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Hallo alle zusammen,
ich erstelle dann auch mal hier ein Thema.

Dass ich Traumata erlebt habe, ist nun schon ein paar Jahre her. Das eine (und für mich das schlimmste) Trauma ging ein Jahr lang und damals konnte ich es nicht richtig verstehen/wahrnehmen. Ich tue mich da immer noch sehr schwer mit.
Bei mir traten die ersten Symptome auch erst mehrere Jahre später auf und nicht direkt nach dem Trauma (Suizidgedanken hatte ich allerdings die ganze Zeit schon).
Beim zweiten Trauma, 2 Jahre später, traten die Symptome ziemlich schnell auf. Sogar noch am selben Tag begann ich eine Woche lang aufzuhören mit Reden. Aber ich bin eine Meisterin im Verdrängen. Und ich erinnere mich vor allem am ersten Trauma kaum. Ich habe nur wenige Erinnerungen daran. Am zweiten Erinnere ich mich größtenteils.
Und auch das sorgt dafür, dass ich es nicht richtig wahrhaben kann.

Aus dem ersten Erlebnis bin ich übrigens nur heraus gekommen, indem ich die Schule gewechselt habe. Und beim zweiten Trauma kam ich raus, weil ich konfirmiert wurde und danach nie mehr zum Konfirmandenunterricht musste.
Viele Jahre habe ich Kirchen gemeidet. Mittlerweile kann ich sie wieder besuchen -und nein, mir wurde nichts von einem Postor/Pastrorin angetan.

Ich stelle diese Person (erstes Trauma) als gut dar, als jemanden, den ich lernen musste zu mögen/lieben.
Mir wurde gesagt, dass ich das tue, damit es einfacher ist mit der Situation umzugehen und damals in meinem Alter war das mein einziger Schutzmechanismus. Nur so konnte ich ich das schaffen. Das überstehen.

Letztes Jahr habe ich zum ersten Mal versucht eine Therapie zu beginnen. Ich war in einer Sprechstunde und da war sofort klar, dass ich eine PTBS habe und Depressionen und dass ich zum Teil schon gar nicht mehr erkennen kann, was pathologische Gedanken / pathologisches Handeln von mir ist und was nicht. Dass der Unterschied zwischen pathologisch und normal in meinem Kopf verschwommen ist. Weil ich so spät erst nach Hilfe suche. Auch der erste Gedanke zum Thema Autismus trat da auf.
Der Zweite Gedanken kam von einer Psychologin, dass ich autistisch sein könnte. In der Diagnostik befinde ich mich zur Zeit.

Es ist wohl bekannt, dass es schwierig ist einen Therapieplatz zu bekommen. Bei der Psychotherapeutin, bei der ich in der Sprechstunde war, gibt es eine Wartezeit von einem Jahr.
Ich habe es noch nicht geschafft andere zu kontaktieren -abgesehen von der Psychologin bei der ich mittlerweile aber nicht mehr bin- und zweifele oft daran, ob ich überhaupt eine Therapie starten soll. Ob mir das nicht zu viel ist, zu schwierig ist, ob ich es verdient habe.
Ich denke, dass der erste Schritt sein wird für mich, zu akzeptieren traumatisiert zu sein. Denn das kann und will ich nicht (wer möchte das denn schon?).
Ich glaube, dass ich das zweite Trauma eigentlich recht gut schon verarbeiten konnte. Das erste allerdings gar nicht. Was denke ich auch viel daran liegt, dass ich mich an so wenig erinnere und wie meine Gefühle demgegenüber sind.

Das größte Problem jemanden zu kontaktieren stellt für mich das Telefonieren dar. Und die Angst verurteilt zu werden. Und der enorme Scham und die Schuldgefühle.
Ich weiß noch nicht, wie ich dagegen ankommen kann. Ich habe schon gelernt, dass ich die einzige bin, mit der ich leben muss. Und ich möchte das schaffen. Ich möchte nicht mehr sterben, aber auch nicht nur überleben.

Ich weiß nicht, ob ich jemals wirklich gesund werde. Ich kann es mir nicht mehr anders vorstellen. Aber es ist ein Versuch wert, oder? Und auch wenn ich nicht ganz gesund werde, so ist es denke ich möglich, zumindest es zu schaffen zu leben ohne bloß zu überleben und nur zu kämpfen.

Liebe Grüße
Mindhead

28.06.2019 12:38 • 05.02.2023 x 3 #1


95 Antworten ↓


ja liebe Mindhead, es lohnt sich immer die bösen Geister kleiner zu machen. Glaube bitte niemals das Du etwas nicht verdient hättest. ich wünsche Dir das beste

A


PTBS und weiter Leben

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Traumatisierung (PTBS) ist im Grunde noch am leichtesten zu akzeptieren, sowohl von einem selbst als auch von anderen. Denn wenn eins der Traumatisierung inne wohnt, dann dass man nicht verrückt ist und Opfer nicht Täter. Schuldgefühle kommen da leider häufig vor, sind aber falsch. Man ist in der Regel nicht Schuld an den traumatischen Ereignissen. Ein wesentlicher erster Schritt für dich ist, dir das klar zu machen. Vorübergehend bleibt nichts anderes, als die Krankheit und Symptomatik zu akzeptieren, aber gerade bei PTBS besteht die Chance, alles hinter sich zu lassen und wieder zu vollen Kräften zu kommen. Ist ja nichts genetisches oder grundlegende Stoffwechselstörungen wie bei Schizophrenie oder Diabetes.

@Safira
Danke für deine Wörter
Ich habe irgendwie einfach das Gefühl, weil ich diese immense Schuldgefühle habe... Aber danke

@schnapper
Ich finde es überhaupt nicht einfach zu akzeptieren. Ich finde es z.B. viel leichter Depressionen zu akzeptieren, als eine PTBS. Vielleicht geht es dir so, dass du das einfach akzeptieren kannst, aber das ist individuell.
Ich fühle mich nicht als Opfer. Das muss ich also noch lernen.
Man erholt sich nicht immer von traumatische Ereignisse... Und ich weiß nicht, ob ich das werde. ABER ich werde es versuchen und ich weiß, dass man eine ptbs behandeln lassen kann. Ob sie ganz verschwindet ist leider nicht garantiert. Ich kenne auch welche, bei denen es chronisch geworden ist -ist natürlich nicht der Regelfall, nur, dass es möglich ist.
Aber ich werde mein Bestes versuchen. Nur muss ich es erst schaffen, das wahrzunehmen...

Zitat von Mindhead:
Es ist wohl bekannt, dass es schwierig ist einen Therapieplatz zu bekommen. Bei der Psychotherapeutin, bei der ich in der Sprechstunde war, gibt es eine Wartezeit von einem Jahr.
Ich habe es noch nicht geschafft andere zu kontaktieren -abgesehen von der Psychologin bei der ich mittlerweile aber nicht mehr bin-


Hast du das Kostenerstattungsverfahren bemüht? Google das mal oder Frage deine Krankenkasse.

Zitat von Mindhead:
Ich denke, dass der erste Schritt sein wird für mich, zu akzeptieren traumatisiert zu sein. Denn das kann und will ich nicht (wer möchte das denn schon?

Ich hatte nie Schwierigkeiten damit zu akzeptieren das ich Opfer bin und über viele Jahre gequält wurde. Das hat nie meinen Wert als Mensch gemindert.
Eher im Gegenteil.

Zitat von Mindhead:
Ich weiß nicht, ob ich jemals wirklich gesund werde. Ich kann es mir nicht mehr anders vorstellen. Aber es ist ein Versuch wert, oder? Und auch wenn ich nicht ganz gesund werde, so ist es denke ich möglich, zumindest es zu schaffen zu leben ohne bloß zu überleben und nur zu kämpfen.


Es kommt auch auf die Art, Dauer und Entwicklungsphase an, in der das Trauma geschah. Ich zb wurde bis zu meinem 16. Lebensjahr traumatisiert und das ist nicht heilbar. Denn das Gehirn hat sich nicht normal entwickelt.
Aber ich konnte wahnsinnig viel für mich heraus holen. Und das wird mir immer wieder gelingen.

@Skade
Hallo,
nein habe ich noch nicht. Ich möchte es erst noch so versuchen. Ich bin ja sowieso momentan in einer Diagnostik und hoffe, dass sie mir danach auch weiter helfen können.

Super, dass du keine Schwierigkeiten damit hast, das zu akzteptieren!
Für mich ist es sehr schwierig, weil die Person, die mich traumatisiert hat, mir eingeredet hat, dass es meine Schuld ist und dass es normal ist was da passiert und dass ich ihn mag und er mich liebt. Dass das etwas Gutes alles ist und deswegen kann ich es nicht akzeptieren/wahrnehmen, dass er mich traumatisiert hat.

Ich wurde am Anfang der Pubertät traumatisiert über einen längeren Zeitraum hinweg und dann später mitten in der Pubertät nochmal.
Es ist super, dass du da viel für dich rausholen konntest! Auch wenn es leider nicht heilbar ist. Du hast echt eine gute Einstellung

Im August habe ich zum ersten Mal einen Termin beim Gynäkologen.
Und ich drehe jetzt schon durch.
Ich habe das immer aufgeschoben. Mittlerweile bin ich 21.
Weil ich mich nicht traue, weil ich mich schäme und mich so sehr vor mir ekele.

Ich weiß nicht, worauf ich achten soll. Wie ich aussehen soll. Was gut genug ist.
Aber vor allem möchte ich keine körperliche Untersuchung. Ich habe aber Beschwerden.
Ich möchte erst nur ein Gespräch und ich hoffe so sehr, dass das geht. Dass ich mich nicht direkt untersuchen lassen muss.
Ich werde das auch direkt am Anfang des Termines ansprechen. Dass ich erst nur ein Gespräch möchte und noch keine Untersuchung. Ich überlege mir auch den Grund zu nennen. Dass ich schlimme Erfahrungen gemacht habe und deswegen einfach nicht kann. Schon die bloße Vorstellung an so einer Untersuchung lässt Übelkeit aufkommen, Panik und Flashbacks. Ich weiß nur nicht, ob ich es schaffe, das zu sagen.

Ich weiß einfach nicht recht, was ich machen soll. Wie ich das machen soll. Wie ich das überstehen soll. Ich habe solche Angst, dass es mir danach so schlecht geht und ich mir vielleicht etwas antue (Achtung, keine Ankündigung, nur Angst davor).

Hast Du eine Vertrauensperson die Dich begleiten könnte?

Zitat von Safira:
Hast Du eine Vertrauensperson die Dich begleiten könnte?


Leider nein... :/

Dein Wohnort ist nich hinterlegt bei deinem Profil. Im Raum münster kenne ich einen Fauenarzt, den könnte ich Fragen stellen oder an ihn vermitteln. Es ist ein Fußballkumpel. Hat mich auch schon verarztet nach meiner letzten sportverletzung, im KH haben die dann komisch geguckt als ich angegeben habe, beim Frauenarzt gewesen zu sein.

@schnapper ist lieb gemeint, aber ich glaube ein männlicher Gynäkologe kommt hier gar nicht in Frage

@Mindhead mir fällt nur ein das Du vor dem Termin bei der Sprechstundenhilfe ansprechen solltest das es sich auschliesslich nur um ein Gespräch handeln soll. Dann gibts wohl einen Vermerk vll und die Frauenärztin wird sich daran halten.

Wenn du aus Essen wärst könnte ich dir eine sehr einfühlsame Ärztin empfehlen.
Du wirst aber im Gespräch merken, ob die Chemie stimmt und wichtig ist, das du zumindest andeutest das dir Gewalt widerfahren ist. Das die Ärztin sich darauf einstellen kann.

Falls du dich untersuchen lässt:.

Du musst nicht zwangsläufig auf den Stuhl! Jede Untersuchung kann die Ärztin auch auf der Liege machen, wo das Ultraschallgerät steht. Dort kannst du dir ein Handtuch oder Decke über die Beine legen und bist nicht so entblößt.

Ob du nun rasiert bist oder nicht spielt überhaupt keine Rolle. Hauptsache gewaschen. Hau dir auch Bitte keine Intim-Deos oder Vaginalcremes rein. Das stört die Flora und verfälscht einen möglichen Abstrich.

@schnapper danke, aber ich komme nicht von dort. Aus Niedersachsen, aber ich möchte meinen Ort nicht gerne im Internet nennen und auch nicht gerne zu einem Mann.

@Safira
Ja, das werde ich wohl so machen. Danke! Und sonst auch beim Gynäkologen selber nochmal sagen. Ich habe so Angst, dann abgewiesen zu werden, oder dass versucht wird mich zu überreden... Davon werde ich auch getriggert.

@Skade
Danke für das Angebot, aber aus Essen komme ich ebenfalls nicht.
Wie erkennt man denn, dass die Chemie stimmt? Indem der Gynäkologe mich ernst nimmt und mich zu nichts zwingt?
Man MUSS keine Untersuchung machen, wenn man nicht will... oder?

Aber auch im Liegen wäre man ja entblößt... Und der Arzt würde ja trotzdem alles sehen, oder?
Weißt du, ob es auch eine Mittel für so eine Untersuchung gitb? Also Blutuntersuchungen oderso? Ob man dort auch Ergebnisse bekommen kann?

Ich habe irgendwie auch Angst, dass der Arzt mich auch so ekelig findet und hässlich und abscheulich... Diese Gedanken lassen mich nicht los
Oder Angst, dass während der Untersuchung (wenn ich diese mache, das habe ich aber eigentlich nicht vor) irgendwas schief geht. Im Internet findet man so wenig dazu.

Ach Mensch... Ich wünschte, ich hätte den Termin schon gehabt...

Zitat von Mindhead:
Wie erkennt man denn, dass die Chemie stimmt? Indem der Gynäkologe mich ernst nimmt und mich zu nichts zwingt?
Man MUSS keine Untersuchung machen, wenn man nicht will... oder?

Aber auch im Liegen wäre man ja entblößt... Und der Arzt würde ja trotzdem alles sehen, oder?
Weißt du, ob es auch eine Mittel für so eine Untersuchung gitb? Also Blutuntersuchungen oderso? Ob man dort auch Ergebnisse bekommen kann?

Ich habe irgendwie auch Angst, dass der Arzt mich auch so ekelig findet und hässlich und abscheulich... Diese Gedanken lassen mich nicht los
Oder Angst, dass während der Untersuchung (wenn ich diese mache, das habe ich aber eigentlich nicht vor) irgendwas schief geht. Im Internet findet man so wenig dazu.


Indem deine Anspannung weniger wird und du dich verstanden und gut aufgehoben fühlst.

Du musst natürlich nichts. Du bist dort diejenige, die entscheidet.

Bist du eigentlich in Psychotherapie?

Wenn du Beschwerden hast (kannst du mir auch gerne per PN beschreiben) dann muss der Arzt Untersuchungen machen. Anhand eines Blutbildes könnte man lediglich den Hormonstatus bestimmen.

Was genau soll den schief gehen?
Außer pupsen

@Skade
ah okay... ja das hoffe ich dann mal :/

Ja? Ich muss wirklich versuchen daran zu glauben. Ich denke immer, dass die mir sagen dürfen, was ich zu tun habe... als wäre das in meinem Gehirn eingebrannt.

Nein, ich bin nicht in Psychotherapie. Ich habe noch keinen Platz. War aber schon bei einer Psychotherapeutin. Leider ein Jahr Wartezeit. Ansonsten in psychosozialer Beratung bei einer Psychologin -aber beendet und momentan befinde ich mich in einer Diagnostik. Ich hoffe, dass die mir danach auch mit der Suche nach einem Platz weiter helfen können.

Ich schreibe dir gleich ein mal eine PN, danke für das Angebot

Keine Ahnung... ich weiß einfach nicht, wie das funktionieren soll

Zitat von Skade:
Was genau soll den schief gehen?
Außer pupsen

Ist dir das schon mal passiert?

Zitat von Safira:
Ist dir das schon mal passiert?

Jau. Einmal. Ist schon 20 Jahre her.
Aus Versehen voll einen raus gehauen.
Man Gott war das peinlich.
Und der war auch echt fies im Aroma
Sponsor-Mitgliedschaft

@Skade das nenn ich mal Berufsrisiko von den Frauenärzten

Muss irgendein kleines Dorf sein in dem du wohnst. So lange Wartezeiten und Unbehagen den Wohnort zu nennen. Bei ner Grossstadt wie Berlin und auch Düsseldorf ist das immer noch Stochern im Nebel.

Zitat von schnapper:
Muss irgendein kleines Dorf sein in dem du wohnst. So lange Wartezeiten und Unbehagen den Wohnort zu nennen. Bei ner Grossstadt wie Berlin und auch Düsseldorf ist das immer noch Stochern im Nebel.


Ich lebe in einer Stadt...
Aber ich finde es jetzt auch nicht ungewöhnlich nicht unbedingt sagen zu wollen, wo ich wohne?
Ich verbinde mit diesem Ort sowieso nicht die besten Erinnerungen.

A


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