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Zitat von Calima:
h habe nie Medikamente genommen und die Erfahrung gemacht, dass ich sowohl eine schwere Depression als auch meine Angststörung ohne solche überwinden konnte.


Schön für Dich. Ich konnte nicht mal mehr laufen, weil ich kaum gegessen hatte, da mein Geschmack verschwunden war und alles nur noch bitter schmeckte.
Dazu ca. 45 kg verloren, konnte nicht mehr richtig sehen.
Hatte dann dummerweise überhaupt kein Medi mehr genommen, weil ich sterben wollte.

Ach ja, und bei mir gab es in der Familie (Oma) auch Depressionen ...

Ich habe 17 Jahre ohne Medis gelebt. Dann ging es nimmer, und sie waren dann meine Rettung. Ist auch müssig, darüber ob oder ob nicht zu diskutieren.

Fakt ist, alle werden nicht drumrum kommen, Veränderungen im Leben vorzunehmen und wie, das ist eigentlich egal, da Krankheiten und oder Persönlichkeiten unterschiedlich gelagert sind.

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Wer von euch schafft es ohne Medikamente klarzukommen?

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Zitat von portugal:
Ich versteh immer nicht, warum jemand Tabletten nicht mehr will, wo sie dich bei Dir helfen?


Dazu kann ich folgendes sagen: Citalopram hat mir auch diesmal (zum zweiten Mal) aus einer tiefen Krise geholfen.
Ich fühle mich nun wieder stark genug, sie auszuschleichen, da ich auch mein Leben und Mind-Set angepasst habe.

Wenn man wegen Bluthochdruck Medikamente nimmt, den Grund für den BHD aber beseitigt, kann man die Tabletten ja auch absetzen, auch, wenn sie nach wie vor (Blutdruck senkend) wirken.

Gerade bei Angst und Depression sollten AD möglichst nur so lange genommen werden, bis man aus dem Loch raus ist und möglichst was gelernt hat. Schließlich haben die ja auch NW, die man sich nicht lebenslang antun sollte.

Hab's mehrmals ohne Tabletten probiert, hat aber leider nie geklappt.

Es sehe es jetzt wirklich wie @portugal.

Zitat von Pauline333:
und möglichst was gelernt hat. Schließlich haben die ja auch NW, die man sich nicht lebenslang antun sollte.


Meinst Du NW von den ADS?

Ich hatte nie welche und hatte bereits drei verschiedene.

Das kann schon sein, dass manche es lebenslang nehmen müssen. Ich denke aber, dass in einigen bis vielen Fällen einfach nicht die Baustellen, die zur Depression oder Angsstörung geführt haben, beseitigt wurden und/oder die Medikamente viel zu schnell abgesetzt wurden. Ich schleiche seit November aus und werde noch locker 3 weitere Monate brauchen.

Zitat von portugal:
Meinst Du NW von den ADS? Ich hatte nie welche und hatte bereits drei verschiedene.


Ich meine NW im Sinne von körperschädigend. Nicht ohne Grund soll man unter AD regelmäßig EKGs und Blutuntersuchungen machen. Wo eine Wirkung, da immer auch eine NW.

Ich denke auch das das auf Dauer nicht gut ist für den Körper, deswegen möchte ich es einfach versuchen, auch wenn es sehr schwer fällt

Wie hast du denn genau abgesetzt? Eventuell kommt jetzt auch Unsicherheit/leichte Angst durch (leichte) Absetzerscheinungen?

Hallöchen!
Ich hab noch nie Medis gegen die Ängste und/oder Panikattacken genommen. Aber ich muss dazu sagen, ich hab mich immer selber wieder aus diesen Löchern rausgeholt, da ich 2x eine Therapie begonnen habe und beim 1. wollte man mich direkt erstmal mit Pillen abschiessen und bei der 2. war ich 6x und dann meinte sie es würde dann jetzt auch genügen. So viel dazu.
Aber wahrscheinlich ist das ganze nicht so stark ausgeprägt bei mir, wie bei manchen hier. Es gibt halt mal bessere, mal schlechtere, mal gute und mal richtig miese Tage. Ich habe halt am meisten mit körperlichen Symptomen zu kämpfen, die bei mir direkt was richtig schlimmes sind. Auch habe ich an schlechten Tagen immer ein sehr negatives Gedankenkarrussell. Ihr kennt das.
Aber bisher Gott sei Dank ohne Medis ausgekommen

Depressionen können sehr wohl durch z.B. Stoffwechselstörung ausgelöst werden und dann helfen AD´s super. Man sollte sie niemals verteufeln, leider meinen manche, dass sie einen auf vermeintlich stark machen wollen und am Ende brechen sie dann irgendwann zusammen. Ich würde sogar behaupten, dass je schlimmer die Erkrankung ist, desto dringender sind Medikamente angebracht. Ich nehme seit 13 Jahren ein AD und mein Mann seit 16 Jahren. Besonders mein Mann wäre ohne seine Medikamente definitiv nicht mehr am leben, weil er akut suizidgefährdet war.
Bei Bluthochdruck oder Diabetes muss man ja in der Regel auch ein Mittel sein Leben lang nehmen.
Es ist leider in der Gesellschaft oft noch so, dass AD´s verpönt sind, warum, das weiß der Geier.
Auch haben manche Leute eine Phobie gegen Medikamente und anstatt dagegen anzugehen, lehnen sie lieber AD´s konsequent ab, was schade ist, denn dann ist es schwer ihnen zu helfen.
Ich denke, die wenigsten, die schwer psychisch krank sind, schaffen es ohne.

Zitat von Islandfan:
Es ist leider in der Gesellschaft oft noch so, dass AD´s verpönt sind, warum, das weiß der Geier.


Deutsche sind aber generell so, ich leb ja mit einem Portugiesen zusammen und wohne in U.K. und die machen nicht so ein Tara.

Engländer nehmen aber zu schnell Pillen. Ich kenn das auch von meinen Eltern und Großeltern, dass eine Tablette erst im Notfall genommen wird.

Ich nehme meine ADS seit 20 Jahren, in Dtschl hatte ich noch mittelschwere Depressionen aber es immer mehr bergab.

Genau wie bei @Islandfan S Mann ist es auch bei mir.

Und auch ich habe immer schwere Suizidgedanken.

Ich glaube es kommt auch auf die Umstände an. Ich möchte irgendwann nochmal schwanger werden und bin deswegen erstmal dabei es ohne Medikamente zu versuchen. Es ist definitiv schwerer und in bestimmten Fällen auch nicht möglich. Meine Therapeutin gibt mir dazu auch immer ein Feedback was sie denkt. Bis jetzt meint sie ist es nicht zwingend notwendig härtere Medikamente zu nehmen. Ich nehm "nur" was zu schlafen. Atosil schleiche ich langsam aus.

@portugal das wusste ich gar nicht, dass man in England schneller zu Tabletten greift.
Ehrlich gesagt, denke ich, dass solange diese Mittel noch verpönt sind zum großen Teil, auch psychische Krankheiten immer noch nicht in der Gesellschaft angekommen sind. Jeder würde bei einem Diabetiker verstehen, wenn er Insulin nehmen muss, aber bei AD`s werden sofort kritische Worte laut.

@Nikieagle wenn du nicht in der nächsten Zeit schwanger werden willst und es dir jetzt sehr schlecht gehen sollte, dann würde ich erst einmal Tabletten probieren. Absetzen kann man sie ja dann wieder, wenn es einem besser geht und man dann schwanger werden will. Ich kenne mich damit nicht aus und weiß nicht, ob und welche man in einer Schwangerschaft nehmen darf.

Zitat von Islandfan:
Nikieagle wenn du nicht in der nächsten Zeit schwanger werden willst und es dir jetzt sehr schlecht gehen sollte, dann würde ich erst einmal Tabletten probieren. Absetzen kann man sie ja dann wieder, wenn es einem besser geht und man dann schwanger werden will. Ich kenne mich damit nicht aus und weiß nicht, ob und welche man in einer Schwangerschaft nehmen darf



Ich hatte ja schon eine kleine Bekanntschaft mit Escitalopram. Nie wieder ein SSRI! Dafür bin ich nicht gemacht. Ich nehm Valdoxan zum schlafen noch. Mehr soll es auch nach der Ärztin nicht werden. Die Therapie hat mir schon geholfen. vielleicht ist es auch in 2/3 Wochen so schlimm das ich was brauche aber solange es noch geht versuche ich es so.

Es gibt sehr viele Ads die man auch während einer Schwangerschaft nehmen darf und die nicht schädlich sind fürs Baby

Ansonsten sehe ich das auch genauso
Wer nicht selber bis zum Hals in der sch. gesteckt hat kann das nicht verstehen
Und bei solch schweren Fällen und Krankheitsbildern geht es nicht ohne Medis..

Alle die es ohne geschafft haben hatten eben das Glück nicht komplett in der sch. gesteckt zu haben.

Zitat von NIEaufgeben:
Es gibt sehr viele Ads die man auch während einer Schwangerschaft nehmen darf und die nicht schädlich sind fürs Baby Ansonsten sehe ich das auch genauso Wer nicht selber bis zum Hals in der sch. gesteckt hat kann das nicht verstehen Und bei solch schweren ...


So ist es, ich denke, wer richtig schwer psychisch erkrankt ist, der schafft es nicht ohne, da nützt auch der stärkste Wille und der stärkste innere Schweinehund nichts.
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Also, grundsätzlich sehe ich das ähnlich. Bei manchen Krankheitsbildern geht es definitiv nicht ohne Medis. Keine Frage. Ich wollte hier auch nicht in Frage stellen, dass es in manchen Fällen sinnvoll und notwendig ist. Dennoch vertrete ich die Meinung, dass bei nicht ganz so massiv ausgeprägten psychischen Krankheiten, viel zu schnell und viel zu harte Pillen verschrieben werden. Ich habe das mehrfach am eigenen Leib erfahren dürfen. Um das nochmal klarzustellen, ich litt massiv an Panikattacken, verschiedene körperliche Symptome und starker Niedergeschlagenheit. ABER wahrscheinlich nicht so massiv wie manch anderer. Natürlich war es schlimm für mich und kurzzeitig dachte ich, das hört nie wieder auf und da komm ich nicht mehr von los. Nach den schon erwähnten 2 versuchen eine Therapie zu machen, war mir klar, ich kann mir nur selber helfen. Und das hab ich halt so durchgezogen, egal wie schwer es manchmal war und habe keine Situation mehr gemieden, bin wieder arbeiten gegangen, egal ob Schwindel, Kreislauf, schwitzen, zittern... und von Tag zu Tag wurde es besser. Panikattacken hatte ich seit mehr als 3 Jahren nicht mehr, aber habe immernoch Tage, an denen ich sehr dünnhäutig, niedergeschlagen und antriebslos bin. Dann kommen auch wieder vermehrt die körperlichen Symptome. Ich habe aber gelernt damit umzugehen und bin froh, dass ich es in den Griff bekommen habe. Aber ich denke das sollte jeder für sich selber entscheiden, welchen Weg er da einschlagen muss oder möchte. Keiner ist deshalb weniger oder mehr "erkrankt".

Ich denke auch das Arbeit helfen kann! Ich hatte heute innerlich echt einen miesen Tag im Büro da ich auch heute Nacht nicht geschlafen habe, aber er ist rum und jetzt bin ich froh drum!

Maniac84 ich finde es toll wie du das machst! Denn das ist für mich der richtige Weg und das hat mir schon so oft in den Guten Zeiten geholfen! Ich hatte jetzt auch echt ein Jahr Ruhe und da möchte ich auch wieder hin!

Für mich war es auch der richtige Weg. Ich hoffe, dass dieser Stimmungsabfall der momentanen "Coronazeit" geschuldet ist und dem Wetter. Aber wenn man immer weiter an sich arbeitet, kommt man auch wieder dahin wo man hin will. Wir schaffen das

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Dr. med. Andreas Schöpf
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