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Hallo Ihr da draußen,

ich möchte gerne wieder unter Menschen. Nach über elf Wochen in einer psychosomatischen Klinik, bin ich gestern entlassen worden und sitze nun hier in meiner Wohnung, fühle mich sehr einsam.

Meine Krankheitsbild paßt vielleicht nicht ganz (Borderline, Depression, Anteile der sozialen Phobie), jedoch weiß ich, daß der Austausch mit anderen psychisch Erkrankten leichter fällt.

Und außerdem fehlen mir einfach Menschen ...

13.05.2016 08:00 • 14.05.2016 #1


3 Antworten ↓


Dein Wunsch ist natürlich mehr als verständlich. Irgendwie ist man ja in so einer Klinik i.d.R. relativ behütet, hat ein soziales Leben mit anderen Menschen, mit gleicher oder ähnlicher Problematik, wo man sich nicht verstellen muß.... und dann plötzlich kommt der Tag der Entlassung: Stille und Leere, Fremdheit in der eigenen Wohnung. ich kenn' das. Wollte, wenn ich in der Klinik war, auch am WE lieber nicht nach Hause. Dort habe ich mich immer wohler gefühlt. Das Problem ist ja, dass es heute schwer genug ist, Freunde oder wenigstens Bekannte zu finden. Bist du psychisch oder auch anders erkrankt, ist es noch schwerer, bis unmöglich, Anschluß zu finden. Wenn Du irgend die Möglichkeit hast, schließe Dich einer Selbsthilfegruppe o.ä. an. Hier hatte ich es letztes Jahr auch schon mal probiert (unter dem Thema: Aktion Verrückte und/oder Einsame in Berlin und Umgebung). Du kannst seht gut nachlesen, was da passierte; und Berlin ist nun mal deutl größer als Frankfurt und Wiesbaden. Entweder sind viele Suchende selbst nicht in der Lage, Eigeninitiative zu entwickeln, beklagen sich nur über das, was nicht ist oder sie haben kein wirkliches Intersse, möchten sich lieber virtuell austauschen. Ich wünsch Dir jedenfalls mehr Glück bei Deinem Vortsoß, der ja nun schon mal nicht schlecht ist.

A


Soziale Kontakte in Kelkheim, Raum Frankfurt/Wiesbaden

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Zitat von Gnomenreigen:
Entweder sind viele Suchende selbst nicht in der Lage, Eigeninitiative zu entwickeln, beklagen sich nur über das, was nicht ist oder sie haben kein wirkliches Intersse, möchten sich lieber virtuell austauschen.


Vielen Dank erstmal für Deine Antwort. Kontakte ohne Risiko gibt es nicht. Ich habe jeden 2. Dienstag eine Selbsthilfegruppe. Zusätzlich suche ich mir eine Skillsgruppe. Darüberhinaus möchte ich gerne einen fließenden Kontakt von Erkrankten bis hin zu (halbwegs) gesunden Menschen herstellen.

Das es überhaupt nicht selbstverständlich ist Freunde zu finden, habe ich erstmalig 1991 festgestellt. Dennoch, ich bin davon überzeugt, daß es geht. Leicht wird es vermutlich nicht, insbesondere nicht, da ich einige Einschränkungen mitbringe und mich nicht mit der Brechstange darüber hinwegsetze. Ich bin mir sicher, daß ich beim Vesuch soziale Netze aufzubauen, ziemlich häufig in meine eigenen Fallen tappen werde. Aber dann kann ich mich wenigstens damit auseinandersetzen und sicher, es wird weh tun.

Jetzt versuche ich erstmal ... Wenn ich dann auf die Nase gefallen bin, ziehe ich mich sicher mal wieder etwas zurück ... stehe hoffentlich wieder auf und richte das Krönchen

@Peter-G
Gratuliere! Was ich so von Dir lese, hört sich doch erst mal ganz pragmatisch und geerdet an Wenn Du jetzt schon verinnerlicht hast, dass es da auch Rückschläge geben wird...bist Du bestens vorbereitet. Und sicher ist es erst mal ganz gut mit Leidensgenossen Kontakte aufzubauen. Es ist viel leichter, sich da anzunehmen und Probleme zu verstehen, als bei Menschen, die ohne jegl. gesundheitl. Einschränkung leben, oft auch ein sehr viel anderes Leben dadurch haben. Ich wünsch' Dir jedenfalls viel Glück!




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