@RobertAntonG Ja, ich kann das nachvollziehen. Ich glaube auch, dass das Thema Trauma zu wenig Aufmerksamkeit in der Therapielandschaft bekommt und es zu wenige Therapeuten gibt, die sich da gut mit auskennen. Da die meisten Therapeuten in Deutschland Verhaltenstherapeuten sind, und nur drei Therapieformen kassenzugelassen sind, wird bei uns hat das meiste versucht, mit Verhaltenstherapie zu behandeln. Die Verhaltenstherapie ist aber nur bei ganz bestimmten Problemstellungen zielführend.
Beispiel Ängste: hast Du Angst vor Wasser, weil Du mal reingefallen und fast ertrunken bist, ist eine Expositionstherapie mit einem Verhaltenstherapeuten komplett zielführend. Es handelt sich um eine isolierte Angst, die durch Exposition gut in den Griff zu bekommen ist und Du wirst anschließend wieder schwimmen gehen können.
Hast Du allerdings eine Generalisierte Angststörung und Dir macht einfach alles Angst, kannst Du Dich in einer Verhaltenstherapie Exposition betreiben, bis zu schwarz wirst. Du wirst Dir vielleicht zeitweie ein Stückchen mehr Raum erkämpfen, aber immer wieder in die alten Muster zurückrutschen. Weil dem eben etwas anderes zu Grunde liegt - ein Entwicklungstrauma, Trauma, oder einfach auch falsche Glaubenssätze aus der Kindheit, die wir nie überprüft und angepasst haben. Und so lange diese Ursachen nicht in Angriff genommen wurden, bekommen wir die Ängste auch nicht in den Griff. Das braucht auch Zeit - viel mehr, als die Krankenkassen einem bei einer Verhaltenstherapie zugestehen.
Sollte bei Dir ein Entwicklungstraume zugrunde liegen, könntest Du Dich mal nach einem körperorientierten Ansatz umsehen. Das ist bei mir auch der Fall, und dieser Ansatz ist der Erste, mit dem ich einen Zopf an meine Probleme bekommen habe.
11.02.2024 17:31 •
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