Hallo liebe Betroffenen und Ratgeber,
ich habe mich in diesem Forum spontan angemeldet, weil ich keine so vertraute Person in meinem Umfeld kenne, an die ich mich wenden kann. Zumal es nicht um nur mich geht, sondern auch um meine Frau.
Zunächst aber möchte ich mich kurz vorstellen. Ich bin 53 Jahre alt, bin männlicher Natur, arbeite als Techniker und bin aufgrund meiner Kind- und Jugendheit sozusagen vorbelastet (Heimkind). In den 90ern habe ich eine Psycbotherapie gemacht, die viel Zeit in Anspruch nahm und mein Leben positiv verändert hat. Ich bin selbstbewusst und mein Selbstwertgefühl befindet sich im Rahmen des üblichen.
Weshalb ich mich heute an Euch wende ist, dass mir vor zwei Wochen der Boden unter den Füßen weggezogen wurde.
Ich versuche mich möglichst kurz zu halten.
Meine Frau und ich lernten uns im Februar 2014 kennen. Meine Frau ist 15 Jahre jünger als ich, was ich zunächst nicht als Problem sehe und außen vor lassen möchte. Vor etwas mehr als 6 Jahren haben wir geheiratet. Wir kauften uns ein Haus, renovierten es, machten die Außenanlage, bauten einen Pool usw. Finanziell sind wir nicht schlecht gestellt. Wir arbeiten beide voll und können uns aus materieller Sicht ein erfülltes Leben leisten.
Am Anfang war es so, dass sie sich in manchen Situationen anders verhielt, als ich das erwartet hätte oder gar kenne. Zum Beispiel trafen wir einen Bekannten von ihr, dem sie mitteilte, dass sie von ihrem Ex getrennt sei und gerne mal mit ihm Kaffee trinken gehen wolle. Für mich seltsam war, dass sie mich ihm noch nicht mal als ihren neuen Lebenspartner vorstellte.
Wie auch immer, wenn wir zusammen weggingen, verlor sie sich immer in ihre eigene Welt. Ich saß dann wie ein unsichtbarer dabei. Sie ist draußen, also außerhalb unseres Hauses wie ausgewechselt. Sei es bei Freunden oder auf einem Stadtfest. Ich bin immer nur dabei. Sie stellt sich durch hyperaktives Verhalten übertrieben in den Vordergrund, tut Dinge, die ich eigentlich nicht von einer Frau erwarten würde.
Zuhause ist sie mir gegenüber distanziert. In der Zeit, in der wir unsere Baustellen zu bewältigen hatten, war Gemeinsamkeit selbstverständlich. Während der Winterzeit, in der Baustellen zum erliegen kamen, spürte ich schon eine gewisse Distanz zu mir. Sie liegt in ihre Ecke der Couch, spielt auf ihrem Handy, kommuniziert mit Kollegen und Freundinen über Whatsapp und teilt mir ihre Erlebnisse nicht mit. Die Gestaltung der Außenanlage z. B. hat sie ohne Absprache mit mir vorgenommen. Unsere Kommunikation war immer beschränkt auf das jeweilige Arbeitsgeschehen oder das Wetter und die Frage, was essen wir morgen.
Unser leben war bisher durch unsere Katzen bestimmt. Nun sind alle nach und nach verstorben. Das änderte vieles. Wir nahmen uns vor, wenn die letzte Katze nicht mehr ist, endlich mehr Zeit für uns zu nehmen. Doch es kam alles ganz anders.
Um nun auf das eigentliche Thema zu kommen, muss ich leider noch etwas ausholen. Es geht um unsere gemeinsame Sexualität.
Anfangs, als neu verliebte ging es schon ordentlich zur Sache. Ohne in Details zu gehen, es war wirklich aufregend und erfüllend. Erst als ich anfing, mit ihr über sexuelle Fantasien zu sprechen, wurde es aus meiner Sicht seltsam. Denn sie hatte überhaupt keine sexuelle Fantasien.
Natürlich suchte ich das Gespräch mit ihr. Ich muss dazu sagen, dass ich ein ausgeprägtes sexuelles Selbstbewusstsein habe.
Das Gespräch ergab, dass sie streng erzogen sei und deshalb weder SB mache noch irgendwelche Fantasien habe. Zudem ekle sie sich davor, sich selbst anzufassen.
Ok, dachte ich, sowas gibt es. Vielleicht kann ich ihr mit der Zeit beibringen, dass vieles einfach nur normal ist.
Monate später fing es bei mir an, dass ich mir Sorgen machte. Ich habe mich einfühlsam mit ihren Körper befasst. Für sie war es ok. Das waren streicheln über den ganzen Körper, Mass. nach entspannenden Bädern und viele Dinge, die wohl jede Frau zur Weißglut gebracht hätte. Von ihr kam dabei kein Feedback im Sinne von veränderter Atmung, Stöhnen oder wässrig werden. Also kein Anzeichen der geringsten Erregung.
Natürlich habe ich mir Gedanken gemacht, ob es an mir liegen könnte. Ich fing an, an meinem sexuellen Selbstbewusstsein zu zweifeln.
Monate später suchte ich wieder das Gespräch. Diesmal lag es nicht an ihrer strengen Erziehung, sondern an der Hysterektomie, der sie sich im Alter von 25 Jahren unterzog. Dass sie nicht wässrig werde, läge an der Menopause, die durch die Hysterektomie kein Seltenheitsfall wäre. Nun gut, Mann ist ja neugierig und liest sich in das Thema ein. Mich interessierte das und ich fand heraus, dass eine Hysterktomie keinen hormonellen Einfluss hat.
Somit stand für mich weiter die Frage im Raum, was hier nicht stimmt.
Irgendwann sprach ich wieder mit ihr, weil ich das Thema wichtig finde.
Nun war es ihre Unerfahrenheit.
Nach 5 Jahren Ehe und insgesamt 8 Jahren des Zusammenseins mit mir, kann ich mir Unerfahrenheit kaum noch vorstellen. Das führte letztendlich zu einer Ehekrise.
Ich fühlte mich dadurch nicht gut. Ich wusste überhaupt nicht, was ich falsch machte. Lag es an mir? War ich zu fordernd? War ich zu zart, zu hart zu emotionslos? Fragen über Fragen!
Auffallend war auch die Aussage von ihr, dass sie unter Alk. lockerer sei.
Ich verstehe nur nicht, weshalb sie draußen unter Leuten saufen kann, zuhause aber nicht mit mir die Lust dazu hat.
Vor drei Wochen waren wir für einen Wochendtrip in einem Hotel. Beide haben wir etwas getrunken. Wir spielten Dart und hatten einen schönen Abend.
Abends im Hotelzimmer kam dann der Knall.
Sie war angetrunken und erzählte mir, dass sie vor 24 Jahren, also im Alter von 14 Jahren an. vergewaltigt wurde.
In mir brach eine Welt zusammen! Sofort war mir klar, dass alles, alle meine Bemühungen, unser gemeinsames distanziertes Leben auf dieses schreckliche Ereignis aufgebaut war. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen kann oder soll. Icb liebe meine Frau über alles und würde ohne Rücksicht auf mein eigenes Leben alles für sie tun. Aber dass sie mir das 9 Jahre vorenthalten hat und mich über Jahre zur Verzweiflung brachte, so dass es zu einer Ehekrise führte, verletzt mich mehr als alles andere. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich habe wirklich viele schlechte Erfahrungen im Leben gehabt, aber das übersteigt alles bisher geschehene.
Habt ihr einen guten und womøglich hilfreichen Rat?
ich habe mich in diesem Forum spontan angemeldet, weil ich keine so vertraute Person in meinem Umfeld kenne, an die ich mich wenden kann. Zumal es nicht um nur mich geht, sondern auch um meine Frau.
Zunächst aber möchte ich mich kurz vorstellen. Ich bin 53 Jahre alt, bin männlicher Natur, arbeite als Techniker und bin aufgrund meiner Kind- und Jugendheit sozusagen vorbelastet (Heimkind). In den 90ern habe ich eine Psycbotherapie gemacht, die viel Zeit in Anspruch nahm und mein Leben positiv verändert hat. Ich bin selbstbewusst und mein Selbstwertgefühl befindet sich im Rahmen des üblichen.
Weshalb ich mich heute an Euch wende ist, dass mir vor zwei Wochen der Boden unter den Füßen weggezogen wurde.
Ich versuche mich möglichst kurz zu halten.
Meine Frau und ich lernten uns im Februar 2014 kennen. Meine Frau ist 15 Jahre jünger als ich, was ich zunächst nicht als Problem sehe und außen vor lassen möchte. Vor etwas mehr als 6 Jahren haben wir geheiratet. Wir kauften uns ein Haus, renovierten es, machten die Außenanlage, bauten einen Pool usw. Finanziell sind wir nicht schlecht gestellt. Wir arbeiten beide voll und können uns aus materieller Sicht ein erfülltes Leben leisten.
Am Anfang war es so, dass sie sich in manchen Situationen anders verhielt, als ich das erwartet hätte oder gar kenne. Zum Beispiel trafen wir einen Bekannten von ihr, dem sie mitteilte, dass sie von ihrem Ex getrennt sei und gerne mal mit ihm Kaffee trinken gehen wolle. Für mich seltsam war, dass sie mich ihm noch nicht mal als ihren neuen Lebenspartner vorstellte.
Wie auch immer, wenn wir zusammen weggingen, verlor sie sich immer in ihre eigene Welt. Ich saß dann wie ein unsichtbarer dabei. Sie ist draußen, also außerhalb unseres Hauses wie ausgewechselt. Sei es bei Freunden oder auf einem Stadtfest. Ich bin immer nur dabei. Sie stellt sich durch hyperaktives Verhalten übertrieben in den Vordergrund, tut Dinge, die ich eigentlich nicht von einer Frau erwarten würde.
Zuhause ist sie mir gegenüber distanziert. In der Zeit, in der wir unsere Baustellen zu bewältigen hatten, war Gemeinsamkeit selbstverständlich. Während der Winterzeit, in der Baustellen zum erliegen kamen, spürte ich schon eine gewisse Distanz zu mir. Sie liegt in ihre Ecke der Couch, spielt auf ihrem Handy, kommuniziert mit Kollegen und Freundinen über Whatsapp und teilt mir ihre Erlebnisse nicht mit. Die Gestaltung der Außenanlage z. B. hat sie ohne Absprache mit mir vorgenommen. Unsere Kommunikation war immer beschränkt auf das jeweilige Arbeitsgeschehen oder das Wetter und die Frage, was essen wir morgen.
Unser leben war bisher durch unsere Katzen bestimmt. Nun sind alle nach und nach verstorben. Das änderte vieles. Wir nahmen uns vor, wenn die letzte Katze nicht mehr ist, endlich mehr Zeit für uns zu nehmen. Doch es kam alles ganz anders.
Um nun auf das eigentliche Thema zu kommen, muss ich leider noch etwas ausholen. Es geht um unsere gemeinsame Sexualität.
Anfangs, als neu verliebte ging es schon ordentlich zur Sache. Ohne in Details zu gehen, es war wirklich aufregend und erfüllend. Erst als ich anfing, mit ihr über sexuelle Fantasien zu sprechen, wurde es aus meiner Sicht seltsam. Denn sie hatte überhaupt keine sexuelle Fantasien.
Natürlich suchte ich das Gespräch mit ihr. Ich muss dazu sagen, dass ich ein ausgeprägtes sexuelles Selbstbewusstsein habe.
Das Gespräch ergab, dass sie streng erzogen sei und deshalb weder SB mache noch irgendwelche Fantasien habe. Zudem ekle sie sich davor, sich selbst anzufassen.
Ok, dachte ich, sowas gibt es. Vielleicht kann ich ihr mit der Zeit beibringen, dass vieles einfach nur normal ist.
Monate später fing es bei mir an, dass ich mir Sorgen machte. Ich habe mich einfühlsam mit ihren Körper befasst. Für sie war es ok. Das waren streicheln über den ganzen Körper, Mass. nach entspannenden Bädern und viele Dinge, die wohl jede Frau zur Weißglut gebracht hätte. Von ihr kam dabei kein Feedback im Sinne von veränderter Atmung, Stöhnen oder wässrig werden. Also kein Anzeichen der geringsten Erregung.
Natürlich habe ich mir Gedanken gemacht, ob es an mir liegen könnte. Ich fing an, an meinem sexuellen Selbstbewusstsein zu zweifeln.
Monate später suchte ich wieder das Gespräch. Diesmal lag es nicht an ihrer strengen Erziehung, sondern an der Hysterektomie, der sie sich im Alter von 25 Jahren unterzog. Dass sie nicht wässrig werde, läge an der Menopause, die durch die Hysterektomie kein Seltenheitsfall wäre. Nun gut, Mann ist ja neugierig und liest sich in das Thema ein. Mich interessierte das und ich fand heraus, dass eine Hysterktomie keinen hormonellen Einfluss hat.
Somit stand für mich weiter die Frage im Raum, was hier nicht stimmt.
Irgendwann sprach ich wieder mit ihr, weil ich das Thema wichtig finde.
Nun war es ihre Unerfahrenheit.
Nach 5 Jahren Ehe und insgesamt 8 Jahren des Zusammenseins mit mir, kann ich mir Unerfahrenheit kaum noch vorstellen. Das führte letztendlich zu einer Ehekrise.
Ich fühlte mich dadurch nicht gut. Ich wusste überhaupt nicht, was ich falsch machte. Lag es an mir? War ich zu fordernd? War ich zu zart, zu hart zu emotionslos? Fragen über Fragen!
Auffallend war auch die Aussage von ihr, dass sie unter Alk. lockerer sei.
Ich verstehe nur nicht, weshalb sie draußen unter Leuten saufen kann, zuhause aber nicht mit mir die Lust dazu hat.
Vor drei Wochen waren wir für einen Wochendtrip in einem Hotel. Beide haben wir etwas getrunken. Wir spielten Dart und hatten einen schönen Abend.
Abends im Hotelzimmer kam dann der Knall.
Sie war angetrunken und erzählte mir, dass sie vor 24 Jahren, also im Alter von 14 Jahren an. vergewaltigt wurde.
In mir brach eine Welt zusammen! Sofort war mir klar, dass alles, alle meine Bemühungen, unser gemeinsames distanziertes Leben auf dieses schreckliche Ereignis aufgebaut war. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen kann oder soll. Icb liebe meine Frau über alles und würde ohne Rücksicht auf mein eigenes Leben alles für sie tun. Aber dass sie mir das 9 Jahre vorenthalten hat und mich über Jahre zur Verzweiflung brachte, so dass es zu einer Ehekrise führte, verletzt mich mehr als alles andere. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich habe wirklich viele schlechte Erfahrungen im Leben gehabt, aber das übersteigt alles bisher geschehene.
Habt ihr einen guten und womøglich hilfreichen Rat?
09.10.2023 19:06 • • 10.10.2023 #1
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