ich an Tag 8 Venlafaxin einschleichen und es ist die Hölle, sch… Nebenwirkungen.
Nimmst du auch Medikamente oder hast mal welche genommen?

Ja, ist positiv zu sehen, das es dich weiter gebracht hat. Auch wenn es nicht unbedingt die Endlösung ist. Wobei es gibt eigentlich keine solche. Wie Du geschrieben hast, ist es dauert. Denn es ist ein Weg den man geht.

Geholfen in so weit das ich relativ viel aushalten konnte/kann. Und ich wenn nur Bedarfsmedis nehme.
Seit Mitte der 90er hat man mir alles mögliche Untergeschoben und lange Jahre mit das wird damit wieder kommentiert. Lorazepam, Fluotexin, Paroxetin, Busperidon, Escitalopram. Alle bis auf das Benzo hatten gravierende NW. Nach der TTherapie habe ich das alles auf Null gefahren.
Als Bedarf habe ich Promethazin und für den Fall der Fälle ein Benzo in Reserve.

@fourofour so und ich hab hier seit einer Woche Tavor und hatte auch schon überlegt ob das einfach reicht um die Spitzen abzufangen.
Es war und ist nicht jeder Tag schlimm, allerdings gibt es mehr Horror Tage als andersherum.
Meine Befürchtung ist, dass ich durch das Venlafaxin nicht mehr an meine tiefen Gefühle rankomme.

Tavor gehört zu der Gruppe der Benzodiazepine. Wegen der möglichen Suchtgefahr, nehme ich das nur punktuell, bzw. bis eine Episode durch ist.

Venla wird vermutlich die Spitzen in beide Richtungen des Fensters abschwächen. Die Frage die sich mir stellt ist halt wie Du dich einen tiefen Emotionen stellen willst mit deiner aktuellen Stärke deiner Selbstregulation?
Ich persönlich frage mich, ob da da mehr Ruhe und Gleichgewicht im System Priorität hat.
Weil mehr ungünstige als gute Tage, ist schon eine Aussage.

@fourofour ja genau so sehe ich das auch, ich hab nicht genug Kapazität vermutlich. Das mit den in beide Richtungen des Fensters gefällt mir gar nicht. Ich werde sehen wie sich das anfühlt und gucken ob es funktioniert und wenn nicht dann muss ich mir was anderes einfallen lassen. Grundsätzlich gefällt mir das mit der TT sehr gut, es sind genau meine Themen und das bereits frühkindlich, Brutkasten, Krippe mit 8 Wochen, zweimal fast gestorben im ersten Lebensjahr etc..
VT hat mir im Grunde nichts gebracht. Ich überlege ob ich mich bei dem Kurs von Dami Charf zur SR zunächst anmelden sollte. Naja zunächst nehme ich erstmal das Venla und hab die Stopp Taste gedrückt, erstmal wieder stabil werden.

Bei so komplexten Traumatisierungen ist das mit der passenden Therapie / Medis usw. ein wenig trial and error. Bis man seinen Weg und sein Mittel der Wahl gefunden hat.

Das mit Dami klingt nach Plan

Für frühkindliche Traumata stellen eine Besonderheit dar (Ereignisse vor ~dem 3. LJ)
Aber damit kenne ich mich leider zu wenig aus.
Sponsor-Mitgliedschaft

Ich beschäftige mich damit seit ungefähr einem Jahr und habe sehr viel recherchiert, alles was mit Körpergedächtnis usw zu tun hat und auch wie vorgeburtlich die Themen unserer Eltern Einfluss auf uns haben. Dadurch ist mir einiges klar geworden und der Vorhang ging bei mir auf.

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