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Hallo zusammen,

eine sehr gute und sehr enge Freundin von mir hat aufgrund einer jahrelang anhaltenden Vergewaltigung durch ihren narzisstischen Exfreund eine schwere komplexe PTBS. Sie hat heftige Panikatacken, Dissoziationen, . . Mein Thema ist, dass ich nicht weiß, wie ich mit ihr umgehen soll. Oft hab ich das Gefühl, dass, egal was ich mache, es immer falsch ist. Sie ist oft sehr abweisend und absichtlich verletzend mir gegenüber. Wenn ich das anspreche, wird sie noch wütend dazu und geht auf Abstand. Ich würde ihr so gerne helfen und ihr einen sicheren Rahmen geben. Je mehr ich allerdings in die Richtung tue, desto mehr bin ich dann der Böse. Das ist manchmal sehr frustrierend. Wenn wir eine schöne gemeinsame Zeit verbringen, ist es meistens danach so, dass sie sagt, sie braucht Luft zum Atmen und dann alles schlecht redet, was vorher noch gut war. Vielleicht könnt ihr mir da helfen?

Herzlichen Dank und alles Liebe,

27.12.2022 16:44 • 03.01.2023 #1


17 Antworten ↓


Lies mal, ob da was an Info für dich dabei ist...

https://gedankenwelt.de/was-du-nicht-zu. -solltest/

https://www.dasgehirn.info/krankheiten/...-leitfaden

A


Freundin hat eine komplexe PTBS / wie damit umgehen?

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Du kannst ja noch ein bisschen was erzählen...
ist sie berufstätig oder krankgeschrieben...
in welchem Umfeld lebt sie derzeit, wie sieht ihr Alltag aus...
hat sie therapeutische Begleitung...oder nimmt sie was an Medikamenten...

Frage: Möchtest du insgeheim auch *mehr* von ihr ?
Zitat von Mandrake75:
sehr gute und sehr enge Freundin

@Isalie Sie kann nicht arbeiten durch ihre PTBS und lebt von Hartz4. Ihre Tage sehen alle sehr ähnlich aus. Sie kann sich meistens nicht aufraffen etwas zu tun. Sie verbringt den Tag oft nur mit Dasitzen und, wie sie sagt, mit Atmen. Sie hat schwere Schlafstörungen. Kann nachts kaum ein paar Stunden durchschlafen und ist dementsprechend sehr müde tagsüber. Um sich zu regulieren raucht sie sehr viel und Alk. ist auch im Spiel. Sie hat wenig soziale Kontakte. Die beschränken sich auf ganz wenige Personen.

Sie ist in psychologischer Betreuung. Eine richtige Therapie hat sie noch nicht gemacht.

Nicht insgeheim. Wir hatten vor Jahren schon etwas miteinander, das damals sehr gut war, durch die Umstände aber nicht weitergehen konnte.

Es tut mir weh zu sehen, wie sie unter der Krankheit leidet. Ich fühl mich da oft ohnmächtig, weil ich einfach nichts tun kann.

Hast du in den Links gelesen ?
Warum lebt sie von Harz4...schon mal dran gedacht Erwerbsminderungsrente zu beantragen ?
War sie schon mal stationär in einer Klinik ?
Nochmal....Nimmt sie Psychopharmaka ? Hat sie einen Psychiater ?
So kann´s ja nicht weiter gehen, mit Atmen und Löcher in die Luft gucken...
Wie lange ist sie schon in diesem Zustand ?

@Isalie Ja ich hab in die Links gelesen. Das, was im ersten steht, war mir klar, weil ich mich schon länger mit dem Thema beschäftige. Der zweite Artikel ist super. Danke dafür.

Sie hat vor der Diagnose schon nicht gearbeitet. Wegen der Kindererziehung. Ist dann Erwerbsminderungsrente überhaupt möglich? Ich kenn mich da nicht so aus. Das Geld reicht ihr natürlich hinten und vorne nicht.

Sie nimmt keine Medikamente, ist nicht beim Psychiater und war auch noch nicht stationär. Sie hat regelmäßig Sitzungen bei einer Psychologin.

Die Diagnose wurde 2019 gestellt, aber die traumatischen Erlebnisse haben sich von 2013 bis 2019 hingezogen. In dem Zustand ist sie seit 2019.

Nein, so kann es nicht weitergehen. Ich weiß aber nicht, wie ich sie dabei unterstützen kann bei der Entscheidung sich weiter Hilfe zu holen. Ich komme da nicht an sie ran. Sie will da raus, schafft es aber nicht alleine.

Ich würde einen kompetenten und engagierten Psychiater/in suchen ,der Behandlungsvorschläge machen kann und dann weiter schauen. Desweiteren kann der Psychiater später auch Befundberichte für Ämter schreiben.

Em Rente- da kann sie bei der DRV eine Rentenauskunft kostenlos einholen und schauen, ob sie die versicherungs-rechtlichen Voraussetzungen erfüllt. Ich habe noch einen erweiterten Antrag auf Kindererziehungszeiten (bis 10 Jahren) gestellt. Das hat nur Auswirkung auf die Entgeltpunkte. Versicherungsverlauf würde ich auch einholen, um nach Lücken zu schauen.

Es gibt leider keine schnelle Heilung bei Dissos. Wie alt sind die Kinder und kann sie sich um die Kinder kümmern?

Da kann ich mich der Vorschreiberin nur anschließen.
Sie sollte sich mal einem Psychiater vorstellen, und wenn sie erlaubt, kannst du sie ja begleiten.
Nur mit Gesprächen kömmt sie da nicht raus, befürchtet ich, wenn sie da seit 3 Jahren fest steckt.
Wie steht ihr denn jetzt zueinander, wenn du sagst, da war mal was...
Wie ist denn ihre Einstellung zu Medikamenten ?

Ich war heute bei meiner Psychologin. Sie hat auch gemeint, dass es ohne stationäre Therapie nicht gehen wird.

Medikamente lehnt sie ab. Nur wenn es gar nicht anders geht.

Wie wir zueinander stehen…hmmm…das ist nicht so einfach zu beantworten. Wir sind sehr eng, haben (normalerweise) jeden Tag Kontakt. Wir wohnen 400 Kilometer auseinander, deshalb sehen wir uns nicht ganz so häufig. So einmal im Monat im Schnitt. Es ist mehr als Freundschaft, aber viel weniger als Beziehung.

Hat sie denn vor Ort niemand ? Sind die Kinder schon erwachsen ? Keiner da, der sich mal kümmert ?

Sie hat noch einen Freund vor Ort, der sich um sie kümmert. Er ist so ein Bisschen Vaterersatz. Die Kinder sind noch nicht erwachsen.

Hi,
eigentlich wollte ich etwas fragen, fühle mich aber beim lesen dieser Frage irgendwie nach Schreiben. Deine Freundin sagt, sie brauche Luft zum atmen, ich glaube das kann man so auch annehmen. Wenn man mit PTBS sich mit Kindern oder anderer Verantwortung ständig zusammenreißt um nicht zu dissoziieren, ansprechbar zu sein, verantwortungsvoll zu handeln, Tagesabläufe zu bieten u. a. kann das sehr anstrengend sein. Ich schreibe kann da ich keinesfalls für deine Freundin schreiben kann, sondern nur eine Möglichkeit zeigen will. Was oft fehlt ist Freiraum, oder auch begleiteter Freiraum, sodass man keinen Blödsinn macht dabei. Die Wut, die Gefühle aus dem erlittenen Trauma sind da, sind aktiv. Jedenfalls fehlt mit Verantwortung oft ein freier Raum, Zeit für sich selbst, für Selbstfürsorge zum Beispiel. Wenn sie es zulässt, organisiere für sie jemanden der langfristig und öfter aber nur zur Unterstützung bei den Kindern ist, als Babysitter sozusagen. Schenke ihr Wellness, Tage im Park, Schwimmen gehen, also organisiere das, denn selten macht man das on top der anderen Aufgaben selbst, da keine Luft dafür bleibt. Alles das nur, wenn es ok ist für sie und in ständiger Absprache, mit Vetorechten ihrerseits. Sie scheint sehr stark zu sein, anhand deiner Schilderung. Zuhören in der Krise ist wichtig, erreichbar sein, weil manchmal 10 Minuten reden oder zuhören akut viel bewirken können und ansonsten Freiraum schaffen, den sie nicht selbst organisieren muss, damit sie weiter verarbeiten und sich erholen kann, dabei weiterhin anerkennen, dass sie das gut macht, stark ist bzw. sie eine sehr normale Reaktion auf ein Trauma erlebt.
Liebe Grüße

@Charlotte2323 Dankeschön für deine Antwort. Ja, sie ist eine der stärksten Menschen, die ich kenne. Ich hab großen Respekt davor, was sie geschafft und ‚überlebt‘ hat. Solche Dinge organisiere ich für sie, leider kommt es häufig vor, dass es ihr dann zu nah ist und sie mir hinterher sagt, wie schlecht das für sie war. Das ist dann manchmal sehr frustrierend und ich fühl mich ohnmächtig. Wir streiten dann auch manchmal, was mir danach dann natürlich unendlich leid tut. Wenn wir Dinge unternehmen, hab ich das Gefühl, dass sie es genießt.

Hallo Mandrake,
ja, ich kann es nachvollzehen, was du schilderst. Damit meine ich ihr zu nah und auch deine Frustration. Neue, positive Erfahrungen, Freude, auch Fürsorge von außen oder einem selbst ist da dann oft vermischt mit eben erlebter Hilflosigkeit. Es würde mich nicht wundern, wenn sie meist am liebsten nichts fühlen will oder besser gesagt, Gefühle ohne die Kopplung an das Trauma. Sie ist jetzt gerade der Mensch mit allem was du geschildert hast und auch was man nicht schildern kann. Dir liegt sehr viel an ihr und ihrem Wohlergehen. Hat sie mal geäußert, was ihr noch gut tun könnte? Wenn Wellnes oder dergleichen vielleicht zu nah sind und zu viel Vertrauen in andere Personen beinhalten, eventuell dann andere Sachen, die mehr Verantwortung für sich selbst geben? Und auch sie wieder und wieder fühlen lassen, dass sie handeln kann, direkt wirksam ist, auch für sich? Also ich meine damit Klettern, Kitesurfing, Wasserski o. ä. Nun sind diese Sachen teurer, aber auch wandern, also nicht beständiges Laufen sondern anstrengendes Laufen den Berg und kleine Felsen hoch und runter, exzessives Tanzen zu Musik, die sie mag und auch vor der Beziehung mochte, Ballettstunden, Schlagzeug spielen. Hm, Kintsugi (geht auch in billig mit goldenem Porzellanleim, oder Goldpigmenten in Porzellanleim oder anmalen) ist toll um sich zu veranschaulichen, wer man wurde und werden kann im Leben (nicht nur aufgrund von Traumata). Viele der Dinge kennen du oder auch deine Freundin sicher schon. Gerne denke ich aber auch noch weiter nach, wenn du magst. Es ist auf jeden Fall unterstützend wenn jemand da ist, der ein ehrliches Interesse hat, den Frust aushält, organisiert und mehr, trotzdem immer mit der Maßgabe, dass auch derjenige gut auf sich achtet, für sich sorgt, sagt und erkennt was er oder sie nicht tun kann ohne sich selbst Aufzuopferung.
Liebe Grüße

Leider hat sie sich nun komplett abgewendet und den Kontakt abgebrochen. Das tut sehr weh. Ich hoffe sie kommt wieder zurück.

Das tut mir leid. Erzähle mehr, wenn du möchtest...

@Isalie Sie hat nach dem Streit vor Weihnachten nicht mehr geantwortet. Ich mach mir natürlich Sorgen jetzt, aber denke, dass es keinen Sinn macht mich bei ihr zu melden. Wahrscheinlich ist jetzt erstmal an der Zeit auf mich zu schauen und geduldig zu sein. Das fällt aber verdammt schwer.
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Worum ging es denn in dem Streit, wenn ich wissen darf ?
Hast du ihr Tipps / Vorschläge gemacht, die sie nicht hören wollte ?

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