Zitat von squashplayer:Hallo,
weiß zufällig jemand, welches Antidepressivum am meisten beruhigt bei Angststörungen?
Paroxetin macht mich eher aufgedreht und beruhigt so gut wie gar nicht.
Opipramol beruhigt mich schon, aber eher milde.
Gibt es noch was stärker beruhigendes bei den ADs?
VG
Das stärkste AD trägst du in dir selber, es muss nur aktiviert werden! Angst ist etwas ganz beschissenes und kompliziert. AD kann helfen die Angst etwas zu lindern, sie wird besagte aber nicht heilen. Bei starken und lang andauernden Angststörungen ist als erste handfeste Maßnahme eine Therapie angesagt, unterstützend auch AD. Ich kenne diesen Leidensweg auch, vieles was man nicht versteht oder nicht wahrhaben will. Ich hatte damals das Glück nicht an einen Arzt zu geraten für Neurologie/Psychiatrie, die nennen sich zwar Therapeuten aber wenn du mal in deren Praxis schaust und dich mit offenen Augen umsiehst wirst du vielleicht bemerken
dass die überhaupt keine Zeit haben für Therapie, in den meisten Fällen sind die Praxen brechen voll und man begibt sich höchstwahrscheinlich mit einem Rezept nach Hause.
Psychotherapeutische Medizin, dass genaue Gegenteil. Kommst du in die Praxis und du bist für 50 Minuten der einzige Patient. Therapie mit vollem Programm und wenn er/sie gut ist begibst du dich erst einmal ohne Rezept nach Hause. Ja das macht Angst und ist schwer, dennoch genau der richtige Weg. Etwas später nach besserer Beurteilung der Störungen wird nach Grad eventuell eine Reha eingeleitet, bei mir war es damals noch eine der wenigen 12 Schritte Kliniken. Kann man von halten was man möchte, Tatsache ist aber dass du erst einmal in kalte Wasser musst, dich deiner Angst stellen und in sie gehen. Auch wieder richtiger Mist aber sehr Heilsam und Hilfreich. Das beste an diesen Therapien ist das du so gut wie keine Pillen schlucken musst. Womit ich nicht aussage das dies für viele zutreffen muss, aber für einige, ich selber war einer davon. Lange Jahre regelmäßige Psychotherapie und eine Reha von 13 Wochen. Am Anfang war ich richtig bitter böse das man mir hilfreiche Medikamente versagte, heute bin ich dankbar dafür.
Über die damalige Reha lächeln heute einige weil sie es nicht kennen oder es für unmenschlich halten. 13 Wochen krumm machen und viel durchlaufen. Volles Programm von 06:00 bis 20:00. Erste 14 Tage Besuch und Kontaktverbot, die Medikamente herunter fahren und keine mehr, kein Telefon keine Zig./Alk./Dro.. Kein Radio/Fernsehen/PC etc. 05:30 aufstehen und Meditation mit allen, danach 1 Stunde Waldlauf. Duschen/Frühstück. 09:00 bis 13:00 Gruppentherapie. Mittagessen. 15:00 Ergotherapie/Sport/Musiktherapie/Einzeltherapie etc. 18:00 Essen. 19:00 Selbsthilfegruppen. Montag bis Samstag und der Sonntag war frei. Du beschäftigst dich nur mit dir und deinen Problemen ohne Ablenkungen. Familienaufstellungen waren dabei und ganz viel Kontakt rund um die Uhr mit Leidensgenossen. Hört sich hart an was, ist aber für die Personen die dort waren und es erlebt haben die Rettung gewesen, kaum Abbrüche oder Klagen über so viel Frechheiten die einem aufgebürdet wurden und welche man freiwillig und ohne Zwang über sich ergehen ließ. Eine Art von Hirnwäsche unter Gruppenzwang aber ich bin heute Angstfrei! Denk mal drüber nach. . .
16.04.2018 07:35 •
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