ich bin gerade ziemlich durch den Wind. Ich bin zwar 22 Jahre alt, aber dank mehrerer traumatischer Erlebnisse und einer vermuteten Entwicklungsstörung (stecke mitten in der Diagnostik) nicht in der Lage, alleine zu leben. Zusätzlich leide ich unter Panikattacken, einer GAS, Hypochondrie und noch so einigem mehr. Im normalen Alltag habe ich mich meist ganz gut im Griff (bis auf die Hypochondrie). Gut, mein Lebenslauf ist nicht perfekt, aber ich komme klar. Allerdings hängt das zum großen Teil damit zusammen, dass ich mich mit meinen Problemen arrangieren konnte und einen sehr verständnisvollen Vater habe, der langsam das ganze Ausmaß meiner Probleme erkennt und immer für mich da ist.
Will sagen, solange mein Leben nach bestimmten Strukturen verläuft und ich meine Bezugsperson in der Nähe weiß, ist alles soweit okay. Logischerweise lebe ich noch bei meinen Eltern, anders geht es zur Zeit noch nicht. Die paar Male, wo meine Eltern alleine im Urlaub waren, waren die Hölle für mich. Dabei handelte es sich da nur um ein paar Tage. In diesen Tagen bin ich fast verrückt geworden, war mehrfach kurz davor, etwas sehr Dummes zu tun, konnte nicht mehr essen, nicht mehr normal leben, saß nur noch heulend vor dem PC. Bin nie vor 4h morgens ins Bett gegangen und insgesamt total verkommen. Dazu permanente, massive Anspannung, täglich mindestens 10 heftige PAs, Schlafen konnte ich vor lauter Angst nie. Am Ende der vier Tage (die längste Zeit, die ich alleine war), war ich körperlich und seelisch am Ende und hatte meine Ausbildung verloren, weil ich nicht mehr in der Lage war, dort zu erscheinen oder mich nur krankzumelden.
So, nun haben meine Eltern mir gesagt, dass sie Mitte Oktober für drei Wochen nach Afrika fliegen werden Seitdem ich das weiß, gehts mir bescheiden. So lange war ich noch nie alleine und so weit waren sie auch noch nie weg. Egal, was in den drei Wochen passiert, ich bin alleine. Freunde oder allgemein soziale Kontakte, die mir helfen könnten, habe ich nicht. Und es ist schon bald, ich werde nie und nimmer in der Zeit lernen, damit zurechtzukommen. Bin schon ein Jahr in Therapie und mache nur minimale Fortschritte.
Daher habe ich beschlossen, die drei Wochen mittels Psychopharmaka zu überbrücken. Nicht ideal, aber ich sehe keine Alternative. Noch mal so einen Zustand wie das letzte Mal ertrage ich nicht, ich glaube ernsthaft, dass ich nach den drei Wochen nicht mehr am Leben wäre. Zudem beginne ich bald eine neue Ausbildung, die darf ich keinesfalls verlieren. Was ich aber würde, wenn ich die drei Wochen so ertragen müsste.
Daher meine Frage, was für ein Medikament wäre in dieser Situation angebracht? Ich habe bisher dreimal Tavor genommen, das war super. Aber das wirkt ja nicht 24h (das brauche ich) und macht sehr schnell abhängig. Das will ich natürlich auch nicht. Mein Therapeut hält sich bei sowas völlig raus, weil er davon keine Ahnung hat. Einen Psychiater habe ich nicht und bekomme da auch so schnell keine Termine. Meine Hausärztin weiß von meinen Problemen und würde mir was verschreiben, sagt allerdings, dass ich selbst recherchieren soll, was sinnvoll wäre, sie verschreibt es dann.
Könnt ihr mir sagen, was eventuell sinnvoll wäre? Vielleicht ein AD? Oder was ganz anderes? Wichtig wäre, dass ich trotzdem noch Auto fahren kann, wegen meiner Ausbildung.
Dankeschön!
30.08.2015 14:21 • • 05.09.2015 #1