App im Playstore
Pfeil rechts
73

Vorab: Ich bin neu hier und möchte auf keinen Fall jemanden triggern. Deshalb: Seit achtsam euch selbst gegenüber, wenn ihr weiter lest.

Ich bin seit einem schlimmen Erlebnis in der Kinderklinik sehr ängstlich, wenn es um medizinische Eingriffe geht. Mein erstes Kind musste per Kaiserschnitt geholt werden, worüber ich lange traurig war. Zum Glück war das Klinikteam super lieb und ich konnte sogar wieder Vorsorgen und ähnliches bei Ärzten machen. Dann kam die zweite Schwangerschaft. Meine Ärztin war etwas übervorsichtig wegen der Vorgeschichte und ich hatte viele Termine sowie Feindiagnostik. Ich bekam letztendlich grünes Licht fürs Geburtshaus. Tja, das setzte mich allerdings kurz vor ET vor die Tür, weil sie beschlossen hatten keine Geburten nach Kaiserschnitt mehr zu begleiten. Ich fand trotz Hebammenmangel ein anderes Geburtshaus, fühlte mich dort aber nicht sonderlich wohl. Unter der Geburt wurde ich nach zwei Stunden mit Geburtsstillstand in die Klinik geschickt.

Trigger

Da begann dann mein Horrortrip erst richtig. Zugang, Medikamente ohne Aufklärung und Zustimmung, Untersuchungen, die fortgesetzt wurden, obwohl ich Aufhören schrie. Schreien sollte ich sowieso nicht. Obwohl ich keine PDA wollte, wurde ich dazu überredet. Dann wurde ich über eine Stunde komplett allein gelassen. Notfallklingel außerhalb meiner Reichweite und überall verkabelt. Dann wurde ich gegen meinen Willen gewaltsam katheterisiert. Den Wehentropf, den ich aufgrund vorhandener Wehen abgelehnt habe, haben sie zum Glück versehentlich auf den Boden laufen lassen. Ich wurde ziemlich gehetzt, obwohl die Werte alle okay waren. Als die kleine da war, wurde noch darüber gewitzelt, dass ich es ja doch geschafft hätte und echt viel Energie zum Schreien gehabt hätte. Selten so gelacht. Nach drei Stunden wurde ich genäht, ohne auf die Wirkung der Betäubung zu warten. Da wir ambulant entbunden haben, konnten wir nur ein paar Stunden auf Station. Dort hat sich mein Mann erstmal ausgeschlafen. Ich war zu diesem Zeitpunkt über 30 Stunden wach Völlig verdreckt sind wir nach Hause gefahren. Es gab kein Badezimmer Mutter und Kind wohlauf.




Jeglicher Versuch, psychologische Hilfe zu bekommen endete mit Absagen aufgrund mangelnder Kapazitäten. Irgendwann gab ich auf und lebe seither mit meinen Ängsten. Ich fürchte mich davor krank zu werden und dann behandelt werden zu müssen. Ich könnte mir niemals vorstellen noch ein Kind zu bekommen. Diese Erniedrigung würde ich kein weiteres Mal überstehen. Die Flashbacks sind im letzten Jahr weniger geworden. Krankenhausserien kann ich aber immer noch nicht gucken.

Entschuldigt den langen Text. Ich musste es endlich mal niederschreiben.

25.12.2022 21:07 • 12.01.2023 x 3 #1


62 Antworten ↓


Wie lange ist das her?
Ich war nach der Geburt auch noch mehrere Wochen traumatisiert, obwohl ich nicht finde, dass das Krankenhaus Schuld daran hatte.

A


Gewalt unter der Geburt

x 3


@DieSonne Es sind nun 1 1/2 Jahre vergangen.

Was traumatisch ist, entscheidet wer betroffen ist. Tut mir sehr leid, dass es dir schlecht ging. Hast du etwas spezielles dagegen unternommen?

Das ist garnichtmal selten ,dass Frauen so übelst behandelt werden, in den Geburtskliniken...auf Youtube habe ich so eine Reportage mir angeschaut...ich fands schrecklich..kann verstehen, wenn man da traumatisiert ist..

Zitat von Nemony:
Hast du etwas spezielles dagegen unternommen?

Ich habe geredet, geredet und geredet. Egal ob es bei jener, welcher Person angebracht war. Es hat mir geholfen.
Trigger

Bei mir war das Problem, dass sowohl meine Tochter als auch ich noch nicht bereit waren.
Trotz sechs Tage Überfälligkeit hätte sie noch gekonnt.
Und ich war nur bei 7 cm als die Presswehen einsetzten. Ich musste an drei Seiten ohne Betäubung genäht werden, weil es so schnell keiner schaffte zu schneiden.
Ich lag mehr als 48 Stunden in den Wehen und es stand kurz vorm Kaiserschnitt Blasensprung und Entzündungswerte.


Mittlerweile geht es uns gut, aber ich habe erst mit dem dem Trauma zu tun gehabt und dann noch ziemlich lange mit der Eingewöhnung, den Alltag mit Kind zu bewältigen.
Ein Zweites kommt auf Grund dessen nicht in Frage, weil jetzt für mich alles gut ist.
Ich habe die Herausforderung gemeistert und traue es mir aber nicht noch einmal zu

@DieSonne Reden hat mir auch von Zeit zu Zeit geholfen. Leider hat mein Mann das ganze als völlig normale Geburt abgetan. Manchmal bin ich auch wütend auf ihn, weil er durchaus dabei war, abgesehen von der Stunde Einsamkeit im Kreißsaal.

Ich kann dein Trauma gut verstehen.
Trigger

Warum denn ohne Betäubung?



Schön zu hören, dass es dir heute gut geht.

@Nemony erst mal ganz herzlich willkommen hier im Forum

Ich habe selbst Kinder und die Geburten sind zum glück alle schnell und gut verlaufen.
Aber ich habe mal ein Artikel gelesen das rund 20-30 % aller Frauen bei der Geburt ein Trauma erleiden.


Nemony
Was Dir widerfahren ist tut mir leid.

Behandlung in welcher Form auch immer gegen den Willen des Patienten geht gar nicht.
Dies ist soweit ich weiss auch gar nicht gestattet bzw. nur immer allnötigsten Notfall.
Und ich bezweifle mal ob das bei Dir der Fall gewesen ist, oder ob das Personal viel eher überlastet und überfordert war mit der Situation.

Wie verarbeitest Du das Trauma (?) - Du brauchst hier nicht zu antworten - ich wünsch Dir auf jedenfalls viel Kraft dabei.
Habt Ihr in Betracht gezogen rechtlich dagegen vorzugehen ? ...oder sonst wie zu intervenieren ?

@Donnervogel vielen Dank

Bei der Eingangsuntersuchung sagte man mir noch, es wäre alles in Ordnung und einer natürlichen Geburt stünde nichts im Wege. Mir wurde sogar eine Wassergeburt angeboten. Ich hab mich da noch so gefreut und über den blöden Zugang hinweggesehen. Überfordert waren die mit Sicherheit, denn das Verhalten der Hebamme änderte sich schlagartig, als sie begann zwischen den Geburten zu pendeln.

Ich bin heute zum reden hier, weil ich nach so langer Zeit meine beste Freundin nicht ständig damit belasten will. Also zu deiner Frage, wie ich das verarbeite... Mal so, mal so. Eine feste Strategie habe ich nicht. Es gibt Tage, wie heute, an denen ich die Gefühle und Erinnerungen einfach zu lasse. Seit einiger Zeit stürze ich mich aber auch in Arbeit, was eigentlich der Ablenkung dienen soll. Das führt allerdings zu teils enormen Stress, was vielleicht nicht für diese Taktik spricht.

Über rechtliche Schritte habe ich schon mal nachgedacht. Dazu habe ich mir den Geburtsbericht schicken lassen und festgestellt, dass ich keine Chance habe. Nichts von dem, was oben steht wurde vermerkt. Das hingekritzelte Ding ließt sich, wie eine Bilderbuch-Geburt. Abgesehen davon müsste ich alles, bis ins kleinste Detail wildfremden Leuten schildern.

Ich habe 2 Kinder und die Geburten waren zwar sehr kurz, auch nicht gerade angenehm, aber welche Geburt ist schon ein Spaziergang?

Wenn dich das alles so belastet, wäre es dann nicht angebracht dies prof. aufzuarbeiten?

@Grace_99 Du hast recht. Ich habe wochenlang versucht professionelle Hilfe zu bekommen. Natürlich könnte ich da hartnäckiger sein, aber mir fehlt momentan tatsächlich die Kraft dazu. Momentan liegen leider auch noch andere Dinge im Argen. Alles gleichzeitig zu bewältigen würde mich überfordern.

An dieser Stelle möchte ich mich aber auch für eure Antworten bedanken. Es tut gut, dass da jemand ist. Dass da jemand zuhört.

Zitat von Kimsy:
Das ist garnichtmal selten ,dass Frauen so übelst behandelt werden, in den Geburtskliniken...auf Youtube habe ich so eine Reportage mir angeschaut...ich fands schrecklich..kann verstehen, wenn man da traumatisiert ist..

Generell habe ich das Gefühl, das Frauen in Krankenhäusern nicht gut behandelt werden.
Bei mir war es ein Horror in einer normalen Klinik. Die durch die jungen Krankenschwestern, dem Professor, ausländischem Putzpersonal sich zur Horrorklinik entpuppte. Zum Glück konnte ich Hilfe von außerhalb ...................................
Dann rumpelte es aber im Karton.
Sowas wie bei dir sollte bei der Krankenkassen bekannt gegeben werden, sowie auch Versicherungen, falls Zusatzversicherung besteht.

Zitat von Butterfly-8539:
Generell habe ich das Gefühl, das Frauen in Krankenhäusern nicht gut behandelt werden. Bei mir war es ein Horror in einer normalen Klinik. Die durch die jungen Krankenschwestern, dem Professor, ausländischem Putzpersonal sich zur Horrorklinik entpuppte. Zum Glück konnte ich Hilfe von außerhalb ...

Entschuldige, es sollte an @Nemony gerichtet sein.

@Butterfly-8539 ob Frauen generell schlechter behandelt werden? Ich glaube nicht. Habe auch mit meinen Angehörigen einiges durch. (Was den Ängsten nicht gerade förderlich ist.)

Der Fehler scheint mir eher im System zu liegen. Profit vor Patientenwohl.

Auf die Idee, das der Versicherung zu melden, bin ich nicht gekommen. Was können die denn machen?

Zitat von Nemony:
@Butterfly-8539 ob Frauen generell schlechter behandelt werden? Ich glaube nicht. Habe auch mit meinen Angehörigen einiges durch. (Was den Ängsten nicht gerade förderlich ist.) Der Fehler scheint mir eher im System zu liegen. Profit vor Patientenwohl. Auf die Idee, das der Versicherung zu melden, bin ich nicht ...

Du kannst den Vorfall erstmal telefonisch deinem Ansprechpartner /Betreuer zu schildern und nachzufragen, ob der gesamte Vorfall mündlich gemeldet werden kann, oder ggf. schriftlich. Denn nur so kann sich was ändern. Wenn man nichts meldet, geht es so weiter.
Trigger

Sicher ist das gesamte System auch eine Ursache des ganzen Dilemmas. Aber wir zahlen unsere Kassenbeiträge, die nicht wenig sind und möchten auch dementsprechend behandelt werden. Die Politik hat zuviel eingespart, was sich nun stark bemerkbar macht. Es wurden schon Hebammen eingespart................................

Es ist vieles im Argen. Geht schon mit den Ausbildungen los, der deutschen Sprache, korrekte und genaue Arbeitsweise, richtiges Fachpersonal mit jahrelangem Wissen, bessere Bezahlung, sowie Möglichkeit von flexibler Arbeitszeiten.................................


Hi @Nemony
Zitat von Nemony:
Seit einiger Zeit stürze ich mich aber auch in Arbeit, was eigentlich der Ablenkung dienen soll. Das führt allerdings zu teils enormen Stress, was vielleicht nicht für diese Taktik spricht.

Gut erkannt!
Zugegeben, diese Methode ist an und für sich ja auch ein recht probates und 'nahe-liegendes' Mittel ,wenn es darum geht, sich 'vorübergehend' iiirgendwie über Wasser zu halten und findet wahrscheinlich auch deshalb so häufig Anwendung. Denn es funktioniert ja tatsächlich!.. und sogar auch über lange oder gar sehr lange Zeiträume hinweg.

Der Haken dabei ist allerdings, dass es i.a.R. so rein gar nichts am eigentlichen Problem ändert und zudem permanent Kraft zieht, was auf Dauer nicht nur mürbe macht - und das nicht zu knapp! -, sondern auch langsam zunehmend und in der Summe ziiiemlich viel Energie verbrät, die im Grunde auch sinnvoller und 'effizienter' an anderer, 'nachhaltigerer' Stelle hätte investiert werden können. Letzten Ende landen wir dann (für gewöhnlich) an einem Punkt, an dem wir das nicht mehr 'so eben nebenher' stemmen können und knicken im unglücklichsten Fall komplett ein.

Häufig wird uns leider erst dann so wirklich bewusst, dass wir auf diese Weise nicht mehr weiter machen können ..der 'Leidensdruck' hat endlich 'kritische Masse' erreicht. In der Zwischenzeit hatte die eigentlich auslösende Ursache - je nachdem, wie lange wir dieses Spielchen bereits treiben - auch ausreichend Zeit, sich in uns so richtig bequem einzurichten und ist von einer eventuell noch ganz gut zu händelnden Angelegenheit zu einem buchstäblich 'tief-sitzenden' Problem geworden, das zudem auch ganz klammheimlich bereits damit begonnen hat, weitere Kreise zu ziehen:
Zitat von Nemony:
Ich bin heute zum reden hier, weil ich nach so langer Zeit meine beste Freundin nicht ständig damit belasten will.

.. signalisiert mir eigentlich, dass du es selbst allem Anschein nach bereits über einen längeren Zeitraum für eine dermaßen 'vereinnahmende' Sache hältst, dass - zumindest dem Gefühl nach - sogar (oder insbesondere) die nächsten Vertauten davon 'übersättigt' sein (oder werden) könnten. Eine imo nicht ganz unbedenkliche Entwicklung, die u.U. dazu führen kann, dass wir mit der Zeit dazu übergehen, solche Sachen gewohnheitsmäßg eher 'mit uns selbst auszumachen', weil wir anderen 'damit nicht (mehr) auf den Wecker fallen' möchten. Dadurch lassen wir ggf. 'Stützpfeiler' von uns aus Außen vor, die im Prinzip von unschätzbarer Hilfe sein könnten. Und außerdem nagt's gehörig an unserem Selbstwertgefühl.

(Naja .. zumindest zum 'darüber-Quatschen' - und um vielleicht auch mal 'Dampf ablassen' zu können - bist du jetzt ja hier. .. finde ich gut, wichtig und richtig, denn auch für genau solche Sachen sind diese Foren-Dingse doch einst geschaffen worden. )

Warum ich dir das predige? Weil das:
Zitat von Nemony:
Momentan liegen leider auch noch andere Dinge im Argen. Alles gleichzeitig zu bewältigen würde mich überfordern.

.. auch so ein Klassiker (unter den 'selbst-Täuschungen') ist, der nicht gerade selten und teils erschreckend schnell zur Folge haben kann, dass wir eine vielleicht eher 'dringliche' Sache auf unbestimmte Zeit vor uns her schieben, weil andere Dinge momentan einfach viiiel 'wichtiger' sind .. oder zumindest erscheinen.
Vielleicht ja mitunter auch schon einfach in der vagen Hoffnung, dass die Zeit das schon 'irgendwie' heilen könnte - auch, wenn wir nicht wirklich daran glauben - oder das Problem zumindest etwas 'abgemildert' mit größerem Abstand betrachtet werden kann. Und überhaupt!.. es geeeht ja momentan eigentlich auch noch .. ganz gut .. irgendwie ..
Joa, pfiffige Idee!.. funzt so leider bestenfalls in den allerseltensten Fällen. In aller Regel 'mildert' sich da nämlich gaanix wirklich, wir nehmen es vielleicht selbst 'nur' als weniger 'fremd' wahr, weil wir uns zu einem gewissen Grad an die permanente Gegenwart gewöhnt haben.
Trigger

Ganz ehrlich: du möchtest dich nicht wirklich mit einer richtig tief verhafteten Angst davor, dich womöglich einmal wegen irgendeiner absolut notwendigen und unausweichlichen Geschichte in krankenhäusliche Behandlung begeben zu müssen, auseinanderzusetzen gezwungen sein müssen. Denn es ist eben - wie uns auch klar sein sollte - jederzeit! möglich, dass etwas geschieht, das Vorgenanntes schlichtweg zur absoluten Notwendigkeit macht. Und unter diesem Umständen wäre man dann ja echt! gekniffen.


Tjoa .. und somit versuchen wir deshalb womöglich, unser Leben - wenngleich vielleicht auch nicht unbedingt gaaanz bewusst - entsprechend 'einzurichten' (man könnte es vielleicht auch 'einzuschränken' nennen), im uns möglichen Rahmen vermeintliche 'Sicherheiten' zu schaffen, damit das Risiko des Eintretens des 'schlimmsten Falls' so gering, wie nur eben möglich gehalten wird. Das passiert eigentlich auch ganz automatisch, wir sind eben von Natur aus so 'vorprogrammiert', bevorzugt den Weg des geringeren Wiederstands zu wählen und bemerken womöglich noch gar nicht mal selbst, dass wir eigentlich schon bis zum Hals im Vermeidungssumpf stecken. Leider nur allzu häufig wird uns das eigentlich erst klar, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist ..

Langer Rede kurzer Sinn .. dessenthalber und fürderwegen mein Tipp: wäge deine Prioritäten hinsichtlich der Bearbeitung der 'Dinge im Argen' bitte mit Bedacht ab!
Ich gehe zwar davon aus, dass du dies ohnehin tust, aber ich weiß eben auch aus eigener Erfahrung, dass wir mitunter schon recht schnell mal dazu neigen können, die zunehmende Macht solcher (sich-ein-)'schleichender' Dinge stark zu unterschätzen. Deshalb auch die 'Predigt'.


Zitat von Nemony:
Der Fehler scheint mir eher im System zu liegen. Profit vor Patientenwohl.

Ja, das scheint im Grunde wohl schon auch so zu sein, allerdings ist diese Tendenz auch nicht erst seit gestern, einem Jahr oder Jahrzehnt relativ deutlich erkennbar.

Dein zweiter Spross erblickte also etwa im Sommer '20 das Licht der Welt? War ja sogar für's 'System' eine über die Maßen belastende Zeit. Nicht, dass ich das hier als 'gültige' Rechtfertigung ansähe .. sicher nicht!.. ich finde allein die Bereitschaft oder die schlichte 'Hinnahme' solcher, wie von dir beschriebener Zustände und Handlungsweisen seitens der 'Ausführenden' (des Personals) - ganz persönlich - auch unter Berücksichtigung solch 'mildernder', äußerer Umstände ziiiemlich bedenklich. Aber so etwas kann leider - so sehr wir's vielleicht zu vermeiden versuchen - vorkommen, auch wenn es uns - und wahrscheinlich eeeigentlich auch 'dem System' - nicht gerade gefällt.

Schade, dass es dich so dermaßen derb getroffen hat!. das hätte echt! nicht sein müssen!
Wünsche dir wirklich, dass du das für dich möglichst 'geschmeidig' wieder in den Griff bekommen und gerade biegen kannst!

Alles Gute! =)

----
(Ooops!.. tut mir leid, dass es hier jetzt so ausschweifend geworden ist .. 'tschuldigung!)

Hallo , ich habe auch einen Sohn und arbeite im Krankenhaus. Kenne also das System ..
Ich finde es ganz schwierig wenn man Entbindungen nur aus Sicht der Mütter betrachtet . Es ist oft eine große Kluft zwischen Vorstellung ( die Geburt wird meines Erachtens in Büchern, Zeitschriften und auch in den Kursen ) etwas zu sehr beschönigt Stichwort ; Liste machen , Musik raussuchen , emotional soll’s auch stimmen und dann kommt alles ganz anders. Ja da ist dann oft auch einfach nur schnell , ruppig und das Gegenteil von dem was man sich ausmalte .
Fakt ist aber auch oberste Priorität ist das Leben und Überleben. Sie sind schnell mit dem
Zugängen , müssen sie auch ,weil auch ein stabiler Geburtprozrss jederzeit kippen kann , im Krankenhaus erlebt das Personal das ja auch . Sie gehen oft auf Nummer sicher und übergehen dadurch oft eine Absprache auf Augenhöhe ..Du kamst mit einem Geburtsillstand ?
Da war die Situation ja schon nicht mehr ganz einfach und Arzt und Schwestern haben dann einfach ihren Ablauf im Fokus . Die Verantwortung der Entbindungsstation ist groß und ich will nicht wissen was los geht wenn ein Baby mit Geburtskomplikationen zu tun hat , die es
Schlimmstenfalls noch schädigen weil nicht korrekt gehandelt wurde . Ne Geburt ist kein ungefährliches Ereignis für Mutter und Kind . Auch das muss man sehen . Mir zumindest war das durch meine Arbeit in der Klinik vorab klar und ich war so froh dass ich und mein Sohn es gut überstanden haben …
Hoffe du kannst irgendwann Frieden mit deinem Erlebnissen schließen.
liebe Grüße

Zitat von Nemony:
Vorab: Ich bin neu hier und möchte auf keinen Fall jemanden triggern. Deshalb: Seit achtsam euch selbst gegenüber, wenn ihr weiter lest. Ich bin ...


Herzlich willkommen hier.
Es tut mir sehr leid, was du erlebt hast und ich wünsche dir einen guten Austausch.
Sobald du wieder Kraft hast, würde ich rechtlich alle Hebel in Bewegung setzen. Dass mehrfach gegen deinen Willen Dinge getan wurden, ist völlig verständlich traumatisierend und ließe sich nur durch Gefahrensituationen verargumentieren, die es laut Geburtsbericht ja nicht gab. Ich glaube, dass eine Beschwerde oder gar Klage ein Stück weit bei der Verarbeitung des Traumas helfen könnte.

Ich selbst habe auch 2 Kinder und schon immer Horror vor genau solchen Situationen unter der Geburt gehabt. Deswegen hatte ich zwei geplante Kaiserschnittgeburten, die mich gern an die Geburten zurückdenken lassen.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Nemony:
@Grace_99 Du hast recht. Ich habe wochenlang versucht professionelle Hilfe zu bekommen. Natürlich könnte ich da hartnäckiger sein, aber mir fehlt ...

Was du versuchen könntest, wäre eine Beratungsstelle. Vielleicht ist das sogar die bessere Wahl.

Ich war auch in einer, bevor ich einen festen Therapieplatz hatte und diese hat u.a. auch Angebote für traumatisierte Frauen gehabt.

Man zahlt da zwar, aber die Preise sind human.

@Liucid Oh Wow, danke, dass du dir so viel Zeit für mich genommen hast.

Tief im inneren weiß ich natürlich, dass ich eine Therapie o.ä. machen sollte. Inzwischen ist der Alltag mit zwei Kindern aber auch ziemlich durchgetaktet. Noch dazu waren wir dieses Jahr 14 mal krank. Ein Studium gibt es da auch noch und eine Haussanierung... und dann passierte noch das:

Trigger

Erst musste mein Mann zum 6. Mal notfallmäßig am Auge operiert werden, was natürlich auch erstmal heilen muss und er solange gehandycapt ist. Zeitgleich hat sein Vater jetzt einen Tag vor Heiligabend die Krebs-Diagnose bekommen.



Ich weiß, dass das total nach Ausrede klingt, aber ich möchte mich damit auseinandersetzen, wenn ich die Ruhe und Kraft dafür habe. Ohne, dass alle an mir zerren. Ihr merke ja auch, wie mich die oben genannte Situation selbst triggert. Ich pendel ständig zwischen Krankenhaus und Arbeit. Mal nicht in Panik zu geraten, wenn man eine körperliche Veränderung bemerkt, hätte viel schönes.

Ich danke dir für deinen Beitrag.

@KiraStuttgart26

Hm. Also ich bin schon sehr informiert in die Geburt gegangen. Es war ja auch nicht meine erste. Wie gesagt habe ich über den Zugang noch drüber hinweg gesehen,weil zu dem Zeitpunkt der Rest noch passte. Übrigens war ich in der Klinik schon deutlich weiter im Geburtsvorgang. Es gab keine Komplikationen. Fakt ist auch, dass es zu keinem Zeitpunkt eine wirklich bedrohliche Situation gab. Ich habe selbst immer wieder gefragt, ob es ihr gut geht.

Trigger

Und ich habe mich gewehrt. Ich habe Nein gesagt. Das wurde ignoriert. Ich habe versucht, die Hebamme von mir wegzustoßen, aber sie hielt mich nur noch fester. Ohne ein Wort.
Was rechtfertigt es, vor dem Nähen nicht angemessen zu betäuben, oder auf die Wirkung zu warten?



Bei allem Verständnis für Stress, Überlastung und gefährliche Situationen, in meinen Augen ist das Geschehene nicht zu rechtfertigen.

Ich habe einen riesen Respekt vor dem Beruf und bewundere jeden, der diese Jobs macht. Das ist aber kein Freifahrtschein.

Ich wollte deine Erfahrung nicht kleinreden oder gar in Frage stellen .
Hoffentlich kam dies nicht so bei dir an.
Sicher gibt es auch übergriffiges Verhalten in solchen Situation.
Ich möchte an dieser Stelle nur auch einwerfen dass so eine Geburt immer auch viele Faktoren beinhaltet,die man als Gebärende nicht komplett erfassen kann.
Das Bestreben ist , auch wenn es im
Einzelfall auch solchen Unschönen Situationen kommt, immer das Kind und Mutter gut dadurch kommen.
Unter hohen Anforderungen und Personalknappheit laufen viele Dinge nicht immer ganz rund .

A


x 4


Pfeil rechts



App im Playstore