Zitat von Spirina:Relativ schnell wurde eine Posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert die erfolgreich therapiert wurde.
Dann folgt ein beruflicher und privater Neustart und alles war gut.
Vor etwas mehr als einem Jahr fing es wieder an.
Eine kleine Erkältung mit leichtem Fieber und ich bekam plötzlich Panik und war wie gefangen in mir selbst und sofort an eine
erneute Blutvergiftung gedacht oder Herzmuskelentzündung (keine Ahnung wie ich darauf komme).
Mein Körper produziert, neben den tatsächlichen Erkrankungen, permanent neue Beschwerden die mich sofort aufhorchen lassen.
Gibt es Heilung bzw. geheilte hier?
Liebe Grüße von der verzweifelten Neuen
Hallo Spirina.
Ich antworte mal auf deinen Ursprungs-Post.
Eine PTBS (habe auch ich) ist ja nunmal die Folge eines seelischen Traumas. Was zu jederzeit durch eine Re-Traumatisierung reaktiviert werden kann. So bei dir geschehen. Deine körperlichen Beschwerden sind in der Summe bestimmt eine psychosomatische Begleiterscheinung.
Ich hatte eine Traumatherapie seinerzeit. Und in den Jahren danach bisher 3 schwere Re-Traumatisierungen. Und bin immer sofort zum Psychiater gegangen um mir Hilfe zu holen. Die Liste der körperlichen Symptome bei mir ist lang. Und es hörte solange nicht auf und wurde nur noch schlimmer, bis ich erneut das ursprüngliche Trauma und die Gefühle der Hilflosigkeit die damit einher gehen, thematisiert habe.
Das wurde bei mir in der Psychotherapie gemacht. Ich wurde sortiert, stabilisiert und mein Selbstvertrauen gestärkt. Es geht bei eigentlich jeden Trauma darum, sich selbst wieder zu vertrauen. Und immer einsortieren zu können, das die Angst und Hilflosigkeit ein Gefühl von früher ist.
Meine Therapeutin hat es mit mal so erklärt, das bei einer Re-Traumatisierung die Datei (das Trauma) wieder hochgeholt und geöffnet wird. Alle Gefühle die dann vorherrschen, sind zu 90 % das Trauma aus der Vergangenheit. Ausgelöst durch einen Moment der Angst, ein Gefühl, eine Erinnerung an das Trauma. Zack - ist es wieder da. Alles.
Dann wird in der Therapie die Datei neu angegangen. Sie wird sortiert, man spricht über das was früher so schrecklich war und was es aus einem gemacht hat. Mit der Zeit schließt sich die Datei wieder. Aber sie ist ja noch da. Passiv. Aber etwas kleiner. Etwas leerer.
Mit jeder Re-Traumatisierung wurden die Phasen der Neu-Verarbeitung kürzer. Denn ich hatte ja gelernt wie es geht. Ich wusste ja, das ich Ressourcen habe und konnte schneller darauf zurück greifen...
Die körperlichen Symptome wurden step by step weniger...
Mich graut natürlich auch vor der nächsten Re-Traumatisierung. Aber auch das werde ich schaffen. Und mir vor allem IMMER Hilfe holen.
08.01.2018 22:47 •
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