@Flauschball
Da brauchen wir nicht drüber zu diskutieren. Wenn man Patienten so mies behandelt, dann geht das nach hinten los und das hat es bei Dir ja offensichtlich getan. Dazu kann man sagen: Ja, es gibt solche VT-Therapeuten und es gibt sie auch heute noch. Aber zu so einem würde ich nicht gehen. Deshalb gibt es ja Vorgespräche, um auszuprobieren, wo man sich wohl fühlt. Und Wohlfühlen ist etwas, was für eine gute Therapie unerlässlich ist. Da würde ich auf mein Bauchgefühl viel geben.
Ich kann Dir nicht sagen, was Du brauchst, weil ich nicht weiß, was bei Dir war. Eine Schematherapie ist grundsätzlich ganz gut. Aber ob es für richtige Traumata ausreichend ist, würde ich bezweifeln.
Du kannst Dich grundsätzlich auf alle Traumatherapeuten stürzen und da Vorgespräche machen und auf die Schematherapeuten auch. Dann würde ich schauen, wo kann ich hin, wer will mich und will ich da auch hin? Wenn es eine gute Allianz gibt, dann kann man da hin. Grundsätzlich sage ich, lieber VTler, weil sie einfach einen anderen Stil haben. Die TP und PA sind alle so - Stock im A...- , das ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Die sind wie aus der Zeit gefallen. Und ich finde deren Methoden allesamt zu lahm, sie schaffen viele neue Probleme, weil sie auf die falschen Aspekte und Elemente setzen. Wenn man nichts Besseres findet und mit der Person klarkommt und die nicht so sehr der Therapieschule verhaftet ist, dann kann man auch dort hingehen. Aber so wahnsinnig viel Spaßfaktor gibt es in den Therapien nicht. Die sind einfach zu indoktriniert und auf Themen raufgehetzt, die im Jahr 2023 einfach altmodisch und überholt sind. Zum Beispiel dieses ewige Geschätz im Sinne von angemessen oder Gefühle wahrnehmen oder Grenzen setzen..... Das ist alles schön und gut, aber da muss mehr kommen, wenn man durch diese moderne Welt kommen will.
Die Psychodynamiker holen langsam auch modernere Inhalte rein, aber das wird noch - schätze ich mal - lange dauernd, bis die mal wirklich empfehlenswert sein werden. Ich tue mich schwer, einen Formulierung für deren Gebahren zu finden. Die sind so zickig und weltfremd und wie so ein Moralapostell unterwegs. Das sind auch sehr arrogante Therapieschulen, die sich Jahrzehnte gegen moderne Forschung gewehrt haben, die auf andere Therapieschulen verächtlich runtergeschaut haben oder die belächelt haben, die ihre Patienten behandeln wie Verrückte, nicht auf Augenhöhe. Das ist die Tradition, in der diese Therapeuten aus der Psychodynamik stammen. So sind die sozialisiert worden. So ein Lehranalytiker hat extreme Macht, es gibt starke Hierarchien. Die Kritik an ihrem Verfahren haben sie Jahre und Jahrzehnte unter den Teppich gekehrt und vertuscht, weil es ihre Einnahmequelle bedroht hat. Da ging es nicht um das Wohl von Patienten, sondern um das der Profis. Das muss man einfach wissen, was hinter diesem Verein steht.
Du kannst in jeder Therapieform auf die Nase fallen, wenn der Therapeut und Du nicht zusammen können und wenn ihr Euch nicht einig seid, was wichtig ist.
Darum würde ich sagen:
Schau' Dich um, mache Dich ein bisschen kundig. Telefoniere mit den Leuten vor Ort mal und mach' Sprechstunden oder Vorgespräche aus...
Und wenn jetzt niemand dabei ist, der was Vernünftiges vorschlägt und der auch sympathisch ist und auf Dich eingeht, dann probiere es später nochmal.
Die Sache mit dem Vertrauen hat jeder, insbesondere Traumapatienten ganz schlimm. Da muss sicher der Therapeut helfen. Aber letztlich musst Du Dich bewegen. Da hilft nur Vorschussvertrauen geben. Und auch beibehalten. Wenn man vertraut und dem anderen bei jedem kleinen Problemchen oder Fehltritt sofort das Vertrauen wieder entzieht, dann ist das kein Vertrauen, sondern Testen. Und Du wirst jeden Menschen an den Punkt bringen, wo er diesen Test nicht mehr besteht. Also hör' auf, die Leute zu testen. Sie können nur durchfallen.
Aber natürlich soll man nicht jedem um den Hals fallen und blind, naiv vertrauen. Du solltest schauen, dass Du jemanden findest, der Dir in den Kram passt, wo der Körper und der Kopf sagt: Da will ich wieder hin, finde ich nett, hilft mir, sagt mir auch, was ich nicht hören will, aber sagt das nett und mit vielen Erklärungen. Wenn es sich so anfühlt, dann ist es gut.
An der VT-Richtung ist alles gut und alles richtig, wenn man einen guten VT-Therapeuten findet. Was blöde ist, ist das knappe Kontingent. Aber da gibt es auch so ein paar Sachen, wo man ein bisschen was richten kann. Und auf die Dauer 2-3 mal pro Woche Therapiestunde haben, ist für die meisten Menschen auch gar nicht machbar. Es ist auch stressig, wenn einem alle 2 - 3 Tage der Kopf durcheinander gebracht wird. Und sowas geht gerne nach hinten los. Therapieverfahren zu beurteilen ist was, was man erst nach viel Erfahrung mit vielen verschiedenen Therapieformen gut kann. Drüber lesen ist was Anderes als es machen. Die Nachteile von Therapieformen kann man nur im praktischen Teil erkennen, ebenso die Vorteile.
Es gibt eine Therapieform, die hocheffektiv ist. Und wenn ich das hier reinschreiben würde und mit den Usern so machen würde, wäre ich nach zwei Beiträgen für immer hier gesperrt, weil die so giftig ist, dass jeder heult. Aber im Endergebnis, nach ein paar durchgeheulten Nächten, bringt sie es voll. Aber sowas ist ein scharfes Schwert und gehört in die Hände von Experten, die damit sehr sorgsam umgehen werden.
Wenn man viel und lange eingesteckt hat, bleibt es meistens auch nicht bei einer Therapie. Dafür reichen einfach die Stundenkontingente nicht. Wie es in der Zukunft wird, das wissen wir im Moment nicht. Und wer keinen sexuellen Missbrauch vorweisen kann und nicht vom Fonds gegen den sexuellen Missbrauch Gelder beantragen kann, hat ein Finanzierungsproblem für die Therapie. Meistens geht das nur durch Verfahrenswechsel und dann kann man bei dem bisherigen Therapeuten nicht alles komplett durcharbeiten. Es gibt nur wenige Chancen, das doch durchzusetzen.
Aber es wird an vielen Dingen in der Psychotherapie gesägt und gerüttelt. Ich sehe es so, dass es sich insgesamt verbessert und mit der Zeit auch alles für jeden verfügbar sein wird. Und die Traumatherapeuten aller Richtungen sind in den gleichen Verbänden, die machen immer mehr alle das Gleiche.
Die Psychotherapien aller Schulen gucken inzwischen voneinander ab und öffnen sich. Aber diese alte Prägung und dieses zum Teil antiquierte Denken und Geschwätz haben sie mehrheitlich immer noch voll drauf. Wenn man das jede Woche inhaliert, dann trennt es einen später von den normalen Menschen draußen. Die können damit nichts anfangen und man kommt dann da rüber wie der weltfremde Alien, das ist nicht förderlich für die eigene Zukunft. Man lernt da was, was einem im echten Leben in die Außenseiterposition treibt. Ich weiß, wovon ich rede und es kann böse ausgehen.
Jede Psychotherapie kann mit einem Schaden enden. Und zum Glück ist das den Profis immer mehr bewusst. Und wenn es denen nicht bewusst ist, dann muss man selbst drauf achten, ob man denn mit dem Therapeuten gut fährt oder nicht so gut. Im Zweifel sollte man gehen und wechseln.
Ich bin in letzter Zeit zu viel hier. Das stimmt. Aber die langen Texte sind für mich gar nix. Ich kann schneller tippen als der Besen von Harry Potter fliegen kann. Aber ich lese nix Korrektur. Weil das wäre mir zu viel unnötige Zeit reingebuttert. Ich denke, es ist jedem klar, was gemeint ist, auch wenn ich mal was falsch schreibe. Mit einer Handy-Tastatur kann man das auch nicht. Ich schreibe hier 10-Finger-Blindsystem und zwar pronto fix. Ich muss da auch nicht drüber nachdenken, das ist intellektuell keine Leistung für mich. Wenn ich es kürzer schreiben wollte, DANN müsste ich mich hirntechnisch anstrengen. So aber nicht.
Ich verstehe, dass man sich sorgt, wo man bleibt. Aber wenn man dann konkret schaut, was vor Ort ist, dann ist das oft viel unkomplizierter, weil das Angebot überschaubar ist. Es gibt auch Therapieformen, die sinnvoll wären, aber die machen in Deutschland höchstens ein paar Profis. Also braucht man die nicht zu suchen.
Die Menschen sind nicht so gefährlich. Das Problem ist, dass ein Mensch, der schon eingesteckt hat, sehr viel Angst hat, dass es wieder weh tun könnte. Die haben kein dickes Fell und können nix mehr ab. Und daran muss man arbeiten. Die Menschen kann man nicht ändern, aber die eigene Stärke, um mit dem, was man tagtäglich erlebt, klarzukommen, kann man aufbauen. Zwischen Sensibilität und Instabilität ist ein Riesenunterschied. Krankheiten sind keine Charakterstärke oder eine besonders schöne Persönlichkeit. Das sollte man schön getrennt halten. Es geht darum, stark zu werden, sich nicht von allem so beeinflussen zu lassen, Trigger sollen nicht mehr wirken können, man soll persönliche Freiheit erreichen und auch Handlungsfähigkeit. Das ist das Ziel der Therapie und nicht, dass einem eine Therapeutin wie in einer tibetischen Gebetsmühle den ganzen Tag sagt, wie toll man wäre. Das wäre ganz verkehrt. Dieses ewige Aufwerten ist genauso falsch wie es die ständigen Abwertungen von den früheren Angreifern waren. Das sind zwei Extreme, die alle beide letztlich nicht helfen, sondern schaden. Und genau das suchen viele, Therapeutinnen, die jetzt das Gegenteil von dem sagen, was die anderen früher gesagt haben. Ein guter Therapeut würde sagen: Ignorieren Sie, was die gesagt haben, ignorieren Sie, was ich sage und hören Sie mal auf ihre eigenen Meinung. Vorausgesetzt, Sie können Ihre eigene Meinung überhaupt noch rausfiltern aus allem Anderen. Eine Traumatherapie ist nicht das Vergolden von Menschen, sondern eher den Dreck abkratzen, den andere auf einen geschmissen haben. Dieses Hochgejubeltwerden ist reine Kompensation und wirkt langfristig auch negativ zurück. Das ist so der Pferdefuß an der Sache.
12.02.2023 21:08 •
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