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Hallo,

ich wusste jetzt nicht in welche Kategorie mein Thema am Besten passt, ich vermute ES hängt wohl auch irgendwo mit meiner Entwicklungstraumatisierung zusammen, dennoch könnte es auch isoliertes Problem sein.

Und zwar habe ich seit ich denken kann ein Problem damit Aggressionen gegen Mitmenschen adäquat auszuleben.

Mit ist früher schon aufgefallen, dass ich niemanden schlagen konnte. Wenn mich jemand körperlich angegangen ist, könnte ich nie zurückschlagen. Wenn ich dann mal zugeschlagen habe, hat sich es angefühlt als ob irgendeine innere Kraft meinen Arm festhält und mir die Kraft aus dem Schlag herausnimmt. Auch beim Fußball konnte ich nichtmal richtig rein gehen, ich habe mich da gebremst gefühlt.
Daraufhin habe ich mein Lebenslang immer extrem krass und auch geschickt von jeglichen Konflikten ferngehalten und bin geflohen, sobald ich nur welche (Konflikte) gerochen haben. Beim Fußball habe ich eine Art des Verteidigend entwickelt wo ich den Ball erlangte ohne nahezu nötigen Körperkontakt, was aber im Insgesamten zu einem eher gehemmten und letztendlich erfolglosem Spiel führte.

Dabei hätte ich so gerne vielen Leuten damals einfach nur mal auf die Fresse geschlagen, mich einfach mal gewehrt. Ich bin von der Statur und der äußeren Erscheinung nicht schmächtig, ich hab Kraft, und bin eigentlich rein körperlich jemand, den man nicht schräg anspricht, aber mein Wesen schein etwas unterwürfiges, schwaches an sich zu haben, was nach außen hin irgendwie Schwäche und Angriffspunkte signalisiert (mit dem kann man es machen). Nur als ich mich mal ein Paar Jahre lang im Fitnesstudio richtig aufgepumpt hatte und von außen dahingehend Signale Schrank, VIN-Diesel Verschnitt etc. kamen, hat mir das für die Zeit mal ein Gefühl der Stärke und Sicherheit gegeben, aber auch in der Zeit hätte ich die Faust nicht mit Kraft ins Ziel gebracht, sondern wäre auf halben Wege dahin abgestürzt.

Ich merke wenn ich überreizt bin, wenn mich das Leben auf die Palme bringt habe ich Wut und Kraft in mir, da kann ich Tische gegen die Wand werfen, Wände (die dünneren) mit Fäusten einreissen, aber sobald diese Wut im Kontakt mit v.a. fremden Menschen auftritt bin ich sofort gehemmt und habe Angst automatisch unterlegen zu sein.

Die einzigsten Menschen die ich schlagen und damit meinen Frust und meine Wut geben konnte, war einmal Mutter und Vater, als ich damit die körperliche Gewalt abgewehrt und damit beendet hatte und mein Bruder an dem ich alles meiner Eltern weitergegeben habe.

Aber welche Kraft bremst mich fremde Menschen schlagen zu können? Nicht das ich das wollte, aber allein die Gewissheit dass ich das nicht kann macht mich so grundlegend schwach.?

VG Almander

Vor 33 Minuten • 20.12.2024 #1


2 Antworten ↓


Zitat von Almander:
Aber welche Kraft bremst mich fremde Menschen schlagen zu können? Nicht das ich das wollte, aber allein die Gewissheit dass ich das nicht kann macht mich so grundlegend schwach.?

Das, was Dich bremst, ist der gesunde Menschenverstand. Gewaltphantasien zu haben ist nicht schlimm, schlimm ist es nur diese auch auszuleben.

Wenn Du jemanden nicht schlagen kannst, dann ist das keine Schwäche. Ganz im Gegenteil. Dann ist das ein Zeichen von innerer Stärke. Sehe es als Geschenk an dass Du Dich soweit im Griff hast . Es gibt bessere Methoden um weiter zu kommen als zu schlagen. Außer, es geschieht wirklich in Notwehr.

Ich bin als Kind vom Vater schwer geschlagen worden und ich war später in einer Beziehung in der ich mehrfach geschlagen worden bin. Und ich bin dankbar für jeden, der so ist wie Du. Also sieh es mal mit anderen Augen, und betrachte es als Stärke.

Zitat von MissSofie:
Das, was Dich bremst, ist der gesunde Menschenverstand. Gewaltphantasien zu haben ist nicht schlimm, schlimm ist es nur diese auch auszuleben. Wenn Du jemanden nicht schlagen kannst, dann ist das keine Schwäche. Ganz im Gegenteil. Dann ist das ein Zeichen von innerer Stärke. Sehe es als Geschenk an dass Du Dich ...

Hallo, vielen Dank!

Ja, ich schätzte mich dafür, dass ich ein friedvoller Mensch bin, ich will auch nicht anders, sein, das ist schwer zu erklären...

Es geht um Situationen wo man selbst geschlagen wird (oder auch psychisch vorgeführt wird), dass man sich da nicht wehren kann obwohl man es könnte.

So als ob ein tollwütiges Wildschwein auf einen Bären zuläuft, dieser aber stehen bleibt und es über sich ergehen lässt, dass das Wildschwein ihn angreift.

Ich vermute dahinter eine Angst, dass die Verletzungen durch ein körperliches Kräftemessen höher sind, wenn man dabei verliert, als wenn man sich unterwirft und nur die wenigeren Schmerzen einsteckt.



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