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Ich hab seit 2 Jahren die Diagnose KPTBS mit schwerer Agoraphobie. Hab mir echt den Ar. abgerackert, damit's mir wieder besser geht. Viel Traumatherapie, Entspannungsübungen, Medikamente, Klinikaufenthalte, Expositionstherapie. Konsumiere keine Dro. und keinen Alk., versuche bestmöglichst alles aus der Therapie umzusetzen. War auch alles besser wir vor 4 Monaten, dann war meine Mutter im Krankenhaus und ich hab kurz daraufhin eine fette Panikattacke in der Öffentlichkeit bekommen. Da bin ich rückfällig geworden mit der Angst, und es ist sowas von anstrengend. Ob ich nun rausgeh oder nicht, jeden Tag hab ich Angst und dissoziiere auch häufig.

So lieb es gemeint ist, ich brauche keine Tipps wie Medikamente nehmen oder Therapie - ich mach das echt alles und hab alles im Rahmen des Möglichen probiert (bzw. tue das noch immer).

Gibt es welche von euch, die das kennen? Und drüber weggekommen sind? Oder Gedanken dazu, wie man mit sowas umgeht? Manchmal hab ich einfach das Gefühl, allen die ich kenn geht's besser, nur bei mir dauert's einfach so mega lange.

21.07.2023 19:36 • 22.07.2023 #1


2 Antworten ↓


Es gehört zu Depressionen und Angststörungen, dass man denkt, andere haben es besser, andere machen es besser, andere schaffen es besser - man selbst macht es nicht so gut, bekommt nicht das hin, was andere doch schaffen, im Klartext: man ist schlechter bzw. wird schwerer bestraft. Das stimmt nicht sondern ist ein Symptom des Leidens. So hart es jetzt klingt: das Leiden verschwindet nicht nach erfolgreicher Therapie. Es wird transparenter und handhabbarer. Als ich im Alter von 28 Jahren den ersten Zusammenbruch erlebte, dachte ich, ich sei verrückt geworden, käme in eine Irrenanstalt, nichts ginge mehr. Ich war unter einer meterdicken gläsernen Glocke und konnte kaum noch sprechen und gehen. Seitdem habe ich mehrere Therapien durchlaufen und unglaublich viel gemacht und erlebt. Das Grundleiden blieb subliminal immer anwesend, auch in guten und beschwerdefreien Jahren. Später wurde es wieder stärker, aber ich dachte nicht mehr, ich sei verrückt. Wenn etwas verrückt ist, dann die Welt!
Dein bester Schritt besteht nun darin, das ab und zu auftretende Leiden zu akzeptieren, denn es ist ein Teil von Dir. Ich weiß nicht, ob „Rückfall“ das richtige Wort ist. Es sind eher Schwingungen, es geht mal besser, mal schlechter und wenn es sehr gut läuft, sind die Ausschläge nicht mehr so stark wie sie einmal waren. Das wünsche ich Dir.

@Reconquista Lieben Dank für deine Antwort und vielen Dank für's Teilen deiner Erfahrung. Tut mir sehr leid, dass du das auch so erlebt hast.

Ich hab einfach einige Leute in Kliniken kennen gelernt, die nun wieder arbeiten können, eine Beziehung haben können, etc. - und ich kann das alles grad noch nicht. Aber ja, vermutlich hast du schon Recht. Und eigentlich sollte man sich auch nicht mit anderen vergleichen.

Der Satz mit den Schwingungen hat auf jeden Fall sehr geholfen! Wünsche dir auf jeden Fall auch viel Kraft




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