Ich habe Fluoxetin 7 Jahre lang genommen. Es gab 3 Ausschleichversuche, die schief gingen. Der 4. 2014 gelang auch nicht wirklich, denn seitdem nehme ich nichts mehr und es ging deutlich bergab. Das Ausschleichen war vielleicht doch nicht langsam genug, wer weiß. Ich hatte am beim Ein-und Auschleichen immer viel Herzklopfen und Restless legs, immer eine Gewichtszunahme unter der Einnahme, außerdem häufigen Juckreiz. Gegen die Depressionen half es, gegen die Ängste auch, aber sehr bedingt. Eine Histaminunverträglichkeit habe ich auch entwickelt. Ein Oberarzt in einer Medikamentenedukation im Zuge eines Klinikaufenthaltes bestätigte meine Frage, ob es damit zusammenhängen könne, denn Serotonin und Histamin sind beides biogene Amine. Habe auch andere Nahrungsmittelunverträglichkeiten in der Zeit der Einnahme entwickelt, die sich noch nicht zurückentwickelt haben. Auch ich wurde erst unter der Einnahme therapiefähig, aber jetzt ohne fühle ich intensiver und komme an meine Gefühle besser heran, auch, wenn sie leider extrem intensiv sind, mich überfluten. Beim Ausschleichen fand ich es erst angenehm, endlich Freude wieder richtig spüren zu können, aber ich fing schnell wieder an, nah am Wasser gebaut zu sein, depressives, dissoziieren etc kam wieder. Auch bei mir gibt es Schwankungen. So gab es Zeiten, wo es einigermaßen ohne ging, aber nie wie früher, wie es sein müßte um normal zu leben. Parallel läuft natürlich (!) Therapie, leider nur noch Notfallstunden und auch EMDR, wovon ich viel halte. Klar, ich bin ich immer wieder am schwanken, ob ich wieder Fluoxetin nehmen soll, aber ich habe durch Allergien und Erfahrungen eine Medikamentenangst entwickelt und es gibt noch andere Gründe. Ich wollte immer Kinder und unter Fluoxetin ist dies nicht möglich. Fluoxetin hat mir einerseits geholfen, andererseits meine Probleme gedeckelt, das kann ich klar beantworten. Mein Psychiater und meine Therapeutin drängen mich aber nicht zu Medikamenten. Es gab massig Ärzte, bei denen es anders verlief, wo es ausschließlich um Medikation ging. Ich habe auch einiges durch, was ich nicht vertrug. Ich muss sagen, ich glaube nicht an eine dauerhafte Regulierung der Neurotransmitter durch Fluoxetin. Sobald ich es ausschleichen ließ, kam alles wieder, obwohl ich viel geändert habe. Scheinbar nicht genug oder meine Neurotransmitter sind einfach dauerhaft in einem Ungleichgewicht. Mir wurde auch gesagt, dass man es eigentlich nicht verstehen würde, denn ich bin reflektiert, aber scheinbar regulieren sich meine Neurotransmitter trotzdem nicht. Belastende Veränderungen werfen mich vollkommen aus der Bahn. Gehirntechnisch und auch hormonell.
Allerdings, Katzenfan, eine Dosierung von 20mg sind wirklich nicht so viel und daher sethen die Chancen vielleicht nicht schlecht, dass du nach sehr langsamem Ausschleichen doch ohne klar kommen könntest. Meinen Erfahrungen entspricht das nicht, aber jeder Fall ist anders. Liebe Grüße!
06.10.2018 11:17 •
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