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Zitat von yellowBag:
Ist ja bei allen hier ähnlich. War auch mit unter 3 Jahren 2 Wochen im Krankenhaus, Besuch war nicht, durften die nicht.
Ab und an durfte mich meine Mutter durch die Türscheibe kurz sehen.

Kann mich nur erinnern, da im Gitterbett gesesen zu haben, sonst ist alles weg. Was ich da gefühlt habe weiss ich nicht mehr.

Ich war wie eingefroren, die kleine Seele ist da irgendwie zersprungen. Irreparabel, weil zu früh. Urvertrauen dahin.

Tja,so war das eben.


wie bei mir.

Habe nur das Gitterbetten vor Augen...ich innerlich tot...taub....Licht. der Saal..Kacheln

Das WAR'S..

Zitat von lechatnoir:

wie bei mir.

Habe nur das Gitterbetten vor Augen...ich innerlich tot...taub....Licht. der Saal..Kacheln

Das WAR'S..


Genau so. Und scheinbar quatscht dir das kein Therapeut der Welt aus der Seele. Sonst wären wir nicht hier im Forum gelandet.
Klar, jetzt sind wir Erwachsen und kennen die Gründe. Leben damit.
Ich will auch nicht jammern. Habe Familie, Sohn und Enkel- trotz allem.
Aber damals in diesem Kinderbett ist was in mir erfroren, bis heute.

Meine Enkelin war auch im Krankenhaus mit 4 Jahren - ein paar Tage, Mutti war dabei.
Die erzählt heute noch wie toll das war, inkl. spielen auf dem Gang, Ärzten die super nett waren.
So gehts eben auch.
Und ich bin so froh, dass sich das geändert hat heute.

A


Als Kind im Krankenhaus / Trauma

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Zitat von kalina:


Anscheinend hatte man damals wirklich wenig Ahnung von den Kinderseelen.


Das stimmt wirklich.
Man war damals ja auch der Meinung, dass man schon ganz kleine Babys ruhig schreien lassen sollte und sich nicht gleich kümmern, um sie bloß nicht zu verwöhnen. Heute weiß man, dass das ganz falsch ist, weil sie ja völlig hilflos sind und große Angst haben, wenn sie dann keine Zuwendung bekommen.

Nahrung bekamen sie nicht, wenn sie Hunger hatten, sondern streng nach der Uhrzeit.
Eine Frau hat mir mal erzählt, dass sie sogar den Wecker gestellt hat, damit ihre Kinder genau alle 4 Stunden die Flasche bekamen. Sie hat sie schreien lassen, bis der Wecker geklingelt hat und war auch noch stolz darauf, dass sie das so gemacht hatte.

Hatte jetzt zwar nicht direkt mit dem Krankenhaus zu tun, musste aber grad dran denken.

Ich bin in den 70 ' ern geboren...so war das damals.

Kinder schreien lassen...Fütterung nach Uhrzeit...

Im eigenen Bett.

Stillen war Gift.

Nestle Babynahrung Goldstandard.

Könnte mich in den A.r.s c.h.beißen, daß ich in den 80 'ern noch auf den Werbemist reingefallen bin.


Mein Sohn musste auch mal ins Krankenhaus für 5 Tage..ich war 24/7 dabei, von Trauma bei ihm keine Spur.

Das macht mich dann wiederum glücklich.

Ich war das erste halbe Jahr im kg. Keine Besuche. Nur durch die Scheibe. Das erste halbe Jahr komplett ohne Zuwendung. Jaja.so war das damals.
Natürlich keine Erinnerung

Hallo @lechatnoir ,

sehe deinen thread erst jetzt. Allein das Lesen weckt Angst und Unbehagen in mir. Ich bin am 2 Lebenstag notoperiert worden und war das erste halbe Jahr nur im KH. Danach immer wieder für mehrere Wochen bis ich drei war. Darunter 6 Augen-OPs und mehrere OPs im Bauchbereich. Als ich 6 war kam dann noch mal eine sehr umfangreiche Bauch-OP, ich war 7 Wochen im KH, die OP hat 8 h gedauert.
An die frühen KH-Aufenthalte habe ich gar keine Erinnerung, nur an den letzten mit 6 Jahren. Die Bilder habe ich auch, aber sie sind nicht ganz klar, immer irgendwie dunkel und bedrohlich. Die Angst vor den grünen Kacheln und dem kalten Licht - OP-Vorbereitungsraum - habe ich auch, ein grausiges Entsetzen. Meine schlimmste Erinnerung ist die schwarze Äther-Maske - der Inbegriff und das Sinnbild von Angst und Schrecken, Bedrohung für mich. An Gefühle erinnere ich mich nicht. Wenn dann nur Angst, ansonsten war ich glaub ich wie zu Eis erstarrt. Die Behandlungen waren furchtbar, Folter für mich. Ich hatte jahrelang, jahrzehntelang Angst vor Ärzten. Ich weiß dass ich mich aufgeführt habe wie eine Verrückte, mich gegen die Tabletten und Spritzen gewehrt habe wie wild. Aber natürlich hats nichts genützt.
Bei dem letzten KH-Aufenthalt durfte meine Mutter jeden Tag zu mir kommen, und ich glaube auch länger, nicht nur für eine Stunde. Das hat mir geholfen, das alles überhaupt zu überstehen.
Meine Seele hat enormen Schaden genommen, viele, vielleicht fast alle meine Ängste rühren aus diesen Erfahrungen. Sie suchen sich heute ganz seltsame Wege, um zum Ausdruck zu kommen. Entscheidend ist immer das Gefühl von Hilflosigkeit, Ohnmacht und Ausgeliefertsein und der Glaube, sich nicht wehren zu dürfen. Das alles sitzt so tief im Unterbewusstsein, das wird nie verschwinden. NIE.
Das zweite große Problem: Ich habe kein Vertrauen in meinen Körper. Damit kämpfe ich sehr oft.
Die Erinnerung an das Gitterbett habe ich auch, leider. Ich bin auch Ende der 70er geboren.

Meinen Eltern bin ich zutiefst dankbar. Sie haben alles für mich getan und mir alle Zuwenung gegeben, die nur irgendwie möglich war. Vor allem außerhalb des KHs haben sie sich in meiner Kindheit wahnsinnig gekümmert und mir sehr sehr viel Liebe und Normalität gegeben so gut es ging. Trotz aller Ängste bin ich froh und dankbar, denn ohne sie wäre ch nicht der Mensch geworden, der ich huete bin - im Guten.

So ne Rückführung wäre mal gut.. ich habe ein massives Geburtstrauma, da meine Tochter und ivh knapp überlebt haben vor 2 Jahren.. aber das habe mittlerweile verarbeitet aber die Angst vorl Sterben und die Panikattacken sind noch immer da.. vielleicht war ja davor was ..

Zitat von yellowBag:
Aber damals in diesem Kinderbett ist was in mir erfroren, bis heute.


Genauso ist es. Erfroren oder erstarrt, so würde ich das auch nennen. (Die Kliniken damals waren auch so kalt und steril, nicht wie heute)


@Hermina04
Danke, Deine Worte sind sowas von treffend. Nicht umsonst sind heutzutage soviele Menschen psychisch krank.


Zitat von Grashüpfer:
Allein das Lesen weckt Angst und Unbehagen in mir


So gehts mir auch. Bin eigentlich froh, wenn ich nicht daran erinnert werde. Allerdings tut es mir auch gut, zu hören, dass das andere genauso schlimm und prägend empfunden haben. Dadurch fühle ich mich nicht so alleine mit den grausligen Erfahrungen.

Zitat von Grashüpfer:
Sie suchen sich heute ganz seltsame Wege, um zum Ausdruck zu kommen. Entscheidend ist immer das Gefühl von Hilflosigkeit, Ohnmacht und Ausgeliefertsein und der Glaube, sich nicht wehren zu dürfen. Das alles sitzt so tief im Unterbewusstsein, das wird nie verschwinden. NIE.


So ist es. Dieses Gefühl der Ohnmacht und des Ausgeliefertseins ist für mich auch heute noch der Horror.

Ja, diese Bilder werde ich auch nicht mehr los.

Ich kann es auch nicht ertragen, wenn ich irgendwo, im Fernsehen oder auch in meiner Umgebung ein kleines Kind leiden und schreien und jemandem ohnmächtig ausgeliefert sehe. Das geht mir durch Mark und Bein und ich krieg ne Wut und möchte dem Kind helfen. Irgendwie fühle ich mich dann auch tief drin selbst betroffen.

Sich selbst betroffen fühlen - das kenne ich auch, aber in anderem Zusammenhang dieser Erlebnisse, @kalina . Das geht mir durch Mark und Bein, und wenn ich das bei anderen sehe oder - noch schlimmer - höre, im TV o.ä., ist das so nah, als ob ich es selbst erlebt hätte, obwohl das nie so war.

Was ich auch ganz ganz lang hatte: Ich hatte Angst vor Männern. Für mich waren Männer brutale Monster ohne Gefühle, die mich bedrohen und Macht über mich haben. Ich hab lange gebraucht, um zu verstehen, woher das kommt. Irgendwann wurde es mir klar: Die Ärzte im KH waren alles Männer, Ärztinnen gab es glaub ich nicht. Die hatten Macht über mich, waren brutal zu mir und ich war ihnen komplett ausgeliefert. Es ist schwer darüber zu schreiben, das bedrohliche Gefühl kommt wieder in mir hoch. Ich habe wahnsinnig lang gebraucht, um diese Wahrnehmung zu überwinden. Ich bin mir nicht sicher, ob nicht ein Rest immer bleiben wird. Dabei ist es weniger ein einzelner konkreter Mann, der solche Ängste und Wahrnehmungen in mir auslöst, sondern die graue anonyme Masse Männer, also eher der Mann an sich, wenn ihr versteht was ich meine?

@kalina : Was für kuriose Wege suchen sich die Erinnerungen und Ängste bei dir? Darf ich dich das fragen? Es würde mich wirklich interessieren.

Zitat von Grashüpfer:
Die hatten Macht über mich, waren brutal zu mir und ich war ihnen komplett ausgeliefert.


Da ist es doch gar nicht verwunderlich, dass eine Angst vor Männern geblieben ist! Ein Kind versteht das alles doch nicht. Und ohne Mutter an der Seite, ist das tatsächlich wie Folter.

Einfach nur grausam. Auch wenn ich Eure Geschichten höre, (Grashüpfer, lechatnoir, Rosalie, Robinson, kopfloseshuhn, Yellowbag) dann macht mich das einfach betroffen, traurig und wütend, was Kindern so alles zugemutet wurde. FÜRCHTERLICH!

Zitat von Grashüpfer:
Was für kuriose Wege suchen sich die Erinnerungen und Ängste bei dir? Darf ich dich das fragen? Es würde mich wirklich interessieren.


Ich bin extrem misstrauisch bei Ärzten und Behandlungen und Medikamenten. Ich kann erst dann einem Arzt vertrauen, wenn er auf mich eingeht und wenn ich selbst bestimmen kann, was gemacht wird. Große Angst vor Narkosen (Ausgeliefertsein) etc.
Bei mir war das größte Problem die Trennung von meinen Eltern und weg von zuhause zu sein. Das ist bis heute ein ganz großes Problem. Veränderungen, Ortswechsel, Trennungen sind riesige Probleme für mich. Und immer legt es sich sofort auf das Essen, d.h. ich kann dann nichts mehr essen. Große Verlustängste. weil ich damals dachte, meine Eltern hätten mich weggegeben. Ich hatte keine Ahnung warum ich da war, was das sollte, was da mit mir gemacht wurde.

Dieses Trauma hat mein Leben sehr geprägt und hat riesige Auswirkungen bis heute. Es ist aber nicht so, dass meine Angst speziell Männer betrifft, es ist eine allgemeine Angst vor dem Ausgeliefertsein.

# weint#

Danke, @kalina . Bei deinen lieben Worten, die sich mit meinen Gefühlen und (schwachen) Erinnerungen mischen, muss ich weinen. Es kommt alles wieder hoch.

Natürlich ist es eigentlich kein Wunder, dass so eine Angst entsteht, da hast du recht. Das Schwierige daran war, dass ich eigentlich keine oder nur ganz schwache Erinnerungen habe. Es ist mehr ein Gefühl. All diese Erlebnisse hat mein Kopf in seinen hintersten Winkel weggeschlossen, um sie überhaupt aushalten zu können. Deshalb sind meine Erinnerungen eher eine schwarze, düstere und ganz bedrohliche Wolke. Aber im Unterbewusstsein ist alles da, alles. Da ich keine konkreten Erinnerungen habe, oder nur so verschwommene, war es schwierig, an sie heran zu kommen und sie so gut es ging an die Oberfläche zu holen, um diesen Zusammenhang überhaupt sehen zu können. Meine Therapeutin damals hat diese Erlebnisse mit mir bearbeitet. Das an die Oberfläche zu holen war schrecklich, es ging mir tagelang schlecht, ich war wieder das Kidn, das das alles noch mal erlebt. Es war schlimm. Aber ich musste da durch, damit das alles ein wenig seinen Schrecken verliert. Seitdem geht es besser. Aber verschwinden wird es nie.

# weint wieder #.

Auf der anderen Seite hat mich das allles wahnsinnig stark gemacht. Ich meine, natürlich wünschte ich, man könnte das alles ungeschehen machen und ich müsste nicht mit diesen Verletzungen und Traumata leben. Aber während ich das hier schreibe, wird mir bewusst, was ich alles überstanden, ja überlebt habe. Wenn man so was schafft - dann schafft man wahrscheinlich fast alle anderen Schwierigkeiten im Leben auch.

Was ich nicht schaffen würde: Eine wirklich schwere Krankheit. Das würde mich total aus der Bahn werfen, und dann käme ich glaube ich nct mehr auf die Füße. Das ist mit meine größte Angst.
Boah, what a Seelenstrip! Jetzt bin ich erschöpft.

# heult Rotz und Putz , alles wieder da ! #




Bei mir ist auch vieles verschwommen, aber manche Bilder haben sich in meine Seele eingebrannt. Die Gefühle dazu sind nicht immer da, nur manchmal kommt das ansatzweise hoch und fühlt sich sehr schlimm an.
Ich bin auch in keinster Weise scharf darauf, mich an das alles zu erinnern. Ich weiß und merke aber immer wieder dass ich halt heute noch auf solche Situationen wie das ausgelieferte Kind reagiere.

Ich hoffe, dass ich heute nacht nicht davon träume.

Manchmal ist es auch genug und verdrängen ist auch manchmal wichtig.

Oh, das sind wirklich sehr einschneidende Prägungen. Das Misstrauen gg.ü. Ärzten hab ich auch, und mir geht es auch so, dass ich erst Vertrauen habe, wenn sich der Arzt viel Zeit nimmt und sehr auf mich eingeht. Ich glaube außerdem oft, dass es keine Hilfe für mich gibt und fühle mich allein gelassen und zum körperlichen Leiden verurteilt. Mein Krankheitsbild ist extrem selten und auch heute noch kennen viele Ärzte es gar nicht oder haben nur mal ganz entfernt im Studium davon gehört. Seit einigen Jahren bin ich an einer Uniklinik in Behandlung, die sich - als eine von ganz wenigen Kliniken - darauf spezialisiert haben. Zu meiner Ärztin habe ich Vertrauen gefunden und bin froh, eine Anlaufstelle zu haben, wo man mich und mein Hnadicap versteht und wo ich jeder Zeit hin kann, falls mal etwas sein sollte. Ich gehe jetzt 1 x pro Jahr zum Check Up und bin heilfroh, dass man so die kleinsten Veränderungen früh erkennen würde. Aber zum Glück ist alles in Ordnung.

Die Trennungsängste sind bestimmt schrecklich oder? Und die Verlustängste? Das stelle ich mir sehr schlimm vor. Ich habe auch nicht verstanden, was ich da soll, warum man das alles mit mir macht, wo es doch so furchtbar war. Versteht dein Partner oder deine Familie deine Ängste?
Bei mir hat es das Verhältnis zu meinen Eltern eher unterkühlt. Ich konnte nie über meine Gefühle reden, war immer distanziert und verschlossen. In eden letzten 15 Jahren habe ich sehr daran gearbeitet und inzwischen bin ich viel offener und unser Verhältnis ist viel besser geworden. Vieles tut mir so wahnsinnig leid, ich war nicht immer nett zu ihnen, vor allem nicht zu meiner Mom. Ich würde es so gern ungeschehen machen!

Lacht jetzt bitte nicht: Ich habe Angst vor Post. Vor Briefen im Briefkasten. Darin kummulieren diese Ängste von früher. Ich hab Angst, dass man mir was Böses will, der Absender will mir schaden, mich klein machen, und ich fühle mich wieder klein, hilflos, ausgeliefert, niedergemacht. Da spielen noch andere Erlebnisse mit hinein, aber auch die KH-Erfahrungen. Bestimmt denkt ihr ich spinne - aber es ist so. Ich arbeite sehr dara, und zur Zeit wird es besser.

Ich hoffe, Du kannst heute nacht trotzdem einigermaßen gut schlafen, Grashüpfer.



Ich bin geschieden. Meine Eltern und mein damaliger Mann haben wohl versucht zu verstehen, aber wirklich versteht das kaum jemand. Eigentlich nur derjenige, der es auch kennt.

Was für eine seltene körperliche Krankheit hast Du?

Ich habe auch Angst vor unangenehmen Briefen und gehe äußerst ungern zum Briefkasten. Ich lache überhaupt nicht über Dich. Kann Dich verstehen.

Zitat von kalina:
:trost:


Bei mir ist auch vieles verschwommen, aber manche Bilder haben sich in meine Seele eingebrannt. Die Gefühle dazu sind nicht immer da, nur manchmal kommt das ansatzweise hoch und fühlt sich sehr schlimm an.


Geht mir genauso.

Zitat von kalina:
Ich bin auch in keinster Weise scharf darauf, mich an das alles zu erinnern. Ich weiß und merke aber immer wieder dass ich halt heute noch auf solche Situationen wie das ausgelieferte Kind reagiere.


Ja, so ist es.

Zitat von kalina:
Manchmal ist es auch genug und verdrängen ist auch manchmal wichtig.

Absolut. Sonst könnte man nicht im Hier und Jetzt leben.

Zitat von kalina:
Ich hoffe, Du kannst heute nacht trotzdem einigermaßen gut schlafen, Grashüpfer.



Ach, ich glaube schon .

Zitat von kalina:
Ich bin geschieden. Meine Eltern und mein damaliger Mann haben wohl versucht zu verstehen, aber wirklich versteht das kaum jemand. Eigentlich nur derjenige, der es auch kennt.

Ja, denke ich auch. Es tut mir leid, dass deine Ehe kaputt gegangen ist. Ich bin auch nach 9jähriger Beziehung allein.

Zitat von kalina:
Ich habe auch Angst vor unangenehmen Briefen und gehe äußerst ungern zum Briefkasten. Ich lache überhaupt nicht über Dich. Kann Dich verstehen.

Danke. Vielleicht gibt es das doch öfter als man denkt....

So, jetzt muss ich langsam mal in die Federn . Gute Nacht, schlaf gut! Ich hoffe, du kannst schlafen.
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Ich geh jetzt schlafen, liebe Grashüpfer.

Schlaf Du auch gut.

Es tut gut, sich das alles mal von der Seele zu schreiben und zu hören, dass andere ähnlich fühlen und ähnliche Probleme noch heute haben. Man fühlt sich selbst dann wenigstens nicht ganz so außerirdisch.

Geht mir ganz genauso, liebe Kalina. Danke für das gute Gespräch!

Schlaf du auch gut, und vielleicht ja bis morgen?

Gute Nacht!

Zitat:
Und scheinbar quatscht dir das kein Therapeut der Welt aus der Seele.


Das kann auch kein Therapeut der Welt, weil sich das Gehirn in diesem Alter ja auch grundlegend strukturiert. Das Gehirn kann man nicht gesund quatschen( wenn es um tiefsitzende und frühe Traumata geht.)
https://www.amazon.de/Wie-das-Gehirn-Se ... hirn+seele

Wobei Psychotherapie/Verhaltenstherapie durchaus das Gehirn verändern kann, nur nicht so tiefgreifend und langfristig (Symptome kehren zurück).
http://www.sueddeutsche.de/leben/psycho ... n-1.922851

Das Thema Krankenhaus-Trauma finde ich auch interessant, ist bei mir auch ein Thema(Krankenhausaufenthalte unter und mit 3 Jahren). Wobei ich mich auch nicht an viel erinnern kann.

Aber zum Thema Erinnern und Traumata würde ich gerne meine Geschichte teilen, auch wenn es keine Krankenhausgeschichte ist.

Meine Ängste sind das Verschlucken/Ersticken von Essen und Angst nicht rechtzeitige eine Toilette aufzusuchen.

Bis ich 19 war konnte ich mich an bestimmte Situationen im Kindergarten nicht mehr erinnern. Von der Schule aus sollten wir im Kindergarten (Fach Pädagogik) 3 Tage nur beobachten und einen Bericht darüber schreiben. Ich ging in meinen alten Kindergarten.

Und dann war das Wissen plötzlich wieder da, nicht mit einem Knall sondern es tauchte danach einfach irgendwie wieder so auf. Ganz sanft, keine Panikattacken oder vermehrten Ängste.

Ich wusste wieder, dass es zu folgendem Vorfall gekommen war: Ich spiele, bin vertieft, man ruft mich, sehr freundlich, Klara komm! Wir wollen ein Lied singen, alle Kinder stehen im Kreis, fassen sich an den Händen,3 Erzieherinnen sind dabei, die Sonne scheint in den Raum, ich freu mich, bin die Letzte die den Kreis schließt, mit der linken Hand fasse ich die Erzieherin an die mich gerufen hat, ein Junge steht im Kreis, wir fangen zu singen an, schäm dich, schäm dich, alle Leute sehen dich, der Junge schaut mich mit großen Augen entsetzt,traurig an, das ist seine Strafe, weil er sich in die Hosen gemacht hat, die Erinnerung endet an der Stelle

Ich habe über diese Erinnerung viel geweint, möchte mich heute noch von den Händen losreißen, zu dem Jungen gehen und ihn trösten und erklären, dass ich das nicht wusste. Fühle mich schuldig obwohl ich unschuldig war.

Dann wusste ich auch wieder, dass ich morgens immer die Pelle von der Milch wegmacht habe (Habe mich geekelt.) und die ganz schnell runtergestürzt habe und dann ganz schnell in meine Stuhle gebissen habe. Ich denke das sie uns zum Aufessen gezwungen haben, warum isst/trinkt man als Kind sonst etwas was man nicht mag. Kann mich auch erinnern, dass ich einmal ganz lange sitzen und Weintrauben aufessen musste. Ich hatte mir zuviele auf den Teller gelegt und brauchte dann so lange zum Aufessen weil ich immer erst die Kerne rauspulen musste, weil ich die nicht mochte. Ein Kind wollte mir helfen, mitessen , durfte aber nicht.

Das war damals noch in der DDR, hab da die letzten Jahre als Kind leider noch mitgenommen.
https://www.amazon.de/Krippen-Kinder-DD ... nderkrippe
https://www.amazon.de/Kinder-brauchen-M ... %C3%BCtter

Kind sein ist eigentlich ziemlich doof und gefährlich. Man ist so ausgeliefert.

Ich bin froh diese Erinnerungen wieder zu haben, weil sie ein Puzzlestück zu meinen Ängsten sind.

Also könnten wir uns vielleicht an noch mehr erinnern wenn wir an die Orte unserer Kindheit zurückgehen, aber das kann man ja nicht immer.

A


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