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Zitat von Frittensauce:
Ich möchte euch gerne fragen, wie ihr Männergruppen empfindet.

Die Mitschüler, die mich damals gejagt haben bis ich vor das Auto lief, waren Türken. Und seit dem habe ich eine Abneigung gegen Südländer. Wobei die, die in letzter Zeit gern mit Messern unterwegs sind (Würzburg, Duisburg, Annecy, etc) ja immer alleine unterwegs sind.

Letztes Wochenende war ich mit dem Zug mehrere Stunden unterwegs. Der Zug hielt an vielen Orten, an denen so eine Art CSD statt fand. Die waren nicht viel besser, laut gepöbelt, gesoffen und als sich andere Reisende beschwert haben fingen die an sich gegenseit abzulecken. Sehr provokant alles. Generell bereiten mir solche Pöbeleien, egal jetzt von wem, Bauchschmerzen.

Gerade Männergruppen, egal welcher ethnischer Herkunft, wirken auf mich sehr bedrohlich. Ich kann mir vorstellen dass das für Frauen sich noch unangenehmer anfühlt.

Zitat von BudR:
fingen die an sich gegenseit abzulecken.


Naja, das würde mich jetzt nicht stören.
*beep* mich ja nicht ab.
Wäre keine Gefahr die ich sehen würde, da drin.

A


PTBS - gegenseitige Unterstützung ohne Vorwürfe

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Zitat von Moelli80:
Wäre keine Gefahr die ich sehen würde, da drin

Das an sich natürlich nicht.
Aber die ganze Situation war nicht ohne. Laut gepöbelt, im besoffenem Zustand, und nachdem sich andere Fahrgäste dazu geäußert hatten dann wurden die weiter auf diese Art provoziert.

Für mich war das ein typisches Sinnbild der heutigen Zeit: eine kleine Minderheit macht, was sie will und der große Rest sagt nix mehr weil man gilt ja sonst als intolerant.

Zitat von BudR:
Wobei die, die in letzter Zeit gern mit Messern unterwegs sind (Würzburg, Duisburg, Annecy, etc) ja immer alleine unterwegs sind

In Würzburg? Lebe da in der Nähe und bin oft da, habe dort noch nie was bedrohliches erlebt (auch nachts nicht). (außer dass da damals der Amo klauf war).
Hier im Ruhrgebiet finde ich es schon gefährlicher als in Franken.

Ich lese hier mal still mit. Ich befasse mich jetzt relativ neu mit dem Thema Trauma uns muss mich noch sortieren. So wie es aussieht, habe ich wohl ein Entwicklungstraume, mit dem ich aber relativ gut leben konnte - bis zur Geburt meines Sohnes. Die ersten 10 Lebenstage von ihm waren für mich sehr traumatisch und wie es scheint, habe ich das nie verarbeitet und es ist im Laufe der Jahre immer wieder getriggert worden. Meine innere Alarmbereitschaft sinkt seit Jahren ständig und ich bin jetzt an einem Punkt angekommen, an dem ich mich quasi ständig in Übererregung befinde.

Kennt Ihr das Buch Was der Körper zu sagen hat von Dr. Isa Grüber? Das habe ich schon mal gelesen, und fand es toll, allerdings nur unter dem Blickwinkel Körperarbeit. Jetzt lese ich es nochmal unter dem Blickwinkel Trauma und schaffe maximal 20 Seiten bevor ich nicht mehr kann. Es basiert auf der Somatic Experience-Methode von Peter Lavine.

Ich wünschte das mir Fachbücher helfen könnten. Aber ich empfinde diese als dermaßen fad, ich komme damit überhaupt nicht zurecht.

Ich benötige immer das Gespräch, Austausch, am besten noch ein plastisches Beispiel dazu, damit ich Dinge verinnerlichen kann.

@Kruemel_68 ich kenne die Bücher. Hab sie aber noch nicht gelesen, da ich es so anstrengend finde.

Ich hab total Angst vor Menschen die sich komisch verhalten gerade Betrunkene und welche mit psychischen Auffälligkeiten wie einer offensichtlichen Psychose. In der Bahn ist das besonders schlimm da ich nicht raus kann.

Trigger

Ein Trauma hat mir ein Mensch mit einer Borderlinestörung angetan. Sie hat mich und meine Familie Jahre lang gequält, verfolgt und bedroht. Sie hat uns einmal versucht alle umzubringen da war ich noch ein Kind. Es war schlimm. Seit dem hab ich total Panik wenn ich weiß einer hat Boderline. Dabei hab ich bestimmt auch schon liebe Menschen im Forum getroffen.


@Kruemel_68 Ja ich hab das Buch 2019 gelesen und bin seit 2 Jahren an dem Buch Resilienz (auch von ihr) dran.

@Frittensauce

Obwohl meine KPTBS erst sehr spät diagnostiziert wurde, habe ich in den letzten Jahren durch längere und kürzere Therapien recht gute Erfolge erzielt. Natürlich bleibt der tägliche Kampf gegen mentale / körperliche Trauma-Auslöser (Trigger) und deren Symptome weiter bestehen, aber ich weiß nun wie ich sie durch mein Frühwarnsystem erkennen und entsprechend darauf reagieren kann. Über das Trauma selbst zu sprechen, war damals sehr schwer, aber hilfreich, wenn ich heute darauf zurück blicke. Man kann sich seinen Dämonen erst stellen, wenn man sie erkannt hat.

Im Alltag stoße ich dagegen oft auf Unverständnis oder Ablehnung. Leute distanzieren sich oder werfen mir vor, mich dramatisch in der Vordergrund spielen zu wollen. Kommentare wie: Was vergangen ist, ist vergangen, Komm' drüber weg! oder Mache nicht immer so ein Theater und nimm dich zusammen, haben dazu geführt, dass ich nichts mehr von selbst aus sage. ich kann verstehen, dass es für Außenstehende schwer nachzuvollziehen ist, aber solche Äußerungen sind für meinen Geschmack zu oberflächlich und verletzend.

Es gibt keinen anderen Thread, wo ich das hier machen könnte, also dann muss es eben hier sein:

@schottterblume: Ruf' bitte Deine PNs ab.

GlG

Kosmos

Darf ich fragen was eine KPTBS ist?

Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung

Zitat von Scherbenblüte:
Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung

Danke

Manche Bezeichnungen kenne ich einfach nicht.

Zitat von Grace_99:
Manche Bezeichnungen kenne ich einfach nicht.

PTBS:
Ein einmaliges Ereignis

komplexen PTPS:
eine längere, sich wiederholende Traumatisierung
https://www.therapie.de/psyche/info/ind...ngen%20auf.

Bei mir 16 Jahre.

Viele die noch nach dem ICD-10 diagnostiziert worden sind haben eine PTBS
Erst in den letzten 5 Jahren hat auch die kPTBS Einzug gehalten, hat aber erst in der ICD-11 eine eigene Berechtigung gefunden.
Und noch immer, auch wegen Inkrafttreten der ICD-11, seit dem 01.01.2022, das mitunter bis zu 3 Jahren dauern kann, wird deshalb weiterhin oftmals der Schlüssel der ICD-10 benutzt, worin es nur PTBS gibt.
(International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems / Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten..)

Eigentlich geht es nur darum die Symptome zu erkennen, zu wissen in welche Schublade man ungefähr dies packen darf und dann heißt es Wege zu finden, um damit umgehen zu lernen.
Die komplexe wird erst dann schwierig, wenn sich das Ereignis nicht behandeln lässt, nicht behandelt wurde und es zumeist in der Kindheit auftrat und es zu weiteren neurologischen Veränderungen kam, wie Persönlichkeitsabspaltungen bekannt auch unter der Bezeichnung DIS.
Früher noch durch unterschiedliche Bezeichnungen aufgeteilt, von MPS/DIS zu DSNNS und Ego-State, obwohl es wie bei den Ängsten fließend ist, unterscheidet man jetzt nur noch zwischen DIS (Dissoziative Identitäts-Störung) und pDIS (partielle). Und trotzdem bekommen viele noch falsche Diagnosen gestellt, weil zu wenig sich wirklich damit auskennen..

Zitat von Idefix13:
Erst in den letzten 5 Jahren hat auch die kPTBS Einzug gehalten, hat aber erst in der ICD-11 eine eigene Berechtigung gefunden.

Ich habe die Diagnose 2019 erhalten. Vorher war es immer PTBS.

Ich muss sagen es hat mich immer gestört, dass auf den ganzen Diagnosen PTBS stand auch in der Klinik. Sie haben gesagt es ist eine KPTBS aber auf den Schriftstücke stand PTBS da es noch keine eigene Nummer gab. Mir war das einfach für die Anerkennung wichtig. Ich kann das gar nicht genau erklären warum. Das mein Schmerz und mein Leid nach Jahren wird das war mir wichtig.

Heut ist so ein Tag wo ich oft an schlimme Erlebnisse von früher denken muss. Da kommt Wut, Trauer und Angst. Habt ihr auch so Tage?
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Zitat von Coru:
Da kommt Wut, Trauer und Angst. Habt ihr auch so Tage?

Japp.
Habe auch oft solch Tage.
Gerade auch weil mein Rheuma und die Hautprobleme in der Kindheit begannen und meine Ess-Störung auch vom.... Erziehungsstil... hüstel...meiner Mutter herrühren.

Heute weiß man, daß Autoimmunerkrankungen oft Traumata als Ursache haben (können).

Ich schlage mich jeden verfi... Tag damit rum, was meine Mutter mir angetan hat.

Ich kann zwar nicht aus persönlicher Erfahrung mitreden, habe aber in meinem nahen Umfeld jemanden mit einer PTBS, wo ich wirklich sowas von meinen Hut ziehe, dass diese Person ihr Leben so rockt. Wäre mir das passiert, was dieser Person widerfahren ist, ich wäre definitiv nicht mehr hier.
Und so lese ich hier eher still mit, aber eure Geschichten gehen mir wirklich nahe und ich wünsche jedem von euch ganz viel Kraft auf euren individuellen Wegen der Heilung.

Erst einmal Danke für die Aufklärung und den Link.

Ich war rund 9 Jahre dem Elend ausgesetzt, habe immer noch keine Erinnerung an die Zeit von 4 - 6. Ich habe mich ein bisschen wieder erkannt, ich werde das in der Therapie mal ansprechen. Allerdings weiß ich nicht ob das Kind einen Namen braucht (für mich).

Mir ist es wichtig das es mir wieder besser geht/gehen wird. Meine Vergangenheit kann ich nicht mehr ändern. Ich hatte in der Therapie aber auch Phasen, wo ich vor Wut fast komplett durchgedreht bin.

Es hat lang gedauert bis ich diese raus lassen konnte und ich glaube, bis dato ist nicht alle Wut verflogen. Aber es belastet nicht mehr meinen Alltag (die Wut) und Gott sei Dank spüre ich nur noch selten den Selbsthass.

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