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Hey,

ich habe Bücher, Handreichungen und Dokumente über PTBS gelesen.

Ich würde gerne darüber reden habe eine Bitte: wenn ihr mich nicht mögt, wehleidig findet, bleibt einfach aus dem Thread raus.

Vieles was ich gelesen habe, war nicht deutsch. Ich kann es zum Teil nicht so gut übersetzen und bitte um Nachsicht. Möglicherweise sind es auch Konzepte, die in der deutschen Gesellschaft nicht so wichtig sind.

Es geht um die Identität des Menschen in der Gesellschaft, Überzeugungen über sich selbst, Gesellschaft, Welt.

Ein Beispiel für eine Überzeugung „Ich kann vertrauen“. „Ich kann vertrauen, dass ich selbst kompetent bin. Ich kann vertrauen, dass mein Lieben mich schützen und ich sie schützen kann. Ich kann auf die Welt vertrauen“. Ich sage aus meinem Gedächtnis, ungefähr das.
Eine weitere Komponente hier, bei diesem Beispiel, ist auch spirituell, spirituelles Vertrauen, aber das müssen wir nicht diskutieren, wenn ihr nicht wollt.

Weiterhin wird dann ausgeführt, dass das durch Trauma, durch schlechte Dinge, die wir erleben, bedroht wird.

Möchte sich jemand mit mir darüber unterhalten?

Ich finde das wichtig, nehme aber nicht viel aus Büchern mit, beziehungsweise es ist unvollständig, was ich mitnehme. Ich möchte auch darüber reden.

16.02.2024 09:56 • 12.03.2024 #1


42 Antworten ↓


Moin.

Also wehleidig wirkst du nicht. Kann es sein, dass du dich da selbst stigmatisierst? Es sei doch jedem gegönnt, sich mal mit sich selbst zu beschäftigen. Du musst dein Leid entschlüsseln, sonst wirst du dir nicht helfen können. Und auch wenn dies anfänglich etwas fragmentarisch und desorganisiert ist, hey: wir alle mussten schließlich auch mal Laufen lernen. Du musst in viele Richtungen gehen, um zu schauen, ob sie was Wichtiges von dir widerspiegeln, das du mitnehmen kannst oder nicht. Wehleidig wäre es nur, denke ich, wenn man ein und dieselbe Klage immer und immer wieder vortragen würde, ohne irgendeinen Rat o. Impuls von außen anzunehmen.

Bei allen Traumafolgestörungen wird das ursprüngliche Vertrauen gegenüber der Welt (auch die Moral/die guten Werte) massiv erschüttert, da man plötzlich vom schlimmsten Unrecht übermannt wurde. Diese beiden Seiten der menschlichen Existenz widersprechen sich aufs Tiefste und dann ergibt sich eine lähmende mentale Dissonanz (wegen der Unvereinbarkeit). Im Folgenden wird das Vertrauen innerlich so zernichtet, dass man es nichtmal mehr Menschen entgegenbringt, denen man doch eig. sogar blind vertrauen könnte. Trauma ist für mich der Anzeiger, dass ein wichtiges Problem gesellschaftlich noch nicht zufriedenstellend gelöst wurde.

Das mit der fortlaufenden Schwierigkeit im Aufbau einer festen Identität kenne ich, aber ich weiß noch nicht genau, wie sich das ergeben hat.

PS: Find deinen Namen lustig

A


Gedanken über PTBS, Überzeugungen, Vertrauen

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Zitat von xyz0815:
Moin. Also wehleidig wirkst du nicht. Kann es sein, dass du dich da selbst stigmatisierst? Es sei doch jedem gegönnt, sich mal mit sich selbst zu beschäftigen. Du musst dein Leid entschlüsseln, sonst wirst du dir nicht helfen können. Und auch wenn dies anfänglich etwas fragmentarisch und desorganisiert ist, hey: ...


Dass ich das schreibe ist einfach eine Vorsichtmassnahme, weil in Foren viel gepöbelt wird. Hier ist es aber eigentlich meistens nicht so.
Freundliche Ratschläge hör ich mir gerne an, aber wenn sie nicht zu meinem Leben passen, befolge ich sie trotzdem nicht. Belehrende Ratschläge mag ich nicht.

Ich frage mich nun, wie man das Vertrauen in sich, die Menschen, die Welt und so weiter wiedererlangt ohne sich bewusst dumm und blind zu machen.

Zitat von Frittensauce:
Ich frage mich nun, wie man das Vertrauen in sich, die Menschen, die Welt und so weiter wiedererlangt ohne sich bewusst dumm und blind zu machen.

Vielleicht erstmal lernen sich selbst zu vertrauen,akzeptieren und annehmen?
Das ist das Wichtigste und leider auch sehr schwer.

@Frittensauce

Jo, es gibt so allgemeine Diskussionsforen und die können ein raues Pflaster sein, von der Debattenkultur her.

Zitat von Frittensauce:
Ich frage mich nun, wie man das Vertrauen in sich, die Menschen, die Welt und so weiter wiedererlangt ohne sich bewusst dumm und blind zu machen.

Das ist ein großes Thema...

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die einladende, freundschaftliche Art meines Therapeuten über die Zeit hinweg etwas mehr Selbstsicherheit und Lebendigkeit bei mir bewirkt hat.

Außerdem habe ich jüngst gehört, könnte man mit körpertherapeutischen Übungen die Selbstwahrnehmung verbessern und damit würde bestimmt in einem Zuge auch das Selbstvertrauen besser werden.

Falls du von bestimmten Dingen im Leben träumst, die du noch nie gemacht hast, dann finde Wege, sie zu verwirklichen - die Erfolgserlebnisse werden dir Aufwind geben.

Und bezüglich der Welt/den Menschen: Ich bin ja der Überzeugung, dass man sich einen Kreis von Leuten aufbauen muss, die charakterlich jeweils sehr sehr feine Menschen sind (also: möglichst wenig Macken haben und Philanthropen sind).

Das ist nur mal eine kurze Auswahl von Punkten. Gibt noch viel viel mehr.

@xyz0815,hast Du eine PTBS?

Zitat von PiriPiri:
hast Du eine PTBS?

Hallo PiriPri.

Nein, aber kPTBS (Trauma Typ-2).

Habe ich auch.
Du schreibst so,wie soll ich es formulieren?
So abgeklärt?
Alles ist so einfach.
Ist es aber nicht.
Du liest Dich so,ohne Gefühl.

@PiriPiri

Ich verstehe was du meinst - trifft mich ganz schön, muss ich sagen. Ist halt ein Schutzmechanismus. Ich habe keine Lust, das Leid zuzulassen, die Symptome. Warum soll ich mich noch zusätzlich durch den depressiven Affekt kaputt machen? Ich kann es mir nicht leisten, in der Schwermut zu versinken. Ich will mich auch mal ganz gut fühlen, so als wenn ich heilen würde. Ich möchte anderen helfen und nicht nur nehmen. Mit dem schwarzen Loch in mir kann ich mich dosiert innerhalb meiner Therapiestunden auseinandersetzen. Das reicht, um nicht zu Grunde zu gehen.

Zitat von xyz0815:
Ich verstehe was du meinst - trifft mich ganz schön, muss ich sagen.

Tut mir leid..

Zitat von xyz0815:
Ich habe keine Lust, das Leid zuzulassen, die Symptome. Warum sollt ich mich noch zusätzlich durch den depressiven Affekt kaputt machen? Ich kann es mir nicht leisten, in der Schwermut zu versinken. Ich will mich auch mal ganz gut fühlen, so als wenn ich heilen würde. Ich möchte anderen helfen und nicht nur nehmen.

Ich bin am Heilen,trotzdem verstehe ich Deine Aussagen nicht wirklich.
Was ist depressiver Affekt?
Ich fühle mich mich gut,aber durch andere Dinge/Therapie.

Zitat von PiriPiri:
Was ist depressiver Affekt?

Ich meinte, depressive Stimmung. Kennst du das?

Warum vergleichst du dich mit mir?

Du triggerst mich total, sry.

Zitat von xyz0815:
Du triggerst mich total, sry.

Du mich auch,liegt wohl an unserer Erkrankung.

Zitat von PiriPiri:
Du mich auch

Was genau triggere ich bei dir?
Was für einen Gedanken?
Was für ein Gefühl?

Warum hast du ein Problem damit, wenn ein Mit-Betroffener ganz locker-flockig gechillt mal ein paar nüchterne Fakten droppt?

Zitat von xyz0815:
Was genau triggere ich bei dir?

Was triggere ich bei Dir?

Zitat von xyz0815:
Warum hast du ein Problem damit, wenn ein Mit-Betroffener ganz locker-flockig gechillt mal ein paar nüchterne Fakten droppt?


Weil ich das so nicht kenne im real Life das jemand mit der Diagnose so locker-flockig schreibt/redet.
Einfach meine Wahrnehmung.
Kein Angriff.

Zitat von PiriPiri:
Was triggere ich bei Dir?

Das Gefühl bzw. die Überzeugung, nicht richtig zu sein/dass ich gar kein Trauma hätte, sondern nur simuliere/dass ich nichts wert wäre (Depri-Stimmung). Jetzt du...

Also wenn du am Heilen bist und dabei nicht das machen musst, was ich machen muss, dann ist das doch sehr sehr gut. Besser gehts doch nicht. Aber es gibt doch nicht für jeden den gleichen Weg.

Zitat von PiriPiri:
Weil ich das so nicht kenne im real Life das jemand mit der Diagnose so locker-flockig schreibt/redet.

Wie reden denn deine Leute im Vergleich dazu?

Ich glaub jeder ist anders. Ich hab auch KPTBS. In der Klinik in der Gruppentherapie waren einige so emotional und haben geweint. Das hat mich eher innerlich agressiv gemacht. Bei mir kam nichts. Ich wirkte auch so abgeklärt. Das ist auch eine Folge des Traumas und auch vielleicht etwas die Depression. Bei mir kommt alles Nachts raus allein und hab halt sonst starke Symptome. Es gibt eine Art zu sein bei schweren Traumata.

Ich glaube auch, dass jeder anders ist.
Ich wirke meistens fröhlich nach außen und versuche auch gut drauf sein, trotzdem das Leben genießen, bin ziemlich aktiv. Gerade bin ich leider krank, aber ansonsten bin ich aktiv und das ist gut für mich.

Mir ist mal gesagt worden ich würde melodramatisch schreiben, in Foren. Keine Ahnung. Ich versuche nur meine Gefühle in Worte fassen. Ich mache oft Metaphern, das mag nicht jeder. Meine Sprechweise ist meine Sprechweise. Ich finde wir sollten akzeptieren, dass sich jeder anders ausdrückt.

Nicht als Kritik an dir gemeint @PiriPiri, aber ich bin nicht mal native speaker. Leute sagen, ich drück mich komisch aus, reiten auf Worten rum. Was soll das? Ich meine nicht dich oder diesen Thread.

Ich weine selten, dafür aber kann ich dann nicht mehr damit aufhören. Manchmal würde ich am liebsten weinen und kann nicht weinen.

Ich finde das okay, was @xyz0815 geschrieben hat. Er hat geschrieben, dass es Dinge sind die ihm helfen.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von PiriPiri:
Vielleicht erstmal lernen sich selbst zu vertrauen,akzeptieren und annehmen? Das ist das Wichtigste und leider auch sehr schwer.

Das fällt mir schwer, weil ich „dumm“ bin.

Man merkt, dass die persönliche Welt verwundbar ist.
Unsere Körper sind verwundbar, unsere Herzen sind verwundbar.

Zitat von Frittensauce:
Das fällt mir schwer, weil ich „dumm“ bin

Du bist sicherlich nicht dumm.
Das hat niemand geschrieben.
Zitat von Frittensauce:
Nicht als Kritik an dir gemeint , aber ich bin nicht mal native speaker. Leute sagen, ich drück mich komisch aus, reiten auf Worten rum. Was soll das? Ich meine nicht dich oder diesen Thread.

Ich fasse das nicht als Kritik auf.
Ich denke,das ist ein Thema,was nicht einfach ist.

A


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