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Hallo,
ich bin neu hier, 55 Jahre alt, männlich.
Leide an schwerer primärer Insomnie, gegen die kein Kraut gewachsen scheint.
Habe jahrelang täglich Mirtazapin 7,5 bis 15 mg genommen und dazu mind. 3 bis 5x in der Woche Zopiclon 3,75 bis 7,5 mg.
Da das Mirtazapin längst keine schlaffördernde Wirkung mehr hatte, habe ich es nun seit 2 Wochen weg gelassen. Absetzsymptome habe ich keine.

Nun wollte ich auch das Zopiclon weg lassen. Auch das nehme ich nun seit 2 Wochen nicht mehr.
Auch hier keine gravierenden Absetzsymptome, ausser halt, wie auch anders, SCHLAFLOSIGKEIT.

Seit ebenfalls 2 Wochen nehme ich nun Quviviq (Daridorexant).
Kann damit zwar einigermaßen einschlafen, bin jedoch nach ca. 3 Stunden wieder wach.
Einschlafen funktioniert dann auch leider nicht mehr.
Also auch das ist keine Lösung für mich.

Ich habe auch schon sämtliche tryziklische AD's probiert, die aber bei mir leider ebenfalls keinen Schlaf bringen.

Jetzt gerade hat mir eine Psychaterin Quetiapin verschrieben.
Ich habe aber überhaupt keine Lust, dieses Zeug NUR wegen meiner primären Insomnie zu nehmen.
Es wird ja auch überwiegend davon abgeraten wegen den ganzen Nebenwirkungen, die auch bereits in niedriger Dosis 25 bis 75 mg auftreten können.
Das Zeug ist wirklich giftig, im wahrsten Wortsinn.
Ausserdem ist es ja auch off Label, also nicht zugelassen usw.

In meiner akuten Verzweiflung frage ich mich gerade, wie es weitergehen soll.
Eine Stimme in mir sagt mir, nimm bzw. konzentriere dich auf Zopiclon, denn es ist leider das einzige, was mir wirklich hilft und das meisst schon in der 3,75 mg Dosis.
Wenn es gar nicht anders geht halt eine ganze mit 7,5 mg nehmen. Erstaunlicherweise wirkt es bei mir immer noch in dieser niedrigen bis normalen Dosierung, trotz vieler Jahre Einnahme, wenn auch nicht täglich aber doch an gut 3 bis 5 Tagen in der Woche.

Also ich glaube, ich werde lieber von Zopiclon abhängig (die Gefahr ist nun größer als zuvor , da mein Schlafproblem sich auch immer mehr verschlimmert) als dieses wirklich giftige Quetiapin zu nehmen.
Immerhin ist es ein Neuroleptika. Will gar nicht wissen, was das alles in meinem Kopf/Körper anrichten kann bei Dauereinnahme.
Dagegen erscheinen mir die von Zopiclon ausgehenden Gefahren deutlich überschaubarer.
Einen Tod muss ich sterben.
Was meint Ihr dazu?
Pest oder Cholera?

Heute 13:47 • 11.02.2025 #1


8 Antworten ↓


Also ich nehme seit 2017 Quetiapin.

Ich will weg von dem Medikament, aber nur wegen der Gewichtszunahme und mittlerweile mangelnder Wirkung.
Wäre die Gewichtszunahme nicht, würde ich es vermutlich weiter nehmen wollen, aber die treibt mich in eine Essstörung.

Das Quetiapin so schädlich ist, wie du es darstellst halte ich für ein Gerücht.
Würde es immer einer Medikamentenabhängigkeit vorziehen.

A


Zopiclon oder Quetiapin - Pest oder Cholera?

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@Vhaena Danke Dir!
Du willst ja auch wieder davon weg wegen Gewichtszunahme.
Ich habe viele Stunden damit verbracht im Netz zu lesen. Gerade auf Youtube gibt's sehr viele Informationen aus dem englisch sprachigen Raum. So gut wie keiner empfiehlt das Zeug bei einer primären Insomnie, weil es einfach in zu viele Richtungen wirkt incl. entsprechender Nebenwirkungen.
Es wird oft davor gewarnt es zu nehmen.
Auch kommt es beim Absetzen zu Problemen.
Wenn man alles zusammen zählt, sehe ich objektiv einfach keinen Vorteil gegenüber den Z-Substanzen, eher im Gegenteil.
Deshalb....Pest oder Cholera

Ja, aber ich würde eher eine weitere Gewichtszunahme in Kauf nehmen als eine Medikamentenabhängigkeit.

Ich bekomme es auch primär wegen Schlaflosigkeit verschrieben.
Hatte es auch mal für 3 Monate absetzen müssen, das war kein Problem, hatte keine Absetzsymptome.

@Vhaena Am Ende bist Du ja ebenfalls vom Quetiapin abhängig. Ohne Quetiapin kein Schlaf.
Ich will weder zunehmen (bin eh schon leicht übergewichtig) noch möchte ich Veränderungen in meinem Dopaminstoffwechsel, womöglich für immer.
Also dann lieber Abhängigkeit von Zopiclon ohne sonstige Probleme.
Wie ich sage... Pest oder Cholera.

Geht nur Zopiclon bei dir, oder hast du auch schon Zolpidem probiert?
Ist ähnlich vom Wirkspektrum, aber wirkt kürzer als Zopiclon.
Vor Jahren noch hat man die Z-Drugs als genauso abhängig machend bezeichnet als Benzos (sind etwas anders als Benzos, aber besetzen ähnliche Rezeptoren).
Forschungen meinen, dass Insomnie ungesünder ist als Dauereinnahme von Zolpidem.
https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Ke...99550.html
https://www.aerzteblatt.de/archiv/4430/...aengigkeit

@luciana Danke Dir für deine Antwort und den interessanten Bericht!
Ich denke, dass Zolpidem dem Zopiclon doch sehr ähnlich ist, ausser, dass eben Zolpidem eine kürzere HWZ hat.
Probiert habe ich es und es wirkt auch. Aber da ich auch ein Durchschlafproblem habe, ist das Zopiclon für mich wohl der bessere Kandidat.
Das mit der etwas anderen Rezeptorbindungung von Z-Substanzen gegenüber den klassischen Benzos ist mir bekannt, auch, dass sie nicht ganz so sehr abhängig machen (sollen).

Also ich habe nur dieses eine Leben und was ich definitiv weiss, dass es ohne Zopiclon nicht mehr lebenswert ist.
Ohne Schlaf geht halt gar nichts mehr auf Dauer, aber das wisst ihr ja hier alle so gut wie ich.
Und wenn es eben in der z-drugs Abhängigkeit enden soll, dann ist es halt so.
Ist wohl die einzige Lösung denn keiner kann helfen.

Ich bin ganz deiner Meinung - Schlaf ist wichtig! Und wenn es mit Hilfe ist, dann ist es eben so.
Wichtig ist ja nur, dass du bei der Dosis bleiben kannst, und das tust du ja.

Danke.
Also mein persönlicher, neuer Plan sieht so aus:
50mg Daridorexant zum Einschlafen und da ich immer nach ca. 3 Stunden wach werde, gibt's dann ein halbe Zopiclon oder Zolpidem hinterher.
Das Quetiapin werde ich nicht nehmen. Will nichts, was in meinen Dopaminstoffwechsel eingreift usw.





Dr. med. Andreas Schöpf
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