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Hallo Zusammen,

in meinem privaten Umfeld gab es einen Vorfall der mich ganz schön aus der Bahn geworfen hat. Nachdem ich dann einen kleinen Nervenzusammenbruch hatte war ich 3 Wochen krank geschrieben und bekam Doxepin 50mg. Zuhause wurde es dann nach und nach besser aber ich musste trotzdem zwischendurch schon bei Kleinigkeiten weinen. Bei Dingen die ich sonst nicht schlimm fand. Jetzt bin ich wieder arbeiten und mein Hausarzt hat auf 100mg abends erhöht. Sprich ich habe jetzt 5 Wochen 50mg genommen und seit einer guten Woche auf 100mg erhöht. Die Weinattacken werden jedoch immer schlimmer und die Angst ist auch nicht viel besser. Ich bin sehr in meinem Gedankenkarussell und angespannt. Daher frage ich mich langsam, ob das auch von dem Medikament kommen kann? Ich habe in der ganzen Zeit eigentlich keine merkliche Stimmungsaufhellung bemerkt. Besser ging es mir immer nur dann, wenn ich mit Jemanden reden konnte oder mich richtig ablenken konnte. Ich überlege jetzt das Medikament abzusetzen. Hat da jemand Erfahrung mit gemacht und kann das tatsächlich sein? Muss ich es ausschleichen auch wenn es nur knappe 1 1/2 Monate sind? Mein Hausarzt meint das käme nicht von der Tablette und will mir nun noch etwas zusätzlich verschreiben.

21.10.2015 11:50 • 27.10.2015 #1


23 Antworten ↓


Ich nehme seit 7 Jahren Doxepin (Anfangs 125 mg, mittlerweile zw. 25-50), aber Weinattacken habe ich davon nie gehabt. Steht auch nicht bei den Nebenwirkungen.

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Weinattacken seit Doxepin Einnahme

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Hast du denn eine Stimmungsaufhellung bemerkt? Also ich kann da jetzt richtig nichts von merken, wobei ich auch nicht weiß wie es ohne wäre. Nach 6 Wochen müsste doch der Spiegel eigentlich hoch genug sein.

Ich nehne es nur wegen Schlafstörungen. Ich hatte wegen jahrelangen extremen Schlafstörungen Depressionen, aber sobald ich einige Nächte gut schlafen konnte, war meine Stimmung auch gleich viel besser.
Wenn du wegen Ängsten und Depressionen ein Ad nimmst, gibt es bessere als Doxepin. Doxepin ist ein sedierendes AD. Andere sind anregende ADs.

Ja eigentlich hat mein Hausarzt es mir schon eher deswegen also wegen der Stimmung verschrieben. Das auf 100mg erhöht wurde, hatte jedoch mit dem Schlafen zu tun, weil ich zwar einschlafen aber nicht durchschlafen konnte. Ich muss allerdings sagen, durchschlafen tue ich jetzt auch nicht immer trotz des Doxepins. Es kommt darauf an was mich den Tag danach erwartet oder wie der Abend vorher war.

Das Wort Durchschlafen kenne ich nicht Ich kann mich nicht erinnern jemals im Leben nicht mindestens 5 Mal wach geworden zu sein, auch als Kind. Mein Problem war, dass ich jahrelang oft nur insgesamt im Durchnitt 3-4 Stunden pro Nacht schlief. Auch mit Doxepin wache ich manchmal sogar bis zu 10 Mal auf, aber besser als gar nicht zu schlafen.

Wegen der Stimmung (und Angst) gibt es mittlerweile modernere ADs z.B. Sertralin oder Escitalopram (die verursachen aber dann oft Schafstörungen, zumindest am Anfang). Doxepin ist ja altes trzyklisches AD. Hausärzte kennen sich damit nicht so gut aus, dafür sollte man besser zum Facharzt, also Psychiater gehen.

Eigentlich nehme ich sehr ungern etwas. Bin da ein wenig durch meinen Papa vorbelastet der alle paar Jahre an einer manisch-depressiven Psychose leidet und deswegen bin ich bei dem ganzen Thema und was Medikamente angeht sehr empfindlich. Daher rührt auch mein Problem mit Ängsten. Was passiert ist vor drei Monaten hat mich eben total getroffen und am Anfang konnte ich gar keinen klaren Gedanken fassen. Ich werd jetzt erstmal versuchen das Doxepin auszuschleichen und dann werde ich ja sehen was passiert. Sollte es dann wieder schlimmer werden trotz meiner Therapie kann ich ja immernoch zum Facharzt.

Zitat von Maria88:
Bin da ein wenig durch meinen Papa vorbelastet der alle paar Jahre an einer manisch-depressiven Psychose leidet und deswegen bin ich bei dem ganzen Thema und was Medikamente angeht sehr empfindlich.


Das ist aber etwas völlig anderes als eine normale Angsterkrankung oder Depression. Und es sind auch ganz andere Medikamente, Neuroleptika, die verschrieben werden.
Meine Cousine leidet auch daran, führt aber mit den Medikament seit fast 30 Jahren, als es ausbrach, ein ganz normales Leben.

Ja das weiß ich aber bei meiner Therapie vor vier Jahren kam heraus, dass meine Angstgefühle und wie die sich geäußert haben alle mit meinem Papa zu tun haben und das ich die Angst hatte selbst so krank zu werden und dadurch meine sozialen Kontakte zu verlieren. Ich weiß, dass er ganz andere Medikamente nimmt aber alles was in diese Richtung geht macht mir direkt wieder ein wenig Gedanken in diese Richtung. Auch jetzt richten sich meine Angstgefühle wieder in diese Richtung. Ich lege immer viel Wert darauf was Andere denken und möglichst dem konform zu handeln, damit ich bloss nicht aus der Reihe tanze.

Zitat von Maria88:
Ich lege immer viel Wert darauf was Andere denken und möglichst dem konform zu handeln, damit ich bloss nicht aus der Reihe tanze.


Das ist bei mir auch so. Ich habe eine soziale Phobie und eine ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung. Mein Motto ist, bloß nicht auffallen oder im Mittelpunkt stehen

Ich weiß selber das das bescheuert ist vorallem hindert es mich gerade selbst. Daran will meine Therapeutin auch mit mir arbeiten. Neue Denkmuster üben

Also ich kann Trimipramin 25mg empfehlen! Mir ging es nach stressigem Umzug ins Nachbarland, neuem Job, keinen sozialen Kontakt und stressigem Job nicht gut bzw. mein ganzer Körper hat Stress und Angstsymptome gezeigt mit nachts zittern und gelegentlichem Herzrasen, Schlafprobleme etc./ Trimipramin 25 mg war für mich die Rettung;) liebe Grüße

Zitat von Alpenveilchen:
Also ich kann Trimipramin 25mg empfehlen! Mir ging es nach stressigem Umzug ins Nachbarland, neuem Job, keinen sozialen Kontakt und stressigem Job nicht gut bzw. mein ganzer Körper hat Stress und Angstsymptome gezeigt mit nachts zittern und gelegentlichem Herzrasen, Schlafprobleme etc./ Trimipramin 25 mg war für mich die Rettung;) liebe Grüße

Wieviel mg nimmst du?

Ich nehme 25 mg @rainbow2

hat das nicht relativ viele Nebenwirkungen?

ich habe das Doxepin letzte Woche Donnerstag von 100mg auf 25mg runter gesetzt und dann ab Freitag einfach garnichts mehr genommen. Über das Wochenende ging es mir eigentlich ganz gut. Seit Montag ist es morgens wieder schlimmer mit den Angstgefühlen und ich bin allgemein eher durch den Wind. Kann das jetzt erst durch das Absetzen kommen oder ist das Zufall? Sollte ich vielleicht abends zumindest wieder 50mg nehmen? Insgesamt hatte ich die Tabletten ja ca. 6 Wochen genommen. Konstant 50mg bis auf die letzte Woche da waren es 100mg

Trimipramin hat weit weniger Nebenwirkungen als Doxepin, ist aber auch viel schwächer.
Die Absetzung innerhalb von 2 Tagen war zu abrupt. Dass die ersten 2-3 Tagen keine Probleme bereiteten, lag wohl daran, dass der Spiegel im Blut noch vorhanden war, aber dann ohne Nachschub schnell fällt. Es können Absetzsymptome sein, oder einfach die Angstserkrankung, die wieder voll durchschlägt.
Wenn ich meine Dosis Doxepin reduziere, mache ich es fast milligrammweise über einen längeren Zeitraum, da habe ich keinerlei Absetzerscheinungen. Nur passiert es dann, dass ich beim geringsten Anlass wieder nicht schlafen kann.
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meinst du denn es wäre okay dann ab heute abend wieder 50mg zu nehmen oder ist mein Körper dann ganz durcheinander? Die 100mg nehm ich auf keinen Fall mehr damit hab ich mich nicht so wohl gefühlt.

Ich würde erstmal für 2-3 Tage 25mg nehmen und dann auf 50 steigern.

dann werd ich das mal so versuchen. Heute ist ganz schlimm. Ich könnte nur heulen und das obwohl ich auf der Arbeit sitze. Liegt aber auch daran das meine Kollegin krank ist und hier eine Kollegin ist mit der ich gar nicht klar komme und das macht so viel Druck. Am liebsten würde man einfach abhauen aber flüchten bringt ja auf Dauer auch nichts.

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Dr. med. Andreas Schöpf
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