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Ich hab eine Frage. Ich habe nach Aussage meines Therapeuten habe ich eine KPTBS. Bei Berichten und Diagnosen wird noch immer PTBS geschrieben. Ich hab nachgefragt und mein Therapeut meinte es wäre nicht so wichtig aber bei der Begründung schreibt er schon das es eine KPTBS ist. Ich hab auch schon Berichte gesehen und da stand auch drin, dass ich eine komplexe posttraumatische Belastungsstörung hab. Nur bei den Diagnosen steht noch beim Therapeut und Psychiater PTBS.

Es gibt doch eigentlich ab diesem Jahr eine eigene Nummer für KPTBS? Das ändert keiner. Es ist für mich schon ein Unterschied. Es steht mal so und mal so drin.

09.10.2023 08:51 • 13.10.2023 x 1 #1


21 Antworten ↓


Warum erscheint das für Dich denn so wichtig zu sein?

A


PTBS und KPTBS / Unterschied?

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@Hotin ich glaube das ist für mich so wichtig, da es ein Beweis für mich ist, dass ich wirklich mein ganzes Leben gelitten hab. So eine Art Anerkennung. Ja ich weiß das ist sicher blöd...

Nur in der Klinik ging es denen mit PTBS deutlich besser. Die hatten Familie und alles und ein normales Leben, keine Dissoziationen. Ich möchte einfach das mein Leid anerkannt wird und irgendwie ein Beweis für mich wie schrecklich das alles war. Ich weiß nicht genau wie ich das gut erklären soll.

Ich würd es aber auch einfach gerne verstehen, warum das mal so und mal so drauf steht .

Zitat von Coru:
Ich weiß nicht genau wie ich das gut erklären soll.

Ich glaube, Du hast es verständlich erklärt. Ich hatte es auch genau so verstanden.

Zitat von Coru:
ich glaube das ist für mich so wichtig, da es ein Beweis für mich ist, dass ich wirklich mein ganzes Leben gelitten hab. So eine Art Anerkennung. Ja ich weiß das ist sicher blöd...

Das sehe ich wie Du. Blöd ist das sicher nicht. Es ergibt aber auch keinen Sinn. Es hilft Dir nicht.
Und wie Du es sagst. Du weißt es sogar selbst.
Was heute wichtig für Dich sein sollte ist doch vor allem, wie ernst Dich Deine Mitmenschen
heute nehmen.

Zitat von Coru:
Nur in der Klinik ging es denen mit PTBS deutlich besser.

Das glaube ich nicht. Hier wirst Du Dich irren.
Kannst Du Dir auch vorstellen, dass Du Dich in der Bewertung Deiner Gedanken manchmal täuschst?
Besser geht es immer den Menschen, die beginnen, gedanklich neue Wege zu gehen.
Dabei erkennen sie, dass sie sich von den schlimmen früheren Ereignissen ganz langsam lösen können.
Und Du hast erlebt, dass dies bei einigen Menschen schnell funktioniert hat. Möchtest Du das
nicht auch einmal versuchen?

Zitat von Coru:
Ich möchte einfach das mein Leid anerkannt wird und irgendwie ein Beweis für mich wie schrecklich das alles war.

Die ganzen Jahre wird das doch schon anerkannt. Es hilft Dir aber nicht, wenn das anerkannt wird.

Das einzige was Dir helfen kann wäre, wenn Du nach vorn schaust und Dir täglich oder jede Woche
überlegst, wie Du etwas für Deine Zufriedenheit tun kannst.
Es hilft Dir vermutlich weniger, was früher war. Die Menschen sehen das nicht.
Darum solltest Du Dich sehr darauf konzentrieren, was Du heute denkst und was Du heute sagst
und machst.
Denn vor allem danach werden wir beurteilt. Das sehen die Menschen heute.

Ich werd über einige Punkte nachdenken. Natürlich kann es sein, dass meine Gedanken nicht richtig sind.

Meine primäre Frage ist eher warum es manchmal PTBS und manchmal KPTBS drauf steht ob das einer weiß und selber kennt. Es gibt ja einen neuen ICD aber es wird nach dem ICD10 noch geschrieben und da ist alles unter PTBS.

Meinst du, dass durch die Komplexität eine besondere Schwere der/deiner Erkrankung anerkannt wird?
Du brauchst dich doch nicht rechtfertigen...warum dies oder jenes bei DIR nicht geht...was andere aber erreicht haben.
Geht es darum?

Zitat von Coru:

Meine primäre Frage ist eher warum es manchmal PTBS und manchmal KPTBS drauf steht ob das einer weiß

Wie soll das denn jemand genau wissen?
Psychische Diagnosen werden immer mit einem ziemlich großen Spielraum gestellt.
Der eine Arzt vermutet es so, der andere wieder so.
Die Patientin, die sich versucht an einer Diagnose zu orientieren oder sogar daran festzuhalten,
begeht meistens einen Denkfehler.
Bestimmt hat noch niemand mit einem Mikroskop Deine Gedanken untersucht. Ärzte machen auch
Fehler. Deine Diagnose ist bestimmt nur das, was die Ärzte vermuten.

Und letztlich. Wenn Du wissen willst, wie es zu den unterschiedlichen Diagnosen kommt,
dann solltest Du beim nächsten mal den Arzt fragen, der diese Diagnose aufgeschrieben hat.
Vielleicht kann er Dir das erklären.

Ergänzung (google)

Eine komplexe PTBS entwickelt sich meist als Folge von schweren, anhaltenden oder wiederholten Traumatisierungen. Im Unterschied zur einfachen PTBS treten hier vielfältige, ausgeprägte Beeinträchtigungen im Bereich des Denkens, der Gefühle und der sozialen Beziehungen auf.

Wann spricht man von einer komplexen PTBS?
Allgemein gilt, dass eine komplexe PTBS zwei Jahre andauern muss, damit sie als solche klassifiziert wird. Vergleichbar ist die komplexe PTBS mit der andauernden Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung, wie sie schon in der ICD-10 beschrieben ist.

@Coru Hi, eigentlich müsste ICD 11 ab 2022 gelten aber da gibt es wohl noch Verzögerungen wegen Lizensen etc. Vlt. ist das Grund warum noch oft ICD 10 gilt ? kPTBS selber wurde bei mir (ich denke das ist für Abrechnungen wichtig oder wichtigen Befundberichte für Behörden, Ämtern etc.) über F43 codiert und da gibt es verschiedene Arten und Dissoziationen über F44. Ich denke es gibt kein Code direkt für kPTBS bei Erwachsenen aber kenne die ganzen ICD Codes nicht genau (abundzu durchgesichtet). Ärzte rechnen sehr wahrscheinlich über ICD ab (bei den Kassen) und ich vermute die Therapeuten rechnen ihre Leistungen über Stundensatz ab und vlt. ist daher die richtige Codierung bei Therapeuten unwichtig.

P.S bei mir wurde es unter andauernder Persönlichkeitsveränderung nach Extrembelastung codiert sprich ist chronifiziert.

So stehen bei mir die drin, falls es was hilft.

Kenne mich mit sowas nicht aus.

@blue1979 @Moelli80 ja genau so wurde es bei mir auch geschrieben über F43.1.

Mein Therapeut konnte den ICD11 auch noch nicht kaufen. Vielleicht wird das einfach noch über den ICD10 gemacht. Da weiß ich zumindest das es bei euch auch so ist.

Die Dizzosiationen haben bei mir keine extra Nummer. Vielleicht macht das auch jeder etwas anders.

Huhu,
ich habe auch die Diagnose F43.1 obwohl in der Klinik von einer Traumafolgestörung KPTBS gesprochen wurde.
Ich denke das liegt daran dass die KPTBS noch nicht sehr lange als Diagnose existiert und eigentlich ändert es auch nichts an meinem Wohlbefinden.
Schlimm genug ist es egal ob PTBS oder KPTBS, wie hier schon geschrieben wurde muss man nach vorne schauen, so gut es geht.

Zitat von Coru:
@blue1979 @Moelli80 ja genau so wurde es bei mir auch geschrieben über F43.1. Mein Therapeut konnte den ICD11 auch noch nicht kaufen. Vielleicht wird das einfach noch über den ICD10 gemacht. Da weiß ich zumindest das es bei euch auch so ist. Die Dizzosiationen haben bei mir keine extra Nummer. Vielleicht macht das ...

Hallo @Coru,
für den Übergang zum ICD11 hat das BfArM eine Übergangszeit von mindestens 5 Jahren vorgesehen. Einen genauen Termin gibt es noch nicht.

Bei mir ist die kPTBS durch die Kombination von F43.1 und F43.8 geschlüsselt. Mir sind die ICD-Codes mittlerweile aber völlig egal, hauptsache jemand hilft mir... Das Leid ist immer individuell und kann meiner Meinung nach auch nicht durch ein System wie das ICD klassifiziert und beurteilt werden.

Ich empfinde es als herausfordernd, eine medizinische Einrichtung zu finden, die sich mit kPTBS auskennt. Bei den meisten psychischen Einrichtungen steht die (Mono)-PTBS auf dem Leistungskatalog. Bei meinem letzten Reha-Aufenthalt hat man mir in Woche 1 (von 6) gesagt, dass sie mir nicht helfen können. Musste aber trotzdem die vollen 6 Wochen absitzen. Diesbezüglich könnte es schon etwas helfen, wenn es für die kPTBS einen Schlüssel gäbe. Bis es soweit ist, werden aber noch viele Jahre vergehen...

Nach offiziellen Angaben sind ca. 15% der genutzen ICD-Codes falsch. Schaut man aus seltene Erkankung wie z.B. MS sind es sogar schon 70% oder wie mein Neurologe meinte, bei den sehr seltenen Erkrankungen liegt die Trefferquote bei unter 10% (also 90% sind falsch).

@Krieger danke für deinen Beitrag. Es tut mir leid, dass du noch nicht die Hilfe erfahren hast die du brauchst. Bei Behörden und Ämtern bin ich schon froh wenn irgendwas drauf steht.

Ich möchte auch kein Leid mindern. Es ist sicher auch ein einmaliges traumatischen Erlebnis schrecklich. Es ist nunmal doch ein Unterschied ob einer eine KPTBS hat oder PTBS. Wenn einer im Erwachsenalter ein schreckliches Erlebnis hat, existiert aber oft schon ein stabiles Grundgerüst. Bei einer KPTBS gehen die Traumatisierungen meistens seit frühester Kindheit, dass die Folgen und Symptome noch schlimmer sind. Es kann die Gehirnstruktur bei Kindern durch Traumatisierungen verändert werden. Die meisten haben starke Ängste, Depressionen und Dissoziationen.

Mich hat es interessiert mit dem ICD10. Aber anscheinend scheinen das ja einige noch so zu machen da es noch in Arbeit ist.

Der Unterschied zwischen einer PTBS
Und einer KPTBS mag für Dich bedeutend sein. Allerdings macht es für eine Heilung nur wenig Unterschied.

Für eine Heilung kommt es hauptsächlich darauf an, wie offen,
interessiert und mutig jemand beginnt,
sich selbst zu helfen.
Wenn das nicht so wäre, könnte man
Ja schon zu Beginn einer Behandlung sagen.
Du wirst eine Verbesserung schaffen.
Du dagegen aber nicht.
Jede Betroffene hat einen großen Teil
des Erfolgs in der eigenen Hand.
Was jedoch nicht heißt, dass jeder etwas genauso gut und schnell kann
Wie ein anderer Mensch.

Es macht großen Unterschied der methodenauswahl und wenn es noch schwere /chronische begleitsymptome gibt (Persönlichkeitsstörungen /chronische Dissoziation) kann man und sollte man keine falschen Hoffnungen auf Heilung machen . Da geht es mehr um Verbesserung der Lebensqualität im Alltag .
Ich tue mich da sehr schwer wenn ich von Heilung bei kptbs lese Da ich das nicht mal von Ärzten u Theras höre eher von Verbesserung. Heilung setzt bei mir einen Bekannten Idealzustand voraus den ich wieder erreichen will .
Ich würde eher von Wachstum sprechen mit vielen Rückschlägen im Leben die einfach leider dazu gehören.
hallo Coru, wenn es um Ämter u Behörden geht , würde ich schon nachhaken das die zutreffenden Diagnosen draufstehen es gibt auch noch Option Verdacht auf oder gesicherte Diagnose.
Wünsch euch ein gutes we !

Zitat von blue1979:
Es macht großen Unterschied der methodenauswahl und wenn es noch schwere /chronische begleitsymptome gibt (Persönlichkeitsstörungen /chronische Dissoziation) kann man und sollte man keine falschen Hoffnungen auf Heilung machen . Da geht es mehr um Verbesserung der Lebensqualität im Alltag . Ich tue mich da sehr ...

Das ist absolut wahr. Ich habe auch eine KPTBS und mache jetzt eine Traumatherapie die zum ersten Mal tatsächlich leichte Erfolge schon bringt. Von Heilung spricht meine Therapeutin nie, sie sagte es soll zu einer Verbesserung beitragen, das man mit den schwierigen Situationen/Trigger/Erinnerungen besser zurechtkommt, sie schneller überwindet... bis sie wieder kommen... Vielleicht werden sie irgendwann wirklich schwächer, das wäre das Ziel.
Ich sage auch immer PTBS weil das andere eigentlich niemandem etwas sagt. Aber in der Behandlung im ganzen Umgang finde ich das es einen riesen Unterschied macht.
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Mein Psychiater hat nun auf dem Bericht KPTBS auch drauf geschrieben. Es ist einfach eine lange schwierige Behandlung. Ich denke es macht schon auch was da klar ist, dass es eine längere Behandlung und Hilfe erfordert. Meine Ärzte und Therapeuten ambulant wie in der Klinik haben gesagt, dass es keine Heilung gibt. Genau wie ihr schreibt ist das Ziel eine Verbesserung zu erzielen gerade bei den Dissoziation und besser mit Triggern umzugehen. Für mich ist das auch kein Problem. Mir ist es lieber, dass alle ehrlich sagen wie es aussieht und eine Verbesserung würde mir schon Lebensqualität zurück bringen. Bei der Methode versuchen wir nun eine relativ neue Methode für KPTBS. Die Methode die bei PTBS funktioniert bei KPTBS oft nicht. Es gibt eine andere Variation für KPTBS und deshalb ist es schon wichtig für die Behandlung.

Mir ist die Nennung der KPTBS wichtig. Ich wurde 16 Jahre über Kindheit und Jugend traumatisiert. Und das hat Einfuss auf meine Entwicklung, meine Sozialisation. Das k verdeutlicht denen einiges, die es einordnen können und erspart mir großartiges Erklären. Und ja, ich werde ernster genommen.

@Coru
Kann es bei psychischen Erkrankungen überhaupt eine Heilung geben? Und wenn es die gibt, wann soll die denn erreicht sein?
Wenn man keine Therapeutengespräche mehr benötigt?
Oder wann?
Hier kann auch eine Gefahr darin bestehen, dass man nach jahrelanger Suche immer noch glaubt, daß Ziel noch nicht erreichen zu können.

Wie also verwandelt sich ein Mensch von den Aussagen und Überzeugungen.
Was ich nicht kann. Hin zu.
Toll, was ich schon alles kann. Was ich bereits gelernt habe

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