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@Nemony
Ich hatte leider auch eine traumatische Geburt und habe mir die Krankenakte persönlich abgeholt und bin vom Glauben abgefallen was da alles nicht dokumentiert wurde (Kristellern, HB Wert, ph Wert ) . Ein kritischer PH Wert von 7,1 wurde zwar im Verlaufsbogen vermerkt aber nur der bessere Wert von 7.2 wurde 2 Stunden später nach einer Kontrolle in den Mutterpass eingetragen. Es wurde kein Kinderarzt geholt obwohl die Kinderklinik nebenan war.

Ich habe die Klinik fluchtartig nach 3 Tagen schwer entkräftet entlassen und das war gut so.
Der Kinderarzt war bei dem Entlassungsgespräch selber erstaunt über diesen Verlauf das kein Kinderarzt gerufen wurde und war etwas sauer über seine Kollegen im Kreissaal. Für mich ein klares Zeichen, diese Klinik zu meiden.

Ich hatte kein Geld noch Nerven /Unterstützung von Kinderärzten für eine Klage.


Trigger

Nach einem Geburtstillstand habe ich mehrfach nach einem Kaiserschnitt und PDA verlangt aber das wurde abgebügelt weil dann die Oberärztin sonntags aus dem Bereitschaftsdienst geholt werden müsste . Sie musste dennoch später kommen ...
Meine Tochter hatte einen KU 37 cm und ich ein zu enges Becken. Also ein Kaiserschnitt wäre hier notwendig gewesen statt brutales Kristellern vom Assistenzarzt und vlt. hat das diese Atonie ausgelöst. Das Kristellern und die Geburstverletzungen wurden nicht dokumentiert im Verlaufsbogen.
Kein Witz, meine Beleghebamme hat meinen Dammriss hinterher ohne Betäubung genäht weil der Arzt keine Zeit hatte wahrscheinlich deshalb auch keine Doku.
Ein Tag später kam die Chefärztin zur Visite und mir war klar, das da doch paar Komplikationen aufgetreten waren.
Das Schlimmste war für mich das ich nach der Geburt dann im Flur vor dem Besucher WC liegen musste weil der Raum direkt für die nächste Geburt genutzt werden musste. Jeder Besucher kam rein und raus und sah mich da mitleidig an. Also Bonding kenne ich nur aus der Werbung. Die Atonie hab ich dann auch im Flur bekommen erst da kam auch endlich ein Arzt angerannt, den ich an diesem Tag nur 2 mal kurz gesehen habe und er zuständig war für den Kreissaal. Leider hatte er am nächsten Tag auch bei der Visite keine Zeit und ich konnte nichts für mich klären.
Einzig die ausgedruckten Laborwerte im Geburtsverlaufbogen waren echt und da konnte man einen Sauerstoffmangel ableiten. Nur hat meine Beleghebamme anscheinend keinen Arzt informiert oder der Arzt war zu überlastet und hat nicht reagiert. Sauerstoffgabe nach der Geburt wurde zwar dokumentiert mit Zusatz, das sei nicht med.notwendig gewesen.
Der Höhepunkt war eine Nabelschnurinfektion wo eine Sepsis noch im Raum stand. Ich war natürlich in einer anderen Klinik, die haben vermutet, das die Hebamme unhygienisch gearbeitet haben könnte unter der Geburt und auch die Tage danach . Es war schlimm, das diese Nachsorgebamme diese Infektion tagelang als harmlos abgetan hat. Also Antibiokatherapie und paar mal ambulant in der Weihnachtszeit in die Kinderklinik gefahren.



Ich hatte niemanden zu reden weil kein Arzt überhaupt die Akte lesen wollte und es hat Jahre gedauert bis ich es irgendwie verdaut habe.

Ich habe diese nie therapeutisch aufgearbeitet weil es für mich zu traumatisch war und meine erste Therapeutin das auch nicht so richtig geglaubt hat und eher beschwichtigt hat, alles sei doch jetzt gut und in die Zukunft schauen. Jetzt nach 13 Jahren kann ich das abschliessen das alles glimpflich abgelaufen ist und wir einen grossen Schutzengel hatten.

@blue1979 es tut mir so leid, was dir passiert ist. Fühl dich gedrückt!

Das Problem mit den Berichten ist weit verbreitet. Ich verstehe natürlich, dass die Hebammen total im Stress sind und oft nicht die Zeit haben, alles aufzuschreiben. Man wünscht sich natürlich auch, dass sie da ist, wo sie gebraucht wird und das ist eben nicht der Schreibtisch. Andererseits ist es für Frauen mit Trauma oft die einzige Möglichkeit das ganze aufzuarbeiten. Oft gibt es auch Erinnerungslücken. Und abgesehen davon hätte so eine Dokumentation auch Gewicht bei rechtlichen Schritten. Plötzlich stellt man sich die Frage, ob absichtlich Dinge ausgelassen wurden.

Die Aussage deiner Therapeutin finde ich unmöglich. Man begibt sich doch nicht aus Spaß in professionelle Hände. Der Wortlaut kommt mir allerdings sehr bekannt vor. Meine Nachsorgehebamme hat mir so ziemlich das gleiche gesagt. Abhaken, weiter machen. Das Kind ist wichtiger. Tja, gegen so ein Argument kommt man als Mutter natürlich nicht an, weil dieses kleine Wesen deine ganze Welt ist. Mir hat das ein enorm schlechtes Gewissen gemacht, was ich dann auch erstmal wieder ablegen musste, bevor ich meinen Hausarzt um Hilfe bat.

Es freut mich, dass es dir heute besser geht. Auch, wenn viele so ein Geburtstrauma gerne als sich anstellen betiteln: Ich weiß, was für Kämpferinnen wir sind.

A


Gewalt unter der Geburt

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Ich weiß nicht, ob das hier interessiert, aber hier sind Links, was aktuell in der Traumatherapie-Szene passiert. Diese Fortbildung für Traumatherapeuten stammt aus dem Jahr 2022, ist also hochaktuell. Und da geht es im Prinzip nur um das Verhältnis Trauma - Körper. Trauma ist eine körperliche Erkrankung. Man hat es immer als seelische Erkrankung gesehen, aber das stimmt gar nicht. Es ist eine körperliche Krankheit.

Das ist die Intro, allgemein gehalten:
Das ist jetzt hier nicht so wichtig.
https://www.dgtd.de/tagung-2022/einfuehrung

Aber dann kommt das hier:
Das ist dann der Überblick über den ersten Tagungstag.

Und da ist der Vortrag 3. Und da war Geburtstrauma u.a. Thema.

https://www.dgtd.de/tagung-2022/referen...en-freitag

Den zweiten Tag lasse ich mal raus, das kann man sich ja selbst anschauen, wenn man will.

Und das sind alles aktuelle Erkenntnisse. Und da hilft alles Rumreden nichts und alle Erklärungen nichts. Medizin kann massiv traumatisieren.

Und gerade unter der Geburt ist Frau und Kind ausgeliefert und hilflos. Es gibt viele Frauen, die da nicht gut rauskommen. Und es ist ganz sicher nicht sich anstellen, wenn man nach Hardcore-Medizin sich mies fühlt, Probleme kriegt, die man nicht mehr unter Kontrolle bekommt. Da passieren ganz entscheidende Dinge, auf die wir mit unserem Denken oder unserer Einstellung nur wenig Einfluss haben.

Ich habe auch immer gedacht, dass ich mich anstelle, dass ich übertreibe, dass das keine Traumata sein können und da kommt keiner und sagt: Doch, da ist mehr passiert. Da ist was richtig kaputt gegangen!.

Man soll sich sicher nicht reinsteigern. Oft braucht man seine Zeit um solche Ereignisse zu verdauen und dann ist es wieder ok.

Aber wenn man merkt, es wird nicht besser, dann braucht man Support.

Und ich finde es so schlimm, dass man diese Unterstützung immer noch nicht bekommt. Es wird einem eingeredet, dass das alles so ok war und man soll doch dankbar sein. Es nimmt einen keiner ernst. Man hat nicht so ein Schlagwort wie Sexueller Missbrauch oder Vergewaltigung und deswegen verstehen andere Menschen gar nicht, welche Hilferufe und SOS-Signale man an sie schickt.

Es ist sehr wichtig, dass medizinische Traumata endlich anerkannt werden und wie schlimm sie sich auswirken können.

Und wenn man dann sieht, wie die Traumata einen Jahr um Jahr auffressen, wie man kämpft, um was hinzukriegen, was für andere gar keine Mühe macht, dann wird man wütend und verzweifelt. Es kann böse abwärts gehen nach sowas. Und keiner will Depressionen schieben, will Schlaflosigkeit haben, keiner will dauernd Panik erleben und Konzentrationsstörungen und Weinkrämpfe und Streit mit anderen, weil man nicht so lustig ist wie die.

Und gerade, wenn Kinder im Spiel sind, dann haben sie oft eine depressive, kaputte Mutter, die keine Geduld für ihr Kind hat, nicht voll für das Kind da ist. Dann hat man am Ende vielleicht eine depressive Mutter und ein depressives Baby obendrauf.

Es hat Folgen für den, der es erlebt hat. Das alles, was danach kommt, sehen diese Ärzte und Pflegepersonen und Arzthelferinnen später nicht, die Hebammen sehen es nicht, wie es diesen Patienten und Patientinnen später geht, ein Leben lang geht, wie es den Familien geht.

Und ich finde, dass man darüber reden muss und es anprangern muss, damit sich das mal ändern wird. In der Medizin kommen sowieso schon geschwächte Menschen an und müssen sich einlassen und vertrauen. Das Mindeste, was man dann erwarten kann, ist, dass mit Menschen so schonend wie möglich umgegangen wird.

Gewalt und Verletzung der Intimsphäre wird in der Medizin runtergespielt und verharmlost und das macht es möglich, dass es immer weiter passiert. Und vor allem verhindert es, dass diejenigen, die dort traumatisiert worden sind, Helfer finden, die sie ernst nehmen.

Am schlimmsten ist, dass einen innerhalb des persönlichen Umfelds niemand damit ernst nimmt und man nur eins erlebt: Man wird ausgelacht, auf einem wird rumgehakt. Und das in einem Zustand, wo man total am Ende und völlig verzweifelt und die Unterstützung echt braucht.

Ich denke, vielleicht zeigt das, dass das, was ich oben geschrieben habe, nicht meine Erfindung ist. Der Körper verzeiht nichts. Das interessiert den nicht, ob hier irgendwer aus diesem Berufsstand sich verteidigt und der schlechte Arbeitsbedingungen hat. Der Körper funktioniert nach eigenen Gesetzen und ist für Logikargumente nicht zugänglich.

Und wir wissen alle um den Pflegenotstand, Situation in den Kliniken. Aber das ist nicht der Grund dafür, warum Medizin traumatisierend wirkt, sondern weil die, die Medizin ausüben, nicht traumasensibel ausgebildet werden und nicht traumasensibel arbeiten. Das ist der Grund und an dem müsste man ansetzen.

Und das ist unseren Körpern auch total egal, ob sich dann eine Krankenschwester gekränkt fühlt oder ob es gute Erklärungen oder Rechtfertigungen gibt, der reagiert trotzdem so mit den Traumareaktionen. Und man sieht ja an den Inhalten dieser Fortbildung, worum es geht, welche üblen Folgen das alles hat. Es zerstört auch die Leistungsfähigkeit, das Privatleben, das berufliche Leben. Traumata kosten unheimlich viel Kraft und machen ein normales Leben kaputt.

Und es ist sehr schwer, sowas therapeutisch zu richten. Es wird immer von Traumatherapien gesprochen. Die meisten Traumatherapien haben bis heute nicht genug Leistungsfähigkeit, um sowas zu reparieren. Das sagt aber keiner dazu.

Alles Gute!

Kosmos

@Kosmos Danke für die Links.

Ich denke nicht, dass hier jemals jemand wagen würde, die geschilderten Erlebnisse in Frage zu stellen.

In einigen Punkten stimme ich dir zu. Auf ein Problem aufmerksam zu machen und vor allem mediale Aufmerksamkeit zu bekommen ist wichtig. Nur so kann sich etwas ändern. In Bezug auf Geburten gibt es z.B. den Rouses Revolution Day, an dem Frauen Rosen und Briefe vor die Krankenhäuser legen können. Ich hab das auch gemacht und fand es durchaus hilfreich. War ein gutes Gefühl, dass sie wissen, was sie getan haben und welche Folgen das für mich und auch meine Familie hatte.

Ich bin mir dem Umstand bewusst, dass die derzeitige Situation im Gesundheitswesen dazu führen, dass das Personal sich emotional abschotten muss, um überhaupt weiter tätig zu sein. Und seien wir ehrlich: Wir brauchen jeden einzelnen in dieser Branche.
Wenn sich die Bedingungen verbessern, verbessert sich auch die Behandlung.

Für uns ist das Kind leider in den Brunnen gefallen.
Trigger

Auch ich wurde als Kind fixiert und ohne Schmerzmittel in der Klinik behandelt. Sowas legt man nicht mal eben wieder ab.



Der ewige Hass auf Mediziner kann aber nicht die Lösung sein.
Ich hoffe, du nimmst mir den folgenden Rat nicht übel:
Kürzere Texte, die sich nur auf eine Thematik gleichzeitig beziehen wären hier im Forum sehr viel passender. Ich verstehe deine Wut sehr gut, aber Teile deiner Beiträge lesen sich einfach zu aggressiv und letztendlich will hier jeder in einer harmonischen Umgebung schreiben/lesen. Manch einer sucht hier den Beistand, den er im Privatleben nicht hat.

Dazu übrigens: Sollten dich tatsächlich dir nahestehende Menschen aufgrund deines Traumas ausgelacht haben, sortiere sie aus. Das sind toxische Wesen.

Alles Gute für dich! Ich hoffe, du findest einen Weg aus dem Trauma und vor allem seinen Folgen.

Zitat von Kosmos:
Und das ist unseren Körpern auch total egal, ob sich dann eine Krankenschwester gekränkt fühlt oder ob es gute Erklärungen oder Rechtfertigungen gibt

@Kosmos
Deine schlechten Seitenhiebe kannst du dir schenken.
Bleib bitte bei dir und höre auf mich indirekt anzupöbeln. Das hat was mit guter Kinderstube zu tun.

@Nemony
richtig , ich würde es auch nie wagen solche Erfahrungen in Frage zu stellen.
Mir ging es eher darum solche Situationen auch aus einer anderen Perspektive anzusehen . Ich habe Missstände und Übergriffigkeiten nie geleugnet .

Ich frage mich am
Ende nur ob sich dies , durch was auch immer, vermeiden lässt . In einem
Bereich , der halt auch ethisch , zwischenmenschlich immer an den Grenzen ist .
Ich werde trotzdem für mich auch mitnehmen nochmal genauer hinzusehen und hinzuhören .

Liebe Grüße

Zitat von KiraStuttgart26:
@Kosmos Deine schlechten Seitenhiebe kannst du dir schenken. Bleib bitte bei dir und höre auf mich indirekt anzupöbeln. Das hat was mit guter ...

War bei mir nicht anders in dem Thread des Users.

Einfach überlesen.

@KiraStuttgart26 @Kosmos ich würde es begrüßen, wenn ihr euch nicht weiter hochschaukelt.

Vielleicht gibt es noch mehr, die hier über ihr Geburtstrauma sprechen wollten, wenn hier nicht jeder neue Beitrag wieder zum Streitthema wird.

Ich meine es nicht böse und bin auch gutem Diskurs nicht abgeneigt, aber das hier wirkt wohl eher abschreckend auf andere.

@KiraStuttgart26 Sorry, hab deine vorherige Nachricht übersehen.

100-prozentig lässt sich das sicher nicht vermeiden, wie du selbst erklärt hast sind Menschen eben Menschen. Und die machen Fehler. Niemand kann das Übel dieser Welt ausradieren, sonst kämen wir schnell in die Existenzkrise. Aber ich finde das Bestreben nach Verbesserung sehr lobenswert. Mir persönlich gibt es Hoffnung, wenn sich Menschen dafür einsetzen und auf Missstände aufmerksam machen.

Und ich finde es sehr schön, dass du durch diesen Thread noch selbstreflektierter handelst. Wir alle sollten uns von Zeit zu Zeit ein wenig hinterfragen.

@Nemony

Du hast Recht. Weißt Du, ich schreibe mich immer in Rage. Es fängt ganz harmlos an und dann kommt mir alles rauf... Blöd, aber genau das ist Trauma. Man wird das nicht so einfach wieder los.

Ich hoffe, ich konnte Dir ein bisschen weiter helfen. Wenn Du auf Therapieplatzsuche gehst oder mit Ärzten irgendwie Probleme hast wegen der Sache, dann ist es hilfreich, solche Textquellen ausgedruckt mitzunehmen. Wenn man es mit wissenschaftlichen Quellen belegen kann, dann nehmen sie es an. Aber sonst wird es schwer werden, damit ernst genommen zu werden.

Dass da viel Abwehr da ist, ist klar. Das war immer so und wird immer so sein.

Und ja, ich bin damit viel ausgelacht worden, weshalb ich mich damit auch kaum geoutet habe. Aber ich wusste trotzdem, dass das Traumatisierungen sind. Früher stand man eben allein da und konnte sich auf nichts berufen. Und jetzt hat man eben doch die Forschung hinter sich und sie können es nicht mehr abstreiten.

Wofür ich mich mittlerweile einsetze, ist eben, dass es in der Medizin besser wird. Und das klappt zum Teil sogar recht gut, weil man eben die Forschungsergebnisse vorhalten kann.

Sie können auch nicht mehr abstreiten, wie sehr das krank und kaputt macht, und dass wir uns eben nicht nur anstellen und dass es nicht mit der Einstellung machbar ist, dass wir nicht zu dumm sind, um damit fertig zu werden, sondern dass der Körper eine wahnsinnige Macht hat.

Ich glaube, diese Infos hier werden Dir noch viel helfen. Damit hast Du eine gute Ausgangsbasis, um Dich zu orientieren. Und immer mehr Traumatherapeuten lernen moderne Traumatherapie.

Und vielleicht brauchst Du die auch gar nicht. Wenn das Umfeld stimmt, dann kann das ausreichen, dass Dein Körper es wieder allein in die Balance schafft. Und wenn nicht, dann weißt Du jetzt, was Du dagegen setzen kannst. Und das ist die beste Chance, die ich im Moment einer Mama und ihrem Kind mit auf den Weg geben kann. Von daher, denke ich, hat mich doch der Zufall genau zum richtigen Zeitpunkt hier her geführt. Das nennt sich Fügung. Die Götter wollten Dir wohl ein bisschen Beistand schicken!?

Alles Gute für Dich!

Kosmos

@Nemony

Ich glaube, das, was hier passiert ist, das ist vorprogrammiert.

Der Hass auf die Medizin und die, die da drin arbeiten, der wird noch lange bleiben. Und das ist ok.

Und ich hätte auch eins nicht gemacht:

Wenn ich als Angehöriger der Medizinberufe hier durchgekommen wäre, hätte ich mich hier nicht beteiligt. Ich hätte mich da ganz bewusst rausgehalten. Es kam die typische Reaktion:

Die Fachkräfte wollen uns Traumatisierten ihre Perspektive vermitteln.

Und genau das hätte ich sein lassen, wenn ich an der Stelle gewesen wäre.

Wer dazu lernen muss, das sind die, die diese Traumatisierungen anrichten, und nicht die, die sie dann am Hals haben.Und das ist der springende Punkt, um den es geht. Wir Patienten sind in der Medizin geschädigt worden und das ist die Perspektive, die auf der anderen Seite ankommen muss. Weil der Fehler liegt dort und nicht bei uns Patienten. Wir Patienten können gar nichts ändern. Wenn wir krank sind, landen wir in der Medizin. Wenn eine Frau ein Kind bekommt, dann wird sie eine Entbindungsstation oder ähnliches brauchen und dann sind wir dieser Gefahr ausgesetzt. Und deshalb müssen die das dort lernen, dass das, was sie machen, hochgradig traumatisch ist.

Wir sind nicht diejenigen, die hier eine Lernlücke haben, sondern die Profis.

Und alles, was man wieder erlebt, ist, dass sie einem die eigene Wahrnehmung verändern wollen und sie mit ihrer eigenen umwandeln wollen. Aber genau das klappt nicht, das macht nur wütend.
Das triggert einen dann doch nur an. Das ist die gleiche Konstellation, wie wenn man durch ein Zugunglück traumatisiert wurde und dann würde hier ein Intercity vorfahren und einem ins Gewissen reden und einem ein schlechtes Gewissen machen, wie man ihm bitte jetzt Vorhaltungen machen könnte, wo er doch nur seinen Job gemacht hat und einen durch die Gegend gefahren hätte und dass man doch gefälligst dankbar sein sollte, weil ohne Züge würde ja in Deutschland alles still stehen.

Ja, genau so ist das. Und natürlich hätte der Zug mit der Argumentation recht. ABER die hilft dem Traumatisierten ja nichts. Da geht es ja um andere Sachen. Das eine hat mit dem anderen eben nichts zu tun.

Und dass einen niemand aufklärt, dass nach Diagnostik oder Behandlung dann eine PTBS oder psychische Probleme kommen können, weil das traumatisierend war, sagt einem ja auch keiner bzw. wird es den Eltern nicht gesagt, wenn es um ihre Kinder geht. Dieses typische Die wissen das später nicht mehr! ist fatal, denn damit wird den Leuten suggeriert, dass alles gut vorbei gegangen ist und es keine negativen Folgen geben wird. Und das finde ich ganz schlimm.

Wenn dann später psychosomatische Schmerzen da sind, dann heißt es: Die spinnt! Und in Wirklichkeit sind es eben Körpererinnerungen und es braucht eine Traumatherapie. Aber niemand schickt die da hin.

Die Berufsangehörigen der Medizin erwarten Dankbarkeit und Wertschätzung von den Patienten. Und ich glaube, damit fallen die auf die Nase. Menschen, die in der Medizin gequält werden, sind in der Regel nicht dankbar, sondern wütend. Je mehr sie traumatisiert wurden, desto wütender sind sie. Es gibt ja eine Studie der Charite Berlin, aus den letzten Jahren, die Patienten nach der Intensivstation-Behandlung auf Symptome von PTBS untersucht hat und da kam klar raus, dass ein nicht geringer Anteil dieser Patienten nach der ITS eine Traumastörung hatten. Und die hauptsächliche emotionale Reaktion danach war Wut auf die ITS, auf die, die die arbeiten.

Und ich denke, dass genau das auch die Pflege und die Ärzte lernen müssen, dass das so sein wird. Wer da Dankbarkeit und Wertschätzung erwartet, der hat das nicht verstanden, was da los ist. Und es in gerade die Patienten am meisten wütend, die am meisten traumatisiert sind. So und jetzt muss man quasi den Berufsangehörigen der Medizin diese Reaktionen klar machen und ihnen beibringen, dass sie gerade da, wo sie am meisten nicht wollen, besonders nett und einfühlsam sein müssten. Und das machen sie mit Sicherheit alle sehr oft falsch. Zu jemandem, der wütend reagiert, ist man eher nicht nett. Aber genau da und dann ist es besonders nötig.

Und für all diese neuralgischen Punkte braucht es diese neue Art, in der Medizin anders mit Menschen umzugehen.

Die Wut der Patienten nach der ITS hat alle Ärzte überrascht. Mich hat überrascht. Die habe ich seit über 4 Jahrzehnten jeden Tag in mir, wenn ich an Medizin erinnert werde. Die guten Traumatherapeuten haben das schnell erkannt und haben dann richtig reagiert. Mein aktueller Traumatherapeut sagt dann immer: Sie fühlen sich nicht sicher in Ihrem Körper! Wo fühlt es sich denn noch etwas sicherer im Körper an. Welche Stelle ist am wenigsten gestresst? Dann fühlen Sie mal da genauer nach und bewegen Sie diesen Bereich. . Bei den meisten Menschen sind das die Füße oder die Hände. Wenn man dissoziiert, sind es idR zuerst die Augen, die man noch bewegen kann, dann die Fußzehen und dann die Hände. In der Reihenfolge setzt bei vielen wieder die Aktivierung langsam ein.

Traumatisierung findet hauptsächlich im Körper statt und nicht wie man früher dachte in der Seele oder dann doch wenigstens im Gehirn. Nein, Hauptort der Qual ist der Körper selbst und nur dort, kann man es wirklich besiegen.

LG

Kosmos

@ Kosmos Woher weißt du
eigentlich was medizinisches
Personal erwartet? Warum darfst du ständig für andere Leute sprechen ?
Du hast genau so wenig das Recht hier Menschen aus der Pflege zu verurteilen ( Zitat: ich als Pflegekraft hätte mich hier nicht geäußert ) wie Pflegekräfte oder Ärzte hier Patientenerfahrungen in Frage stellen sollten.
Ich sag es nochmal bleib bei dir.
Wir sind hier in einem Forum, jeder darf hier seine Sicht niederschreiben,wenn es dir nicht passt, was willst du dann hier ?
So einen Austausch kann man auch als interessant und vielseitig erachten .
Du scheinst hier nur zu hetzen.
Ich als Krankenschwester bin auch Mensch , auch Mutter und durchaus emphatisch. Also höre auf mich hier auf meinen Beruf zu reduzieren . Unglaublich unangenehmes Verhalten echt.

@Kosmos ich habe bereits genug dazu gesagt und würde mir wünschen, dass diese Diskussion nun endet.

Ich mag mich schon selbst kaum mehr hier beteiligen. Wie soll es da wohl jemandem gehen, der selbst betroffen ist und gerade etwas Zuspruch gebraucht hätte?

Vielleicht wäre es besser den Thread zu sperren... wenn das geht.

Ja sie kann anscheinend nicht aufhören und anscheinend auch nicht dann immer nochmal
Gegen andere auszuholen .
Ich finde das richtig befremdlich wenn man sich so
Benimmt .

@Nemony

Ich denke, es gibt hier sowas wie eine Moderation?

Dann hätte ich gerne, dass meine Beiträge gelöscht werden. So einfach ist das. Offensichtlich versteht man mich hier nicht. Es war gut gemeint, aber wenn man die angebotene Hilfe nicht annehmen kann, dann kann ich auch nichts dafür.

Kosmos

Ich habe die Mod angeschrieben und um Löschung gebeten. Ob die das aber umsetzen, weiß ich aktuell natürlich nicht.

Kosmos
PS Im Übrigen habe ich x-fach angeboten, das in meinem Thread auszudiskutieren, statt hier drin weiter zu machen. Das hat aber keiner angenommen.

Und das andere gehörte hier dazu zum Thema. Und man kann nicht über medizinsiche Traumata schreiben, ohne auch über Ärzte oder Pflege oder... Berufsgruppen zu schreiben oder zu diskutieren. DAS ist nicht möglich.

Und ob nun Geburtstrauma oder andere medizinische Trauma, da gibt es viele Überschneidungen, ich war also im Thema drin.

Aber ich bin auch gerade massiv enttäusch und sauer über solche Reaktion und Ummünzen meiner Beiträge in einen Inhalt, den ich gar nicht geschrieben hatte, sondern der reininterpretiert wird und dann noch diese Fehlwahrnehmung mir vorwerfen ist schon ein bisschen arg.

Die Lösung wäre dass du
Einfach ENDLICH aufhörst zu schreiben.
ne ey …
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Nemony:
@Kosmos ich habe bereits genug dazu gesagt und würde mir wünschen, dass diese Diskussion nun endet. Ich mag mich schon selbst kaum mehr hier ...

Fühl dich einfach mal gedrückt wenn das okay für dich ist.

Hast du mal über eine Selbsthilfegruppe nachgedacht, hatten wir ja mal drüber geschrieben.

@Grace_99 danke dir!

Ich finde es einfach sehr schwierig, wenn sich bei so einem sensiblen Thema solche Streitigkeiten entwickeln. Wem hilft das?

Jein. Ich habe mich nochmal um eine Therapie bemüht. Mein Hausarzt vermutet eine PTBS (also keine feste Diagnose, aber ich traue ihm. ) Er ist einer der Mediziner, die mir das Gegenteil von meinen Ängsten beweisen.
Jedenfalls hat er mir eine neue Liste mitgegeben, die ich abtelefoniere. Da ich gerade zeitlich ja sehr eingespannt bin, stört mich die Wartezeit diesmal nicht.

Um mal etwas die Stimmung aufzuhellen: Vielleicht kann ich dann irgendwann Grey's Anatomy zu Ende gucken.

Oh ja greys anatomy das schau ich auch gern aber mittlerweile ist mir das zu hektisch vom Inhalt her .
Dank für deine worte Nemory und ich wünsche Dir einen guten Therapeuten auf Anhieb !

Mit Kindern ist es nochmals ein Kraftakt und da muss man seine Energien gut einteilen. Ich persönlich mache eine Therapiepause und werde wenn die Kinder noch ein Stück älter sind, punktuell hier und dort paar Themen anschauen.

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