Wem haben AD wirklich geholfen?

Es ist aber Wochenende und ich bin mit meinem Sohn alleine. Irgendwie muss ich nächste Nacht Schlaf bekommen. Er ist 5 Jahre alt und ich kann nichts mit ihm anfangen, weol ich durchhänge. Auch ist die Unruhe am Morgen nach der Tabeletteneinnahme immer noch stark. Gestern Abend fühlte ich michendlich mal wieder gut. Bin mit ihm um 20 Uhr zusammen ins Bett gegangen, noch gelesen und dann gegen 22.00 Uhr eingeschlafen. Um 23 Uhr dann mit lautem Ohrenrauschen und Herzklopfen aufgewacht. Dann war die Nacht vorbei. Blöde.

Hey Hugo und die anderen lieben Leute,

das ist echt blöd! Ich bin kein Profi, was solche Medikamente angeht. Bin heute beim 11. Tag AD angekommen und alles ist ganz schön wechselhaft - ich habe schon das ein oder andere Mal Tavor nehmen müssen... Es ist ja schonmal schön, dass du tagsüber scheinbar gut zurecht kommst! Wünsch' dir alles Gute!

Während ich gestern vormittags relativ ruhig war, bin ich nach einer sehr unruhigen Nacht heute wieder extrem nervös und ängstlich und gleichzeitig vollkommen müde und erschlagen. Habe aber immerhin jetzt schon über 24 Stunden ohne Beruhigungsmittel durchgehalten.

Zitat von Hugo1974:

Hallo,
Ich brauche dringend mal Zuspruch. Ich nehme jetzt seit 5 Tagen 10 mg Escitralopram. Jetzt konnte ich die zweite Nacht hintereinander keine zwei Stunden schlafen. Wachte ständig mit Herzklopfen auf und bin total gerädert. Werde nachher wohl ins KH fahren und mir ein Schlafmittel verschreiben lassen. Ätzend

In solchen Fällen wird lieber für abends zusätzlich ein schlafanstoßendes AD verschrieben als dass man Schlaftabletten nimmt. Mit Schlaftabletten, vor allem, wenn man das nicht gewohnt ist, kann es passieren, dass du nicht wach wirst wenn dein Sohn nachts irgendetwas hat oder dass du aufwachst, aber schwindelig herumtorkelst.

Ja danke für den Hinweis, da hast du natürlich recht. Sitze jetzt in der Anlaufpraxis im KH. Mal sehen was der Doc sagt. Wenn es länger als ne halbe Stunde dauern wird, schlafe ich hier wahrscheinlich auf dem Sitz ein auf jeden Fall ist die Benommenheit durch die Tabletten kaum noch spürbar, wenn ich nicht nur so müde wäre, gähn.

So, er gab mir für das WE Tavor Tabletten a 1 mg mit. Ich werde erst mal versuchen, so zu schlafen und wenn es nicht klappen sollte, dann eine unter die Zunge legen. Meine lieben Schwiegereltern bleiben heute auch da. Ist schon doof für mich als Mann.... Psychiater.....Psychopharmaka. ..Phsychologe....da muss ich wohl auch noch an mir arbeiten, dass zu akzeptieren.

Das klingt doch erstmal gut. Auf jeden Fall ist dir damit kurzfristig schonmal geholfen! Wenn du Tavor noch nie genommen hast, probier' es ruhig erstmal mit einer halben. Ich schlaf' meistens schon von einer Viertel gut ein Die andere Hälfte nach nehmen kannst du ja immer noch.

Dann eine gute Nacht heute

Zitat von Hugo1974:

Hallo,
Ich brauche dringend mal Zuspruch. Ich nehme jetzt seit 5 Tagen 10 mg Escitralopram. Jetzt konnte ich die zweite Nacht hintereinander keine zwei Stunden schlafen. Wachte ständig mit Herzklopfen auf und bin total gerädert. Werde nachher wohl ins KH fahren und mir ein Schlafmittel verschreiben lassen. Ätzend

Bleib mal fünf sechs Wochen dran, für Kopf, Herzklopfen und vor allem gegen das Gedankenkarussell (Depressionen) wirkt es perfekt.
Bin zwar etwas älter und nehme höhere Dosis als du.....würde aber sagen, meine Un/Geduld hat sich gelohnt.
Nur meine Erfahrung versteht sich....

Ich selbst hätte auch lieber nur positive Nachrichten. Heute fühl' ich mich echt komisch. Vielleicht kommt das ja echt von den letzten Tagen, an denen ich immer (wenn auch nur wenig) Tavor genommen habe. Habe schon den ganzen Tag (aushaltbare) Kopfschmerzen/ Benommenheit/ Müdigkeit. Hammer auf Kopf- Gefühl trifft es wohl ganz gut

Ich hab' heute soviel Mist im Internet gelesen. Suche mir manchmal extra positive Erfahrungsberichte mit Sertralin oder generell SSRI raus, um mich zu motivieren (was auch echt oft gut klappt!). Heute bin ich aber an doofen Artikeln über plötzlichen Herztod durch SSRI, über Placeboeffekt-Studien (nur 13 von 100 hilft es bei Angst + Panik) usw. hängen geblieben. Das war dumm, aber irgendwie musste ich dann auch weiter lesen. Als mir schon wieder eng im Hals wurde, habe ich es dann wenigstens geschafft, den Computer zu zu machen und spazieren zu gehen. Das hängt trotzdem irgendwie nach. Je mehr Tage ich geschafft habe, desto größer wird die Angst, dass es mir vll. nicht hilft und ich so weiter leben oder noch mehr Wochen/ Monate meines Lebens vertun werde.

Jetzt kriege ich mit Sicherheit Ärger von euch. Aber diese Gedanken sind einfach immer wieder da.

Ja, Doktor Google kenne ich auch. Ist wie eine Sucht manchmal. Zeigt mir aber auch, wo mein Problem liegt. Fehlendes Sicherheitsgefühl. Finde ich etwas, was auf mich trifft und positiv ist, dann geht es mir für eine gewisse Zeit besser. Geht aber auch sehr oft in die Hose.

Haha... danke Fauli

Ich hatte ja auch ca. 2 Monate mit Betablockern... hab' da auch nur rauf und runter dosiert und mich eigentlich nie wirklich wohl gefühlt. Naja. Was aus dem hohen Blutdruck bei mir noch wird, weiß ich ja auch noch nicht. Der ist ja auch ständig in meinem Kopf. Und auch laut Messgerät immer da, außer wenn ich wirklich flach liege längere Zeit. Da es eher noch ein leichter Bluthochdruck ist, warte ich damit jetzt noch ein paar Wochen ab. Vielleicht kann mir das Sertralin/ mehr körperliche und psychische Entspannung ja wirklich dabei ein bisschen helfen.

So hat doch jeder seine Probleme, was?

@Hugo: Ich habe mir zwei total positive Erfahrungsberichte zu Sertralin mit meinem Handy abfotografiert, bevor ich mit der Einnahme angefangen habe. Sowas nach dem Motto: 15 Jahre lebte ich mit Angst und ging nicht mehr aus dem Haus, weil ich Angst vor AD hatte. Mein Leben ist mit S. nach der langen Zeit zum ersten Mal wieder lebenswert und ich ärgere mich heute, damit nicht früher angefangen zu haben! (...)
Da müsste nur noch stehen, dass die Dame durch S. im Lotto gewonnen hat, ansonsten ist alles drin, was ich mir wünsche.

Kein Problem, ich schreibe hier ja nicht unter meinem richtigen Namen und was ich bisher schon alles geschrieben habe, ist ja sowieso mehr als privat

Ich bin bei meinem Vater/ meinem Freund. Bin deshalb nur sehr selten alleine. Zur Zeit traue ich mich nicht, alleine in meiner Wohnung zu sein. Ich habe da die ersten Wochen rumgehangen und mich ganz schön in alles reingesteigert und hab' da jetzt richtig nen Pfeil im Kopf, den ich (hoffentlich mit ein bisschen Unterstützung durch die Medis) erstmal wieder rausziehen muss. Das wird mir zumindest etwas leichter fallen, wenn ich die Einstellungszeit mit dem Sertralin hinter mir habe. Davor hatte ich ja besonders viel Angst. So langsam wird die Angst aber mit jedem Tag kleiner, dass die Tabletten mich voll umhauen. Normalerweise bin ich immer gerne zu Hause gewesen, auch alleine. Werd' ich wohl wieder neu lernen müssen.
Ja, ich schlafe ohne Licht. Ich hab' aber beim Einschlafen immer den Fernseher mit Timer laufen
Panikattacken hatte ich seit vielen Jahren keine richtigen mehr. Dafür hat sich bei mir ja dann dieses permanente Angst-/Adrenalingefühl im Bauch eingestellt, das mich jetzt schon seit Montane begleitet Nur jetzt mit dem Sertralin werde ich manchmal nachts und immer morgens plötzlich mit Angst/ Panik wach. Wenn es irgendwie geht, versuche ich sie zu ignorieren. Gucke Fernsehen, stehe auf und ziehe mich an und frühstücke usw. Ja und wenn es wirklich richtig schlimm ist eben jetzt Tavor.
Die 112 wollte ich bisher noch nicht wählen. Ich würde eher jemanden bitten, mich ins Kh zu fahren. Dagegen hilft mir mittlerweile der Gedanke, dass die da NICHTS für mich tun können. Außer mir ne Tavor geben. Mehr wird nicht mehr stattfinden. Ich war ja im Dezember 2 Wochen im Kh und alles Mögliche wurde durchgecheckt. Hatte Monate lang nur Arzttermine und war ja völlig besessen davon, dass etwas körperlich mit mir nicht stimmt, weil ich eben vor nichts Angst hatte die erste Zeit, sondern eher Schwindel/ Sehstörungen/ Unwirklichkeitsgefühle. Davon bin ich mittlerweile ganz gut weggekommen.

Im Moment ist die Ablenkung tagsüber wirklich eingeschränkt. Ich traue mich nicht Auto zu fahren und treffe mich mit niemandem, außer eben einige Tage in der Woche mit meinem Freund. Weil mir die Vorstellung vor ALLEM Angst macht. Dabei fragen einige Freundinnen immer wieder nach. Ich wimmel' alle ab. Irgendwo sein zu müssen oder mich mit jemandem beschäftigen zu müssen, ohne mich zurück ziehen zu können, wann ich es will... ist für mich momentan keine gute Vorstellung.

Mensch, du hast mir gerade wieder aufgezeigt, wie am Ar*** ich zur Zeit eigentlich bin. Ich hatte echt vor ein paar Monaten noch ein ziemlich schönes Leben, was mich sehr erfüllt hat.

Wie ist das denn alles bei dir?

Das Problem sich nicht ablenken zu können kenne ich momentan auch gut. Ich mache irgendwas wie Aufräumen, Fernsehen, Spazieren... aber eigentlich läuft dabei ohne Unterbrechung mein Kopf weiter. Wenn ich mit jemand anderem fernsehe und gefragt werde, was gerade passiert ist, weiß ich das oft nicht. Ich denke nur über diese Ängste nach und über mein Leben, was mir irgendwie durch die Finger wegrinnt, während ich dabei zusehe.

Morgen holt mich mein Freund wieder ab. Letzte Woche hat mir das ja total gut getan und ich habe mich für 2 Tage fast normal gefühlt. Ich hoffe, dass es auch dieses Mal ganz gut wird. Ich habe schon jetzt riesige Angst. Morgen zu einer bestimmten Uhrzeit abgeholt zu werden, mich vorher fertig machen zu müssen, nichts zu vergessen, die lange Autofahrt, was, wenn mir wieder so schwindlig ist/ wird... usw. Ortswechsel fallen mir einfach momentan unheimlich schwer. Also vorher. Sobald ich unterwegs bin, geht es nach einigen Minuten eigentlich immer. Ich muss mich nur dann minutenlang richtig sammeln und umgewöhnen erstmal. Total krass. Wenn mein Freund mich dann Dienstag Morgen wieder wegbringt, werde ich wohl auch schon wieder am Abend vorher kaum schlafen können. Ich fühle mich zur Zeit vor fast jeder Tätigkeit, wie früher, bevor ich eine mündliche Prüfung in der Uni hatte.