Hallo,
das ist eine sehr schwer zu beantwortende Frage, denn jeder reagiert anders. Die einen heftig auf leichte Mittel, die anderen leicht auf heftige Mittel. Die einen haben keine Nebenwirkungen, die anderen nahezu alle - was natürlich auch erst mal wiederum Ängste auslöst oder verstärkt.
Es gibt im Wesentlichen folgende Gruppen:
- Benzodiazepine. Wirken schnell, wirken meist gut, aber haben ein hohe Abhängigkeitspotential und man baut schnell eine Toleranz auf (man braucht immer mehr). Für KURZE Zeit oder in Akutphasen okay, sonst nicht.
- Antidepressiva. Brauchen einige Zeit bis sie wirken, je langsamer eingeschlichen wird desto kleiner die Nebenwirkungen aber desto länger bis zum Wirkeintritt. Machen angeblich nicht abhängig, allerdings dürfte es beim Absetzen Probleme geben weil die Angst ja nicht verschwindet sondern nur kaschiert wird. Häufige Nebenwirkungen: Gewichtszunahme und kein Bock mehr auf`s Bock haben
- Pflanzliche Mittel: Manchen hilft es, anderen nicht. Notfalltropfen, Baldrian, Johanniskraut. Achtung: Letzteres sollte man nie mit anderen Medikamenten gleichzeitig einnehmen, kann gefährliche Kreuzreatkionen mit sich bringen. Und bei Notfalltropfen wirkt aus meiner Sicht eher der darin enthaltene, konservierende Alk..
- Neuroleptika: Eigentlich kein Mittel der ersten Wahl bei Angst, aber manchmal unabdingbar wenn man nichts anderes verträgt. Sie sortieren die Gedanken und nehmen dadurch die Ängste. Man denkt nicht mehr ständig über mögliche Ereignisse nach oder steigert sich in etwas hinein. Langzeitig eingenommen sind die Dinger aber nicht ohne, können bleibende Schäden verursachen oder zu Versteifungen führen.
Sonderstellungen:
- Lyrica. Eigentlich ein Antiepilleptikum, aber auch für (oder gegen) Angst zugelassen. Wirkt bei vielen sehr gut ohne die teils heftigen Nebenwirkungen anderer Medikamentengruppen. Macht nur sehr müde am Anfang, Abhängigkeitspotential noch eher unklar.
- Opipramol (Insidon): Kein richtiges Antidepressivum im eigentliche Sinne, aber viele reagieren drauf. Andere nennen es besseres Baldrian und belächeln es. Hat von allen Mitteln das geringste Nebenwirkungsspektrum (immer rein statistisch betrachtet). Wenn Du ein Medikament brauchst, wäre das vielleicht ein erster Versuch in kleinen Mengen, es wirkt teilweise auch recht schnell.
Jeder reagiert halt anders. Bei dem einen hilft dies, beim anderen das, bei einigen gar nichts. Besprich mit Deinem Arzt was er für richtig ansieht bzw. ob er überhaupt einen Sinn in Medikamenten bei Dir sieht. Ist ja auch die Frage unter welcher Art von Angst du leidest bzw. wie sich das zeigt und wodurch es vielleicht ausgelöst wurde bzw. am leben bleibt.
20.01.2013 17:13 •
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