App im Playstore
Pfeil rechts
20

Liebe Mitglieder,
mein Name ist Tim, ich bin 18 Jahre alt und stehe kurz vor meinem Abitur am Beruflichen Gymnasium für Gesundheit und Soziales. Im Rahmen meiner wissenschaftlichen Belegarbeit beschäftige ich mich mit der Frage:
Wie gut werden Patienten über die möglichen Langzeitfolgen von Antidepressiva informiert?

Der Anlass für dieses Thema ist meine eigene Erfahrung: Ich wurde bereits mit 15 Jahren mit Antidepressiva behandelt und habe nach mehrjähriger Einnahme und anschließendem Absetzen verschiedene Langzeitfolgen, insbesondere Gedächtnisbeeinträchtigungen, festgestellt. Diese persönliche Erfahrung hat mein Interesse an einer genaueren wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Transparenz in der ärztlichen Aufklärung geweckt.
Für meine Arbeit möchte ich anhand fundierter Studien sowie persönlicher Erfahrungsberichte untersuchen, ob und in welchem Umfang Patienten über mögliche Langzeitfolgen informiert werden. Dazu habe ich eine kurze Umfrage mit sieben Fragen erstellt und würde mich sehr freuen, wenn ihr eure Erfahrungen mit mir teilt.

Hier geht’s zur Umfrage: https://forms.gle/Ud5CQNLza3deSH1f6

Alle Antworten werden selbstverständlich anonym behandelt und ausschließlich für meine wissenschaftliche Arbeit genutzt. Falls es Fragen gibt oder jemand sich weiter über das Thema austauschen möchte, stehe ich gerne zur Verfügung.

Ihr würdet mir sehr stark helfen, wenn ihr euch wenige Minuten der Umfrage widmen könntet. So tragt ihr maßgeblich zu einem besseren Ergebnis meiner Belegarbeit bei. Vielen lieben Dank!

Liebe Grüße
Tim

Heute 08:39 • 11.02.2025 x 4 #1


19 Antworten ↓


Guten Morgen, finde ich sehr gut, dass du dich mit diesem Thema beschäftigst. Mir wurde nicht mit einem Wort erwähnt, dass es Langzeitfolgen gibt. Zu dem wurde gesagt, die Nebenwirkungen seinen auch nicht so schlimm. Ich war damals 18 Jahre alt, also ich es genommen habe. Nach nicht ganz einem Jahr habe ich es abgesetzt.

A


Wie findet ihr die ärztliche Aufklärung bzgl Antidepressiva?

x 3


Hi, wirklich ein wichtiges Thema. Man hat oft das Gefühl, dass es für die Ärzte alles selbstverständlich ist, weil sie damit tagtäglich arbeiten. Manchmal wird man auch nicht ernst genommen, wenn man den Verdacht auf Nebenwirkungen äußert. Wobei es insgesamt ab einem gewissen Punkt schwierig ist zu sagen, was Nebenwirkung und was Symptom ist, da es sich manchmal sehr ähneln kann und die Medikamente das auslösen, wogegen man sie eigentlich nimmt.

@Kati88 Vielen Dank für dein Feedback!
Ich bin, aufgrund eigener Erfahrungen, ebenso sehr betroffen von dem Thema. Deshalb möchte ich dieses jetzt, auch wenn lediglich im Rahmen der Belegarbeit im Abitur, aufgreifen. Vielen lieben Dank, dass du dich der Umfrage gewidmet hast! Jede Antwort zählt und trägt zu einem aussagekräftigen Ergebnis bei. Auch eure individuellen Erfahrungen bringe ich gut und gern mit in meine Arbeit ein.

Liebe Grüße!

@sandracookie Genauso ist es! Vielen lieben Dank für dein Feedback. Ich stimme dir vollkommen zu - eben weil auch ich bis heute unter der unzureichenden Aufklärung durch die Ärzte leider, bspw. durch Gedächtnisstörungen, die ich seit Einnahme und Absetzen der Antidepressiva feststelle. Ich bin obendrein der Meinung, dass auch seitens der Pharmaindustrie nicht alle Nebenwirkungen benannt werden, die in Studien festgestellt werden konnten. Andernfalls gäbe es nicht einen derartige Menge an Patienten, die dem ganzen Thema etwas kritisch gegenüberstehen.
Vielen lieben Dank für die die Teilnahme! Ich bin in jedem Falle über alle Antworten dankbar, da ich schnellstmöglich viele Ergebnisse benötige.
Liebe Grüße!

@TimBgt Ich fand die Aufklärung extrem schlecht. Mir wurde nur ein Wisch unter die Nase gehalten, wo ich unterschreiben musste, nach Einnahme abends nicht mehr Auto fahren darf.

Was ich auch schlimm fand, dass man dann später, wenn Nebenwirkungen oder Absetzerscheinungen auftreten, einfach mit Das kann nicht sein, das gibt es nicht, das bilden Sie sich ein abgespeist wird. Unterstützung beim Absetzen gab es gar nicht, nur den Spruch Wenn Sie meinen, dass das vom Absetzen kommt, müssen Sie da halt durch.

Die Umfrage habe ich ausgefüllt.

Moin, ich habe die Umfrage auch ausgefüllt. Ich habe vor neun Jahren Escitalopram bekommen, ohne dass überlegt wurde, was es vielleicht noch gibt. Es gab keine eindeutige Diagnose- mir ging es nach einer Trennung einfach nicht gut. Ich habe den ‚Strohhalm‘ gegriffen und es ging mir dann einige Jahre sehr gut. Vor fünf Jahren habe ich versucht, abzusetzen und habe es bis heute nicht geschafft. Das Medi hilft mir nicht, aber ohne geht es auch nicht. Die Fachärzte, die ich seitdem besuche, wollen herumprobieren, weil ihnen nichts besseres einfällt. Ein wichtiges Gefühl, das wohl viele haben, ist , so alleine damit zu sein, denn bei jeder Person machen ADs etwas anderes. LG

@Kruemel_68 Vielen Dank für dein Feedback und für die Teilnahme an der Umfrage. Ja, auch ich wurde im Alter von 15 Jahren mit Antidepressiva therapiert. Ich war damals aufgrund persönlicher Schicksalsschläge und familiären Hintergründen in einer Klinik mit vielen anderen Jugendlichen. Nach einer Woche hieß es dann, man könne mich nicht traditionell therapieren, da der Schweregrad meiner depressiven Episode immens sei. So fing man dann an, mir Doxepin zu geben. Aufklärung gab es kaum...

In jedem Falle freue ich mich über jede Antwort, da meine Belegarbeit dadurch umso aussagekräftiger wird.
Dankeschön!

Liebe Grüße!

@Sprotte Vielen lieben Dank, dass du an der Umfrage teilgenommen hast. Auch ich habe eher aus einem Affekt bzw. einem situativen Problem heraus eine depressive Episode entwickelt. Zwar spielten, wie sich später herausstellte, auch kindheitliche Prägungen eine große Rolle, aber das spielte laut den Ärzten keine Rolle - Antidepressiva standen im Mittelpunkt. Ohne Aufklärung. Einfach ins kalte Wasser geschmissen.
Ich bin gespannt, was das Ergebnis der Umfrage zeigt.

Liebe Grüße!

Die Umfrage habe ich nicht ausgefüllt, weil die Fragen teilweise auf mich gar nicht zutreffen.
Ich kann nur sagen, ich nehme seit 26 Jahren Antidepressiva und habe keinerlei Langzeitfolgen. Als ich anfing, wue zu nehmen, ging es mir so schlecht, dass es mir völlig egal gewesen wäre, wenn man mich über irgendwelche Langzeitfolgen aufgeklärt hätte, ich hätte sie trotzdem genommen.

Habe mal mitgemacht, weil's mich aktuell betrifft und ich's wichtig finde, dass das in der breiten Masse bekannter wird und einfach präsenter wird.

Grüße

@DerAngsthase Vielen lieben Dank, das hilft mir wirklich sehr! Und ich stimme dir auch total zu. Mich hat es 2021 mit meinen 15 Jahren (bis zum Absetzen der Medikamente im September 2023) ebenso betroffen. Beziehungsweise treffen mich gewisse Folgen, wie sind deutlich vermindertes Kurzzeitgedächtnis, noch heute. Ich bin gespannt, was bei der Umfrage rauskommt. Muss in meiner Belegarbeit dann alles auswerten.

Liebe Grüße!

Mir wurde zB nie gesagt, dass manch einer starke Suizidgedanken am Anfang der Einnahme bekommen kann.
Das hatte ich das letzte mal extrem und hab 24/7 dran gedacht.

Hatte auch DP DR und wenn nicht plötzlich der Durchbruch gekommen wäre, ich weiß nicht.

So die wichtigsten Punkte wäre ganz gut nochmal so einen Extra Zettel zu bekommen.

Gibt zwar einen Beipackzettel aber da steht soviel drauf, und ich kann mich nicht mal konzentrieren wenn ich starke Depressionen hab. Ist wie ein Sieb, alles rieselt durch.

Ich nehme 4!verschiedene sehr starke Medikamente
Neuroleptika
Aufgeklärt wurde ich nie das musste ich alleine machen

Mir sind die Langzeitschäden bekannt und bewusst

Jedoch geht es mir ohne dermaßen schlecht das ein Leben nicht mehr möglich ist also muss ich es in Kauf nehmen wenn ich weiter leben will denn ohne wäre ich heute wahrscheinlich nicht mehr hier

Mir war es seinerzeit vollkommen egal was ich da nehme und ob und wenn ja welche Langzeitfolgen das hat. Ich hätte alles genommen, selbst wenn mir davon die Hände abgefallen wären.

Und ich glaube diesen Unterschied spiegeln auch die unterschiedlichen Antworten und Sichtweisen hier wieder. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass in manchen Fällen nicht oder nicht genug aufgeklärt oder Alternativen probiert werden.
In vielen Fällen ist das AD aber notwendig und eine regelrechte Aufklärung eher kontraproduktiv, weil sie entweder gar nicht ankommt oder den Patienten zu sehr verunsichert.

AD sind keine Hustenbonbons und sollten nie die einzige Therapie sein. Aber ich bin keinem Arzt aus meiner Vergangenheit böse dass er mir nicht erklärt hat, dass es mir heute schwer fällt davon los zu kommen.

Ich kann jedem Menschen nur dazu raten:

Den Arzt zu Löchern, bei Unklarheiten!
Jedem Menschen sollte einleuchten, das jedes Medikament Nebenwirkungen haben kann - dazu gehören auch Langzeit Folgen ! Es ist euer gutes Recht nachzufragen, auch z.B. in der Apotheke! Ggf. auch alternativen Vorschlagen lassen !

@Luce1 Das wurde mir anfangs auch verschwiegen. Es betraf mich zwar nicht, aber eine Aufklärung ist dennoch für diejenigen, die diese Symptome aufzeigen, unverzichtbar. Da hast du völlig recht. Vielen Dank für dein Feedback! LG
Sponsor-Mitgliedschaft

@Ängstlichemaus So ist es. Da bin ich völlig auf deiner Seite. Nur habe ich die Erfahrung gemacht, dass regelrecht auf entsprechende Antidepressiva gedrängt wird. Damals hieß es gegenüber meinen Eltern Wir können Tim nur mit Antidepressiva unterstützen - die Psychotherapie schlägt nicht an. Und das nach 1 - 1,5 Wochen wohlgemerkt!

In jedem Falle freue ich mich über dein Feedback und dass du dir Zeit für die Umfrage genommen hast. Vielen lieben Dank!

@DrSeltsam Das stimmt. Es ist auch abhängig vom Schweregrad der Erkrankung. Dieser darf keineswegs bagatellisiert werden - auch im Rahmen der Umfrage.

Vielen lieben Dank für dein Feedback! Liebe Grüße.

@Sonja77 Mir ging es als ich 15 war genauso. Ich denke, dass ich durchaus das Verständnis dafür gehabt hätte, mich näher mit dem Thema auseinandersetzen. Aber damals habe ich alles genommen, was in irgendeiner Weise eine Besserung versprach. Heute denke ich anders drüber, vor allem auch im Hinblick auf die ärztliche Aufklärung...

Vielen lieben Dank für dein Feedback - das hilft mir und meiner Belegarbeit wirklich immens!

Liebe Grüße!

A


x 4






Dr. med. Andreas Schöpf
App im Playstore