...Hypochondrie....was für ein Wort.
Nun befinde ich mich also in einer Psychotherapie und immer wieder fällt dieses Wort.
Irgendwie fühlt sich ein Teil in mir, mal wieder, nicht ernst genommen.
Seit Tagen plagt mich Übelkeit, hier und da wieder Stechen und Ziehen in der Herzgegend.
Mein rechtes Bein schmerzt..
Mein Hals kratzt seit Wochen, Niesanfälle...
Abends, wenn ich eigentlich ganz entspannt sein sollte beginnt mein Herz zu rasen- trotz Betablocker 120 Schläge die Minute, durch
die auftretende Angst wirds natürlich nicht besser.
Kleinste Alltagsaufgaben die abweichen vom normalen Trott werden zu einer Herausforderung.
Einschlafen wird zunehmend problematischer, oft fühle ich mich schlapp und müde, wie ausgebrannt.
Und seltsamerweise werde ich immer lärmempfindlicher, der Staubsauger unserer Reinigungsfrau (im Büro) bringt mich auf die Palme, lautes Reden macht mich wahnsinnig und ich wünsche mir einfach nur Ruhe.
Ich glaube, mein Nervensystem ist derzeit extrem angeschlagen durch diese Hypochondrie, ich komme gar nicht mehr hinterher mit dem Gedankenmachen, was ich denn jetzt für eine Erkrankung haben könnte.
Dieser Zustand muss sich doch mal ändern, stattdessen spitzt es sich zu und ich habe die leise Befürchtung, dass ich irgendwann einfach so zusammenbreche...kollabiere.
Ich frage mich wann diese Angst das Kommando übernommen hat, ein schleichender Prozess.
Seit einigen Wochen beobachte ich, dass verschiedene Körperteile Temperaturunterschiede aufweisen, z.B. ist der rechte Fuß oft kälter als der linke u.s.w.
Über solche Sachen habe ich mir früher nie Gedanken gemacht.
Der Schwindel (mit Doppelbilder) hat ein wenig nachgelassen, vielleicht weil ich die Gewissheit habe, dass das Schädel-MRT ohne Befund war (also keine Verengung z.B.).
Diese ganzen zeitaufwendigen Untersuchungen rauben mir die letzte Kraft. Ich will gar nicht wissen wieviel Zeit ich in den
letzten Monaten in Wartezimmern verbracht habe statt das Leben zu genießen.
Das Leben genießen....wie ging das nochmal?
So viel Lebenszeit verfliegt einfach, ungenutzt, voller Sorgen und Ängste...noch schlimmer empfinde ich dieses Aushalten bzw. sich Zusammenreißen bei Freizeitaktivitäten- wobei da nicht mehr viel geht.
Am liebsten würde ich meine Umwelt daran teilhaben lassen : Hey, ich habe eine Angststörung, ich leide unter Hypochondrie aber da ist soviel Scham meinerseits und Unverständnis andererseits, verstehe ich gut weil ich diese ganzen Vorgänge selbst nicht nachvollziehen kann.
Aber es tut mir auch leid, für die anderen, für Freunde....
Meine langjährige Freundin kanns nicht verstehen, macht mir eher noch Vorwürfe weil ich z.B. Einladungen nicht annehme und ich bin es so leid mich immer zu erklären, dass ich ihr ihre Vorwürfe und ihr Bild von mir einfach so lasse statt mich zu rechtfertigen.
Heute, beim Autofahren, bekam ich wieder sehr schlecht Luft und das Einatmen schmerzte in der Lunge, mein erster Gedanke war Lungenembolie, was auch die Schmerzen im Bein erklärte die plötzlich nicht mehr zu spüren war aufgrund der anderen Symptome.
Nach der Ankunft wurde es besser, vermutlich der Rücken (eingeklemmter Nerv).
Ich habe bereits jetzt, am Abend, Angst, was erwartet mich Morgen? Welche Beschwerden werden Morgen meinen Tag beherrschen und mir das Leben schwer machen...?
Werde ich überhaupt nochmal wach?
31.08.2017 21:40 •
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