Zitat:Und scheinbar quatscht dir das kein Therapeut der Welt aus der Seele.
Das kann auch kein Therapeut der Welt, weil sich das Gehirn in diesem Alter ja auch grundlegend strukturiert. Das Gehirn kann man nicht gesund quatschen( wenn es um tiefsitzende und frühe Traumata geht.)
https://www.amazon.de/Wie-das-Gehirn-Se ... hirn+seeleWobei Psychotherapie/Verhaltenstherapie durchaus das Gehirn verändern kann, nur nicht so tiefgreifend und langfristig (Symptome kehren zurück).
http://www.sueddeutsche.de/leben/psycho ... n-1.922851Das Thema Krankenhaus-Trauma finde ich auch interessant, ist bei mir auch ein Thema(Krankenhausaufenthalte unter und mit 3 Jahren). Wobei ich mich auch nicht an viel erinnern kann.
Aber zum Thema Erinnern und Traumata würde ich gerne meine Geschichte teilen, auch wenn es keine Krankenhausgeschichte ist.
Meine Ängste sind das Verschlucken/Ersticken von Essen und Angst nicht rechtzeitige eine Toilette aufzusuchen.
Bis ich 19 war konnte ich mich an bestimmte Situationen im Kindergarten nicht mehr erinnern. Von der Schule aus sollten wir im Kindergarten (Fach Pädagogik) 3 Tage nur beobachten und einen Bericht darüber schreiben. Ich ging in meinen alten Kindergarten.
Und dann war das Wissen plötzlich wieder da, nicht mit einem Knall sondern es tauchte danach einfach irgendwie wieder so auf. Ganz sanft, keine Panikattacken oder vermehrten Ängste.
Ich wusste wieder, dass es zu folgendem Vorfall gekommen war: Ich spiele, bin vertieft, man ruft mich, sehr freundlich, Klara komm! Wir wollen ein Lied singen, alle Kinder stehen im Kreis, fassen sich an den Händen,3 Erzieherinnen sind dabei, die Sonne scheint in den Raum, ich freu mich, bin die Letzte die den Kreis schließt, mit der linken Hand fasse ich die Erzieherin an die mich gerufen hat, ein Junge steht im Kreis, wir fangen zu singen an, schäm dich, schäm dich, alle Leute sehen dich, der Junge schaut mich mit großen Augen entsetzt,traurig an, das ist seine Strafe, weil er sich in die Hosen gemacht hat, die Erinnerung endet an der Stelle
Ich habe über diese Erinnerung viel geweint, möchte mich heute noch von den Händen losreißen, zu dem Jungen gehen und ihn trösten und erklären, dass ich das nicht wusste. Fühle mich schuldig obwohl ich unschuldig war.
Dann wusste ich auch wieder, dass ich morgens immer die Pelle von der Milch wegmacht habe (Habe mich geekelt.) und die ganz schnell runtergestürzt habe und dann ganz schnell in meine Stuhle gebissen habe. Ich denke das sie uns zum Aufessen gezwungen haben, warum isst/trinkt man als Kind sonst etwas was man nicht mag. Kann mich auch erinnern, dass ich einmal ganz lange sitzen und Weintrauben aufessen musste. Ich hatte mir zuviele auf den Teller gelegt und brauchte dann so lange zum Aufessen weil ich immer erst die Kerne rauspulen musste, weil ich die nicht mochte. Ein Kind wollte mir helfen, mitessen , durfte aber nicht.
Das war damals noch in der DDR, hab da die letzten Jahre als Kind leider noch mitgenommen.
https://www.amazon.de/Krippen-Kinder-DD ... nderkrippehttps://www.amazon.de/Kinder-brauchen-M ... %C3%BCtterKind sein ist eigentlich ziemlich doof und gefährlich. Man ist so ausgeliefert.
Ich bin froh diese Erinnerungen wieder zu haben, weil sie ein Puzzlestück zu meinen Ängsten sind.
Also könnten wir uns vielleicht an noch mehr erinnern wenn wir an die Orte unserer Kindheit zurückgehen, aber das kann man ja nicht immer.