App im Playstore
Pfeil rechts
2

Liebes Forum,

Ich habe fast 20 Jahre Fluoxetin genommen (anfangs gegen Essstörung/Bulimie, dann gegen depressive Verstimmungen, die Ärzte gehen von einem genetisch bedingten Serotoninmangel aus), vor ca einem Jahr ging ich zu einem neuen Psychiater, da ich das Gefühl hatte, dass ich mich an das Fluoxetin gewöhnt hatte und es nicht mehr so gut wirkt. Der Arzt sagte, dass er mir Fluoxetin auf keinen Fall mehr verschreiben möchte, da es sehr schlecht für die Leber ist und dann ging das Ausprobieren los. Ich habe versucht:
Wellbutrin (da wurde ich unruhig und fahrig), Paroxetin (wirkte gut, aber ich hatte null Libido mehr und wurde komplett taub im Genitalbereich), dann Stablon (Tianeptin), was ich seit ca 5 Monaten nehme. Aufgrund meiner Schlaflosigkeit nehme ich aktuell auch noch Mirtel (Mirtazapin), aber nur eine sehr geringe Dosis von 7,5mg am Abend.

Ich bin nicht glücklich mit dem Medikament, bin alles andere als stabil, weine leicht, habe Gedankenkreisen, Grübelzwang und kann nicht abschalten. Ohne das Mirtazapin könnte ich gar nicht schlafen.

Ich überlege wirklich, wieder auf ein SSRI umzusteigen, da es mir augenscheinlich am besten geholfen hat. Außerdem glaube ich, dass sich die SSRIs positiv auf mein Schlaf erhalten auswirken könnten,mich möchte kicht permanent 2 unterschiedliche Medis nehmen. Gibt es irgendwelche SSRIs außer Fluoxetin und Paroxetin, welche sich nicht so gravierend auf das Sexleben auswirken? Erfahrungen mit Sertralin oder Citalopram? Mein Arzt meinte, diese Nebenwirkungen haben alle SSRIs. Das kann ich nicht ganz glauben, unter Fluoxetin hatte ich diese Probleme nicht. Vielen Dank für eure Erfahrungsberichte!

03.11.2024 21:04 • 05.11.2024 #1


7 Antworten ↓


Ich nahm bis vor zwei Wochen Opipramol 200mg/d, über Jahre, jetzt 150 mg/d und spüre nach wie vor keinerlei Beeinträchtigung in dieser Hinsicht.

A


Welches SSRI beeinträchtigt die Libido am wenigsten?

x 3


Mirtazapin dämpft die Libido auch nicht. Ist aber kein SSRI, sondern ein trizyklisches AD.

Moin @GabrieleB

Grundlegend haben ale Medikamente Nebenwirkungen, dessen solltest du dir bewusst sein.
Was ich mich bei deinen Problemen gerade frage ist:

- Wenn der Serotoninmangel bekannt ist, warum nicht direkt dagegen was tun/geben?
- Wenn dir Medikamente zu viele Nebenwirkungen haben hast du mal was auf pflanzilicher Bsais versucht? Auch da gibts einiges, was bei weitem nicht so starke nebeneffekte hat und trotzdem gut helfen kann
- Hast du die letzten 20 Jahre NUR Pillen geschluckt oder auch mal Therapien versucht?

Übrigens hat auch Flupoxetin nebenwirkungen und die solltest du nicht unterschätzen, gerade wenn bei dir Essstörugen und Ernährung ein groes Thema ist. Fluoxetin wirkt sich bei sehr vielen negatiov auf die Magengegend aus und verursacht da auch teils ziemlich heftige körperliche Probleme und Schmerzen (ich habs selber durch ohne dasss da eine positive Wirkung war)

Ich habe mit Cymbalta / Duloxetin keine *sexuellen Funktionsstörungen*, wie es so schön heißt. Bei 90 mg.
Bei Trevilor / Venlafaxin hatte ich auch keine Probleme damit.

Bei Pregabalin war ich allerdings komplett *tot*. Da ging nahezu nix. Das ist aber auch kein AD.

https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/D...r%20(SSNRI).

https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Venlafaxin_22560

Mag sein, dass sex. Funktionsstörungen bei den Nebenwirkungen angegeben sind...aber ich hatte es nicht. Bei beiden nicht.
Nicht alle möglichen Nebenwirkungen bekommt man auch.

@Marc_Sky natürlich war ich in Therapie, bin ich auch weiterhin. Aber die Medikamente haben schon sehr geholfen dabei. Wie meinst du das, dass gegen einen Serotoninmangel was getan wird?

Grundsätzlich bin ich offen für Vorschläge, es ist aber so, dass ich einfach funktionieren muss, habe einen sehr stressigen Alltag mit drei Kindern, 2 davon im High Need Bereich. Und ich merke, wenn sie mal nicht hier sind (bei den Großeltern oder ihren Vater), dann geht's mir besser, kann einfach ruhig und in meinem eigenen Rhythmus den Tag beginnen, bin nicht so dünnhäutig....aber diese äußeren Gegebenheiten kann ich nicht ändern, der Alltag verlangt mir einfach sehr viel ab.

Ich denke schon, dass vieles davon genetisch bedingt ist, meine Großmutter hatte schon schwere Depressionen und leider konnte ihr damals in den 70ern nicht so geholfen werden wie es heute möglich ist.

Zitat von GabrieleB:
natürlich war ich in Therapie, bin ich auch weiterhin.

Gut, das kam da nicht ganz bei rüber

Zitat von GabrieleB:
Wie meinst du das, dass gegen einen Serotoninmangel was getan wird?

Neben Medikamenten kannst du ggf auch mit anderen Wegen den Serotonionspiegel erhöhen. Unter anderem kann Sport und eine unterstützende Ernährung dabei mithelfen (ein paar Tipps gibts zB hier: https://www.barmer.de/gesundheit-verste...ps-1281330)

Gegen Stress und (zum Teil bei) Depressionen bzw Verstimmungen kann dir auch ein guter Kräutertee helfen, griechischer Bergtee zB soll gerade da gut wirken, diverse Alpenkräuter-tee und ähnliche Mischungen allerdings auch.
Der Alltagsstress trägt sicherlich auch dazu bei, kannst du dir da Unterstützung holen der dich etwas entlastet? Zumindest könntest du dich dahingehend informieren, dafür gibts Pflegestützpunkte und Beratungsstellen die dir (meist kostenlos) Tipps geben was du tun kannst und wo du dich dann hinwenden kannst.

Zitat von GabrieleB:
Ich denke schon, dass vieles davon genetisch bedingt ist, meine Großmutter hatte schon schwere Depressionen und leider konnte ihr damals in den 70ern nicht so geholfen werden wie es heute möglich ist.

Eine Veranlagung kann da auch drin sein (muss nichtmal unbedingt genetisch sein, dass Depressionen rein genetisch weitergegeben werden ist eh umstritten,, oft reicht es wenn man in einem Umfeld mit depressiven menschen aufwächst um selbst einen Schuss mit zu bekommen)
In den 70ern konnte auch nich nicht all zu viel geholfen werden, da dda noch sehr viel experimentiert wurde und das Wissen damals einfach nicht so hoch war wie heute (und selbst heutzutage kann man da noch drüber debattieren). Damals war alles noch irgendwo in den Kinderschuhen was ernsthaftere wissenschaftliche Therapien angeht

Hallo GabrieleB,

hier sind weitere Themen, die für dich von Interesse sein könnten:

SSRI und die Libido?

Antidepressiva und Libido

In diesen Themengebieten kannst du auch Beiträge verfassen, und die passenden Mitglieder werden benachrichtigt.

In der Ssri Kategorie findest du alle Erfahrungsberichte:

Ssri

Beste Grüße
Carsten





Dr. med. Andreas Schöpf
App im Playstore