Deine Ängste kann ich sehr gut verstehen. Und du musst schauen wozu du gerade in der Lage bist.
Ich habe ebenfalls eine PTBS und als das alles begann vor 2 Jahren habe ich meinen Job gekündigt. Ich war damals schwer Depressiv. Mittlerweile ist die Depression nur noch eine Mittelschwere. PTBS und die dazugehörigen Symptome habe ich weiterhin. Damals war Arbeiten unmöglich. In den zwei Jahren habe ich von 2 Stunden Täglich zu 8 Stunden Täglich gesteigert als es mir dann gesundheitlich etwas besser ging und ich psychisch wieder stabil war. Die Steigerung ging nicht von heute auf morgen. Sondern innerhalb von 1 Jahr.
Wenn es dir aktuell also noch so gut geht solltest du überlegen dich erstmal nur um deine Gesundheit zu kümmern. Der Job kann helfen. Dir eine Routine geben. Ablenkung. Und dafür sorgen das du Abends erschöpft bist und ins Bett fällst.
Allerdings sind 40 Stunden die Woche ziemlich hart. Und ich muss selbst jeden Tag schauen das ich mir meine Kraft genau einteile. Mir hilft der Job aber. Er tut mir gut. Meine Kollegen tun mir gut.
Nebenbei mache ich weiterhin eine Therapie.
Ich finde das du es zu schnell angehen lässt. Ich denke du solltest lieber erstmal mit Teilzeit beginnen. Ich befürchte das die Steigerung von Null auf 100 viel zu schnell ist. Das wird deinen Körper vermutlich überlasten.
Die Alternative ist du versuchst es. Aber ich lese raus das du mit den vollen 40 Stunden selbst auch nicht zufrieden bist.
Was dein Mann sagt ist absoluter Blödsinn. Leider gibt es oft Menschen die nicht verstehen das auch die Seele Krank sein kann. Das dort ebenfalls Schäden entstanden sein können die man eben nicht direkt von außen erkennt.
Ich weiß es ist jetzt einfacher gesagt als getan, aber lasse dich von ihm nicht so beeinflussen. Du musst schauen was du dir zumuten kannst. Und was nicht. Und wenn das eben bedeutet das du noch für 1 Jahr nur deine Gesundheit im Fokus hast dann ist das so. Deinem Mann sollte es wichtig sein das es dir gut geht.
Du schreibst das du jetzt schon an deine Grenzen gekommen bist. Ein klares Zeichen das es aktuell noch zu früh für einen neuen Job ist. Wie stellt er sich das denn vor? Fängst du an zu arbeiten. Brichst dann im schlimmsten Fall nach ein paar Tagen zusammen. Dann bist du noch viel länger arbeitsunfähig als jetzt vielleicht noch.
Verstehst du was ich dir sagen möchte?
Deine Gesundheit hat nun oberste Priorität. Und ich weiß es ist verdammt schwer sich einzugestehen das man das Tempo verlangsamen sollte. Und das es gerade nicht so läuft wie man sich das erhofft hat. Aber wenn es dir gesundheitlich besser geht, dann kannst du immer noch über einen neuen Job nachdenken. Ich vermute der wird dir gerade nicht viel bringen.
Auch wenn es dein Traumjob ist. Ich musste damals auch meinen Traumjob aufgeben. Und es tat mir ziemlich weh. Aber ich wusste. Es ist das Richtige. Ich habe mir ständig Vorwürfe gemacht. Ich wäre zu schwach. Zu nichts zu gebrauchen und ich werde es ja eh nicht mehr zurück schaffen.
Aber nach 2 Jahren bitterer Kampf habe ich es zurück in meinen Traumjob geschafft. Obwohl auch bei mir noch nicht fest steht, ob ich das auf Dauer durchhalte.
Was ich damit sagen will. Alles braucht seine Zeit. Aber irgendwann wird es wieder. Bei dem einen nach einem Jahr. Bei dem Nächsten nach 3 Jahren. Und der Nächste braucht vielleicht 5 Jahre. Aber es wird irgendwann besser werden.
Wenn du jetzt schon Bedenken hast und zweifelst wie du das alles schaffen sollst, denke da bitte nochmal drüber nach. Ob du jetzt schon bereit für deinen neuen Job bist.
Du kannst den Job auch als Motivation nehmen. Habe ich immer gemacht. Mir immer gesagt: ich kämpfe jetzt dafür. Das ich dem Job wieder nachgehen kann. Vielleicht gibt dir das Kraft.
LG
06.01.2024 19:57 • x 3 #2