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@Anna1313 macht das auch abhängig?

Zitat von Lue:
Ich geh seit Mai in die Therapie, mach PMR, Yoga und tue generell viel dafür, mich zu entspannen. Ich bin wohl noch in der Phase, wo ich die Tavor an deiner Stelle jetzt genommen hätte. Was hat dir denn am besten geholfen? Alles pflanzliche wie Lasea, Baldrian, etc. Leider bei mir nicht wirklich was ...

Ich habe auch Psychotherapien gemacht, am besten aber war lösungsorientiertes Malen für mich und beim Absetzen und den ganzen Begleiterscheinungen sich immer wieder sagen: das ist nur der Entzug und hört wieder auf.
Ich habe zwar dennoch ein paar Panikattacken, aber bei weitem nicht mehr so häufig wie früher.
Leider gibt es nicht so viele Therapeuten, die das anbieten und dann muss es jemand sein, der die Berechtigung hat, das über Ergotherapie mit der Krankenkasse abzurechnen.

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Verhindert Tavor die Verbesserung?

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@Allessch also auch beim ausschleichen, wenn es einem mit der niedrigeren Dosis schlechter geht, meinst du?

Zitat von Lue:
@Allessch also auch beim ausschleichen, wenn es einem mit der niedrigeren Dosis schlechter geht, meinst du?

ich gehe mal davon aus, dass Du das meinst mit dem sich sagen, ist nur der Entzug?
Im Grunde musst Du die Geschwindigkeit des Absetzvorganges von Deinem Befinden abhängig machen.Bei mir kam immer so nach 3 Tagen nach der Reduktion irgendetwas wie zB Albtraum oder Schmerzen oder was auch immer (schon zu lange her) Ich musste dann für mich entscheiden, ob ich zu schnell mit der Dosis runtergegangen bin oder diese Erscheinungen in Ordnung sind und man das ertragen kann. Wenn das so nicht geht, dann rudert man zurück, aber nicht komplett.
Beispiel seit 3 Tagen eine halbe Tablette reduziert, zu dolle Entzugserscheinung, viertel Tablette wieder rauf. Eben so, dass trotzdem die Menge immer weniger wird.
Im 3 Wochenrhythmus oder wie auch immer Dein Empfinden ist reduzieren.
Nur nicht alles auf einmal absetzen.

Einmal hast Du es ja schon geschafft, also klappt das auch nochmal.

Zitat von Allessch:
ich gehe mal davon aus, dass Du das meinst mit dem sich sagen, ist nur der Entzug? Im Grunde musst Du die Geschwindigkeit des Absetzvorganges von ...

Ja, beim ersten mal ging es beinahe ganz von allein, immer 0,25mg runter. Da waren aber auch die Rahmenbedingungen deutlich günstiger als jetzt und daher bin ich wahrscheinlich zu ungeduldig.

@Lue Vielleicht bequatschst Du das doch nochmal mit Deinem Arzt. Es gibt ja auch irgendwelche Hilfsmittel. Mein Arzt hatte mir damals Promethazin angeboten, um etwaige Entzugserscheinungen zu reduzieren. Ich hatte darauf aber keine Lust

@Allessch eigentlich will ich auch keine Hilfsmittel. Ich will dauerhaft alles los haben und nicht vom Regen in die Traufe kommen und ich weiß ja, dass ich es kann!

@Lue Promethazin macht aber zumindest nicht abhängig und ist daher ein gutes Hilfsmittel beim Entzug.

@Becky2024 habe ich auch in der Klinik bekommen und mir hat es geholfen

Befolge den guten und gut gemeinten Rat mit dem langsam und auf dem Körper hören. Das wird dir viel (unnötiges) Leid ersparen.

Akzeptiere das du bereits Abhängig bist (man merkt es leider viel zu spät oder erkennt man es leider nicht) und das es jetzt eine gewisse Zeit braucht um es los zu werden. Plus keine „Hilfe, Panik. Ich will es schnell loswerden“ Reaktion. Mit ein bisschen durchhalte Vermögen ist es mMn. In 6 bis 8 Wochen erledigt.

Die erste Abhängigkeit überstehen die meisten Problemlos. Ab zweites mal wird es immer schwieriger.

Und (wenn Möglich) verzichte auf jegliche s.g. „Hilfsmittelchen“

Magnesium, Omega3, Vitamin B und C als Nahrungsmittel empfohlen.

Tavor Entzug KANN eine Entzugsdepression Auslösen (ist so ziemlich das einzige Benzo, dass bei mir ne Depression auslöst hat), geht aber sicher vorbei und relativ sicher ziemlich schnell vorbei.

Ach. Und zuletzt der beste Tipp. Nicht den Weltweiten Internet durchforsten und irgendwelche Horror Story reinziehen.

Ach, doch noch nicht zum Ende

Um auf deine Ursprüngliche frage zu kommen. Ich vermute stark, dass deine morgendliche Angst gerade wegen Tavor da ist. Dein ZNS ist aus Gleichgewicht gekommen und die erhöhte Cortisol Ausschüttung spürst du meistens Morgen nach der Aufstehen (höchste Konzentration). Vielleicht auch nach einem Nickerchen am Nachmittag (aufwachen als hätte Freddy Krüger einem verfolgt).

Zitat von Lue:
Hallo zusammen, Ich nehme für eine bestimmten Zeitraum täglich Tavor, um eine herausfordernde Zeit zu meistern. Das hat bei mir schonmal super geklappt, ich konnte dann Immer weiter reduzieren und schließlich ohne Probleme ganz absetzen. Es geht bei mir vor allem um eine unaushaltbare, morgendliche Unruhe. Beim ...

Hallo Tavor verhindert nicht die Verbesserung, aber reicht wohl nicht (mehr) aus gegen die innere Unruhe, weil die Unruhe eigentlich nicht zu den Ängsten, sondern zu Depression und Stress eingeordnet wird, wo ein Ungleichgewicht von Hormonen und Neurotransmitter vorliegt. Das wurde mir schon vor vielen Jahren von zwei verschiedenen Neurologen erklärt. Morgens hast du dann zu wenig Dopamin und zu viel Cortisol. Das löst dann die Unruhe aus.
Dagegen hilft also eigentlich am besten Antidepressiva und Bewegung und Ablenkung. Was auch gut hilft, ist direkt aufstehen und nicht liegen bleiben, denn wenn du liegenbleibst, wird noch mehr Cortisol ausgeschüttet weil er dich wecken will.

Die Ursache von innerer Unruhe ist also oft ein Ungleichgewicht zwischen Neurotransmittern und Hormonen, zB. das Verhältnis zwischen Cortisol, Dopamin, Noradrenalin und Serotonin. Dies kann man mit Wille und Bewegung oft selbst loswerden, wenn man rechtzeitig anfängt und der Zustand sich noch nicht zu stark und lange verfestigt hat.

Ich leide nämlich auch an dieser unerträglichen quälenden morgendlichen Unruhe. Fühl sich bei mir etwa so an, wie das Magen-Kribbeln beim Karusell fahren, halt nur sehr quälend und nicht zum Aushalten. Bei mir wurde es als Nebenwirkung ausgelöst, als ich Pregabalin nahm. Aufgrund des Kribbelns probierte ich dann verschiedene Antidepressiva, die ich alle leider schnell absetzen musste, weil sie meinen Kehlkopf-Reflux verschlimmerten. Nach jedem Absetzen einer Antidepressiva wurde die innere Unruhe im Bauch immer stärker und unerträglicher, also das Ungleichgewicht verschob sich immer stärker.
Nach Recherche und einem Neurotransmitter-Test habe ich übrigens herausbekommen, dass das Kribbeln bei mir ein Botenstoffen-Ungleichgewicht mit Dopamin-Mangel geschuldet ist - so ähnlich wie bei Akathisie. Mein alter Neurologe hat mir vor vielen Jahren empfohlen Biperiden in solchen Fällen zu nehmen. Biperiden bewirkt, dass wieder mehr Dopamin ausgeschüttet wird. Ich nehme es nur wenn es unerträglich ist 0,5 Tablette (1 mg) und es hilft sofort. Wenige Minuten nach Einnahme ist das Kribbeln im Bauch weg.


Ich habe außerdem recherchiert was man gegen Dopaminmangel nehmen kann, wenn man keine Antidepressiva verträgt, denn ich möchte auch nicht ständig Biperiden nehmen, und bei mir hilft die Aminosäure L-Tyrosin oft gut gegen die innere Unruhe, aber nicht immer, auch Kaffee hilft tatsächlich dagegen, weil Coffein Dopamin ausschüttet.

Ob bei dir auch Dopamin-Mangel oder was anderes vorliegt, weiß ich natürlich nicht. Vielleicht schaffst du ohne Hilfsmittel da rauszukommen, das willst du ja auch, lese ich. Wenn aber Lorazepam bei dir nicht mehr stark genug ist um die innere Unruhe zu beheben, und deine Willenskraft nicht ausreicht, könntest du deinen Arzt fragen, ob du Biperiden einmal für Notfälle ausprobieren kannst - besser als wenn du die Dosis von Lorazepam erhöhst. Mit Biperiden könntest du aber nicht Auto fahren oder dich konzentrieren falls du im Büro arbeitest, weil es leicht Schwindel Benommenheit ca 3 Stunden lang verursacht, zumindest bei mir. Oder du probiertst Tyrosin, oder Kaffee ob das bei dir auch so gut wirkt.

Oder du schaffst mit viel Wille die innere Unruhe (zu viel Cortisol, zu wenig Dopamin) morgens loszuwerden, in dem du dich viel bewegst und die Unruhe ignorierst, wie von vielen hier vorgeschlagen. Das wäre das Beste. Bei Bewegung wird Dopamin ausgeschüttet, das ist der Grund warum die innere Unruhe bei Bewegung reduziert wird. Ich versuche mit einer Kombination davon. Viel Bewegung, Sport und Ablenkung und nur wenn das quälende Kribbeln unerträglich ist, nehme ich dann Biperiden. Bei mir hilft Lorazepam übrigens auch nicht ausreichend gegen den Dopaminmangel/Cortisol-Überschuss. Sogar Kaffee wirkt besser dagegen.

Mein Tipp: Versuch morgens erst mit Kaffe oder L-Tyrosin oder beides und schau ob die innere Unruhe weggeht. Im Notfall könntest du natürlich auch die Dosis von Lorazepam erhöhen, aber je mehr du erhöhst, umso schwieriger wird es, es abzusetzen und umso öfter musst du die Dosis erhöhen um die gleiche Wirkung zu bekommen.


Wie und wann fing diese quälende Unruhe bei dir an? Hattest du auch einen Auslöser wie ich?

@Vicky14 - Interessanter Punk (das mit dem Dopamin). Zumindest beim Laufen\Bewegen, dachte ich das das die Serotonin angekurbelt wird.

Ein weiterer Tipp (was helfen KANN). Eine Kleinigkeit Essen sobald man es Morgens spürt. Sprich eine Banane oder ähnliches. Und dann weiter im Schlafen. Das kann auch gegen 4-5 Uhr morgens sein. Denn dann startet die Cortisol Produktion. Verdauen triggert nähmlich den Parasympatikus. Den Gegenspieler von Sympathischen Sytem, was zum unterbrechung des Cortisolausschütung führt.

Und Morgenrituale sind immer gut. Sprichwort: nicht trödeln. Immer im Bewegung bleiben. Ich mache z.B. morgens auch ein Heiß\Kalt Fußbad.

Bedenke aber: alle Tipps lindern zuerst. Heilen nicht sofort. Das System wieder in Banlance zu bringen braucht Zeit. Also keine falsche Erwatungshaltung. Falsche Erwatungshaltung führt zu entäuschung, was wiederum Stress bewirkt und der Teufelskreis wieder nicht unterbrochen.

Tue dir gutes ohne Erwartungen.

@Vicky14 stimmt Tavor kann langfristig die Unruhe nicht lindern. Was wenn sie aber chronifiziert ist.

Zitat von Dom78:
@Vicky14 - Interessanter Punk (das mit dem Dopamin). Zumindest beim Laufen\Bewegen, dachte ich das das die Serotonin angekurbelt wird. Ein weiterer Tipp (was helfen KANN). Eine Kleinigkeit Essen sobald man es Morgens spürt. Sprich eine Banane oder ähnliches. Und dann weiter im Schlafen. Das kann auch gegen 4-5 Uhr ...

Ja das ist mir bewusst dass es nur kleine Tipps sind die nur kleine Wirkung haben und bis man sich konstant besser fühlt braucht man viel Geduld und ich habe auch von einem Psychotherapeuten gelernt dass man nicht gegen das Gefühl kämpfen sollte, denn je mehr man dagegen kämpft und je mer man es weghaben will, umso schlimmer wird es. Man soll nicht mal die Erwartung haben dass es weggeht, sondern akzeptieren dass es da ist und sich auf andere Sachen konzentrieren. Erst dann wird es besser werden. ISt nur sehr schwer wenn das Gefühl so stark ist dass man denkt man quält sich zu Tode. Bei mir hatte dieses Gefühl übrigens meistens ein Medikament als Auslöser. Auch MCP Tropfen löst als Nebenwirkung dieses Kribbeln aus. Und sogar Alk. vor 23 Jahren hat das erste Mal dieses quälende Gefühl ausgelöst.


Ja dein weiterer Tipp mit Essen gegen Cortisol Ausschüttung klappt auch, das mache ich auch, nur manchmal reicht es nicht aus bei mir.

Zitat von Britta35:
@Vicky14 stimmt Tavor kann langfristig die Unruhe nicht lindern. Was wenn sie aber chronifiziert ist.

Wenn die innere Unruhe chronifiziert ist und man sehr darunter leidet hilft am besten Antidepressiva dagegen. Antidepressiva bewirkt dass die Botenstoffe wieder in Gleichgewicht kommen. Ich hatt zb Fluoxetin ausprobiert oder Sertralin oder Escitalopram, die haben alle gut gegen Unruhe geholfen. Ich hätte sie so gern weitergenommen weil sie nicht nur die Unruhe zuverlässig beseitigen sondern auch die Konzentrationsfähigkeit erhöhen und einen klaren Kopf machen. Leider vertrage ich wegen Reflux keine. Sertralin war immer mein To go Mittel gegen innere Unruhe.

@Vicky14 habe ich alles schon.
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Zitat von Britta35:
@Vicky14 habe ich alles schon.

Meinst du damit dass du Antidepressiva schon probiert hast und dass sie bei dir nicht gegen innere Unruhe hilft? Bei mir wird die innere Unruhe schon sogar ab der ersten Tablette Antidepressiva weniger.

Zitat von Vicky14:
Antidepressiva bewirkt dass die Botenstoffe wieder in Gleichgewicht kommen.

Du weißt schon, dass die Mär mit dem Ungleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn schon lange widerlegt ist?

Zitat von Kruemel_68:
Du weißt schon, dass die Mär mit dem Ungleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn schon lange widerlegt ist?

Ich habe davon gehört ja, dass manche daran zweifeln, aber auf allen seriösen großen Medizinseiten und Medizin-Portalen von Neurologie-Spezialisten steht dass ein Ungleichgewicht der Neurotransmitter Ursache für Depression, Angst und Parkinson Krankheit zB sind, also wird es wohl irgendwie stimmen, dass da ein Ungleichgewicht ist.

Auch mein Neurotransmitter-Test zeigt einen deutlichen Dopamin-Mangel habe, was auch zu stimmen scheint, denn wenn ich die Dopaminausschüttung durch Medikamente, Aminosäuren oder Lebensmittel oder Sport aktiviere, wird die innere Unruhe reduziert.

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Dr. med. Andreas Schöpf
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